Flora-Demonstranten mit Nazi-Sturmtrupps verglichen: Autonome wie Hitlers Schergen
Grüner Bezirksabgeordneter vergleicht gewalttätige Flora-Demonstranten mit „marodierenden SA-Horden“, rudert nach fünf Tagen aber schließlich zurück.
HAMBURG taz | Die Aufarbeitung läuft. In zahlreichen Internet-Blogs tobt der Streit über die Rolle der gewalttätigen Demonstranten, aber auch der polizeilichen Einsatzkräfte bei der Eskalation der Demonstration für den Erhalt der Roten Flora am vorigen Wochenende. Im Laufe der Auseinandersetzungen waren laut Innenbehörde 120 Polizisten und nach Angaben der Veranstalter rund 500 Demonstranten verletzt worden. Für einen Eklat sorgte dabei der grüne Politiker Christian Trede. Er verglich auf der Facebook-Seite der Initiative Esso-Häuser die gewalttätigen Demonstranten mit Hitlers Sturmtrupp, der SA.
In seinen Einträgen wendet sich Trede, der als Altonaer Bezirksabgeordneter aktiv ist und als Referent des Bürgerschaftsabgeordneten Olaf Duge arbeitet, gegen die „Relativierungsakrobatik“ derjenigen, die der Polizei eine Mitschuld an der Eskalation einräumen. Wer so agiere wie ein Teil der Flora-Demonstranten, schreibt Trede, „benimmt sich nicht besser als marodierende SA-Horden“. Denn eines sei klar, rechtfertigt Trede seine Gleichsetzung von militanten Demonstranten und der paramilitärischen Organisation des Nazi-Regimes: „Terror ist Terror – egal von rechts oder links.“
Tredes Nazi-Verharmlosung löste zuerst auf Facebook Entsetzen aus. Mehrere User bezeichnen den SA-Vergleich als „maßlos“, „völlig unangebracht“, „fahrlässig“ oder einfach als „Frechheit“. Die Kampagne „Mietenwahnsinn stoppen“ forderte von Trede „eine Richtigstellung“. Der SA-Vergleich und die Links-Rechts-Gleichsetzung „disqualifiziere“ seinen Urheber und ermögliche mit ihm „aus unserer Sicht keine weitere Diskussion“.
Die Sturmabteilung (SA) war die paramilitärische Kampforganisation der NSDAP und spielte als Ordnertruppe eine zentrale Rolle beim Aufstieg der Nationalsozialisten, indem sie deren Versammlungen mit Gewalt abschirmte.
Antikommunistische und antisemitische Umzüge und Gewaltakte waren das Markenzeichen der SA.
1932 hatte die SA 220.000 eingetragene Mitglieder. Im Vorfeld der Reichstagswahl 1932 gab es bürgerkriegsähnliche Zustände mit insgesamt etwa 300 Toten und über 1.100 Verletzten, an denen die SA maßgeblich beteiligt war.
Einer der schrecklichen Höhepunkte war der Altonaer Blutsonntag am 17. Juli 1932, als unter Führung der SA 7.000 Nazis durch Altona marschierten und es zu Schießereien zwischen Nazis, Polizei und Anwohnern kam, in deren Verlauf 18 Menschen starben.
Schockiert zeigt sich auch die Bürgerschaftsabgeordnete der Linken, Heike Sudmann: „Nicht jede Aktion auf der Demo muss mensch gut finden oder verteidigen, doch jeglicher Vergleich mit Nazi-Terror und SA-Horden ist unmöglich. Als Altonaer Bezirksabgeordneter sollte Trede sich mal die Geschichte des Altonaer Blutsonntag mit SA-Morden ansehen, um nie wieder so einen üblen Vergleich zu ziehen.“
Das sieht wohl auch Trede inzwischen so. „Unter dem Eindruck der Krawalle vom Wochenende habe ich mich zu einem historisch unangemessenen Vergleich hinreißen lassen“, bedauert der grüne Abgeordnete nun gegenüber der taz: „Diesen Vergleich nehme ich zurück.“
Leser*innenkommentare
Heym
Gast
@ Christian Trede
ich bin dagegen, dass Steine und Flaschen geschmissen werden. Das waren Einzelfälle, die man in Kontext zur Gesamtzahl der Demoteilnehmenden sehen muss.
