Erdbeben in Taiwan: Stärkste Erdstöße seit 25 Jahren
Mindestens sieben Menschen kamen ums Leben, an Häusern entstanden Schäden, der Zugverkehr kam zum Erliegen. Das Beben war bis nach China zu spüren.
Ein fünfstöckiges Gebäude in Hualien wurde anscheinend schwer beschädigt, wie Bilder zeigten. Das Erdgeschoss stürzte ein, der Rest des Gebäudes neigte sich um 45 Grad. In Taipeh fielen Ziegel von den Dächern älterer Häuser. Schulen brachten ihre Schüler auf Sportplätze und statteten sie mit gelben Schutzhelmen aus. Einige Schülerinnen und Schüler bedeckten ihre Köpfe aus Angst vor Nachbeben mit Schulbüchern, um sich vor herabfallenden Gegenständen zu schützen.
Der Verkehr entlang der Ostküste kam praktisch zum Erliegen, da in der bergigen Region Erdrutsche und herabfallendes Geröll auf Tunnel und Autobahnen niedergingen. Dabei wurden Fahrzeuge beschädigt. Unklar war zunächst, ob jemand verletzt wurde.
Nach Angaben der japanischen Meteorologiebehörde wurde an der Küste der zu Japan gehörenden Insel Yonaguni etwa 15 Minuten nach dem Beben eine Tsunami-Welle von 30 Zentimetern Höhe gemessen. Kleinere Wellen wurden auch auf den Inseln Ishigaki und Miyako registriert. Die taiwanische Erdbebenwarte gab die Stärke des Bebens mit 7,2 an, der Geologische Dienst der USA nannte den Wert 7,4. Das Beben ereignete sich etwa 18 Kilometer süd-südwestlich von Hualien in etwa 35 Kilometern Tiefe. Es folgten mehrere teils starke Nachbeben.
Laut Berichten chinesischer Medien war das Beben auch in Shanghai und mehreren Provinzen an der chinesischen Südostküste zu spüren. Zwischen China und Taiwan liegen etwa 160 Kilometer.
Taiwan liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring und wird häufig von Erdbeben erschüttert. In Schulen werden deshalb regelmäßig Übungen abgehalten, die Behörden geben über Medien und Mobiltelefone Hinweise.
Hualien wurde zuletzt 2018 von einem tödlichen Beben heimgesucht. Das heftigste Beben der jüngeren Vergangenheit in Taiwan ereignete sich am 21. September 1999 mit einer Stärke von 7,7 und hatte 2.400 Todesopfer sowie rund 100.000 Verletzte zur Folge.
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