Flüchtlingshilfe entlang der Balkanroute: US-Student erstellt interaktive Karte
Der Student David Altmayer hat eine interaktive Karte für Helfer erstellt. Sie zeigt, wo Geflüchtete sind und womit sie unterstützt werden können.

Die Orte sind markiert durch bunte Pfeile, die anhand eines Farbcodes zeigen, in welcher Einrichtung am nötigsten Hilfe gebraucht wird, wo die Lage entspannt ist – oder wo diese derzeit nur schwer eingeschätzt werden kann. Zusätzlich werden per Klick auf die Pfeile Informationen der Standorte angezeigt, zum Beispiel die aktuelle Anzahl der Refugees im Lager, Adresse oder Wegbeschreibung, Daten von Kontaktpersonen, benötigte Utensilien und sowie eine kurze Beschreibung der Situation vor Ort.
Initiiert hat das Projekt der US-amerikanische Student David Altmayer, der im ungarischen Budapest studierte, als die Zahlen der Hilfesuchenden plötzlich rasant anstiegen. Altmayer, der bereits IT-und Programmierungs-Erfahrung gesammelt hatte, engagierte sich zunächst als freiwilliger Helfer. „Irgendwann suchte ich nach einem Weg, wie ich meine Fähigkeiten am besten einzusetzen“, sagte er gegenüber der englischen Nachrichten-Plattform „csmonitor.com“.
„Ich habe im September mit einer Hand voll Informationen angefangen die Karte zu bauen und sie dann veröffentlicht“, sagte Altmayer der taz. Bislang sind rund 120 für Flüchtende wichtige Orte markiert. Mehr als 120.000 Mal wurde die Karte bereits aufgerufen. Ebenso ist die Karte auch per Facebook erreichbar und erhielt dort bereits fast dreitausend Likes.
Die infrastruktuelle Situation für Geflüchtete ist entlang der Balkanroute mehr als dürftig. Immer wieder berichten Aktivisten und HelferInnen von den katastrophalen Zuständen in den Lagern. Auch beklagen viele, dass freiwillige HelferInnen von professionellen Hilfsorganisationen, wie dem Roten Kreuz oder UNHCR kaum Hilfe erhielten. Auch würden Polizei und Militär immer wieder die Arbeit der Freiwilligen behindern oder sogar unterbinden wollen.
Immer mehr Privatpersonen und Unternehmen vernetzen sich daher über das Internet, um die Hilfe für Geflüchtete zu koordinieren, wie etwa das Projekt einer Gruppe Jugendlicher aus Nordrhein-Westfalen “Germany Says Welcome“ oder das Dresdner Projekt afeefa.de. Auf der Internetseite “The Refugee Project“ finden Nutzer Informationen zu Flüchtlingskatastrophen seit 1975.
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