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Gewalt-Nacht in Connewitz„Das war Wahnsinn“

Nicht nur verletzte Beamte: Nach der Connewitz-Nacht klagen Feiernde über rabiaten Polizeieinsatz. Die taz zeigt ein Video des Angriffs auf Polizisten.

Weiter viele Fragen offen: Szene aus der Connewitzer Silvesternacht Foto: dpa

LEIPZIG/BERLIN taz | Nico S. ist noch immer empört. „Unglaublich“ sei das Ganze, „mehr als ungerecht“. Mit Freunden habe er in der Silvesternacht in Leipzig-Connewitz zusammengestanden. Dann plötzlich seien Polizisten gekommen, hätten ihn gepackt, geschlagen und in eine Garageneinfahrt gezerrt. Ganze 37 Stunden habe er danach im Polizeigewahrsam verbracht. „Dabei habe ich nichts gemacht“, beteuert Nico S. (Name geändert). „Das muss eine Verwechslung sein.“

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Im Fall von Nico S. bleiben die Ermittlungsergebnisse abzuwarten. Laut Staatsanwaltschaft wird weiter gegen ihn ermittelt. Aber: Der 20-Jährige ist nicht der Einzige, der über den Polizeieinsatz in der Connewitzer Silvesternacht klagt. Damit erscheint dieser Abend noch mal in einem anderen Licht.

Denn diskutiert wird bisher vor allem über linke Gewalt. Die Polizei hatte nach der Silvesternacht „massive“ Angriffe auf Beamte gemeldet. Ein Polizist wurde dabei bewusstlos, die Tat wird als versuchter Mord eingestuft. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sprach von linkem Terror, auch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) verurteilte die Tat „auf das Schärfste“.

Verletzte auch unter den Feiernden

Aber: Auch auf der Seite der Feiernden gab es Verletzte. Ein LKA-Sprecher bestätigt der taz, dass unter den 13 Festgenommenen ein Mann stationär im Krankenhaus behandelt werden musste. Er sei eine der vier Personen, die nach der Silvesternacht einen Haftbefehl erhielten.

Nico S. ist dagegen wieder frei. Aber auch er beklagt, von den Polizisten verletzt worden zu sein: Er erlitt ein Hämatom am Auge. Gegen 2 Uhr habe er mit seinen Freunden am Connewitzer Kreuz zusammengestanden, berichtet S. Dann plötzlich hätten die Polizisten ihn gegriffen, ein Beamter habe ihn mit einem Finger ins Auge gedrückt. Der Vorwurf: Er habe eine Flasche geworfen. „Aber von uns hatte keiner eine Flasche geworfen, definitiv nicht“, behauptet Nico S.

Gut 37 Stunden habe er in Gewahrsam gesessen. Erst danach sei er entlassen worden – mit dem Hinweis, man könne ihm nichts nachweisen. „Es ist unglaublich, unschuldige Leute so lange festzuhalten“, klagt Nico S.

Sein Anwalt Jürgen Kasek, der auch für die Leipziger Grünen aktiv ist, hält die Festnahme für unrechtmäßig: „Gegen meinen Mandanten liegt nichts vor.“ Und Kasek kennt noch einen zweiten Festgenommenen, der ebenfalls beteuert, nichts getan zu haben. „Gewalt ist nicht zu rechtfertigen, auf keiner Seite“, sagt Kasek. Was es nun brauche, sei eine umfassende Kritik der Silvesternacht – „die notwendigerweise auch das Handeln der Polizei einbezieht“.

Von Tätern fehlt noch jede Spur

Wie der Fall Nico S. ausgeht, bleibt abzuwarten. Denn die Leipziger Staatsanwaltschaft ermittelt nicht nur gegen ihn weiter, sondern auch gegen die anderen 12 Festgenommenen. Ihnen werden Angriffe auf Polizisten oder Widerstandshandlungen vorgeworfen. Nicht aber der versuchte Mord. Hier fehlten weiter Tatverdächtige, sagte ein LKA-Sprecher am Montag der taz. Auf einen Zeugenaufruf habe sich bisher niemand gemeldet.

