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Entwicklungen in der CoronakriseViel zu viele Neuinfektionen

Die Coronazahlen sinken nicht, immer mehr Politiker:innen sprechen über strengere Regeln. Auch Rudy Giuliani, der Anwalt Donald Trumps, ist erkrankt.

Was wird aus Weihnachten? Bisher zeigt der Teillockdown nicht die erhoffte Wirkung Foto: Reuters/Fabrizio Bensch

Viele Neuinfektionen

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleibt auf hohem Niveau, auch wenn die deutschen Gesundheitsämter dem Robert-Koch-Institut (RKI) zum Wochenstart wieder vergleichsweise wenig neue Infektionen gemeldet haben. Innerhalb eines Tages wurden 12.332 neue Fälle übermittelt, wie das RKI am Montagmorgen bekanntgab. Das sind über 1.000 Fälle mehr als am vergangenen Montag, als die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen bei 11.168 lag. Der bisherige Höchstwert war am 20. November mit 23.648 Fällen erreicht worden. An Sonntagen und Montagen sind die erfassten Fallzahlen allerdings meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.

Die deutschen Gesundheitsämter meldeten zudem am Montag 147 neue Todesfälle binnen 24 Stunden. Vor genau einer Woche hatte dieser Wert bei 125 gelegen. Der bisherige Höchststand von 487 Todesfällen war am vergangenen Mittwoch erreicht worden. In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen auch erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 18.919.

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Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntag bei 1,10 (Vortag: 1,10) und damit über dem kritischen Wert von 1. Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 110 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. (dpa)

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Auch Schleswig Holstein Risikogebiet

Am Sonntagabend meldete die Landesregierung Schleswig Holsteins 51,6 Infektionen je 100 000 Einwohner in den letzten sieben Tagen. Damit überschritt Schleswig-Holstein als letztes Bundesland in Deutschland den wichtigen Warnwert von 50,1. Seit dem 17. November hatte der Norden darunter gelegen.

Schleswig-Holstein aber hat immer noch eine der geringsten Inzidenzen im Vergleich der Bundesländer. Im benachbarten Mecklenburg-Vorpommern wurde am Sonntag ein Wert von 50,6 gemeldet. Mit Stand 6. Dezember 0.00 Uhr meldete das Robert Koch-Institut für Niedersachsen einen Wert von 71,9. Alle anderen Bundesländer lagen über der Marke von 100.

Schleswig-Holstein geht bislang einen Sonderweg mit teilweise weniger strengen Corona-Beschränkungen als in anderen Bundesländern. Als einziges Bundesland gestattet es seinen Bürgern derzeit, sich zu zehnt zu treffen. Überall sonst in der Bundesrepublik sind bis zum 20. Dezember nur Treffen zu fünft erlaubt. Wegen hoher Infektionszahlen schloss sich der besonders eng mit Hamburg verbundene Kreis Pinneberg allerdings der Fünfer-Kontaktregel bereits Ende November an. (dpa)

Rufe nach schärferen Regeln

Kanzleramtschef Helge Braun plädiert wegen wieder steigender Coronazahlen für ein erneutes Treffen von Kanzlerin Angela Merkel und den 16 Ministerpräsident:innen noch vor Weihnachten. „Wenn wir es schaffen, noch vor Weihnachten einmütig Verschärfungen zu beschließen, sind wir dabei“, sagte der CDU-Politiker der Bild.

Braun sagte, der Bund sei seit Mitte Oktober aus jeder Ministerpräsidentenkonferenz mit der Aussage herausgegangen, dass man eigentlich zusätzliche Maßnahmen hätte beschließen müssen. Nun zeige sich, dass die beschlossenen Beschränkungen zwar die Anstiegsdynamik bei den Fallzahlen gestoppt, aber die Zahlen der Neuinfektionen nicht gesenkt hätten.

Braun forderte die Ministerpräsident:innen auf, wie Ende November verabredet zumindest in den Coronahotspots mit einer Sieben-Tages-Inzidenz von mehr als 200 Fällen pro 100.000 Einwohner:innen zusätzliche Regeln einzuführen. Jede Stadt und jeder Landkreis müsse das Ziel haben, die Zahl „zügig auf die 50“ zu drücken. Man müsse unbedingt die Kontakte weiter reduzieren, forderte der Kanzleramtschef.