Nehmen Sie mir es nicht übel, aber wenn Sie -wie hier im Forum geschehen- über "Aufarbeitung","Diskussion" sowie "parlamentarische Gremien" schreiben, dann glaube ich Ihnen kein Wort, weil es kein Konsequenzen haben wird. Jüngstes Beispiel: Bundesparlamentarischer Untersuchungsausschuss zu NSU/VS/LKAn/BKA. Strafrechtliches Verhalten der Behörden bleibt folgenlos für die verantwortlichen Beamten. Im Gegenteil, solche kriminelle Beamte sitzen nun als Staatssekretäre des Inneren noch fester im Sattel als zuvor.
Zurück zur Demo: das Verbot der Demo sollte also nach oben Gesagtem als vorrangig zu sehen sein.
RED: Kommentar gekürzt.
Christian Trede
Gast
@Stefan:
tja, wenn man jemanden missverstehen will...
Es geht mir nicht um Meinungen. Selbstverständlich akzeptiere ich unterschiedliche Meinungen und bin jederzeit bereit mich mit den meisten (Extremismusmüll gehört nicht zwingend dazu) davon auseianderzusetzen.
Mir geht es um eine Grundhaltung. Ein Jeder kann sich frei entscheiden, ob er einen Stein in einen Budni oder ohne Rücksicht auf herumlaufende Menschen in Richtug eines Gebäudes wirft - dies hat in erster Linie nichts mit einem Geschehen auf einer Demo zu tun, sondern mit der Entscheidungsfähigkeit eines erwachsenen Menschen. Wer so eine Aktion OK findet, den finde ich nicht OK. Der Urspung meiner Äußerung bezog sich exakt auf die Relativierung von den von mir aufgezählten Aktionen, in dem man die Schuld einem Anderen/ der Polizei zuschiebt. Und wir wollen jetzt hier nicht die unterschiedlichen links- oder rechtsextremistischen Aktionen und Todesopfer aufzählen (RAF, Rote Brigaden,- nur mal so zur Erinnerung). Oder möchtest du mir erzählen, dass es in so einem Zusammenhang gute Gewalt gibt? Selbstverständlich gehört zur Aufarbeitung und Diskussion auch die Polizeistrategie/ -gewalt, aber dass sollte in erster Linie zunächst die transparente !! Aufgabe der parlamentarischen Gremien sein. Sollten sich die in anderen Artikeln aufgestellten Behauptungen bewahrheiten, müssen selbstredend (strafrechtliche?!) Konsequenzen dazu gehören.
Butter bei die Fische
Gast
Ich meine, Aufarbeitung der Polizeigewalt sollte ein öffentliches Anliegen sein. Dabei spielen die parlamentarischen Gremien als Kontrollorgan der Arbeit von Behörden und Verwaltungseinrichtungen sicher eine wichtige Rolle.
Aber gewiss nicht die einzige.
Hier wäre eine verantwortungsvolle kritische Berichterstattung der Presse einzufordern. Leider bedient die Presselandschaft in Hamburg aber in erster Linie offensichtlich den Stammtisch, und ebenso ernüchtert muß man feststellen, daß die Politik - und hier allen voran die Partei in der Regierungsverantwortung - diesem Wählerklientel gerade die Füsse blank küsst.
Mir fällt es sehr schwer mit jemandem zu diskutieren, dem es aufgrund fehlender Allgemeinbildung schwerfällt wenn nicht gar unmöglich ist, zwischen rechts und links zu unterscheiden, gerade auch was die Frage der Gewaltanwendung anbetrifft.
Wir können doch heute nicht hier sitzen und schlank behaupten, die Polizei hätte nicht den ersten Schritt in die Gewaltspirale am 21.12.2013 gemacht. Wir können doch nicht hier sitzen und allen Ernstes behaupten, die Exzesse seien nicht von der Einsatzleitung der Polizei und der dahinterstehenden Politik provoziert worden um ein Alibi zum Zuschlagen zu haben. Einer Politik, die in Hamburg mit einer Konsequenz dazu übergegangen ist, die normierende Kraft des Faktischen über alle formalrechtlichen und ethischen Instanzen zu heben, daß einem hierbei der Atem stockt und lediglich ein Gefühl aus Ohnmacht und Brechreiz zurückläßt.
