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Flutkatastrophe im Kreis AhrweilerLandkreis ignorierte wohl Warnungen

Laut einem Medienbericht versandte die Landesbehörde in der Flutnacht automatisierte Mails an die Kreisverwaltung Ahrweiler. Doch dort tat sich erstmal nichts.

In Bad Neuenahr-Ahrweiler errichten THW-Helfer eine Behelfsbrücke Foto: Thomas Frey/dpa

Frankfurt am Main afp | Der Landkreis Ahrweiler ist laut einem Medienbericht vor der Flutkatastrophe in der Nacht auf den 15. Juli präzise gewarnt worden, ohne jedoch rechtzeitig darauf zu reagieren. Es seien bei der Kreisverwaltung mehrere automatisierte Mails des rheinland-pfälzischen Landesumweltamts eingegangen, berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am Samstag unter Berufung auf einen Sprecher der Behörde.

Bereits am Nachmittag des 14. Juli veröffentlichte das Landesumweltamt demnach Prognosen, die einen Pegelstand der Ahr von deutlich mehr als dem vorherigen Höchststand von 3,7 Meter vorhersagten. Am Abend habe es dann neben den Mails auch weitere Online-Informationen der Landesbehörde gegeben. Darin sowie in den Mails an die Kreisverwaltung sei gegen 21.30 Uhr ein erwarteter Pegelstand von fast sieben Metern genannt worden. Dennoch habe der Landkreis erst gegen 23.00 Uhr den Katastrophenfall ausgerufen und Evakuierungsmaßnahmen eingeleitet.

Landesinnenminister Roger Lewentz (SPD) verwies gegenüber der „FAZ“ auf die Zuständigkeit der Kreisverwaltung. Er kündigte an, die Abläufe an dem Abend würden „exakt aufgearbeitet“ werden.

Der Krisenforscher Frank Roselieb erhob in der in Koblenz erscheinenden „Rhein-Zeitung“ (Samstagsausgabe) schwere Vorwürfe gegen Landrat Jürgen Pföhler. Das Katastrophenschutzmanagement gehöre zur Kernfunktion jedes Kreischefs und jedes Oberbürgermeisters, sagte der Kieler Wissenschaftler. Dass im Kreis Ahrweiler kein Voralarm ausgelöst worden sei, halte er für unerklärlich.

Die Auslösung eines Voralarms hätte laut Roselieb bereits am frühen Abend des 14. Juli erfolgen können, „um Notmaßnahmen einleiten zu können“. Tatsächlich wurde der Katastrophenfall mit Warnstufe 5 laut der „Rhein-Zeitung“ erst um 23.15 Uhr ausgerufen. Zu dieser Zeit erging demnach auch die Meldung, die Gebäude 50 Meter rechts und links der Ahr zu evakuieren. Als Pföhler zu dieser Zeit an die Bevölkerung appelliert habe, sich in höher gelegene Stockwerke zu begeben, seien bereits Häuser von den Wassermassen mitgerissen worden.

Feuerwehrverband fordert bessere Koordination

Konsequenzen aus der Flutkatastrophe forderte unterdessen auch der Deutsche Feuerwehrverband. „Wir werden uns mit Einsatzleitern, Vertretern der Feuerwehr-Landesverbänden, aber auch mit Landkreisen und Kommunen zusammensetzen und darüber reden, welche Lehren wir aus dieser Katastrophe ziehen können“, sagte Verbandspräsident Karl-Heinz Banse der „Heilbronner Stimme“. Auch der Einsatz spontaner Helfer müsse besser koordiniert werden.

Die Grünen stellten sich hinter die Forderung der FDP nach einer Bundestags-Sondersitzung Anfang August, um über die Lage nach der Flutkatastrophe sowie notwendige Konsequenzen zu sprechen. „Auch wir setzen uns dafür ein, dass das Parlament zu einer Sondersitzung des Bundestages zu den Auswirkungen der Flutkatastrophe zusammenkommt“, sagte Parlamentsgeschäftsführerin Britta Haßelmann den RND-Zeitungen.

In Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hatte extremer Starkregen vor mehr als zwei Wochen verheerende Überschwemmungen ausgelöst. Viele Gemeinden, insbesondere im rheinland-pfälzischen Ahrtal, wurden verwüstet. Rheinland-Pfalz meldete bislang 135 Tote, 59 weitere Menschen werden dort noch vermisst. In Nordrhein-Westfalen gab es 47 Todesopfer. Am Samstag wurde in Bad Neuenahr eine erste Behelfsbrücke des Technischen Hilfswerks (THW) über die Ahr eröffnet, weitere sind demnach geplant.

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29 Kommentare

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  • Besonders überraschend finde ich hier eigentlich nur die Nachricht, dass der Landrat noch um 23:15 Uhr im Amt war. Andere lagen da längst im ...

  • Es stellt sich die Frage, wie denn die Gewarnten reagiert hätten.

    Mich hat in meinem Leben (über 60 Jahre) noch nie ein Sirenenalarm persönlich betroffen.



    Bei starkem Regen würde ich denken: "Aja, die Feuerwehr wird gerufen, die sollen Keller auspumpen."



    Dass es um mein Leben gehen könnte, würde mir nicht so schnell einfallen.

  • Ich bezweifle, dass die Menschen in Ahrweiler bei Warnungen ihre Häuser verlassen hätten. Es gab da ja die letzten 100 Jahre keine Überschwemmung - also wären die meisten mit dem Argument in ihren Wohnungen geblieben. Das ist normales menschliches Verhalten.



    Bei unserem letzten nichtangekündigten Feueralarm in der Arbeit sind einige ungerührt sitzen geblieben und haben weiter gearbeitet - obwohl sie nicht wussten, dass das nur eine Übung war. Hat ja schliesslich noch nie gebrannt bei uns...

  • Ist das ernst gemeint oder soll das nur Rechtfertigung sein? Wohl kaum eine Kommune wird nachts erreichbar sein.



    Da sollten schon vorher für Notfälle Kommunikationskanäle vereinbart sein.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    "....sei gegen 21.30 Uhr ein erwarteter Pegelstand von fast sieben Metern genannt worden. Dennoch habe der Landkreis erst gegen 23.00 Uhr den Katastrophenfall ausgerufen und Evakuierungsmaßnahmen eingeleitet."



    SIEBEN METER!!!!!

    Der Landrat und der Bürgermeister sollten sofort zurücktreten, wenn sie noch einen Funken Anstand im Leib haben.

  • Das Internet ist dort ja dann auch bald ausgefallen, somit ist zu klären, ob die automatisiert abgeschickten Emails überhaupt ihre Empfänger erreicht haben, damit wäre es dann dank des Trends zum digitalen Voice Over IP auch mit den meisten Telefonanschlüssen vorbei gewesen. Ähnlich ging es dem Handy-Funknetz in der Region. Die alten Analogtelefone und Sirenen, die ohne Stromnetz funktionieren, hat man ja trotz warnender Stimmen längst dem Digitalisierungswahn geopfert.

    Anderseits lässt sich ein Landrat ja auch wählen um (laut Selbstbekundung) Verantwortung zu übernehmen. Diese muss dann auch weiter gehen, als nur die üblichen Unternehmer-Seilschaften beim gemeinsamen Glas Wein mit guten Aufträgen zu versorgen. Somit ist der Sündenbock schon der Richtige.

    In Duisburg wurde nach dem Love-Parade-Unglück auch der damalige Bürgermeister verantwortlich gemacht. Wäre die Love Parade ein Erfolg ohne Unfall gewesen, hätte man ihn dagegen über den grünen Klee gelobt. Im Kreis Ahrweiler fand erst seit einigen Jahren ein Umbruch vom alten Weinort-Massensauftourismus in verkitschter Schunkelatmosphäre hin zu nachhaltigen und zeitgemäßen Formen von Wirtschaft und Tourismus statt. Es bleibt zu hoffen, dass bei aller gebotener Eile jetzt keine Fehler beim Wiederaufbau gemacht werden, die das Ahrtal längerfristig abhängen. Die Menschen wohnen dort ja nicht einfach nur so, sondern sind den wirtschaftlichen und kulturellen Strukturen des Weinbaus und Tourismus über Generationen hinweg verbunden.