Braun schlug erneut vor, dazu in den Schulen ab der 8. Klasse entweder rein digitalen Unterricht oder Mischmodelle zu organisieren. Nutzer:innen des öffentlichen Nahverkehrs sollten prüfen, ob sie nicht von zu Hause aus arbeiten oder aber andere Verkehrsmittel benutzen könnten. Man müsse sich auch das Einkaufsgeschehen erneut anschauen. Der derzeitige Teillockdown werde auf Dauer nicht funktionieren.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hält die bisherigen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus für nicht ausreichend. Altmaier sagte am Montag mit Blick auf die anhaltend hohen Infektionszahlen, man werde in den nächsten Tagen und Wochen sehr intensive Beratungen führen müssen. Die Entwicklung der Zahlen sei „weit hinter unseren Erwartungen zurück“, sagte Altmaier.

„Man wird sagen können und sagen müssen, dass unsere bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen, um die zweite Infektionswelle wirklich zu brechen.“ Der Minister äußerte sich in Berlin vor einer Videokonferenz der für Telekommunikation zuständigen EU-Minister.

Zuletzt hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder für das Bundesland eine Verschärfung der Coronaregeln angekündigt. Söder sagte am Montagmorgen im ZDF, er rechne mit einer weiteren Bund-Länder-Runde zur Coronakrise noch vor Weihnachten. Die bisher verabredeten Maßnahmen reichten nicht aus, um die Coronazahlen zu drücken, sagt der CSU-Chef im ZDF. Alle vier Minuten sterbe ein Menschen mit dem Virus. „Ich bin sicher, dass wir uns noch mal vor Weihnachten treffen.“

Auch Städtetagspräsident Burkhard Jung (SPD) spricht sich für regionale Verschärfungen der Coronaschutzmaßnahmen aus. „Wenn eine Inzidenz erreicht ist von über 200 oder jetzt in Sachsen insgesamt von über 300, dann ist es dringend geboten, auch noch einmal für einigen Wochen einen stärkeren Lockdown zu machen“, sagt Jung am Montag im „Morgenmagazin“ der ARD. „Ich glaube, das muss sein“, fügte der Leipziger Oberbürgermeister hinzu.

Anders sei die Infektionslage nicht in den Griff zu bekommen. Vor allem die Lage in den Krankenhäusern verschärfe sich, sagte Jung: „Das kann nicht im Sinne unserer aller Gesundheit sein.“

(epd/Reuters)

Rudy Giuliani an Covid-19 erkrankt

Donald Trumps persönlicher Anwalt Rudy Giuliani ist nach einer Corona-Infektion zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht worden. Der 76-Jährige wurde nach Angaben aus informierten Kreisen am Sonntag (Ortszeit) im Georgetown University Medical Center in der Hauptstadt Washington aufgenommen. Demnach zeigte er Symptome der Krankheit Covid-19.

Der US-Präsident hatte zuvor den positiven Coronatest Giulianis öffentlich gemacht. Dabei hatte er Giulianis Einsatz in seinem juristischen Kampf gegen das Ergebnis der Präsidentenwahl gewürdigt. „Werde schnell gesund, Rudy, wir werden weitermachen!!!“, schrieb er. Giuliani teilte den Tweet am Sonntagabend, reagierte aber zunächst nicht auf Anfragen.

Giuliani unternahm im Zusammenhang mit seinem Engagement gegen das Wahlergebnis zuletzt ausgedehnte Reisen, insbesondere in Battleground-Staaten, in denen sich Trumps Wahlkampfteam die größten Chancen auszurechnen schien, knappe Ergebnisse anzufechten. Teils traf sich der Anwalt dabei mehrere Stunden lang mit lokalen Amtsträger:innen und Behördenvertreter:innen- ohne Mund-Nasen-Schutz.

Das Wahlkampfteam Trumps erklärte, Giuliani sei vor seinen Reisen in die US-Staaten Arizona und Michigan zweimal negativ auf das Virus getestet worden. Nicht näher identifizierte Mitarbeiter aus dem Trump-Team sollen sich in Selbstisolation befinden. (ap)

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17 Kommentare

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  • „Bisher zeigt der Teillockdown nicht die erhoffte Wirkung.“

    Stimmt das denn wirklich so? Welche Wirkung konnte man sich denn dadurch erhoffen, dass man ausgerechnet die Bereiche (Gastronomie, Theater, Kino, Hotels etc.) die inzwischen durch zahlreiche Schutzmaßnahmen vergleichsweise sicher und vergleichsweise gut nachverfolgbar waren, geschlossen hat? Wollte man mal sehen, wie schnell die Zahlen dann tatsächlich durch die Decke gehen? Wollte man dem sommerlichen Präventionsparadox mal ganz praktisch begegnen, nach dem Motto - wenn die Infektionszahlen zu niedrig sind, glaubt nachher wieder keiner an die Existenz dieses Virus? Sicher wird man eine Reihe guter Gründe für diesen „Teillockdown“ gehabt haben, aber Pandemiebekämpfung kann tatsächlich gar nicht dabei gewesen sein.