Auch zu diesem Vorfall bleiben Fragen – wie nun ein anonymes Privatvideo der Tat zeigt, das die taz an dieser Stelle veröffentlicht. Darauf zu sehen sind eine Vielzahl Menschen auf der Straße, einige vermummt. Es wird geböllert. Ein Mann schiebt einen brennenden Einkaufswagen mitten auf die Straße, der daraufhin umkippt.

Kurz versuchen zwei Beamte – einer mit Helm auf dem Kopf, einer mit Helm in der Hand – eine Person offenbar festzunehmen, zerren ihn über die Straße. Ob es der Einkaufswagen-Schieber ist, bleibt unklar. „Eyy“, rufen nun Leute. „Haut ab ihr Schweine!“ Plötzlich rennen Dunkelgekleidete auf die Beamten zu, springen sie mit Tritten um. Auch ein zweiter Beamter, ebenfalls ohne Helm und bisher unbeteiligt danebenstehend, wird umgetreten.

Raketen werden nun auf die Polizisten geschossen. Ein Vermummter wirft mit einem Polizeihelm, den einer der Beamten offenbar verloren hat. Die Polizisten gehen zu Boden. Als einer wieder aufstehen will, wird er nochmals umgetreten – und bleibt nun bewegungslos liegen. Erst jetzt eilen andere PolizistInnen zur Hilfe und vertreiben die Angreifer. Ihren bewusstlosen Kollegen schleifen sie von der Straße.

Rohe Gewalt, aber kein geplanter Angriff

Was die Bilder zeigen: Tatsächlich wurde rohe Gewalt gegen die Polizisten ausgeübt. Nach einem „geplanten und organisierten Angriff“, von dem Leipzigs Polizeipräsident Torsten Schultze sprach, sieht es indes nicht aus – eher nach einer Spontantat nach dem Festnahmeversuch. Und auch die Behauptung der Polizei, den Beamten seien die Helme vom Kopf gerissen worden, belegt das Video nicht. Zu sehen ist vielmehr, dass zwei der Polizisten von vornerein keinen Helm auf dem Kopf trugen.

Zuvor schon musste die Polizei nach taz-Recherchen eine ursprüngliche Äußerungen korrigieren. Sie räumte ein, dass der bewusstlose Beamte nicht im Krankenhaus „notoperiert werden musste“, wie sie anfänglich mitteilte. Die taz hatte erfahren, dass es einen Eingriff an der Ohrmuschel mit lokaler Betäubung gegeben hatte.

Zudem hatte die Polizei als Ausgangspunkt der Angriffe den brennenden Einkaufswagen benannt, der gegen 0.15 Uhr auf das Connewitzer Kreuz geschoben wurde – „mitten in eine Einheit der Bereitschaftspolizei“. Auch hier hieß es später nur noch, der Wagen sei „in Richtung der Polizeibeamten“ geschoben worden.

„Völlig unkoordinierter Einsatz“

Auch der Leipziger „Partei“-Abgeordnete Thomas Kumbernuß, der vor Ort war, sagte der taz, von der Polizei sei bei der Szene mit dem Einkaufswagen „weit und breit nichts zu sehen gewesen“. Erst als sich die zwei Beamten auf den Mann gestürzt hätten, seien Vermummte aus der Menge der Feiernden gestürmt und auf die Beamten „eingesprungen“. „Die wollten es wissen.“

Kumbernuß schildert indes auch den Nachgang der Tat. Denn auf der Straße sei weiterhin der ursprünglich Festzunehmende fixiert gewesen. Er selbst sei hingeeilt und habe gesehen, dass der Mann ebenfalls bewusstlos gewesen sei, so Kumbernuß. „Hört auf, der macht doch gar nichts mehr“, habe er gerufen. Die Polizisten hätten geantwortet, er solle sich „verpissen“.

