Eskalation in Israel: Anschlag im Westjordanland
Bei Protesten sterben drei Palästinenser, später kommt es zu einem verheerenden Übergriff im Westjordanland. Abbas friert die Beziehungen zu Israel ein.
Nach Angaben des israelischen Militärs überraschte der jugendliche Angreifer die drei Israelis in der Siedlung Halamisch nordwestlich von Ramallah am Abend bei einer Sabbatfeier. Bei der Attacke habe es sich um ein „Massaker“ gehandelt, sagte ein Militärsprecher. Die Armee veröffentlichte Bilder von einem mit Blut überströmten Küchenboden. Der mutmaßliche Täter wurde laut israelischen Medien angeschossen und im Krankenhaus behandelt.
UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte am Freitag die erste Attacke in Jerusalem. Er rief die israelischen und palästinensischen Verantwortlichen in der Politik auf, jegliche weitere Handlungen einzustellen, die die Lage in der Altstadt weiter gefährden könnten. Spannungen müssten reduziert werden, sagte UN-Sprecher Farhan Haq. Religiöse Stätten sollten als Orte zur Reflexion respektiert und nicht für Gewalt missbraucht werden. Guterres fordere die „vollständige Aufklärung“ der drei Todesfälle.
Palästinenserpräsident Abbas sagte indes, die Beziehungen zu Israel würden nach dem tödlichen Vorfall und den Protesten in Jerusalem auf Eis gelegt. Zunächst war unklar, ob die Palästinenser ihre seit langem bestehende Sicherheitszusammenarbeit mit Israel stoppen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Sourani über das Recht der Palästinenser
„Die deutsche Position ist so hässlich und schockierend“
Haftbefehl gegen Netanjahu
Sollte die deutsche Polizei Netanjahu verhaften?
Spardiktat des Berliner Senats
Wer hat uns verraten?
Autounfälle
Das Tötungsprivileg
Rekrutierung im Krieg gegen Russland
Von der Straße weg
Deutschland braucht Zuwanderung
Bitte kommt alle!