Stefan @Christian Trede
Gast
@Christian Trede:
Ach so, wenn man eine andere Meinung hat als Sie, diskreditiert man sich für eine Diskussion mit Ihnen.
"Tolles" Demokratieverständnis, Herr Trede.
Auch, dass Sie einzig und allein von Gewalt, die von Demonstranten ausging, schreiben, ist bezeichnend.
Was ist denn mit 500 zum Teil schwerverletzten Demonstranten?
Alles "Gewalttäter"?
Und was ist mit dem Satz, den Sie bei Facebook gepostet haben ("Terror ist Terror")?
Das zeigt doch einmal mehr, dass Sie absolut nichts verstanden haben! Terror von Rechts (Rostock, Mölln Solingen etc.) mit über 200 Toten seit 1990 ist genauso schlimm wie die Gewalt von Links? Und was ist dann eigentlich mit der Polizeigewalt? Alles dasselbe?
Man, man...und so jemand sitzt in einer Bezirksversammlung..
PRO flora
Gast
ich frage mich zu welcher Gruppe der Vergleich besser passt.
In Hamburg an diesem Tag gab es eine Gruppe die mit Schlagstöcken, Behelmt und Uniformiert Menschen gefagt haben und auf brutalste Art und Weise ins Krankenhaus geprügelt haben. Im Namen des Staates. Na, dämmerts langsam?
St. Paulianer
Gast
@Aaron, das ist wirklich ein ganz schlimmes Video.
Der Autor pixelt sich selbst und versucht in einer Tour verbal zu provozieren, eine Frau vermummt sich, möchte aber eine Demo anmelden, wobei die Vermummung schon ein Verstoß gegen das Versammlungsrecht ist und dann regt man sich künstlich auf, man habe minutenlang keinen Einsatzleiter sprechen können, der aber nach Minute 1,30 zum Gespräch zur Verfügung stand und zudem auch im Gegensatz zu dem Autor und seiner Gruppe weder vermummt noch gepixelt ist. Da man auch noch auf der Fahrbahn steht, ist es natürlich ein riesiges Unrecht, wenn man von Polizisten auf den Gehweg gedrängt wird, wobei man natürlich auch noch theatralisch zu schreien beginnt.
Wer das als Polizeiterror ansieht, dem geht es in unserem demokratischen Land wirklich viel zu gut.
Philipp Sander
Gast
Schön, dass auch ein Grünen Politiker endlich mal anerkennt, dass es Terror von links gibt!
Traurig hingegen finde ich Frau Sudmann von der Linken, die die Krawalle offenbar immer noch als "muss man nicht gut finden", aber "ist halt so" darstellt. Das finde ich einen Skandal, der sich aber deutlich in das Bild der Linkspartei in Hamburg einfügt, da sich ja auch ihre Parteikollegin Frau Schneider bereits eine verbale Entgleisung erlaubte...
Christian Trede
Gast
Als einer derjenigen, welcher den Arm zur Zustimmung für das Baurecht des Floragrundstücks gehoben hat, kann ich nur sagen, das diese Demo einen gewaltigen Flurschaden angerichtet hat – und dies ganz gewiss nicht zum Vorteil der Flora. Herr Kretschmer freut sich ein Loch in den Bauch. Ich habe meine Äußerungen auch ganz bewusst in euren Diskussionsthread gesetzt, da ich eine klare und eindeutige Verurteilung und Distanzierung dieser Gewaltexzesse erwarte. Wer den Geist aus der Flasche holt, sollte auch wissen wie man ihn wieder reinbekommt.
So, nun rüsten wir alle mal wieder ein bisschen ab – und feiern einen hoffentlich friedlichen Übergang ins neue Jahr. Da haben wir dann genügend Gelegenheit und sollten über den Umgang mit dieser Gewalt diskutieren
Christian Trede
Christian Trede
Gast
Kaum ist man im Urlaub – und offline – und dann so was.
Ja, ich habe diesen Vergleich gemacht. Ja, der Vergleich war falsch. Selbstredend falsch, da in der Tat ein Vergleich mit dieser Zeit und diesen Schrecken nicht legitim ist.
