Erster Tag von US-Präsident Trump:
Neue Attacke auf die Medien
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Erster Tag von US-Präsident Trump: Neue Attacke auf die Medien
Mit einem Besuch bei der CIA wollte sich Donald Trump mit den Geheimdiensten versöhnen. Stattdessen nutzte er den Auftritt, um über die Medien zu schimpfen.
„Ich stehe sowas von hinter euch“: Donald Trump vor CIA-Angestellten
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dpa
Langleyap | Nach wiederholter Kritik an den US-Geheimdiensten hat Donald Trump an seinem ersten vollen Arbeitstag als Präsident der CIA einen Besuch abgestattet. „Ich stehe so was von hinter euch“, betonte Trump im Hauptquartier des Auslandsgeheimdiensts in Langley im Staat Virginia. Jegliche Vorstellung einer „Fehde“ zwischen ihm und den Geheimdiensten gehe auf die Medien zurück. Seinen Auftritt nutzte Trump zudem, um die Presse für deren Berichterstattung über seine Amtseinführung zu kritisieren: Mit falschen Behauptungen kritisierte er Berichte über die vergleichsweise niedrige Besucherzahl bei seiner Vereidigung.
Am Samstag waren die dreitägigen Feiern rund um Trumps Amtseinführung zum Abschluss gekommen. Dass er zum Auftakt seiner Präsidentschaft bereits die CIA-Zentrale aufsuchte, deuteten Beobachter als Zeichen für Bemühungen um einen Neuanfang in seinem gespannten Verhältnis zu der US-Geheimdienstszene. Die CIA und andere Dienste gehen davon aus, dass Russland zugunsten Trumps über Hackerangriffe ins Rennen ums Weiße Haus eingriff. Entsprechende Berichte hatte er öffentlich zunächst in Zweifel gezogen.
In seiner Ansprache vor rund 400 CIA-Agenten ging Trump darauf indes nicht ein. „Niemand fühlt sich der Geheimdienst-Gemeinde und der CIA stärker verbunden als Donald Trump“, erklärte er. Zudem bekräftigte er eine Aussage aus seiner Antrittsrede, wonach der radikalislamische Terrorismus ausgelöscht werden müsse. Die Bedrohung habe „ein Ausmaß des Bösen“ erreicht, das „wir bisher nicht erlebt“ hätten. Doch seien die USA in ihrem Anti-Terror-Kampf „eingeschränkt“ worden, sagte Trump.
In seiner Ansprache wandte er sich dann bald gegen die Medien. Bei seiner Antrittsrede am Kapitol seien am Freitag über eine Million Besucher vor Ort gewesen, doch habe die Presse fälschlicherweise ein leeres Feld gezeigt. Die Menge habe sehr wohl bis zum Washington Monument gereicht, erklärte er, ohne Belege vorzulegen. Tatsächlich zeigen Fotos und Videos klar, dass es kurz vor seiner Vereidigung weiterhin große Freiflächen auf der rund zweieinhalb Kilometer langen Strecke zwischen dem Monument und den Stufen des Kapitols gab.
Worst Of Trump – Extended
Am Freitag, 20. Januar, wird Donald Trump als 45. Präsidenten der USA vereidigt. Was soll man dazu sagen? Lassen wir „The Donald“ doch selber reden. Hier ein „Worst Of“ seiner schlimmsten Sprüche.
reuters
Zuletzt boten die „Bild“-Zeitung und die britische „Times“ Trump eine Plattform für seine verbalen Rundumschläge. Dort sagte Trump: „Schauen Sie, ich bin kein Politiker, ich gehe nicht raus und sage: 'Ich werde dies tun, ich werde das tun'. Ich muss tun, was ich tun muss. Wer spielt Karten schon so, dass er jedem zeigt, was er auf der Hand hat, bevor er ausspielt.“
dpa
Trump sagte „Bild“ und „Times“ über Twitter: „Und das Twittern? Ich dachte, ich würde es zurückschrauben, aber die Presse berichtet so unehrlich über mich – so unehrlich –, dass ich mich über Twitter äußere. Und es sind nicht 140 Zeichen, es sind jetzt 140, 280 – ich kann bing, bing, bing machen und mache einfach weiter, und sie veröffentlichen es, sobald ich es twittere.“
dpa
In der US-Fernsehsendung „Saturday Night Live“ verarschte Alec Baldwin vor kurzem Trumps Vorliebe für den schnellen Tweet. Vielleicht auch als Reaktion auf diesen Trump-Post: „Habe gerade versucht Saturday Night Live zu schauen – unguckbar! Total einseitig, nicht lustig und dieser Baldwin-Auftritt könnte nicht schlechter sein. Traurig.“
ap
Mit ihrer Golden-Globe-Rede erzürnte Meryl Streep den künftigen US-Präsidenten. 2015 war Streep noch eine von Trumps Lieblingsschauspielerinnen, nun tippte er: „Meryl Streep, ist eine der überschätztesten Schauspielerinnen in Hollywood, sie kennt mich nicht, hat mich aber gestern bei den Golden Globes attakiert. Sie ist eine ....“
dpa
Gehen wir weiter zurück in die Vergangenheit und sehen, was der US-Präsident von sich gab. Im Jahr 1987 sagte er beispielsweise: „Ich habe nicht die Absicht, Präsident zu werden.”
