Europaweite Studie zu Klimazielen: Deutschland beim Ranking hinten
Bei einer EU-weiten Untersuchung landet die Bundesrepublik bei der Erfüllung der Energie- und Klimaziele auf dem vorletzten Platz.
![Angela Merkel und Sigmar Gabriel in roten Winterjacken in Grönland Angela Merkel und Sigmar Gabriel in roten Winterjacken in Grönland](https://taz.de/picture/3442157/14/1489144.jpeg)
Danach ist kein EU-Mitgliedsstaat auf einem guten Weg zur Erfüllung der Energie- und Klimaziele für 2030, keiner der nationalen Energie- und Klimapläne erfüllt bislang das Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 – dabei hat die Kanzlerin das erst gerade gefordert.
Die maximale Punktzahl der Untersuchung beträgt 100 Punkte. Dem Ranking zufolge sind Spanien und Frankreich klimatechnisch mit 52 und 47 von 100 möglichen Punkten führend in Europa, gefolgt von Griechenland (44) und Schweden (43) – und die haben ja sogar eine CO2-Steuer. Europas Klimaloser ist Slowenien. Der Klimaplan aus Ljubljana bekommt nur 3 Punkte, Deutschland und die Slowakei erhalten 12 und landen auf dem vorletzten Platz. Im Durchschnitt erreicht die EU nur 29 Punkte.
Für die Untersuchung wurden bei der EU-Kommission eingereichten Pläne (National Energy and Climate Plan, NECPs) anhand der Ambition der Ziele, dem Detailgrad der beschriebenen Maßnahmen und nach der Qualität des Prozesses bewertet.
Klare Informationen über Maßnahmen fehlen
Obwohl der deutsche Plan beispielsweise ein überdurchschnittlich hohes Energieeffizienz-Ziel und Klimaziele für die Jahre 2030 und 2050 enthält, fehlen laut der Studie vor allem klare Informationen über geplante Maßnahmen und die damit verbundenen notwendigen Investitionen.
Auch ein Konsultationsprozess mit relevanten Akteuren fehlt den Aktivisten. Noch ist etwas Zeit: Erst Ende des Jahres müssen die finalen Pläne in Brüssel vorgelegt werden.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Trump und die Ukraine
Europa hat die Ukraine verraten
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche
Krieg und Rüstung
Klingelnde Kassen
Gerhart Baum ist tot
Die FDP verliert ihr sozialliberales Gewissen
Münchner Sicherheitskonferenz
Selenskyjs letzter Strohhalm