Ich habe mich in meiner Wut als Reaktion auf die unglaubliche Gewalt vor und während der Demo zu dieser Beschreibung verleiten lassen, da ich nach Worten gerungen habe als Bezeichnung für diese „Menschengruppierung“ vor allem in Bezug auf den Angriff auf die Davidwache (http://www.youtube.com/watch?v=QAuG-ZppKKY), bei der über hundert Menschen wissentlich und willentlich schwere Verletzungen von Passanten und Autofahrern in Kauf genommen haben.
Ich bin etwas erstaunt, dass mehr über solche Worte als über die Taten die dazu geführt haben, geredet wird. Hier zahle ich Lehrgeld.
Die auf dieser Demo gezeigte Gewalt der Demonstranten hat für mich mehrfach eine deutliche Grenze überschritten. Die direkte Konfrontation zwischen Polizei und Demonstranten ist das eine, - welches auf parlamentarischen Wege betrachtet werden soll.
Aber - es hat mir bisher keiner erläutert in wie fern die Polizei Schuld (da sie ja die Schuld an der Eskalation haben soll) an einem Stein in einem Budnikowski sein kann, welcher während dort Menschen – Kinder?, Ältere? – einkauften, rein geschmissen wurde. Aus meiner Sicht gibt es hier kein vertun – und gehört scharf verurteilt. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es im Sinne der ehem. Bewohner der ESSO-Häuser oder der Flüchtlinge sein soll, Hotelfenster einzuschmeissen, während dort Menschen arbeiten oder urlauben. Der Angriff auf das Bezirksamt Eimsbüttel betrachte ich zudem, da die Bezirksversammlung Bestandteil des Bezirksamtes ist und ich Mitglied einer solchen in Altona bin, als Angriff auf die parlamentarische Demokratie. Allen die hier die Schuld für die Eskalation einzig bei der Polizei suchen, diskreditieren sich für eine weitere Diskussion mit mir.
Christian Trede
Andreas
Gast
Glückwunsch... die Realität kpmmt auch in der TAZ an!
Irene Reindl
Der Vergleich mit den Sturmtruppen der SA ist nicht neu und war selten so zutreffend wie bei dem, was da in Hamburg abgegangen ist. Man sollte auch die Fantasien auf indymedia darüber, dass bald Waffen eingesetzt werden sollen, um Polizisten niederzuschießen dabei berücksichtigen. Ekelerregend ist die Verharmlosung der Gewalt der Linken. Hier ist ein guter Artikel dazu, dem man nur beipflichten kann: http://www.rp-online.de/politik/deutschland/kolumnen/politisch-inkorrekt/es-gibt-keine-guten-gewaltkriminellen-aid-1.3910381
Aaron
Gast
"Terror ist Terror – egal von rechts oder links"
Oder halt auch von der Polizei. Oder sieht das hier noch irgendwie rechtsstaatlich aus?:
https://www.youtube.com/watch?v=fqBSviY5nAo
(Video, das zeigt, wie die Polizei eine scheinbahr genehmigte Kundgebung mit Ignoranz udn Gewalt unterbindet).
tomas
an solchen Äußerungen sieht man, dass die Grünen in dem bundesdeutschen Politikzirkus voll integriert sind, ( Schlagwort Inklusion )...,
die Grünen sind schon lange keine Alternative mehr...,
Roland Hartl
Hamburger CDU Politiker fordern ein Führerschein Verbot und ein Studien Verbot für Demonstranten.
Grüne Politiker beschimpfen Demonstranten als SA - Orden
Der sv.LV. der dt. Polizeigewerkschaft Werminghaus sind ALLE Demonstranten.
Ich verurteile die Ausschreitung, aber mann muss sich immer beide Seite anschauen.
Die CSU kann nun ihren Überwachungsstaat mit Indect und VDS noch weiter ausbauen.
Danke nach Hamburg.