imago/ZUMA Press
Trump über sich selbst 1980-2017: „Ich bin wirklich reich.“
imago/UPI Photo
„Mein IQ ist einer der höchsten – und ihr alle wisst das! Bitte fühlt euch nicht dumm oder unsicher, es ist nicht eure Schuld.“ (@realDonaldTrump auf Twitter, Mai 2013)
reuters
„Ein Mann wurde in einer Polizeistation in Paris erschossen. Sie haben gerade die höchste Sicherheitsstufe ausgerufen. In Deutschland ist jetzt die Hölle los!“ (Trump glaubt, Paris liegt in Deutschland, Januar 2016)
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„Wenn Mexiko seine Leute schickt, schicken sie nicht ihre besten. Sie schicken nicht dich. Und sie schicken nicht dich. Sie schicken Leute mit vielen Problemen und die bringen ihre Probleme zu uns. Sie bringen Drogen mit. Sie bringen Kriminalität mit. Sie sind Vergewaltiger. Und einige, nehme ich an, sind gute Menschen.“ (Trump im Juni 2015)
reuters
„Die besten Tacos gibt es im Trump Tower Grill. Ich liebe Hispanics!“ (@realDonaldTrump auf Twitter, Mai 2016)
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„Hier im Publikum haben vielleicht einige Tomaten dabei. Wenn ihr jemanden seht, der im Begriff ist, eine Tomate zu werfen, prügelt ihm die Scheiße aus dem Leib. Ernsthaft. Ich versprech's euch, ich zahle für das Anwaltshonorar.“ (Donald Trump ermutigt seine Anhänger auf einer Wahlkampfveranstaltung in Iowa, Gewalt anzuwenden, Februar 2016)
ap
„Schaut euch diese Hände an, sind das kleine Hände? Und (der republikanische Kontrahent, Anm. d. Red.) Marco Rubio sagte zu meinen Händen: 'Wenn sie klein sind, muss auch etwas anderes klein sein.' Ich garantiere euch, da gibt es kein Problem. Das garantiere ich euch.“ (Donald Trump über seinen Penis, März 2016)
reuters
„Sie fängt an, mir alle möglichen absurden Fragen zu stellen. Da tropfte Blut aus ihren Augen, Blut aus ihrer ... wo auch immer.“ (Trump über Fox-News-Moderatorin Megyn Kelly, August 2015)
ap
„Wenn du ein Star bist, dann lassen sie dich. Du kannst alles machen. Ihnen an die Muschi fassen. Alles.“ (Donald Trump über Frauen, 2005 auf einer Busfahrt für die Unterhaltungsshow „Access Hollywood“, im Bild: Pussy-Power-Protest vorm „Trump Tower“)
reuters
„Wenn Hillary Clinton nicht ihren Ehemann befriedigen kann, warum glaubt sie dann, sie könne Amerika befriedigen?“ (@realDonaldTrump auf Twitter, 2015, wurde gelöscht)
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„Die einzige Karte, die Hillary Clinton spielen kann, ist die 'Frauenkarte'. Sie hat nichts anderes zu bieten und sicher, wenn Hillary Clinton ein Mann wäre, würde sie nicht mal fünf Prozent der Stimmen bekommen. Sie hat nur die 'Frauenkarte'. Das Schöne ist, Frauen mögen sie nicht.“ (Trump über Hillary Clinton, April 2016)
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„Russland, wenn du zuhörst. Ich hoffe, ihr könnt die 30.000 Mails finden, die noch fehlen. Ich denke, unsere Presse wäre euch extrem dankbar.“ (Trump bittet russische Spionagedienste um Hilfe bei der Suche nach Clinton-Mails, die als „persönlich“ eingestuft werden, Juli 2016)
reuters
„Ich kenne Hillary und ich denke, sie wird eine großartige Präsidentin oder Vizepräsidentin.“ (Donald Trump zur Präsidentschaftswahl 2008)
ap
„Keine Gruppe in den USA wurde mehr von der Politik Hillary Clintons vernachlässigt als die Afroamerikaner. Keine Gruppe. Wenn es Hillary Clintons Ziel war, der afroamerikanischen Community zu schaden, hat sie einen guten Job gemacht. Ich will die Stimme jedes einzelnen Afroamerikaners in diesem Land, der sich eine bessere Zukunft wünscht.“
ap
„Faulheit ist ein Wesenzug der Schwarzen.“ (1991)
