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Gefangenenaustausch USA und IranPerfide Geiseldiplomatie

Kommentar von Daniela Sepehri

Die USA geben den iranischen Machthabern Geld im Tausch für fünf Geiseln. Dieser Deal ist ein Schlag ins Gesicht aller Protestierenden.

Zumindest Cristiano Ronaldo vom Club Al-Nassr fühlt sich wohl als Gast der Islamischen Republik

E s gibt wohl niemanden, der sich nicht freut, wenn unschuldig inhaftierte Geiseln aus den Gefängnissen der Islamischen Republik Iran freigelassen werden. Die Freude über die Freilassung der US-amerikanischen Geiseln wird jedoch schnell getrübt von den Umständen: Sechs Milliarden US-Dollar geben die USA an die Machthaber in Teheran. Geld, das durch Sanktionen zuvor eingefroren worden war.

Un­ter­stüt­ze­r*in­nen des Deals behaupten, das Geld solle nur zweckgebunden zu humanitären Mitteln eingesetzt werden, beispielsweise für Medikamente. Medikamente, die Ärz­t*in­nen in Iran allerdings nicht an verletzte Protestierende verschreiben können, weil sie sie nicht behandeln dürfen. Medikamente, die das Regime in den Gefängnissen Inhaftierten verabreicht, um sie zu vergiften und zu töten, wie beispielsweise den 32-jährigen Protestierenden Javad Rouhi.

Der Deal ist ein Schlag ins Gesicht derer, die seit einem Jahr unermüdlich gegen das Regime protestieren. Damit fallen die USA vor allem auch den zahlreichen iranischen Ar­bei­te­r*in­nen in den Rücken, die seit einem Jahr verstärkt streiken und dadurch versuchen, das System finanziell auszutrocknen. Wenige Tage nach dem Jahrestag der Ermordung von Jina Mahsa Amini ist das besonders perfide.

Die Biden-Administration hintergeht nicht nur die Protestierenden in Iran: Mindestens zwei weitere Inhaftierte werden im Stich gelassen, darunter der in den USA lebende deutsche Staatsbürger Jamshid Sharmahd. Dass Sharmahd nicht mit in den Deal aufgenommen worden ist, besiegelt seine Hinrichtung in Iran.

Die Lösegeldzahlung der USA mag zwar kurzfristig fünf Geiseln befreien, verstärkt aber langfristig die Geiseldiplomatie der Islamischen Republik. Wenn man einen Verbrecher für seine Machenschaften belohnt, muss man sich nicht wundern, wenn diese Verbrechen immer häufiger passieren. Es bedarf eines transatlantischen Bündnisses für die Entwicklung einer gemeinsamen Strategie zur Bekämpfung der Geiseldiplomatie der Islamischen Republik.

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4 Kommentare

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  • Alles was die Bundesrepublik gegenüber Iran an Appeasement veranstaltet ist mindestens so verwerflich wie die Deals der USA. Genau das ist es. Kuschen vor dem Regime, das völlig skrupellos mordet und expandiert. Die Atommacht Iran verhindert man, in dem man die Pasdaran stürzt.

  • Ein Geschmäckle hat das ganz sicherlich, auch wenn der Artikel verschweigt, dass das Geld von Trump eingefroren wurde.

    Die Problematik ist aber, dass die USA keinerlei Interesse an einem Regime-Change haben, Libyen, Irak und Afghanistan waren ihnen Lehre genug, deshalb geht man lieber schmutzige Deals ein. Auch die Republikaner würden nicht anders handeln, selbst Trump hat Vergeltungsschläge gegen den Iran verhindert weil er dieses heiße Eisen gescheut hat.

  • So, das ist also besonders bösartig und heimtückisch, wenn ein Land seine Leute freikauft. Gleichzeitig freuen sie sich für die Geiseln.Der Artikel hat so ein Geschmäckle nach "Antiamerikanismus." Sie schreiben hier auch nicht, daß sie sicher sind daß die Mittel nicht humanitär verwendet werden. Gibt es Erfahrungen? Übrigens, ist es sehr zweifelhaft, ob sich der Iran finanziell "austrocknen" läßt. Die Fanatiker dort lassen lieber ihr eigenes Volk hungern, als das sie ihre Politik ändern. Es mag unklug sein was die USA hier gemacht haben. Vielleicht hätten sie doch lieber ihre Leute weiter leiten lassen müssen, vielleicht sterben. Die Freigabe iranischer Mittel in diesem Kontext perfide ist für mich persönlich höchst unpassend.



    ist befremdlich.

  • Es sind 5 aus dem Iran, gegen 5 aus den USA ausgetauscht worden. Gehen wir mal davon aus, dass alle 10 darüber glücklich sind. Dann wurden 6 Milliarden Dollar freigegeben, die dem Iran gehören. Was soll daran verwerflich sein?