  • Ja sieht denn keiner, daß *diese* Angaben vollkommener Blödsinn sind? Wir haben derzeit um die 20.000 Neufälle pro Tag und 400 Todesfälle. An zwei Tagen in der Woche werden sehr viel weniger gemeldet (und später nachgeliefert). Wenn diese Zahlen von einer auf die Folgewoche steigen, heißt das vermutlich nur, daß manche Gesundheitsämter angesichts der Lage jetzt teilweise auch am Wochenende arbeiten. Diese Zahlen sagen damit ganz genau gar nichts.

    Bundesweit haben wir derzeit bei den Neufällen ein Plateau, also einen gestoppten Anstieg aber keinen Rückgang. Die täglichen Todesfälle verdoppeln sich alle 11 Tage. Der Anstieg könnte gerade jetzt leicht abflauen. Das könnte einen Höhepunkt in der Monatsmitte andeuten -- meine Prognose vom Novemberanfang.

    Wer die Zahlen vernünftig dargestellt haben will, also so daß man etwas erkennt: berger-odenthal.de...om/Covid-Koeln.htm (Es sind dieselben Zahlen, die man überall findet, nur brauchbar dargestellt.)

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Axel Berger:

      Oder es werden nicht mehr alle Fälle erfasst und das Messgerät ist am oberen Ende. Ich hab Corona in der Wohnung, auch leichte Symptome, müsste aber vier Stunden in der Kälte warten und mit dem Fahrrad dahin fahren. Ne, da bleib ich jetzt lieber in meiner Quarantäne, die ich sowieso hab und noch ne Woche länger um sicher zu gehen und werde gesund.



      Das ist die Abflachung.



      Die Kontaktdaten werden auch nicht erfasst.

    • @Axel Berger:

      Es ist grundsätzlich richtig, dass man die Veränderung der Entwicklung der Infektionszahlen in einer logarithmischen Darstellung besser erkennen kann. Voraussetzung dafür ist allerdings eine gewisse Kenntnis der mathematischen Grundlagen. (Was ist eine Exponentialfunktion?, etc.)

      Nun denke ich zwar, dass gerade durch die Pandemie einige dieser Grundkenntnisse sich in der Bevölkerung verbreitet haben und jetzt eher vorhanden sind als vorher. Aber im Großen und Ganzen würde ich immer noch davon ausgehen, dass die überwiegende Mehrheit damit nur wenig anfangen kann.

      Man sagt ja gerne auch, das sei so schwierig zu verstehen, weil unsere Intuition, die im Alltag geschult ist, eher überall lineare Funktionen versucht zu sehen, und das man sich das förmlich abtrainieren muss, was mühsam und langwierig ist.

      Setzt man Leuten, die nicht wissen, was das bedeutet, aber einen Graph in logarithmischer Darstellung vor, dann wirkt das auf die wie "alles nicht so schlimm"... (Ab und an wird sowas ja durchaus auch zur bewussten Manipulation gemacht...)

      Deswegen finde ich den Vorschlag etwas kritisch, habe selbst aber auch keine Patentlösung...

      • @Existencielle:

        Sie haben recht. Aber erstens war mein Hauptpunkt hier ein anderer, der sinnlose Vergleich der Sonntagszahlen, und zweitens sind in manchen Medien Leute mit Abiturzeugnis in der Überzahl. Wenn die das nicht verstehen, ist das wie Giffey und Guttenberg. Und es geht gar nicht um den Endverbraucher sondern Behörden, Zeitungsjournalisten und Fernsehpräsentatoren, die den ganzen Sommer über erzählt haben, es gäbe keinen Anstieg und alles sei wunderbar. Wenigstens die sollten Daten lesen können, dafür werden sie (gut) bezahlt.

  • Es ist doch so einfach: kein Kontakt - keine Infektion. Wo gibt es die meisten Kontakte?



