Erneuter Stromausfall in Venezuela: Schon wieder im Dunkeln
Präsident Maduro wirft den USA einen Cyberangriff vor. Die Opposition begründet den neuen Stromausfall dagegen mit mangelnder Instandhaltung.
Wie zuvor machte die Regierung von Präsident Nicolás Maduro die von den USA gestützte Opposition verantwortlich. Diese habe den Guri-Staudamm sabotiert, mit dessen Hilfe ein Großteil des venezolanischen Stroms produziert wird. „Ein makabrer, perverser Plan, ausgeheckt in Washington und ausgeführt vom Flügel der extremen Rechten in Venezuela“, sagte Vizepräsidentin Delcy Rodriguez im staatlichen Fernsehen. Sie sprach von einem „elektromagnetischen“ Angriff.
Die US-Regierung bestreitet, hinter den Stromausfällen zu stecken. Regierungsgegner und der selbst ernannte Übergangspräsident Juan Guaidó sprachen von verschleppten Investitionen, Korruption und mangelhafter Wartung der Anlagen. „Dieser Stromausfall zeigt, dass der Diktator unfähig ist, die Krise zu lösen“, schrieb Guaidó am Montag auf Twitter.
Die Nichtregierungsorganisation Netblocks, die Internetzensur überwacht, sprach von einem Ausfall bei 57 Prozent der venezolanischen Telekommunikationsinfrastruktur. Beim zweiten Ausfall einige Stunden später waren demnach beinahe 90 Prozent des Landes offline.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
Politikwissenschaftlerin über Ukraine
„Land gegen Frieden funktioniert nicht“
taz-Recherche zu Gewalt gegen Frauen
Weil sie weiblich sind
Verein „Hand in Hand für unser Land“
Wenig Menschen und Traktoren bei Rechtspopulisten-Demo
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen
Scholz und Pistorius
Journalismus oder Pferdewette?