Später seien die Beamten abgezogen und hätten den Mann liegenlassen, so Kumbernuß. Sanitäter seien nicht geholt worden. „Das könnte man unterlassene Hilfeleistung nennen.“ Er selbst und Bekannte hätten sich dann um den Mann gekümmert, bis dieser aufwachte. Kumbernuß wirft der Leipziger Polizei einen „völlig unkoordinierten Einsatz“ vor. „Die meisten Leute wollten einfach nur friedlich feiern, aber die Polizei ist immer wieder rabiat in die Menge rein.“

Das berichtet auch Laura N. Auch sie war mit Bekannten in der Silvesternacht am Connewitzer Kreuz. Von dem bewusstlosen Polizisten habe sie nichts mitbekommen, wohl aber den Tumult und die Böller-Würfe. „Wir sind dann gegangen, weil wir mit dem Stress nichts zu tun haben wollten.“

Gegen 1.15 Uhr aber seien sie zum Kreuz zurückgekehrt, so Laura N. Dann plötzlich sei die Polizei auf ihre Gruppe zugestürmt, habe einen Mann von hinten so niedergeschlagen, dass eine Flasche in seiner Tasche geplatzt und ihn geschnitten habe. Auch sie selbst sei dreimal ins Gesicht geschlagen worden, sagt Laura N. Als sich ihr Freund den Beamten in den Weg gestellt habe, sei er festgenommen und bis zum nächsten Morgen im Gewahrsam gehalten worden. „Das war ein Wahnsinn, ein Gewaltexzess.“

Auch Laura N. beteuert, dass die Gruppe zuvor nichts getan habe. Auf der anderen Straßenseite sei die Polizei zuvor gegen Leute vorgegangen, man selbst habe aber nur friedlich zusammengestanden. „Warum es uns getroffen hat, ist uns ein Rätsel.“ Man wolle nun Strafanzeige gegen die Polizei stellen.

Beschleunigter Prozess schon am Mittwoch

Auch die Anwohnerin Nadine B. berichtet von einer „beängstigenden Stimmung“ in der Silvesternacht. Schon am frühen Abend sei man überall in Connewitz auf Polizisten gestoßen, wiederholt habe es Kontrollen gegeben. „Das Ganze vermittelte nicht den Eindruck einer Deeskalation, im Gegenteil.“

Nach Mitternacht seien Polizisten dann immer wieder in Menschenmengen gelaufen, „völlig planlos und aufgebracht“, so Nadine B. Sie selbst habe gesehen, wie zwei Frauen umgerissen, andere Personen „heftig weggeschubst“ wurden. Ein junger Mann habe sich orientierungslos sein Auge gehalten, offenbar habe er Pfefferspray von der Polizei abbekommen. „Diese Szenen gab es wieder und wieder. Wir schrien die Polizei an, aufzuhören“, so Nadine B. „Ich weiß nicht, was das sollte.“

Auch die Linken-Landtagsabgeordnete Jule Nagel, die ebenfalls vor Ort war, hatte solche Szenen beschrieben und das „rabiate“ Vorgehen der Polizei kritisiert. Sie fordert inzwischen eine unabhängige Untersuchung des Polizeieinsatzes. „Im Zweifel hat der Polizeipräsident Konsequenzen zu ziehen.“

Auf der anderen Seite drückt die Justiz derweil aufs Tempo: Bereits am Mittwoch steht einer der Festgenommenen in einem beschleunigten Verfahren vor dem Amtsgericht Leipzig: Dem Mann werden ein tätlicher Angriff auf Polizisten, Widerstand und Körperverletzung vorgeworfen.

Mitarbeit: Jean-Philipp Baeck

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25 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Ich habe mir das Video mal mit digital-Lupe und in mehreren Durchgängen "Frame für Frame" (d.h. digitales Bild für digitales Bild) angesehen.



    1. Am Beginn sieht man, wie ein Einkaufswagen mit Feuer die Straße entlang geschoben wird. Dann schwenkt die Kamera kurz zurück und der Einkaufswagen verschwindet aus dem Kamerabereich. Dann schwenkt die Kamera wieder in die Richtung, man sieht einen hellen Feuer-Schein auf dem Boden. Das könnte wieder der (jetzt umgekippte) Wagen sein. Im gesamten Bildbereich ist da kein Polizeibeamter in der nähe des Feuers (umgekippter Wagen?)zu sehen.



    Die Szenen der Auseinandersetzung ist auch Frame für Frame schwer zu beurteilen.