    1. Schule



    2. Arbeitsplatz



    3. ÖPNV



    4.Geschäfte



    5. Versammlungen/Demos etc



    6. und natürlich zuhause

    Bisher völlig ausgeklammert wurden aber Schule, Arbeitsplatz und ÖPNV. Argument: dann bricht ja unsere Wirtschaft zusammen.



    Mittlerweile sollte aber auch der letzte Ministerpräsident vertstanden haben das ohne effektiven Infektionsschautz neben all dem menschlichen Leid auch wirtschaftlich nichts mehr geht.



    Früh und konsequent handeln ist billiger als spät und halbherzig. Also: Kontaktbeschränkungen dann aber OHNE AUSNAHMEN!

    Man muss ja nicht gleich alles schliessen. Aber man kann Arbeit so organisieren, dass auch am Arbeitsplatz Kontakte vermieden werden - und das mit verbindlichen Regeln auch vorschreiben.

    Könnte ja so aussehen:



    - Homeoffice verpflichtend wo immer es geht.



    - wo Homeoffice nicht funktioniert, Büros nur noch einzeln besetzen - vielleicht Schichtdienst einführen



    - wo auch das nicht geht Laden dichtmachen



    - Kantinen und Teeküchen schliessen



    - Meetings etc nur noch virtuell ode per Telefon



    - Publikumsverkehr z.B. in Behörden nur im Notfall



    - Produktionsbetriebe dürfen mit Lüftungsanlagen weiterbetrieben uns regelmässigen Schnelltests weiterbetieben werden.

    Für OPNV, Schulen etc könnte man sich folgendes vorstellen:







    - Schulen und Kitas ab Mittwoch in verlängerte Winterferien



    - für Eltern die keine Betreuung sicherstellen können - Notbetreuung einrichten



    - Autofahren mit mehr als einer Person nur noch mit FFP2/3 Masken (z.B. Handwerker etc)



    - privat dürfen sich (immer die gleichen) drei Haushalte treffen. (lässt sich eh nicht kontrollieren)



    - Restaurants dürfen draussen wieder öffnen



    - Bars etc bleiben zu



    - Bus und Bahn darf nur zu 20% ausgelastet sein



    - Maskenpflicht draussen nur in hochfrequentierten Bereichen.



    - Kirchen schliessen



    -Die Quarantänestrategie ändern

    • @h. l.:

      Wäre eine totale Ausgangssperre für alle Menschen, die Angst vor Corona haben, nicht deutlich zielführender?

      • @PS007:

        Und als nächstes verbieten wir dann das Autofahren für alle, die sich vorher nicht 5-10 Schnäpse hinter die Binde gießen, ja?

  • Es ist traurig. Gehen sie zum Frisör oder an die Pommesbude. Dort erfahren Sie wie die Welt tickt. Meine Frisörin erzählte mir Freitag, wie alle Ihre Kunden und Kundinnen von ihren geplanten Weihnachtsbesuchen erzählten. Jeder weiß, dass die Infektionszahlen danach steigen werden. Dass Menschen daran sterben werden. Un über Weihnachten wird gelockert. Angela und Markus sind die einzig Vernünftigen, auf die niemand hören will. Lesen wir uns doch mal dieses wischiwaschi-bla,bla,bla durch. Orientierung, die wir von unserer Führung erwarten dürfen sieht jedenfalls nicht so aus:



    www.ndr.de/nachric...ig,corona5666.html

    • @Günter:

      "Angela und Markus" haben den Sommer über Däumchen gedreht, und versuchen ihr Totalversagen jetzt durch Aktionismus zu kaschieren.

      Vernünftig sind Kekulé, Brinkmann, Ciesek, Priesemann, Lauterbach etc.

      Aber vielleicht sieht man das anders, wenn man "Führung" will. Ich für meinen Teil will lieber eine Regierung, die Verantwortung übernimmt, so wie die von Vuong Hue, Sanna Marin oder Jacinta Ardern.

  • Gibt es eigentlich irgendwo eine Übersicht, wo der Prozentanteil der Postivtestungen angezeigt wird, aufgeschlüsselt nach Routineprüfung und Verdachtsfallprüfung?



    Ohne Relation zur Gesamtanzahl der Tests und dem Testgrund sind die genannten Zahlen ohne jede Aussagekraft.



    Sonst gilt ja: Wollen wir einen harten Lockdown, dann erhöhen wir die Testanzahl, wollen wir die Pandemie beenden, dann senken wir einfach die Testanzahl. Logik?