Roland Hartl
@Roland Hartl Abschaum, er hat sie als Abschaum betitelt. ^^
Jan aus Hamburg
Gast
Leider Typisch hier im taz-Forum: die Grünen in Hamburg haben den Parteieinsatz sehr deutlich kritisiert, nur eine Äußerung eines Einzelnen steht jetzt wieder für "die Grünen". Meinungsvielfalt gibt es auch innerhalb von Parteien. Das verstehen hier viele nicht. Leider im linken Meinungsmainstrem hier: verharmlosung der Gewalt von Linker/Aotonomer Seite, dramatisierung der Gewalt von Polizeiseite. Schon vergessen, das am Tag vorher die Davidwache von Linksautonomen angegriffen wurde? Das auch die Polizei Antifa-Gewaltaufrufe in den Foren lesen kann? niemand, der Gewalt verhamlost oder legitimiert kann sich "Links" nennen. Da gibt es dann wenig Unterschiede im Denken zwischen Links und Rechts.
cosmopol
Gast
@Jan aus Hamburg Ah. Ich finde zB die gewaltsame Befreiung Europas vom nationalsozialistischen Terror vollkommen legitim und richtig. Bin ich damit jetzt nicht mehr links?
Philippe Ressing
Gast
Woher die Aufregung? Wer mit der dem CDU-Rechtsausleger Bouffier in Hessen koaliert, in Hamburg mit der CDU Geld für das Eliten-Projekt Elfie rauswirft, der stellt sich logischerweise auf die Seite des bürgerlichen deutschen Miefs. Mit GRÜN zurück in die Fünfziger Jahre!
Antje Moeller
Gast
Der Vergleich ist absurd und falsch. Ich bin erleichtert, dass er zurückgenommen wurde.
Antje Möller MdHB (GRÜNE-Fraktion)
Gast
Gast
Sehr geehrte Frau Möller,
warum ist der Vergleich absurt und falsch?
Butter bei die Fische
Gast
Jürgen Habermas war doch der erste in diesem Land der in einer Situation politischer Ohnmacht und Hilflosigkeit zu diesem "Stilmittel" griff und die (zu Recht) wütende Studentenbewegung der sechziger als "Linksfaschisten" diffamierte. Damit hatten die Medien ihren "Aufhänger". Daß sich Habermas nicht mal 2 Wochen später revidierte und entschuldigte spielte damals und spielt bis heute keine Rolle. Der Vergleich ist in der Welt und trotz seiner Absurdität ungebrochen populär, dient er doch dem tatsächlich faschistoiden (Stammtisch)milieu und dem diesen bedienenden Boulevard als Generalamnestie für die eigene Sache und Totschlag(!)argument gegenüber Andersdenkenden gleichermaßen.
Insofern ist für mich ein maßgeblicher Grund für eine Empfindung, die "Erleichterung" auch nur nahekäme, erkennbar.
Gast
Gast
Vielen Dank auch, Herr Trede, dass sie mich in eine Reihe mit der SA stellen. In den achtziger Jahren habe ich ihrer Partei geholfen, ja auch auf der Straße, dass sie überhaupt in Parlamente einziehen konnte. Soviel zur grünen Basis, die von der Raumstation längst verlassen wurde. Viel Spaß noch in der "Mitte".
Lars
Na ja die einen koalieren mit Bouffier und die anderen mit Wendt und Konsorten. Da wächst zusammen was zusammen gehört. Vielleicht hilft es zumindest das sich der ein oder andere kein illusionen mehr über die Grünen macht. Gibt ja immer noch genug Leute die das tun.
Hambrecht
Gast
Ja, die Grünen wollen dort bleiben, was die Frau Bundeskanzlerin als die Mitte ausgemacht hat. Dort herrscht ein angenehmes Wohlfühlklima und Wohlstand für alle (die in der Mitte sind). Aber in der Mitte wird es eng und um nicht am Rand hinab zu fallen tätigt Herr Trede solche Äußerungen. Das ist eben "alternativlos".
Hergen Hillen
Die Grünen waren früher ja selbst ein Teil von sozialen Bewegungen, die sich der Gewalt als Mittel zum Zweck politischer Konflikte bedienten. Nun ist die Partei selbst so etabliert, dass sie mit alledem nichts mehr zutun haben will. Vergleiche mit dem Nationalsozialismus sind dumm und zeugen von einem mangelnden Geschichtsbewusstsein. Es findet sich in den Parteien kaum noch eine Persönlichkeit, die sich mit dem Thema Gewalt über die üblichen Stereotypisierungen hin mit dem Thema auseinandersetzt, nach Ursachen und Hintergründe fragt. Mit dem Statement, gegen Gewalt zu sein und Demonstranten als "Kriminelle" zu diffamieren, wird man keine politisch motivierte Gewalt verhindern können. Es ist schon schlimm, dass die Grünen nun schon soweit sind, die Statements der rechten Parteien zu übertreffen.