    • @Khaled Chaabouté:

      "Die alten Analogtelefone und Sirenen, die ohne Stromnetz funktionieren, hat man ja trotz warnender Stimmen längst dem Digitalisierungswahn geopfert."



      Auch in einem vollständig analogen Telefonnetz müssen die 24V für die angeschlossenen Fernsprechgeräte ja irgendwo herkommen. Ein größerer Stromausfall hat also gute Chancen über die nächste Vermittlungsstelle auch ein analoges Telefonnetz lahmzulegen. Elektromechanische Wähler die die Verbindungen im und aus dem Ortsnetz heraus herstellen kommen ebenfalls nicht ohne Strom aus.



      Heute ließen sich relativ problemlos vollständig autonome Sirenen bauen. Aber die nach Ende des Kalten Krieges demontierten Sirenen wie die E57 hatten eine Leistungsaufnahme von mehreren KW und benötigten einen 400V-Anschluss. Diese Leistung wurde aber idR nicht über Akkus oder einen Generator zur Verfügung gestellt. Entsprechend wären auch die bei einem Stromausfall nicht mehr funktionsfähig gewesen.



      Auch wenn man statt dem "Digitalisierungswahn" an der guten, alten Technik der 50er- und 60er-Jahre festhalten würde hätte das an dem Problem der Abhängigkeit von einer funktionierenden Stromversorgung nichts geändert.

      • @Ingo Bernable:

        Ach Sirenen hätten im Landkreis Ahrweiler nur dann geholfen, wenn jemand die mittgeteilte Gefahr ernst genommen, reagiertund diese aktiviert hätte. Das aber hat der Kreis verbaselt.

      • @Ingo Bernable:

        Die alten Vermittlungsstellen hatten ausnahmslos große Batterien im Keller und andere Formen des Notstroms. Mehr Strom als diesen brauchte ein Telephon nicht und Leitungen und damit Endgeräte fielen einzeln aus und nicht gleich stadtteilweise.

        • @Axel Berger:

          Na dann sollte man den zerstörten Gebieten vielleicht tatsächlich anbieten statt beim Wiederaufbau Glasfaser zu verlegen auf Kupferzweidraht und analoge Technik zu setzen.

    • @Khaled Chaabouté:

      "Das Internet ist dort ja dann auch bald ausgefallen, somit ist zu klären, ob die automatisiert abgeschickten Emails überhaupt ihre Empfänger erreicht haben"

      Das ist bereits geklärt. Sie sind angekommen.

  • 9G
    97287 (Profil gelöscht)

    Klar doch, der Landrat sitzt permanent vor dem Computer und guckt ob nicht eine E-Mail aufploppt. Früher gab es noch ein Handy oder Telefon. Ich denke der Mitarbeiter hatte noch eine Verabredung und hat noch schnell eine Mail rausgehauenen , bevor er Feierabend machte, hauptsächlich dokumentiert.

    • @97287 (Profil gelöscht):

      "Ich denke der Mitarbeiter hatte noch eine Verabredung und hat noch schnell eine Mail rausgehauenen , bevor er Feierabend machte,"



      Laut Artikel waren es "mehrere automatisierte Mails", demnach brauchte es da gar keine*n Mitarbeiter*in. Vor allem spricht so ein automatisierter Versandt nicht unbedingt dafür, dass solche Mails nur in wirklich kritischen Situationen geschickt werden. Als Referenz: 2020 gab der DWD insgesamt 6040 Unwetterwarnungen heraus, Anlass für eine Evakuierung sind die also höchst selten. Wenn also vergleichbare Warnungen automatisiert alle paar Tage bei einem Landratsamt eingehen wäre schon erkärbar warum da nicht sofort mit Großalarm drauf reagiert wurde.

      • @Ingo Bernable:

        "Vor allem spricht so ein automatisierter Versandt nicht unbedingt dafür, dass solche Mails nur in wirklich kritischen Situationen geschickt werden."