    • @PS007:

      "Wollen wir einen harten Lockdown, dann erhöhen wir die Testanzahl, wollen wir die Pandemie beenden, dann senken wir einfach die Testanzahl."

      Das ist immer noch eine *ansterckende* Krankheit. Es gilt also: wenn man die Testzahl senkt oder die Testkriterien verschärft, erhöht man die Dunkelziffer, und dann fliegt einem der Laden nach 3-4 Wochen verlässlich um die Ohren. Quod erat demonstrandum!

      @SCHNURZELPU: Ein Überblick über diese Praxis ist unter pavelmayer.de/covid/risks/#tabletop zu bekommen. Dort wird nach Landkreisen/Städten der Anteil der Testergebnisse aufgeführt, der von den Gesundheitsämtern absichtlich oder unabsichtlich so verspätet gemeldet wird, dass er nicht in die RKI-Statistik eingeht. Das sind im Schnitt so um die 10%, aber die Schwankungen sind erheblich, und es können (zB in Regensburg, Gifhon und Wiesbaden) auch mal 30-50% sein. Zusätzlich zu der Dunkelziffer durch unzureichende Testung sind die "offiziellen" Zahlen in solchen Gebieten noch mal um ein gutes Drittel zu niedrig.

      • @Ajuga:

        "Das ist immer noch eine *ansterckende* Krankheit."



        Was selbst die Querdenker nicht bestreiten.



        Es ging um den Test und die TEIL(!)-Veröffentlichung der Daten. Wir haben es bei jeder Corona-Erhebung mit einer STICHPROBE zu tun. Veröffentlicht wird aber nur das Stichproben-Ergebnis, nicht die Grundgesamtheit und auch nicht der Stichprobenumfang. Die Zahl selbst ist ohne diesen Zusammenhang völlig wertlos - wird aber trotzdem von den Medien publiziert.



        Beispiel taz-Abo. Es wird eine Stichprobe gemacht, ob man ein Abo haben möchte und 100 Leute haben mit "Ja" abgestimmt. Wäre es jetzt nicht wichtig zu wissen, wo man gefragt hat und wie die Leute ausgesucht wurden und ob man 100 Leute oder 80 Mio. Leute befragt hat?



        Und wenn die Redaktion ein Weihnachtsgeld erhalten würde, wenn 200 Leute mit "Ja" stimmen - was würde sie dann wohl in Auftrag geben? Vielleicht mind. eine Verdoppelung des Stichprobenumfangs?

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @PS007:

          Ja, wenn sie mit Wissenschaft die Realität widerlegen möchten, viel Spaß.

          Aber gehen sie Mal davon aus, dass das Messgerät am Anschlag ist. Stellen sie sich einen Chemiereaktor vor. In der Messwarte wird 200⁰C angezeigt, was aber die Maxtemperatur der Anzeige ist. Jetzt kommt verkohltes Produkt heraus. Ihre Schlußfolgerung wäre zu prüfen, ob die Temperaturanzeige defekt ist und die Temperatur bei dem gewünschten 50⁰C liegt?



          Ersetzen sie verkohltes Produkt durch die Zahl der belegten Intensivbetten und Todeszahlen und Temperatur durch Fälle.



          Ihre Intention ist klar, sie wollen es nicht wahrhaben - für mich eine klare Angstreaktion, wie auch die ganzen Querdenker eigentlich zutiefst verunsicherte Menschen sind.

          • @4813 (Profil gelöscht):

            Wenn Sie nur das Produktergebnis betrachten, weil das Messgerät unbrauchbar ist, dann benötigen Sie kein Messgerät mehr.



            Mehr wollte ich nicht sagen. Entweder man misst richtig oder man läßt es ganz bleiben.



            Und zu der Angstreaktion...findet man die nicht eher bei den Befürwortern harter Lockdowns? Hmm?

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @PS007:

      Ich kann ihnen sagen, wie es in meiner Stadt gehandhabt wird. Positive Testergebnisse der KV werden an das Gesundheitsamt weitergeben und das legt die auf einen Stapel und wartet ab. Denn wenn zu viele Infizierte, dann härtere Maßnahmen, dann weniger Gewerbesteuereinnahmen. Nach einer Woche ist es uns gelungen, das positive Testergebnis in einen offiziellen Brief des Gesundheitsamtes umgewandelt zu bekommen - für die Arbeitgeber.



      Nach zwei hart erkämpften Anrufen durch uns beim Amt.



      Noch Fragen?