Gewalt gegen Antifa-Demo in Schweden: Von Polizeipferden überrannt
Eine Anti-Nazi-Demo in Schweden ist von berittenen Polizisten niedergaloppiert worden. Mehrere Protestierende wurden verletzt.

Demonstranten unter Pferdehufen. Bild: dpa
KOPENHAGEN ap | Mehrere Demonstranten sind in der südschwedischen Stadt Malmö bei einem Angriff der berittenen Polizei verletzt worden, einer davon schwer.
Polizeisprecherin Ewa-Gun Westford sagte am Samstag, die Protestierenden hätten bei einer Gegendemonstration gegen eine Kundgebung der rechtsextremen „Partei der Schweden“ (SVP) Steine geworfen und „gewalttätige Unruhen verursacht“.
Örtliche Medien veröffentlichten Fotos von Menschen auf dem Boden, die in einer Malmöer Straße von Polizeipferden überrannt wurden. Eine weitere Person sei verletzt worden, als sie von einem Polizeifahrzeug getroffen wurde, sagte Westford der schwedischen Nachrichtenagentur TT.
Schätzungsweise 1.000 Menschen protestierten in Malmö gegen die extrem rechte Partei. Am 14. September finden in Schweden Parlamentswahlen statt.
Leser*innenkommentare
drolli
Ungeachtet dessen, was passiert ist, muss man aber wohl kaum durch eine brachiale Methode wie diese billigend in Kauf nehmen, dass Menschen sterben (denn genau das hätte hier auch leicht passieren können). Wir sollten nicht so tun, also seien Polizisten zu allem berechtigt- weder moralisch, noch juristisch - nur weil sie so eine schnieke Uniform tragen.
Dayglo Abortion
Verdammte Verbrecher: Pferde wollen nicht geritten werden.
738 (Profil gelöscht)
Gast
@Dayglo Abortion Steine wollen auch nicht geworfen werden, aber Karl der Käfer wurde nicht gefragt...
Stupor Mundi
@Dayglo Abortion Dem kann so pauschal nicht zugestimmt werden. Nicht die Pferde oder das Reitens sind schlecht oder das Problem, sondern wenn Pferde von Menschen als Kriegswaffe mißbraucht werden. Früher galt eine Kavallerie ja als eine Art Panzer, heute werden Pferde (zum Glück) meist ganz entspannt und friedlich geritten, und das macht auch beiden Spaß. Leider fallen Polizeireiterstaffeln nicht unter diese freundschaftliche und friedliche Koexistenz zwischen Mensch und Tier.
Dayglo Abortion
Reiten heisst Willen brechen, also Vergewaltigen. Pferde, die das "wollen", sind keine echten Tiere, sondern domestiziert, so wie Hunde, Wölfe bellen aber nicht.
Was Du unter Natur verstehst, ist zu 99% Park und kein Wald.
DDHecht
"... friedliche Koexistenz zwischen Mensch und Tier." Was???
Falsch, denn Pferde eben sind nicht auf dieser Welt um Menschen zu transportieren! (Und Hunde nicht, um auf Menschen gehetzt zu werden, so wie im alten Rom.) Das perverse Ergebnis einer befürwortenden Sichtweise ist der Zirkus, der Zoo und das Schlachthaus.
(Und ich bin kein Vegetarier.)
Doch wie sagte Einstein: "Solange es noch Schlachthäuser gibt, solange gibt es auch noch Schlachtfelder."
Ich fürchte, er hatte recht.
Stupor Mundi
Was ist besser um friedlicher für das Pferd? Mit Respekt in der Natur geritten zu werden oder gejagt und gegessen zu werden? Ich bin ja selbst kein Pferd, aber ich wüßte was mir im Zweifelsfall lieber wäre.
Und das Leben dieser Welt wurde nun einmal als Kreislauf geschaffen bei dem Spezies A Spezies B jagt um selbst zu überleben.
Wie gesagt, der Mensch kann das Pferd essen, friedlich reiten oder als Waffe auf andere Hetzen. Mir gefällt da Option 2 einfach am besten. Und ich denke Millionen von Pferden sehen das genauso.
9076 (Profil gelöscht)
Gast
Rational gesehen muss man auf Demos mit sowas rechnen, andernfalls sollte man lieber zu Hause bleiben.
Am Samstag fand in Dortmund eine Demonstration der Partei "die Rechte" statt. Um Rechte und Linke Demonstranten voreinander zu schützen, setzte die Polizei u.a. eine Reiterstaffel ein. Nach Medienangaben sei ein Pferd gestürzt, die Polizistin habe sich verletzt. Ich sage nur Berufsrisiko.
Demoteilnehmer sollten sich künftig auch besser schützen.
DDHecht
Gegen solche Maßnahmen der Polizei, hilft diese Art der Antwort:
https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=OJtWdjnFmRw
friedjoch
@DDHecht Zuerst verstörende Bilder, nach kurzer Recherche dann doch Nachvollziehbarkeit. Es ging offenbar um Proteste gegen einen Pinochet-verherrlichenden Film, welche im Vorfeld von der damaligen Regierung Chiles abgebürstet und dann mit Tränengas und Wasserwerfern zerschlagen wurden. Bleibt zu sagen: ein Hohn auf die Opfer. Und die armen Tiere.
