Geflüchtete in Deutschland: Zahl der Schutzsuchenden gestiegen
Insgesamt 3,2 Millionen Menschen waren im vergangenen Jahr als Schutzsuchende in Deutschland. Über 90 Prozent erhalten einen anerkannten Schutzstatus.
Von den 3,17 Millionen war bei etwa 450.000 Menschen noch keine Entscheidung über ihren Aufenthalt gefallen. Bei den restlichen erhielten 2,53 Millionen Menschen – also über 93 Prozent – einen anerkannten Schutzstatus wie die Anerkennung als Geflüchtete nach der Genfer Flüchtlingskonvention oder einen sogenannten subsidiären Schutz. Außerdem gibt es auch die Möglichkeit, ohne Asylverfahren einen befristeten Schutzstatus zu erlangen. Das geschieht am häufigsten bei Menschen, die wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine geflüchtet sind.
Auch bei den restlichen sieben Prozent überwiegen Menschen, die in Deutschland geduldet werden, weil wichtige Gründe gegen eine Abschiebung sprechen. Tatsächlich ausreisen müssen nur etwa 30.000 Menschen – also etwa ein Prozent der Schutzsuchenden.
Die größte Gruppe unter den Schutzsuchenden waren Ukrainer*innen mit rund 977.000 Menschen. Es folgten Syrer*innen mit 712.000, Afghan*innen mit 323.000, Iraker*innen mit 200.000 und Türk*innen mit 152.000 Menschen. 49 Prozent der anerkannten Schutzsuchenden waren Frauen und Mädchen und etwa ein Drittel sind Kinder. Anerkannte Geflüchtete waren durchschnittlich 32,2 Jahre alt.
Empfohlener externer Inhalt
Gemessen am Bevölkerungsanteil lebten Ende 2023 die meisten anerkannten Schutzsuchenden in den Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin sowie im Saarland. Am niedrigsten waren die Anteile in Brandenburg, Bayern und Mecklenburg-Vorpommern.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden
Stromversorgung im Krieg
Ukraine will Atomkraft um das Dreifache ausbauen
Krise der Linke
Drei Silberlocken für ein Halleluja
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Biden genehmigt Lieferung von Antipersonenminen