    Auf jeden Fall zerren zwei dunkle Personen an einer völlig passiven Person herum. (das könnte jener Festnahmeversuch sein , von dem der Zeuge berichtet) die Person wird dann liegengelassen.



    Dann laufen mindestens neun weitere Polizeibeamten in / durch den Bildbereich.



    Eine dunkle Person (wahrscheinlich ein Polizeibeamter kniet auf einer am Boden befindlichen Person während drei Beamte ihren wohl ohnmächtigen Kollegen über den Asphalt schleifen.



    Erschütternd für mich als langjähriger Helfer im Rettungsdienst ist, wie dilletantisch und unsachgerecht die Polizeibeamten den offensichtlich bewußlosen Kollegen an der Kamera vorbei über den Asphalt schleifen.



    Eine unfassbare Stümperei!



    Ich frage mich, welche Prioritäten die Beamten, in Kenntnis von zwei bewußtlosen Personen, deren Zustand nicht einzuschätzen ist, getroffen haben?



    Warum um alles in der Welt haben sie nicht umgehend vor Ort mit sinnvollen Erste-Hilfe-Maßnahmen begonnen?

    • @Wagenbär:

      Nun ja, in Anbetracht herumfliegender Böller, Raketen und sonstigen Geschossen waren die Herren vielleicht nicht so entspannt und "sachgerecht".

      Für mich hat die Szene mehr was von "leave no man behind".

      Ich bin mir aber sicher, dass man Ihre Erfahrung und Gelassenheit bei der Polizei zu schätzen wüsste.

      • @Alexander Stein:

        Das die sich (wahnhaft) "im Krieg" sahen, halte ich sogar für wahrscheinlich.



        Aber selbst dann: Es waren genug Beamte da, um einen Schutzring um den Verletzen, ohnmächtigen Kollegen bilden zu können. Sowas üben die auch drillmäßig und machen dass immer bei ihren brutal-gewalttätigen Festnahmen (damit die Kollegen das Opfer in aller Ruhe misshandeln können) das ist keine Unterstellung sondern das schreibe ich rein deskriptiv.



        Der Öffentlichkeit ggegenüber lügen die dann dreist, dass sie damit den Festgenommenen "schützen " müssen.



        Jetzt, wo die das mal sinnvoll hätten machen können, haben sie es nicht getan.

  • Ich finde es problematisch, sich hier auf eine Seite zu stellen und entweder pauschal die "Linken" oder die Polizei zu verteidigen. Wenn einerseits Polizisten überreagiert haben und es mit der Wahrheit nicht so genau genommen haben, wozu soll es andererseits gut gewesen sein, diese (wie auf dem Video zu sehen) mit Silvesterraketen zu beschießen? Das ist mir in dem Artikel nicht klarer geworden.

  • Das ist vergleichbar mit dem Erlebnis eines Rotterdamer Fußballfans, der Anfang der Neunzigerjahre von der Bremer Polizei zusammen mit anderen Fußballfans, von denen einige im Vorfeld eines Fußballspiels deutlich gewaltbereit auftraten, in den Sonderzug, mit dem die Fans angereist waren, gesteckt und zurück nach Rotterdam geschickt wurde, ohne das Spiel sehen zu können. Er ließ sich dann mit konsularischer Hilfe der Niederlande vom Land Bremen den Aufwand erstatten, den er hatte, um wieder nach Bremen zu reisen und sein Auto abzuholen – denn er gehörte gar nicht zu der Gruppe aus dem Sonderzug…



    Scheint es da einen strukturellen Mangel zu geben, wie unsere Gesellschaft öffentliche Sicherheit organisiert? Da gönnt sich die Lebensform mit der Bezeichnung Mensch ein sehr kompliziertes System, um Dinge zu organisieren wie Interessenvertretungen, Gesundheitswesen, Bildungsapparate, Bau und Unterhalt von Infrastruktur und eben auch öffentliche Sicherheit – ohne darauf zu achten, dass diese Dinge auch immer mit Verstand und Augenmaß umgesetzt werden. Haben wir mit dem Mandat, mit dem wir uns eine Legislative, Exekutive und Judikative gegeben haben und dies auch weiter aufrecht erhalten wollen, nicht auch einerseits den Anspruch und andererseits den Zwang, dies effizient auszugestalten (und nicht nur, um Ressourcenverschwendung zu vermeiden)?