        1. Ab welcher Gefahrenlage hätten Sie den gerne Warnungen? Ab Überschwemmungen von 3 Meter Höhe statt der 6. Ab 5?

        2. Es kommen auch nicht alle 6040 Warnungen aus ganz Deutschland in Ahrweiler an.

        3. Es handelt sich nicht um die Warnungen, die Sie auch auf einer Wetter-App lesen können, sondern um ganz konkrete Warnungen zum Hochwasser und dessen Höhe.

        4. Es gab Gemeinden, die frühzeitig auf diese Warnungen reagierten.

        Die Fehler wurden im Kreis Ahrweiler gemacht. Nicht bei den meldenden Landesbehörden.

        • @Rudolf Fissner:

          "Ab welcher Gefahrenlage hätten Sie den gerne Warnungen?"



          Ab einer Lage die auch tatsächlich eine Gefahr darstellt und nicht einfach nur richtig schlechtes Wetter ist.



          "Es kommen auch nicht alle 6040 Warnungen aus ganz Deutschland in Ahrweiler an."



          Selbst wenn nur 1% dieser Warnungen für die Region Ahrweiler relevant ist und an den Kreis übermittelt wird wäre das im Schnitt immer noch mehr als eine pro Woche.



          "sondern um ganz konkrete Warnungen zum Hochwasser und dessen Höhe"



          Da gilt aber genauso, dass wenn für jeden Pegelanstig um 5cm eine automatisierte Warn-Mail verschickt wird, dann die wirklich relevante Information über den Anstieg um 5m schnell als Spam übersehen wird.

        • 9G
          97287 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Welche Gemeinden haben denn frühzeitig reagiert, wenn 65 Brücken zerstört wurden und 200 Menschen starben.

  • Während die Untersuchungen laufen, was der Landrat wann getan hat und was nicht, kann man schon mal sämtliche Verantwortlichen im Landesumweltministrium rauswerfen, die zu verantworten haben, dass die Warnungen kurz vor Mitternacht per Email verschickt wurden.



    Wie muss man sich das vorstellen?



    Betreff: Dringend!



    Lieber Empfänger,



    Dein Haus säuft gerade ab. Wenn Du diese Email liest, schalte bitte sofort den Strom ab und begibt Dich in höheres Gelände. Lebensgefahr.



    Mit dringenden Grüßen,



    Ihre Landesregierung Rheinland - Pfalz.



    Was erfinden die als nächstes? Digitale Ampeln, mit Emails, die Rot-Geld-Grün kommunizieren?

    • @Peter_:

      Was haben Sie am Satz im Artikel nicht verstanden: "Bereits am Nachmittag des 14. Juli veröffentlichte das Landesumweltamt demnach Prognosen, die einen Pegelstand der Ahr von deutlich mehr als dem vorherigen Höchststand von 3,7 Meter vorhersagten. "

      Es ist solch eine Ignoranz im Landkreis Ahrweiler, der mit zu den Ergebnissen beitrug.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Peter_:

      Am 13. (sic!) Juli habe ich am späten Nachmittag mit einer Bekannten an der Mosel - Region Traben-Trabach ein Telefonat geführt. Die Wetterlage war ja bereits im Gange, und da ich in 2010 in Nds. ein ziemliches Hochwasser erlebt hatte, habe ich nach der aktuellen Situation gefragt. Es werde Schlimmes erwartet und alle Bewohner*innen von gefährdeten Gebäuden wären dabei, ihre Immobilien zu sichern, wurde mir erklärt. Wie gesagt: 13. Juli. Weiteres können sie hier lesen: taz.de/Flutkatastr...bb_message_4164772

  • 0G
    05989 (Profil gelöscht)

    Das riecht ein wenig nach der Suche nach einem Sündebock. Das sind ja alles relativ kleine Gemeinden und der Kreis ist ja nicht wirklich groß. Dementsprechend haben die keine Infrastruktur, die da mit minimalen Reaktionszeiten reagiert.



    Da müssen sich ja auch Verantwortliche absprechen und in der Regel gemeinsam Entscheidungen treffen. Ich denke, es ist sinnlos zu fordern, dass solche Landstriche Infrastrukturen betreiben und und bezahlen, die Reaktionszeiten erheblich unter den dokumentierten ermöglichen.



    Ein anderes Thema sind sicher konstruktive Maßnahmen zum Hochwasserschutz - da wird mit zu wenig Geld und Entschlossenheit operiert.

