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Frankreich will WeltraumkommandoMacron kündigt Space Force an

Die Großmächte arbeiten daran, ihre Weltraumsatelliten aufzurüsten. Frankreich will dafür 3,6 Milliarden Euro ausgeben.

Künftig mit Kanonen? Modell eines französischen Satellits Foto: reuters

Paris taz | Neben den traditionellen Streitkräften zu Lande, zu Wasser und zu Luft bekommt Frankreichs Armee eine weitere Truppe: ein Verteidigungskommando für den Weltraum. Das hat Staatspräsident Emmanuel Macron am Vorabend der traditionellen Truppenparade und Waffenschau zum Nationalfeiertag in einer Ansprache angekündigt. Bereits im September soll dieses „Raumkommando“, das in Toulouse stationiert sein wird, operationsfähig sein. Es soll die Verteidigung Frankreichs „im und aus dem All“ sicherstellen und wird erst einmal innerhalb der Luftwaffe angesiedelt sein.

Ein streng gehütetes militärisches Geheimnis waren diese Pläne nicht. Schon im September 2018 hatte Verteidigungsministerin Florence Parly in diese Richtung gedrängt und sich für eine „wahre stategische Autonomie“ für die Verteidigung im Weltraum starkgemacht. Sie wies dabei auf höchst bedenkliche Zwischenfälle hin. So sei ein französischer Militärsatellit bereits Ziel einer „unfreundlichen“ Operation geworden. Ein russischer Militärsatellit habe sich ihm 2017 auf unübliche Weise „genähert“.

Dank einer entsprechenden Aufrüstung und dem neuen Einsatzkommando soll Frankreich über ein Arsenal verfügen, das es erlauben kann, solche Attacken auf Satelliten abzuwehren – oder sie selbst auszuführen. Im Fünfjahresplan der Rüstungsinvestitionen bis 2025 sind für eine erste Phase 3,6 Milliarden Euro vorgesehen. Drei zusätzliche Abhörsatelliten sollen in dieser Pe­rio­de auf eine Umlaufbahn gesetzt werden. Eine zusätzlicher Satellit „Graves“ soll die Radarüberwachung aus dem Weltraum modernisieren.

Ob Frankreich wirklich ein eigenes, also von der Nato unabhängiges und derart aufwendiges Programm benötigt, wirft sicherheitspolitische Fragen auf und provoziert finanzielle Einwände vor allem seitens der linken Opposition. Die Nato hatte im Juni erstmals eine Weltraum-Strategie beschlossen. Das Vorbild von Macrons Raumkommando dürfte die von US-Präsident gewünschte „Space Force“ sein. In den USA muss dieses Programm noch vom Kongress gebilligt werden. In Frankreich entscheidet Macron als Oberbefehlshaber der Streitkräfte allein.

Macrons Frankreich möchte mit den USA, Russland und China wenn nicht gleichziehen, so doch in den Diskussionen über die Bewaffnung im Weltraum als ernst zu nehmender „Mitspieler“ am Tisch der Großmächte mitreden können. Deren Armeen sind von der Technik im All immer abhängiger. Über Satelliten läuft die Kommunikation bei Militäreinsätzen, sie werden zur Aufklärung und Spionage sowie für Navigationssysteme genutzt.

Es ist kein Zufall, dass Macron voller Stolz eben das – nicht zuletzt für den Export entwickelte – neueste atomare Unterseeboot aus französischer Produktion vom Stapel laufen ließ. Auch das war ein Signal. Die Atommacht Frankreich verteidigt ihren Platz unter den wichtigsten Waffenlieferanten und Rüstungsmächten der Welt.

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1 Kommentar

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  • Wir haben die Parade im Originalton auf TV 5 gesehen. Das deutsche Unwort „national“ fiel ca. 500 Mal. Hat das deutsche Fernsehen deshalb nicht live darüber berichtet? Der FACS-Jet (Luftüberlegenheitsjäger der 5. Generation) soll 2040! in Dienst gestellt werden. Zum Vergleich. Die USA hat einen und der ist seit 2005 im Dienst (F22 Raptor, Lockeed Martin). Ein Vorsprung von 35 Jahren, das ist armselig. Was will man mit diesem Spielzeug hier? Das machen die Briten auf Malle jede Woche von Balkon zu Balkon. Und in Russland ist es eine "Protzparade". Vor allem weil die Düsen aufgrund des Funktionsprinzips nach unten gerichtet sind, anders als bei einem Flugobjekt. So entsteht eine große Wärmesignatur, ein leichtes Ziel für wärmegelenkte Boden-Luft Raketen.