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„Ich würde Waterboarding wieder einführen, und ich würde zur Hölle noch mal Schlimmeres als Waterboarding wieder einführen.“ (Republikanische Debatte, 2016)
reuters
„Präsident Obama ist der Gründer des IS.“ Den Präsidenten nannte er zudem bei seinem vollen Namen Barack Hussein Obama. (Trump bei einem Wahlkampfauftritt in Florida, August 2016)
ap
„Ich glaube nicht, dass ich verlieren werde. Aber wenn doch, werdet ihr mich wohl niemals wiedersehen, Leute. Ich denke, ich gehe nach Turnberry (Luxus Golf Club in Schottland) und spiele Golf oder so.“ (Trump über die Wahl im April 2016)
imago/Zuma Press
Der demokratische Abgeordnete Adam Schiff vom Geheimdienstausschuss im Repräsentantenhaus kritisierte Trump dafür, seinen CIA-Besuch für eine Attacke auf die Medien genutzt zu haben. Der Präsident werde mehr tun müssen, um den Respekt der Männer und Frauen zu erlangen, die die beste Geheimdienstarbeit der Welt leisteten, sagte Schiff.
Auch der scheidende CIA-Direktor John Brennan reagierte verärgert. Er sei zornig und zutiefst betrübt, dass Trump seine Rede vor der Erinnerungsstätte für getötete CIA-Agenten zur Selbstverherrlichung genutzt habe. Der Präsident solle sich dafür schämen.
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"Dass er zum Auftakt seiner Präsidentschaft bereits die CIA-Zentrale aufsuchte, deuteten Beobachter als Zeichen für Bemühungen um einen Neuanfang in seinem gespannten Verhältnis zu der US-Geheimdienstszene. Die CIA und andere Dienste gehen davon aus, dass Russland zugunsten Trumps über Hackerangriffe ins Rennen ums Weiße Haus eingriff. "
Da liegt ein großer Irrtum vor, der aber immer wieder verbreitet wird. Trump hatte ein Problem mit Obamas Geheimdiensten. Mit Geheimdiensten, an deren Spitze seine Leute stehen, hat er (zumindest bis jetzt) kein Problem. In wie weit die Vorwürfe, T. wäre der "Präsident Moskaus", sich auf tatsächliche Erkenntnisse der Geheimdienste stützen und in wie weit sie einfach nur von der Obama Administration erfunden wurden, ist schwer einzuschätzen. Belege wurden ja nicht veröffentlicht. Ich gehe jedenfalls davon aus, aus der Richtung nicht mehr viel kommen wird.
Nur so aus Interesse: Wie müssten denn Belege beschaffen sein und wer müsste sie veröffentlichen, um Sie zu überzeugen? Woher wissen Sie, dass Trump *nicht* von Moskau gefördert wurde? Haben Sie denn dafür Belege?
Woher wissen Sie so genau, wie Trumps Verhältnis zu den Geheimdiensten ist?
Na, ja. Ich erinnere mich noch wage daran, dass in längst vergangenen Zeiten Anschuldigungen bewiesen werden mussten. Und zwar vom Ankläger. Aber der Begriff "Unschuldsvermutung" ist doch arg in Vergessenheit geraten.
Außerdem habe ich nicht behauptet, dass sie Anschuldigungen falsch sind, sondern nur festgestellt, dass sie nicht belegt wurden. Die beleidigten Schreie eines gehenden Präsidenten und seiner Satrapen haben nun mal keine Beweiskraft.
Und was Trumps Verhältnis zu den Geheimdiensten betrifft. Das muss sich noch erweisen. Bis jetzt waren die Geheimdienste in der Hand seiner Gegner. Mal sehen, wie sich die Geschichte jetzt entwickelt.
Daß Trump nicht nur die Medien, sondern - einmal mehr - auch die FAKTEN gegen sich hat, könnte er - wenn er denn etwas für die Realität übrig hätte - selbst anhand der kursierenden Fotovergleiche der Amtseinführung Obamas zu seiner feststellen.
Aber mit FAKTEN hat es Trump ja nicht so, das haben wir bereits im Wahlkampf lernen müssen.
Immerhin hat jetzt der Ku-Klux-Klan öffentlich seine Sympathie für Trump erklärt. Wenn das mal kein Trost ist!
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