    • @05989 (Profil gelöscht):

      Der Katastrophenausschuss des Kreises Ahrweiler war laut übereinstimmendenden Berichten der beiden Lokalzeitungen (Rheinzeitung+GA) bereits am Nachmittag einberufen worden und war in der gesamten Nacht aktiv. Die Infrastruktur war also aktiviert und man hätte die Bevölkerung früher warnen können wenn man die Warnungen ernst genommen hätte (wie es Bürgermeister in NRW auch zB über den WDR versucht haben).



      Für mich sieht das nicht nach einer Sündenbocksuche aus, sondern nach der ganz normalen Inkompetenz die ich als langjähriger Bewohner des Kreises AW von Herrn K gewöhnt bin.

    • @05989 (Profil gelöscht):

      Blödsinn! Was braucht man da an Infrastruktur? Email und SMS - Techniken die es seit 40 Jahren gibt - Email noch länger.

      Auch dort gibt es Leitwarten für Feuerwehr und Polizei. Die sind 24h besetzt.

      Die Infrastruktur IST DA!

      • @danny schneider:

        Es geht doch aber immer noch um die Überbrückung der letzten Meter, oder nicht?

        ga.de/im-kreis-ahr...wagen_aid-44840299

        Polizisten um jemanden zu warnen sind wahrscheinlich eher nicht vorhanden.

        2019 - Kreis Ahrweiler - An Wochenenden 4 Streifenwagen mit ingesamt 8 Polizisten im Einsatz... für 130.000 Menschen auf 780 km². Ich glaube nicht, dass da viel geht.

        Und natürlich brauchen sie Infrastruktur. Meinen sie Emailadressen und Telefonnummern fallen von den Bäumen und jeder hat sofort alles parat. Halte ich für ein Gerücht. Meldeketten und dergleichen zieht man sich doch nicht einfach aus dem Allerwertesten. Und ja, ich denke, dass das Infrastruktur ist.

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @danny schneider:

        "Techniken die es seit 40 Jahren gibt - Email noch länger."



        Ihre Kommentare machten manchmal den Eindruck, als würden Sie was von ITK verstehen. Ach ja, die Jugend. Ich habe die Techniken seit Anbeginn eingesetzt und ich habe ein gutes Gedächtnis.



        de.wikipedia.org/wiki/E-Mail#Geschichte



        de.wikipedia.org/w...Service#Geschichte



        Rechnen können Sie hoffentlich selber. (scnr)

        • @95820 (Profil gelöscht):

          Ja, faktisch sind 40 Jahre nicht korrekt. Nur ist das für den Kern des Arguments, dass das Problem der zu langsamen Warnungen eben nicht in den derzeit zur Verfügung stehenden und etablierten ITK begründet ist völlig unerheblich.

  • Telefon. Alarmsirenen. Nur das funktioniert. Alles andere nicht.

    • @el presidente:

      Doch, Fahrzeuge mit Lautsprechern funktionieren auch, solange noch nicht das Chaos laut tobt - aber dann ahnt man vielleicht eh, was los ist.

    • @el presidente:

      Ich verstehe vor allem die Zeitangaben im Artikel nicht. Die Starkregen waren vier bis fünf Tage vorher in frei verfügbaren Vorhersageapps fast liter- und stundengenau bekannt. Kleine Verschiebungen gab es noch, aber nichts wesentliches. Frau Prof. Cloke in Reading reichten diese Angaben für exakte und punktgenaue Berechnungen des Verlaufes. Eine Warnung und Anordnung von Notmaßnahmen mindestens einen eher zwei Tage im voraus wäre problemlos möglich gewesen, nicht wenige Stunden wie hier gemeldet. Da funktionierten auch alle Telephone noch.

    • @el presidente:

      Radio funktioniert auch. Gemeint sind hier natürlich die öffentlich-rechtlichen Programme, die nicht zuletzt deshalb zwangsfinanziert werden. Ein Verweis auf lokale Werbungs- und Dudelsender, die kein nomaler Mensch hört oder kennt, wie er hier in der Taz zum Teil gemacht wurde geht in die Irre.