Gewalt gegen Rohingya in Birma: Der Konflikt mobilisiert Islamisten
Von Indonesien bis Tschetschenien wird mit der Lage der Rohingya Politik gemacht. Islamisten nutzen den Konflikt, um gemäßigte Muslime zu kritisieren.
Indonesiens Präsident Joko Widodo hatte am Sonntag angekündigt, Außenministerin Retno Marsudi nach Birma und Bangladesch zu schicken. Vor ihrer Reise traf sie sich mit muslimischen Organisationen, die ein sofortiges Ende der Gewalt forderten. Indonesien und Malaysia hatten bereits einmal Hilfsgüter in Birmas Konfliktregion Rakhine geschickt. In den beiden mehrheitlich muslimischen Ländern nutzen Islamisten den Konflikt zur Kritik am gemäßigt islamischen Kurs ihrer jeweiligen Regierung.
Zehntausende Menschen haben Agenturberichten zufolge am Montag auch in der Hauptstadt der russischen autonomen Republik Tschetschenien protestiert. Der dortige Machthaber Ramsan Kadyrow sprach in Grosny nicht nur vom Genozid an den Rohingya, sondern verglich das Vorgehen des birmesischen Militärs mit dem Holocaust. Zugleich kündigte der Verbündete des russischen Präsidenten Wladimir Putin an, „gegen Russland vorzugehen“, sollte Moskau Birmas Militär unterstützen.
Am Montag demonstrierten in Australiens Hauptstadt Canberra 300 Menschen, darunter viele Rohingya, und forderten, den Druck auf Birmas Regierung zu erhöhen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Exklusiv: RAF-Verdächtiger Garweg
Meldung aus dem Untergrund
Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Vieles deutet auf radikal-islamfeindlichen Hintergrund hin
Keine Konsequenzen für Rechtsbruch
Vor dem Gesetz sind Vermieter gleicher
Wahlprogramm von CDU und CSU
Der Zeitgeist als Wählerklient
Anschlag in Magdeburg
Auto rast in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt
Russische Männer auf TikTok
Bloß nicht zum Vorbild nehmen