Flüchtlingsheim in Apolda: Kind stirbt bei Brand
Die Ursache für das Feuer in der Flüchtlingsunterkunft in Apolda ist noch unklar. Politiker*innen warnen vor voreiligen Schlüssen.
![Die Feuerwehr löscht einen Brand in einer Flüchtlingsunterkunft Die Feuerwehr löscht einen Brand in einer Flüchtlingsunterkunft](https://taz.de/picture/6302718/14/Brand-1.jpeg)
Die Polizei hatte mitgeteilt, es sei eine Person ums Leben gekommen. Ein neun Jahre alter Junge aus der Ukraine werde seit dem Brand vermisst. Ob es sich bei dem Todesopfer um das Kind handelt, könne aber erst nach einer gerichtsmedizinischen Untersuchung mit abschließender Sicherheit gesagt werden, so die Polizei. Der Leichnam sollte noch am Sonntag zur Gerichtsmedizin gebracht werden. Ein Ergebnis der Obduktion werde frühestens am Montag erwartet, so die Polizei.
„Ich werde alles daran setzen, dass die Brandursache aufgeklärt wird. Es muss hier vollständige Klarheit herrschen“, schrieb Maier bei Twitter weiter.
Das Feuer war im Wohnbereich der Unterkunft ausgebrochen. 245 Menschen, darunter viele Kinder, mussten das Gebäude laut Polizei verlassen. Die Angaben zur Zahl der Verletzten und Betroffenen schwankten im Tagesverlauf. Zuletzt schrieb die Polizei in einer Mitteilung von elf Menschen, die medizinisch behandelt wurden, neun kamen in ein Krankenhaus.
Todesermittlungsverfahren eingeleitet
Die Staatsanwaltschaft Erfurt habe ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren eingeleitet, sagte ein Sprecher der Polizei. In Brandfällen mit Todesopfern sei das das standardmäßige Vorgehen. Dafür müsse auch kein Anfangsverdacht auf ein Verbrechen im Raum stehen. Zur Höhe des Sachschadens konnte die Polizei noch keine Auskunft geben.
Thüringens Migrationsministerin Doreen Denstädt (Grüne) lehnte voreilige Einschätzungen über die Brandursache ab. Sie war am Sonntag selbst nach Apolda gekommen, um sich über die Situation zu informieren. Es sei zu früh für Aussagen zum Hergang, so die Politikerin.
Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) schrieb bei Twitter: „Meine Gedanken sind bei der Familie und in der Trauer verbunden! Allen Verletzten eine schnelle Genesung.“
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