Gast
Gast
@Hergen Hillen Ja, ja gute Gewalt und schlechte Gewalt. RAF Mörder waren auch keine besseren Mörder als andere Mörder. Diese ganze ideologische Wortakrobatik und Fiselei hinterher. Essenz ist: Diese Gewaltdemo hat nur Verlierer und Angst hinterlassen. Kein Baustein für eine bessere Welt - nur wieder mal linke verbrannte Erde.
Hergen Hillen
@ Gast So ganz habe ich Ihren Einwand nicht verstanden. Wen Gewalt im Spiel ist, geht es natürlich nicht mehr um legitime Inhalte und Interessen einer sozialen Bewegung, sondern es wird nur noch über Gewalt geredet. Die Inhalte und Interessen werden mit Gewalt diskreditiert. Seit der letzten Demo wird nicht mehr über Elend der in Hamburg lebenden Flüchtlinge, über hohe Mieten, die Privatisierung des öffentlichen Raums und schon gar nicht über die Forderungen der zur Roten Flora geredet. Insofern hat der Staat häufig ein Interesse daran, dass soziale Konflikte in Gewalt eskalieren. Ich bin fest davon überzeugt, dass Polizei und Geheimdienste ihre Agent Provokateurs unter die Demonstranten einschleusen.
Es gab in den vergangenen Jahrzehnten eine Vielzahl von terroristischen und gewaltbereiten Gruppen (z.B. RAF, NSU), zu denen Geheimdienste Kontakte hatten, V-Leute eingeschleust haben usw. Von daher kommt es nicht von ungefähr, dass auch die letzte Demo nur verbrannte Erde hinterlassen hat. Eigentlich hatte sich die Rote Flora und deren Umfeld eine gute Reputation in der Hamburger Bevölkerung erworben. Dies Ist mit der letzten Demo wieder zunichte gemacht worden.
Ich bin mir mittlerweile auch nicht mehr sicher, ob solche Denkanstöße überhaupt jemand interessieren, geschweige denn diskutiert werden. Die Menschen sind in diesen Sachen so sehr in ihrem Schwarz-Weiß-Denken, dass andere Sichtweisen keine Chance haben, gehört zu werden. Aber auch das ist von staatlicher Seite beabsichtigt.
Farina
Gast
@Hergen Hillen Danke für diesen Beitrag!
Gast
Gast
Das bestätigt, einmal mehr, die Richtigkeit meiner, vor langer Zeit getroffenen Entscheidung, die Grünen nie wieder zu wählen. Allerdings dachte ich bisher immer noch, das Bildungsniveau in ihren Reihen sei höher...
der Bote
Gast
gib doch dein Amt auch grad a ab....
PogoFrog
Gast
Habt die Autonomenja gut hinbekommen, nun mit solchen schrecklichen Dingen verglichen und selbst von normales für die Gewalttaten gehasst zu werden! Oder wurden sie einfach in diese Ecke gedrängt? Diese Frage sollten sich alle mal stellen..
M.A.
Der schwarze Block / Antifa…
… läuft in einem uniformen Aufzug rum (schwarze Kleidung)
… wirft gezielt Scheiben ein, intern auch liebevoll "Entglasung-Aktion" tituliert
… beschmiert Wände mit politischen Parolen
… betreibt Hetzjagden auf politische Feinde
… geht mit massiver Gewalt gegen die bestehende Regierungsvertreter vor (Polizei, etc.); mit Tötungsabsicht
… entmenschlicht politische Feinde (Polizisten sind keine Menschen sondern Schweine; nur ein toter Bulle, etc.)
Die NSDAP / SA…
… lief in einem uniformen Aufzug rum (braune Hemden)
… warf gezielt Scheiben ein,
… beschmierte Wände mit politischen Parolen
… betriebt Hetzjagden auf politische Feinde
… ging mit massiver Gewalt gegen die bestehende Regierungsvertreter vor (Polizei, etc.); mit Toten
… entmenschlichte politische Feinde (Rassentheorie, etc.)
Völlig logisch, das ein linker Redakteur da keinen Zusammenhang erkennen kann.
Für mich bleiben Faschisten das was sie sind, ob von links oder rechts.
Und die TAZ offenbart sich mal wieder als ein lausiges Witzblatt… leider!
