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Französischer Spionageflug nach LibyenAbgestürzt und aufgeflogen

Französische Aufklärer verunglücken auf dem Weg nach Libyen beim Start in Malta. Den Vorfall begleiten drei Versionen und zwei Dementis.

Das brennende Flugzeug am Rand des internationalen Flughafens von Malta Foto: reuters

Paris/Valletta afp/dpa/ap | Beim Absturz eines Aufklärungsflugzeugs des französischen Verteidigungsministeriums auf dem Weg von Malta nach Misrata in Libyen sind am Montag morgen fünf Franzosen ums Leben gekommen. Die Kleinmaschine der luxemburgischen Firma CAE Aviation sei gegen 7.20 Uhr kurz nach dem Start auf Maltas internationalem Flughafen nahe der Startbahn abgestürzt, erklärte Maltas Regierung.

Den Angaben des Ministeriums zufolge war er Teil einer Operation, in deren Rahmen seit fünf Monaten die Routen illegalen „Handels aller Arten, einschließlich Menschen- und Drogenschmuggels“, verfolgt werden. Frankreichs Verteidigungsministerium bestätigte zudem, drei der Toten seien seine Mitarbeiter gewesen. Es seien aber „nicht alles Militärs“ gewesen, hieß es.

Maltas Regierung hatte zunächst gesagt, es habe sich um Zollbeamte gehandelt. Dies wurde von der französischen Zollbehörde dementiert.

Es war auch gemeldet worden, es habe sich um eine von der EU-Grenzschutzagentur Frontex genutzte Maschine gehandelt. Dies wurde von der EU dementiert. „Es sind keine EU-Funktionäre von dem Flugzeugabsturz in Malta betroffen“, twitterte EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini. Das hatte allerdings auch niemand gesagt.

Die Unglücksursache ist unklar. Laut Augenzeugen gab es keine Explosion vor dem Absturz. Laut der Zeitung Times of Malta wurden aber brennende Wrackteile bis auf die Straße außerhalb des Flughafens zwischen den Dörfer Kirkop und Safi geschleudert. Die Zeitung veröffentlichte Fotos, auf denen zu sehen ist, wie das Flugzeug in einem Feuerball aufgeht. Der Flughafen war vier Stunden lang gesperrt, um das Wrack zu beseitigen.

Der internationale Flughafen von Malta wird immer wieder für Überwachungsflüge nach Libyen genutzt, weil er vergleichsweise nahe an der nordafrikanischen Küste liegt.

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