Gemischtes Doppel : Rekord-Twitter-Aktivistin
Ditfurths Zorn bleibt groß
Es ist bereits wieder hell, doch Jutta Ditfurth schläft immer noch nicht: Am Freitagmorgen um 5.54 Uhr geißelt sie noch einmal scharf den „Welcome to Hell“-Polizeieinsatz. Sie beendet ihren Facebook-Eintrag mit einem Aufruf zur Teilnahme an den noch anstehenden Protesten: „Kommt vorbei, es lohnt sich.“ Es ist ihr Abschluss eines langen Tages und einer langen Nacht in Hamburg. Ditfurth war mal wieder voll im Einsatz. Auf der Straße, auf Facebook – und besonders auf Twitter: Rund 100 Tweets und Retweets zum turbulenten Geschehen setzte sie ab – rekordverdächtig.
Die 65-Jährige ist seit den 1970er Jahren unablässig dabei, wenn sich irgendetwas außerparlamentarisch bewegt. Auch unerfreuliche Polizeieinsätze kennt die Frankfurter Stadträtin seit alten Anti-AKW-Bewegungszeiten zur Genüge. Doch ihr Zorn darüber ist heute noch genauso groß wie damals. Bitter konstatiert die streitbare Ex-Grüne: „In Hamburg regieren die Fraktionen des Noske-Flügels der SPD und die Fangruppe der Betschwester Göringdingsbums.“ Und: „Erdogan kann stolz auf den rot-grünen Senat in Hamburg sein.“ Pascal Beucker
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