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Entsorgung von ElektroschrottSchrott am falschen Platz

In Deutschland werden Elektrogeräte nicht richtig entsorgt. Um EU-Vorgaben einhalten zu können, will das Umweltbundesamt eine Vereinfachung.

Wohin damit? Nicht mal die Hälfte der Elektrogeräte wird richtig entsorgt Foto: Maurizio Gambarini/dpa

Deutschland sammelt zu wenig Elektroschrott. Im Jahr 2018 landeten nach Angaben des Umweltbundesamts (UBA) 853.000 Tonnen davon am richtigen Ort, also etwa auf den Wertstoffhöfen. Das entspricht 43,1 Prozent des deutschen Elektroschrotts. Das EU-Sammelziel liegt bei 45 Prozent.

Für 2018 hat Deutschland die EU-Vorgabe also nur knapp verfehlt. Für 2019 ist aber eine größere Lücke zu erwarten. Da galt nämlich schon ein Ziel von 65 Prozent. Das UBA fordert deshalb, es Verbraucher:innen einfacher machen, ausgediente Elektrogeräte richtig zu entsorgen. „Wenn wir die EU-Vorgaben künftig einhalten wollen, muss die Sammelmenge gegenüber 2018 um mehr als 50 Prozent steigen“, mahnte Behördenchef Dirk Messner am Montag an.

Sinnvoll sei ein verbrauchernahes Netz mit deutlich mehr Sammel- und Rücknahmestellen als heute. Dazu müsse die Rücknahmepflicht auf zusätzliche Geschäfte im Einzelhandel ausgeweitet werden, so Messner. „Außerdem sollten Händlerinnen und Händler die Rückgabemöglichkeiten deutlich besser bewerben.“

Wenn Altgeräte falsch entsorgt werden, zum Beispiel einfach im Hausmüll oder zusammen mit den Plastikverpackungen, gehen wertvolle Rohstoffe verloren. Außerdem können schädliche Stoffe wie Schwermetalle in die Umwelt gelangen. In Verkehr gebracht wurden in Deutschland 2018 nicht weniger als 2.375 Millionen Tonnen Elektrogeräte, im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg um etwa 15 Prozent oder rund 294.000 Tonnen.

Anreiz für langlebige Produkte

Kürzlich hatten Um­welt­schutz­expert:innen vom Öko-Institut und dem Zentrum für Verbraucherforschung und nachhaltigen Konsum der Hochschule Pforzheim gefordert, dass Unternehmen die Mindestlebensdauer ihrer Produkte beim Kauf angeben müssen. Die Hoffnung: So könnte die Menge des Elektroschrotts insgesamt sinken.

„Verschleißt ein Gerät früher als angegeben, könnten Käuferinnen und Käufer ihre Gewährleistungsrechte geltend machen – ein echter Anreiz für die Hersteller, wirklich langlebige Produkte auf den Markt zu bringen“, sagt der Leiter des Zentrums für Verbraucherforschung, Tobias Brönneke.

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3 Kommentare

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  • Wo das Bild zum Artikel und diesen hübschen Haufen "alter" Telefone zeigt: haben wir uns nicht schon längst dran gewöhnt, diese und andere Gadgets als Schrott zu betrachten, lange bevor das Gerät überhaupt verschlissen ist?



    Warum isses Schrott? Nur weil der Hersteller keine Software-Updates mehr liefert.



    Zugegeben: Software für viele Hardware-Versionen zu pflegen kostet, aber wenn Software der Grund wird, Hardware zu verschrotten, dann ist das ganze Problem hausgemacht.

    Letztens hab ich doch fast überlegt, ob ich mein Telefon ersetzen sollte, damit ich die Corona-App installieren kann. Verkehrte Welt.

    Fazit: wenn man was richtung Langlebigkeit steuern will, müssen Hersteller auch verpflichtet werden, über einen längeren Zeitraum (kostenlos) Software-Updates zu liefern.

  • Deutschland verbraucht zu viel künftigen Elektroschrott. Unabhängig von der Lebensdauer, die das Problem nur zeitlich verschiebt. Übrigens, dieses Problem besteht seit Jahrzehnten. Wir haben auch bei diesem Thema wieder einmal die Bestätigung, dass all die Versprechungen vom Umstieg in eine Kreislaufwirtschaft, Einhaltung verbindlicher Recyclingquoten, Rücknahmepflichten des Handels nichts an dem Problem geändert haben. Die Kontrollen zur Durchsetzung der Exportverbote für Elektroschrott stehen in Gesetzen und Verordnungen, finden sich aber kaum in der Realität statt.

    Recycling rechnet sich nur für wenige einzelne Metalle, der erforderliche Energieaufwand ist enorm, die stofflichen Verbindungen schwer zu trennen.

    In dem Corona-Wumms-Paket findet sich das Wort Recycling nicht. Aber dreistellige Milliardensummen zur Herstellung und Erforschung von noch mehr künftigem Elektroschrott.

    Alles wie gehabt, seit Jahrzehnten! Von den überquellenden Müllkippen, zur Großtechnologie der Müllverbrennung und dem Aufbau einer ganzen Industrie zur Mülltrennung. Aber der "grüne" Punkt auf den Verpackungen war doch "öko". Da kann der umweltbewusste Mensch bedenkenlos zugreifen, die gelben Säcke und farblichen Tonnen mit viel Freude und Genuss füllen. Ist doch gut für Umwelt!



    Haben wir also doch lange schon, diese "sozial-ökologischen Transformation".

    • @Drabiniok Dieter:

      Ein Tipp für alle die Milchkaffee lieben und kurz davor sind, sich einen batteriebetrieben Milchschäumer anzuschaffen, oder der/dem Liebsten zu schenken:



      Die entsprechende Menge Milch in ein leeres Marmeladenglas geben, kurz schütteln und den Schaum heraus löffeln. Funktioniert sogar mit fettarmer Milch.



      MfG