Gesundheitsfolgen von Kiffen: Viele fürchten Cannabis-Schäden
Eltern wie Jugendliche sehen laut neuer Umfragen beim Kiffen vor allem die Risiken. Donnerstag soll der Bundestag über die Teillegalisierung von Cannabis abstimmen.
DAK-Vorstandschef Andreas Storm forderte ein umfassendes begleitendes Aufklärungs- und Präventionsprogramm zur Teillegalisierung von Cannabis, über die am Donnerstag im Bundestag abgestimmt werden soll. „Wir müssen die vorhandenen Wissenslücken so schnell wie möglich füllen. Es muss umfassend darüber aufgeklärt werden, dass Cannabiskonsum gerade bei Heranwachsenden das Risiko für psychische Erkrankungen erhöhen und schwere Entwicklungsschäden hervorrufen kann, weil das Gehirn bis etwa zum 25. Lebensjahr noch nicht ausgereift ist“, so Storm.
Auch eine Mehrheit der Eltern in Deutschland macht sich einer anderen Umfrage zufolge Sorgen wegen der geplanten Legalisierung von Cannabis. In einer Erhebung des Instituts Forsa im Auftrag der Krankenkasse KKH äußerten 63 Prozent der befragten Eltern die Furcht, dass die Hemmschwelle für den Cannabis-Konsum bei Minderjährigen sinkt, wenn Kiffen für Erwachsene legal wird.
Die große Mehrheit der Eltern (73 Prozent) befürchtet demnach, dass dann ein häufiger Konsum von Cannabis bei Kindern und Jugendlichen eine Schädigung des Gehirns oder andere körperliche Probleme verursacht. Fast ebenso viele (70 Prozent) denken, dass es dann zu psychischen Problemen wie Stimmungsschwankungen oder Angstzuständen kommt.
Die KKH gab ihrerseits zu bedenken, dass sich das Risiko einer späteren Abhängigkeit sowie des exzessiven Gebrauchs weiterer Drogen „drastisch“ erhöhe, wenn Cannabis bereits im Jugendalter regelmäßig konsumiert werde. Die Legalisierung dürfe sich zudem nicht negativ auf die bisherigen Erfolge des Nichtraucherschutzes und der Nichtraucherkampagnen auswirken.
Für die Erhebung befragte das Institut Forsa im Auftrag der KKH vom 2. bis zum 16. Januar deutschlandweit 1.000 Eltern mit Kindern unter 18 Jahren online, die Umfrage ist demnach repräsentativ. Eltern mit mehreren Kindern wurden zu dem Kind befragt, das zuletzt Geburtstag hatte.
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