Gast
Gast
Es ist immer wieder amüsant, wie viele Menschen einfach keine Ahnung davon haben, wovon sie sprechen.
Eine Recherche über das Wort "Faschismus" wäre bei ihnen sehr angebracht.
Malte Schaufeldt
Gast
Die Linken waren in der Nazidiktatur die ersten, die systematisch unter tätiger Mithilfe der Polizei vernichtet wurden.
Zitat (Deutsches historischess Museum):
"Die Polizei war ein zentrales Herrschaftsinstrument des NS-Regimes. Von seinen Anfängen bis zu seinem Untergang konnte es sich auf die Polizei stützen. Nicht nur die Gestapo, sondern alle Sparten der deutschen Polizei waren am Terror gegen die politischen und weltanschaulichen Gegner des NS-Staats beteiligt, zunächst im Innern des Deutschen Reiches und seit Kriegsbeginn 1939 schließlich in allen von der Wehrmacht eroberten Gebieten. Besonders in Osteuropa beging die deutsche Polizei massenhaft Verbrechen an der Zivilbevölkerung. Die Polizei war maßgeblich am Mord an den europäischen Juden beteiligt, aber auch an der Verfolgung von Widerstandsgruppen gegen das nationalsozialistische Besatzungsregime und der Verschleppung von Zivilisten zur Zwangsarbeit für die deutsche Kriegswirtschaft. Die Verbrechen verübten Polizisten, die mehrheitlich in der Weimarer Republik, einem demokratischen Rechtsstaat, sozialisiert und ausgebildet wurden. Nur wenige von ihnen mussten sich für die verübten Verbrechen nach 1945 vor Gericht verantworten. Viele konnten in der Bundesrepublik ihre Karrieren im Polizeidienst fortsetzen."
https://www.dhm.de/ausstellungen/ordnung-und-vernichtung/
Vielleicht denken Sie ja mal darüber nach.
Thiemo
Gast
@Malte Schaufeldt: Die Polizei konnten die Nazis erst NACH der Machtergreifung einsetzen.
-Was würde wohl nach einer linksextremen Machtergreifung passieren?
Vielleicht denken Sie ja mal darüber nach.
rambam
Gast
Da sind sie aber leider falsch informiert.
http://www.phsb.eu/wsk.html
Die Seite eignet sehr gut dazu ihnen dabei zu helfen nicht alle Polizisten über einen Kamm zu scheren.
Außerdem wer schützt uns eigentlich heute vor neuen Despoten von links und rechts. Möchte sie mal sehen?Am grünen Tisch kann man immer vor sich hinsinieren.
Malte Schaufeldt
Gast
Vielen Dank für den Hinweis.
Falsch informiert bin ich deswegen aber nicht. Der Text, den ich zitierte stammt aus einer Ausstellung des "Deutschen historischen Museums", in der Historiker die Rolle der gesamten deutschen Polizei im NS-Staat erforscht und dokumentiert haben.
Und über einen Kamm schere ich die Polizisten auch nicht.
Lediglich die Struktur der Organisation in der sie arbeiten ist fragwürdig. Ich kenne einen Polizisten aus der NS-Zeit, 97 Jahre alt. Der ging als junger Mann zur Polizei, weil er dachte, da sei er sicher und er müsste nicht zum Militär und sich erschiessen lassen oder müsste andere Menschen erschiessen. Nach kurzer Zeit wurde er zu Säuberungsaktionen im Osten abkommandiert. Er hat sein ganzes Leben dazu gebraucht, das zu verarbeiten!
AUs ihrem Link zitiere ich mal folgendes: "Wie in nahezu allen Bereichen von Staat und Gesellschaft der damaligen Zeit war auch in der Berliner Polizei der Widerstand gegen das Nazi-Regime, soweit wir davon erfahren haben, auf einige wenige Persönlichkeiten beschränkt."
Was richtig und falsch ist kann nur jeder Mensch selbst für sich beantworten, ohne auf die Mehrheitsmeinung zurück zu greifen.
Das wünsche ich mir auch von Polizisten, die ja von ihren Vorgesetzten selten über die Befehle von ganz oben aufgeklärt werden.
Blac Bloc
Gast
@M.A. Das ist aber ein sehr intelligenter Beitrag, Glückwunsch