Feuer in Flüchtlingshäusern: Brandbeschleuniger gefunden
In NRW sind am Wochenende mehrere Feuer in Flüchtlingsheimen ausgebrochen. Zumindest in einem Fall dürfte pure Absicht dahintergesteckt haben.
In Xanten habe sich ein zunächst vermuteter technischer Defekt an der Heizungsanlage nicht bestätigt, sagte Bürgermeister Thomas Görtz (CDU). In der früheren Förderschule sei eine zerbrochene Glasflasche gefunden worden, außerdem roch es nach Benzin. Der Boden wurde auf mehreren Quadratmetern beschädigt, eine Tür mit Gewalt geöffnet. Unklar war zunächst, ob der Umbau in dem Gebäude wie geplant fortgesetzt werden kann, weil das Haus als Tatort gesperrt ist. Die Polizei äußerte sich zunächst nicht zu dem Feuer, die Staatsanwaltschaft in Kleve war bislang nicht zu erreichen.
„Wir lassen uns von diesem Ereignis keinesfalls von unserem Vorhaben abbringen, die Förderschule zu einer Flüchtlingsunterkunft umzuwandeln“, sagte Bürgermeister Görtz. Eine Dienstreise nach Karlsruhe sagte das Stadtoberhaupt ab.
In Hagen brannte der Dachstuhl eines Wohnhauses, in dem sieben syrische Flüchtlinge untergebracht waren. Nachbarn, die zur Begrüßung der Flüchtling im Haus waren, bemerkten den Brandgeruch und entdeckten, dass der Dachboden bereits völlig verqualmt war. Die Feuerwehr konnte den Schwelbrand schnell löschen. Die Flüchtlinge wurden vorsorglich umquartiert.
In Kleve wurden bei einem Brand in einem Flüchtlingsheim drei Menschen leicht verletzt, als sie sich mit einem Sprung aus einem Fenster in Sicherheit bringen wollten. Die Ursache sei in diesem Fall vermutlich fahrlässiger Umgang mit Feuer, für einen fremdenfeindlichen Hintergrund gebe es keine Anzeichen, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Die Feuerwehr löschte die Flammen. Danach konnten die Asylbewerber zurück in ihre Unterkunft. Es entstand ein Schaden von etwa 50 000 Euro.
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