Fusion von Vonovia und Deutsche Wohnen: Kartellamt winkt durch
Die geplante Fusion von Vonovia und Deutsche Wohnen wurde genehmigt. Sie würde den Markt laut Kartellamt nicht allzu stark beeinträchtigen.
„Mit Vonovia und Deutsche Wohnen würden zwei Schwergewichte auf dem deutschen Wohnungsmarkt zusammenkommen. Uns ist natürlich auch bewusst, wie angespannt die Wohnungssituation in Berlin und vielen anderen Großstädten ist“, erklärte Mundt. „Wir haben die verschiedenen regionalen Wohnungsmärkte daher sorgfältig geprüft.“
Einen besonderen Fokus legten die Wettbewerbshüter demnach auf Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen mit normaler Ausstattung und einer Nettokaltmiete bis sieben Euro je Quadratmeter. „In diesem Segment haben die beiden Unternehmen verhältnismäßig viele Wohnungen im Portfolio“, erklärte Mundt. „In Berlin liegt der gemeinsame Marktanteil in diesem Segment bei deutlich unter 20 Prozent, in Dresden bei knapp über 20 Prozent. In anderen Städten sowie in anderen Marktsegmenten sind die gemeinsamen Marktanteile durchweg niedriger.“
Insgesamt ist die Anbieterstruktur für Mietwohnungen nach Angaben des Kartellamtes „trotz der großen Wohnungsbaugesellschaften weiterhin sehr zersplittert“. Auf lokaler oder regionaler Ebene sei deshalb „auch in Folge des Zusammenschlusses keine erhebliche Beeinträchtigung des Wettbewerbs zu erwarten“.
Auf den relevanten Märkten seien neben zahlreichen Privatvermietern zumeist auch kommunale Wohnungsunternehmen, Wohnungsbaugenossenschaften sowie weitere gewerbliche Anbieter vertreten, die den Verhaltensspielraum von Vonovia auch nach der Übernahme der Anteile an der Deutsche Wohnen „weiterhin begrenzen“.
Das Portfolio von Vonovia in Deutschland umfasste nach Angaben des Kartellamtes Ende März insgesamt rund 354.000 eigene Einheiten; die Deutsche Wohnen hat rund 155.000 Mietwohnungen, etwa 70 Prozent davon in Berlin.
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