    Wenn wir dies wirklich wollen und nicht nur passiv die Ergebnisse dieser Strukturen hinnehmen wollen, dann dürfen wir nicht bei der Herstellung der nötigen Transparenz darüber (Danke, liebe taz!) stehen bleiben, sondern müssen als Menschen auf diesem Planeten wieder Einfluss auf die Ausgestaltung unserer Organisationen nehmen und dies auch immer wieder artikulieren!

    • @alipapa:

      Die 25 Jahre dazwischen sind schon auch relevant. Die Polizei hat sich strukturell seitdem eigentlich weiterentwickelt. Allerdings in Sachsen vielleicht anders als in den Teilen der BRD, die bereits länger demokratisch zu regieren versucht wird.

      • @LeSti:

        Jo,



        Die Polizei hat gelernt noch dummdreister zu lügen, und ihre Lügenstorys besser zu tarnen.



        Siehe z.b. G20, wo die Polizei u.a. einen Ganzen Bus voll Menschen einfach so,/komplett rechtswidrig/ direkt in das extra eingerichtete Gefangenenlager geleitet hat.

  • 0G
    07954 (Profil gelöscht)

    "Gewaltaffine Randalierer" so umschreibt es die TAZ. Wohl eher gewaltbereite hasserfüllte Linksradikale, die insgesamt der linken Agenda grossen Schaden zufügen.



    Warum muss ein Einkaufswagen in Brand gesetzt werden und mit SylvesterRaketen auf Menschen geschossen werden?

  • Was bisher nicht thematisiert wird: bei 0:32 im Video, kurz bevor der Fußtritt den Polizeibeamten trifft, schlägt dieser mit der Faust auf den Kopf des bereits wehr-, mglw. auch bereits bewusstlosen (siehe Aussage Kumbernuss) Verhafteten. Nach Rechtsauffassung des ermittelnden Staatsanwalts ebenfalls versuchter Mord? Ich gehe davon aus, dass in diesem Fall nicht mal ermittelt werden wird. (Und nein, ich gehe nicht davon aus, dass dieser Schlag ursächlich für den Angriff auf die Polizisten war, er wäre m.M.n. in einem Rechtsstaat aber Anlass für gesonderte Ermittlungen, insbesondere da der Täter ja in diesem Fall sogar ausnahmsweise mal bekannt ist).

    • @Pratajev:

      Genau dieses aggressive Verhalten hat ein Augenzeuge, der in der Folge dem bewusstlosen Opfer der Polizeigewalt erste Hilfe leistete (woran er zunächst von Polizeibeamten gehindert wurde) ruhig und sachlich geschildert. (/bevor/ das Video öffentlich wurde).

  • Was soll man sagen:



    Es ist genau das Szenario, welches ich selber bei vielen unerwünschten Demos beobachtet und selber erlebt habe: Die Polizei übt völlig willkürlich grotesk unverhältnismäßige Gewalthandlungen aus.



    Um diese -polizeieigenen- Übergriffe nachträglich zu rechtfertigen, werden -kackfrech- und -dumdreist- alle möglichen Vorwürfe gegenüber den Opfern erfunden.

    • @Wagenbär:

      OK. Also sind die, die den Polizisten bewusstlos geschlagen haben und mit Feuerwerksraketen gezielt auf die Polizei geschossen haben die "Opfer"

      • @oskar68:

        Sie sind über den Aktuellen Stand der Erkenntnise über das Ereignis informiert?



        ZUERST haben Polizeibeamte "versucht"eine Person festzunehmen, welche in der Folge ohnmächtig wurde.



        Dann haben sie Hilfsmaßnahen für diese Person gewaltsam gestört.



        Dann gab es Gewalthandlungen gegen die Polizeibeamten.



        Ob gezielt Raketen auf Polizeibeamten geschossen wurden, steht meiner bescheidenen Meinung nach überhaupt nicht fest.

