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Faeser lobt sich für hartes DurchgreifenWeniger Asylanträge, mehr Abschiebungen

Zu Jahresbeginn gibt es 43 Prozent weniger Asylanträge als im Jahr zuvor. Gleichzeitig steigt die Zahl der Abschiebungen. Die Innenministerin freut das.

„Die irreguläre Migration lässt sich mit rechtsstaatlichen Mitteln (…) effektiv begrenzen.“ sagt Bundesinnenministerin Faeser Foto: Jürgen Heinrich/imago

Berlin afp | Die deutschen Behörden haben in den ersten beiden Monaten dieses Jahres deutlich weniger Asylanträge erhalten als im Vorjahr. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) meldete am Freitag einen Rückgang der Erstanträge von 43,4 Prozent gegenüber den ersten beiden Monaten des Jahres 2024. Insgesamt sind demnach im Januar und Februar dieses Jahres 26.674 Asylerstanträge gestellt worden, vor einem Jahr waren es im gleichen Zeitraum 47.090.

Laut den Zahlen kamen die meisten Asylsuchenden in den ersten beiden Monaten 2025 weiter aus Syrien. Insgesamt 7.994 Menschen aus dem Land stellten einen Asylantrag, davon 7.816 Erstanträge. Dahinter folgen erneut Menschen aus Afghanistan mit 4.224 Anträgen (3.716 Erstanträge) und aus der Türkei mit 3.211 Anträgen (2.827 Erstanträge).

Faeser lobt sich für Abschiebungen

Parallel zu dem Rückgang der Asylzahlen seien die Abschiebungen im Vergleich zu Anfang 2024 um mehr als 30 Prozent angestiegen, teilte das Bundesinnenministerium bei X mit. „Die Zahlen zeigen, wie stark wir die irreguläre Migration durch konsequentes Handeln zurückdrängen“, erklärte Ministerin Nancy Faeser (SPD). „Die irreguläre Migration lässt sich mit rechtsstaatlichen Mitteln und in enger europäischer Zusammenarbeit mit unseren Nachbarstaaten effektiv begrenzen.“

Faeser nannte insbesondere Grenzkontrollen als Mittel gegen irreguläre Migration. „Auch die von uns vorgenommenen Gesetzesverschärfungen wirken. Darüber hinausgehende Maßnahmen werden in den Sondierungsgesprächen beraten“, erklärte Faeser.

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2 Kommentare

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  • Faeser dokumentiert die Überflüssigkeit der SPD einmal mehr eindrucksvoll, das Statement hätte genauso gut von einem Unions- oder AfD-Innenminister kommen können. Das ist also aus der sozialistischen Internationalen geworden.

  • Ich hätte mir bei dem Artikel für die Zahlen nicht nur prozentuale sondern effektive Angaben in beiden Fällen gewünscht. So bleibt nur 30% mehr Abschiebungen. Von was? Hat sie die Zahl bewusst NICHT genannt? In den Statistiken des BAMF kann ich die Zahl ebenso nicht finden (nur die Zahl der Überstellungsersuche - knapp 5000, von denen über 3000 angenommen aber nur etwa 500 ! tatsächlich durchgeführt wurden)



    Im gesamten Jahr 2024 wurden knapp unter 20.000 Abschiebungen durchgeführt. Auf den Monat wären das also etwa 1800. 30% mehr sind dann 2340 statt 1800.