Gaskonferenz in Wien: Proteste gegen Gaslobby
Aktionen in Erlangen und Berlin gegen die Gaskonferenz in Wien: Aktivist*innen fordern mehr Transparenz und weniger fossile Energie.
Mit der Aktion kritisieren die Aktivist*innen den Ausschluss der Öffentlichkeit bei den Verhandlungen der Gaskonferenz in Wien. Gegen den Branchentreff EGC hatte es starke Proteste gegeben. In den vergangenen Tagen waren am Veranstaltungsort immer wieder Straßen besetzt worden, auch ein Flughafenterminal und die Zufahrten zur Raffinerie von Österreichs teilstaatlichem Mineralölkonzern OMV wurden blockiert.
Das Aktivist*innen-Bündnis „Block Gas“ hatte gleichzeitig zu internationalen Protestaktionen aufgerufen. Auf der Konferenz, die am Mittwoch zu Ende geht, diskutierten Politiker*innen und Führungskräfte von Gasunternehmen wie Shell, RWE und BP unter anderem über Versorgungssicherheit. Dienen sollte die Veranstaltung der „Förderung des Dialogs zwischen Europa und seinen wichtigsten Lieferanten“. Die Preisspanne der Tickets für die Konferenz lag zwischen 2.000 und 5.000 Euro.
Kritik an Jenas Klimaschutzplan
Die Aktivist*innen in Jena kritisierten auch die verstärkte Nutzung von klimaschädlichem Gas, unter anderem bei den bestehenden oder geplanten LNG-Terminals, für die es Vertragslaufzeiten von bis zu 15 Jahren gebe. „Wir begeben uns immer weiter in die Abhängigkeit von Gas, dabei weist der Bericht des Weltklimarats IPCC eindeutig darauf hin, dass wir alternative Energiequellen fördern müssen“, so eine Aktivistin namens „Smilla“.
Auch auf lokaler Ebene wollten die Aktivist*innen Anstoß für Veränderung geben. „Die Stadt Jena plant noch bis nach 2035 mit Erdgas in der Fernwärmeversorgung, das finden wir nicht tragbar“, erklärt Smilla. Die Stadt Jena müsse den Klimaaktionsplan, welcher vorsieht, dass 85 Prozent der Fernwärmeversorgung bis 2035 aus erneuerbaren Quellen oder Wasserstoff bezogen wird, nachjustieren. Bisher konnte der Klimaaktionsplan nicht vom Stadtrat umgesetzt werden.
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