Flucht über das Mittelmeer: „Ocean Viking“ rettet 68 Migranten
Das Schiff der Hilfsorganisation SOS Méditerranée rettet 68 Migranten. Seit Jahresanfang sind mehr als 2.000 Menschen auf dem Mittelmeer gestorben.

Die Organisation veröffentlichte im Onlinedienst X, vormals Twitter, Fotos, auf denen mehrere Dutzend Migranten in orangen Rettungswesten eng aneinander gedrängt in einem maroden Boot zu sehen sind. Das Rettungsschiff soll nun den von den italienischen Behörden zugewiesenen Hafen in der Stadt Ancona an der Adriaküste ansteuern – eine Entscheidung, welche die Organisation wegen der Entfernung vom Einsatzgebiet umgehend kritisierte. Der mehr als 1.500 Kilometer entfernte Hafen liege vier Tagesreisen weit weg vom Rettungsort, erklärte sie. Das Risiko, „Menschenleben zu verlieren“, sei „hoch“.
Das Mittelmeer ist nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) die gefährlichste Migrationsroute der Welt. Seit Anfang des Jahres sind nach UN-Schätzungen bereits mehr als 2.000 Menschen auf der Flucht über das Mittelmeer gestorben.
Ende August hatte die „Ocean Viking“ bereits rund 440 Migranten in internationalen Gewässern vor Libyen und Tunesien aus Seenot gerettet, bevor sie das ihr zugewiesene norditalienische Genua ansteuerte. Laut einem Dekret müssen die Schiffe nach jedem Einsatz einen ihnen zugewiesenen Hafen anlaufen. In der Praxis liegen diese Häfen oft hunderte Kilometer vom Ort der Rettung entfernt.
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