DDHecht
@friedjoch Verbrecher sind diejenigen Menschen, die Tiere, in dem Fall Pferde, in diese Situationen bringen!
9076 (Profil gelöscht)
Gast
@DDHecht Ja!
Markus Müller
Ist es nicht seltsam wie gut geschützt und wenig verletzt Rechte bei Demos davon kommen?
Gerald Müller
@Markus Müller naja, wenn ich den Bericht richtig verstanden habe haben die Rechten eine Kundgebung abgehalten, die Linken haben dagegen demonstriert und Steine geworfen und die Polizei ist dann gegen die Linken vorgegangen um zu vemeiden dass Leute gefaehrlich verletzt werden - von wo ging also die Gewalt aus? Wie man in den Wald hineinruft, so...
DDHecht
Nur weil die bei ihren Aufmärschen relativ ruhig bleiben und ihre mörderischen Verbrechen außerhalb solcher Veranstaltungen begehen, eben deshalb bedeutet das nicht, das diese eventuell geworfenen Steine, keine Art der Selbstverteidigung gewesen wären.
Auf den Punkt brachte es einmal Bertold Brecht:
„Wer zu Hause bleibt, wenn der Kampf beginnt, und läßt andere kämpfen für seine Sache, der muß sich vorsehen: Denn wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage. Nicht einmal Kampf vermeidet, wer den Kampf vermeiden will, denn er wird kämpfen für die Sache des Feindes, wer für seine eigene Sache nicht gekämpft hat."
shumil
Ich denke, Julian Assange weiss schon, warum er besser sein Heimatland nicht betritt - Recht wird ihm da nicht widerfahren.
Es ist interessant, wieviel Staaten und deren Regierungen zur Zeit ihre Maske fallen lassen und sich als Unrechtsstaat entpuppen!
Stupor Mundi
Das Heimatland von Assange ist Australien, nur so nebenbei bemerkt. Und auch kündigte er an in nächster Zeit die Botschaft in London verlassen zu wollen.
Aber was die Maske fallen lassen durch viele "lupenreine" demokratisch legitimierter Regierungen angeht, da gebe ich Ihnen recht. Der 30.09.2010 in Stuttgart setzte hier bereits einen Meilenstein im Negativtrend!
shumil
Zu seinem Heimatland: danke
Zum Botschaft verlassen:
das hat er sich ganz schnell anders überlegt, nachdem umgehend nach seiner Wunschäusserung die Britische Polizei die Überwachung des Botschaftsgebäudes verstärkt hat - ein Unrechtsstaat steht dem anderen zur Seite, da steckt ein globales System hinter!
@ M.Müller: Dazu passt doch auch, dass unsere Staatschefin sich grad demonstrativ mit der faschistischen Regierung in der Ukraine verbrüdert hat ...
Beppo
Beppo
@Beppo Hm, Auszüge aus Geschichtsbüchern sind Unterstellungen. Na gut, Ihr seit der Chef und Schweden ist Blüten rein.
Kawabunga
LiebeR Amadi, lieber John Farson:
haben Sie sich die Mühe gemacht, die Videos zu dem Vorfall anzuschauen? Ich vermute nicht. Ihre Argumentation ist in diesem Fall nämlich etwa so logisch wie Autofahrer Verkehrskontrollen zu unterziehen um das Schwarzfahren im ÖPNV zu unterbinden.
Amadi
Da wurden Steine auf Menschen geworfen ! Wir müssen der Reiterstaffel dankbar sein, dass sie die Angreifer gestoppt haben. Jeder Steinwurf kann einen Menschen töten. Da wurden keine Blumen verteilt sondern wir sprechen von gewalttätigen Unruhen. Ich verstehe den Bericht nicht. Sollen wir bei gewaltsamen Unruhen zuschauen?
Barnados
@Amadi nein, steine zurückwerfen! eh Pferde..
Patrick199
@Amadi Amadi, da wurden Menschen von Pferden getreten! Jeder Huftritt kann einen Menschen töten! Da wurden keine Blumen verteilt, sondern wir sprechen von potentiell tödlichen Angriffen mit unterlassener Hilfeleistung! Ich verstehe deinen Kommentar nicht. Soll man brutale und unverantwortliche Polizeirambos einfach unkritisiert rumschwadronieren lassen und zuschauen?
Gast II
@Amadi Und deswegen ist Gewalt gegen diese Demonstranten berechtigt? Pferdehufe können auch Menschen töten. Wer weiß ob der schwer Verletzte überhaupt Steine geworfen hat. Da ist die Polizei nicht besser als die Steinewerfer.
John Farson
"Sollen wir bei gewaltsamen Unruhen zuschauen?"
Wenn sie von der Antifa kommen, dann ja. Immerhin sind das ja die guten Jungs und verletzen Leute ja nur für einen guten Zweck.
Barnados
Die Polizei ist doch die gute Macht, die immer alles richtig macht oder irre ich mich?
Beide Aktionen sind zu verurteilen.