      • @oskar68:

        Warum war die Polizei nochmal im Viertel? erst als die so rabiat aufgetreten ist, ist es doch eskaliert, laut den ganzen Medienberichten. Und warum war die überhaupt so massiv schon am Nachmittag im Viertel und Anwohner und Gäste drangsaliert mit unnötigen Kontrollen und Hubschrauberlärm seit den Mittagsstunden...

        • @Punk-Rock:

          Sie wundern sich nicht ernsthaft, oder? Wenn Teile der Connewitz-Community medienwirksam Baufahrzeuge in Brand stecken und eine Frau aus der Immo- Branche in ihrer Wohnung angreifen, sollte sich niemand verwundert erregen, wenn die ohnehin nicht linksaffine Landesregierung und deren Polizeikräfte dort mal "nachsehen" gehen. Das ist leider der logische, wenn auch bekloppte, Ablauf von "Gewaltspirale", an dem ein kleines Grüppchen extremer SpinnerInnen offenbar grossen Gefallen findet.



          Hier hilft nur noch ideologiefreie Aufklärung der Ereignisse und Abläufe und beiderseitige "Abrüstung"!

          • @Edward:

            Was soll denn bitte "die Connewitz-Community" sein? Bin ich für irgendeine Handlung meines Nachbarn verantwortlich, weil er mein Nachbar ist?



            Gibt es der Polizei das Recht /mich/ schkanös zu kontrollieren, weil mein Nachbar .. was weis ich... beim Kiffen erwischt wurde?



            Und Idiologiefrei soll wer Aufklären?



            Die Polizei, die nach ihren dummdreisten Lügenmärchen und absurden Mord-Beschuldigungen jetzt völlig Nackt dasteht?

            • @Wagenbär:

              "Bin ich für irgendeine Handlung meines Nachbarn verantwortlich,..." - nicht im juristischen Sinne. Aber erinnern Sie sich an die verstörenden Nazi-Aufmärsche zum 13./14. Februar in Dresden, bei denen die übergrosse Mehrheit von DresdnerInnen mit genau dieser Haltung reagiert hat - "ist nicht mein Problem". Die Gegenproteste kamen dann zum grossen Teil von Auswärtigen. Dresden hatte aber den Stempel weg als Stadt, die Nazis duldet. Und die Nazis sind gerne wiedergekommen. Insofern ist jede Bewohnerin moralisch mitverantwortlich für die Qualität, die seinen Kiez ausmacht.



              Würden Sie die Persönlichkeitsrechte, die Sie berechtigt einfordern, auch bei einem Polizeieinsatz z.B. gegen ein Rechtsrock- Event in Themar oder in Ostritz den dort Anwesenden lautstark zugestehen? Oder erwartet man dann eher "beherztes" Eingreifen der Polizei? Nur mal so grundsätzlich; rechtsaffine Pol.angehörige sind ein extra Thema.

          • 9G
            91751 (Profil gelöscht)
            @Edward:

            Doch wundern kann man sich schon, vor allem über die Vorwürfe von der Polizei. Es mutet schon seltsam an, dass hier von Mord und Terrorismus gesprochen wird, aber wenn sich bewaffnete Neonazis und Hools genau am selben Ort versammeln um Anwohner umzubringen und die Stadt zu zerlegen wird alles schön klein gehalten?



            Ich kann mich dem Eindruck nicht verwehren, dass die Polizei hier eine Mär vom linken Terrorismus aufleben lassen möchte um von realen rechtsextremen Straftaten abzulenken.



            Man kann sich jetzt wundern: unterstelle ich damit, dass es genug Rechtsextreme in der Polizei gibt um ihr Handeln derart stark zu beeinflussen? Ja. Unterstelle ich Seehofer lieber imaginäre linke zu jagen als existierende Rechte? Ja.

        • RS
          Ria Sauter
          @Punk-Rock:

          Das frage ich mich auch. Ich liebe diesen Stadtteil. Es wäre friedlicher zugegangen, wenn es diese Provokation von Seiten der Polizei nicht gegeben hätte.



          Die Leipziger Polizei ist schon sehr speziell.



          Das soll nicht die Gewalt rechtfertigen, von keiner Seite.