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Eltern und KinderLasst uns keine Freunde bleiben

Eltern werden immer älter, 80, 90, 100 und entdecken plötzlich ein Leben nach der Familie. Was das für ihre Kinder bedeutet.

Liebe Freunde, auf Wiedersehen! Euer „Vater und Sohn“ Foto: Erich Ohser

Vergangenen Herbst wurde meine Mutter 80. Als ich leicht verspätet zu dem Lokal kam, wo die Feier stattfand, blieb ich erst mal in der Tür stehen. War ich hier richtig? Außer den engeren Familienmitgliedern war unter den Gästen niemand, den ich besser als vom Sehen kannte. Offensichtlich hatte das Umfeld meiner Eltern radikale Wandlungen erfahren, die mir entgangen waren. Aber seit wann eigentlich?

15 Jahre zuvor, beim 70. Geburtstag meines Vaters, waren sie doch alle noch da gewesen, die Freundinnen und Kollegen meiner Eltern, mit denen ich aufgewachsen war. Es war ein rundes Jubiläum, aber auch ein Fest zum Ende des aktiven Berufslebens der Älteren – eines, das die Kindheit von uns Jüngeren endgültig abschloss, eine Art Stabübergabe: Ab jetzt waren wir die Bestimmenden, die Verantwortlichen. Jenes Fest war ein Anfang, aber auch ein Ende, ihre Saison war vorbei, die neue konnte beginnen, mit einer Verlängerung hatte ich nicht gerechnet. Oder spielten meine Eltern jetzt in einer ganz anderen Liga?

15 Jahre später stand ich jedenfalls beim Fest für meine Mutter ohne organische Bindung an die fröhlich gemeinsame Erlebnisse besprechende Gemeinde. Niemand der „Neuen“ hatte meine Mutter als junge Frau erlebt, niemand mich oder meine Geschwister als Kinder; niemand kannte die Wohnung, in der wir aufgewachsen waren, all unsere familiären Tragödien und Freuden gehörten hier nicht her. Meine Mutter forderte mich auf, ihre neuen Freunde kennenzulernen, ich wollte das auch, aber ich kam nicht in Stimmung. Ich blieb gehemmt, ich spürte ein Ziehen in der Brust, ich war erleichtert, als das Essen zu Ende ging und ich mich ins Nachtleben absetzen konnte. Aber das Gefühl, dass hier etwas nicht mehr stimmte, ließ sich nicht durch ein paar Bier vertreiben.

Die letzten 2.000 Jahre war die Sache klar: Siebzig Jahre leben wir – wenn's hoch kommt, werden es achtzig. So steht es in den Psalmen der Bibel. Heute hat meine 1938 geborene Mutter statistisch gute Chancen, 90 Jahre alt zu werden. Und wenn sie dieses unbiblische Alter erreicht haben wird, dann können wir beide – ich bin gerade 50 geworden – auf sechs gemeinsame Jahrzehnte zurückblicken: So viel Zeit wie heute hatten Eltern und Kinder noch nie miteinander – bei den Lebenserwartungschampions in der Schweiz kommen jeden Tag sechs Stunden hinzu. Und wie immer, wenn Menschen mehr Zeit haben, stellt sich ihnen die Frage, was sie mit ihr eigentlich anfangen wollen.

Die Alltäglichkeit der Begegnung

Die TV-Moderatorin und Autorin Charlotte Roche hat wie so oft die Nase vorn. Sie sieht die „hohe Lebenserwartung“ als Problem für Eltern und Kinder. „In den Zeiten der Pest“, schreibt Roche für das SZ-Magazin, „konnte man schon um 20 rum ein echter Erwachsener sein, weil Eltern so um die 40 gestorben sind. Man ist nämlich erst richtig erwachsen, wenn man keine Eltern mehr hat. Wenn sie noch leben, bleibt man immer irgendwie Kind. Wenn heutzutage alle 90, 100, 120 Jahre alt werden und wenn zum Pech noch Unglück dazu kommt, überleben sie einen, und man stirbt ohne je selbst in den Genuss zu kommen, wie es sich anfühlt, ein echter eigener, freier, selbstständiger Erwachsener zu sein.“ Roche schrieb, sie habe sich von ihren Eltern getrennt.

So radikal war ich nicht – oder doch? Ich hatte mich auf dem 80. meiner Mutter einfach nur überflüssig gefühlt, bei den Menschen, von denen ich gedacht hatte, dass sie mir am nächsten stünden, dass ich für sie am wichtigsten wäre, weil sie doch den Kern meiner Familie bildeten.

Man ist nämlich erst richtig erwachsen, wenn man keine Eltern mehr hat

Charlotte Roche

In den letzten Jahren hatte ich mich oft danach gesehnt, meinen Eltern näher zu sein. Wir wohnen weit voneinander entfernt, wir telefonieren oft. Aber was mir fehlte, hatte ich gemerkt, war die Alltäglichkeit der Begegnung, eine beiläufig-zärtliche Berührung, eine Hilfestellung im Alltag, ein gemeinsames Erlebnis. Aber nun war ich da gewesen und hatte festgestellt: Die hier feierten, waren sozusagen eine andere Mutter und ein anderer Vater. Und wer hier versammelt war, um meine Mutter zu ehren, die neuen Freunde, Nachbarn vor allem, die – so sagte es einer meiner Brüder in seiner Rede sehr treffend, sehr radikal eben – die waren nun „Familie“.

Herrschaftsform in der Antike

Wenn das so war – was sollte das überhaupt noch, dieses Konzept Familie in Zeiten einer immer längeren Lebenserwartung mit immer neuen, noch nie da gewesenen Lebenskapiteln? Was bedeutet Familie?

Es waren die alten Römer, die neben vielen anderen praktischen Dingen auch die „Familie“ erfunden haben. Sie verstanden darunter die „Gesamtheit der Dienerschaft“ (famulus bedeutet Diener, Sklave). In dieser römischen Veranstaltung familia hatte der Vater, der pater, die absolute Macht über Leben und Tod. Er durfte straflos alle Familienangehörigen töten, die gegen seine Regeln verstießen.

So, als Herrschaftsform, trat die Familie aus der privaten in die öffentliche Sphäre. Und als solche hat sie sich über die Jahrtausende gegen alle Versuche, sie zu schwächen oder durch ein antiautoritäres Modell abzulösen, mit bemerkenswerter Hartnäckigkeit behauptet. Wenn wir gar nicht anders können, als uns nach den Riten und dem Mief der Familie zu verzehren, dann auch deswegen, weil Familie die berühmte Keimzelle des Staates ist, der seinerseits nichts anderes darstellt als die institutionalisierte Form der „Gesamtheit der Dienerschaft“. Als Unfreie werden wir geboren, und unfrei sollen und wollen wir in unserer Familienhysterie bleiben.

Und ich, als Jüngster von drei Söhnen, fiel mir küchenpsychologisch ein, hatte vielleicht einfach nicht genug mitbekommen von unserer ehemaligen Großfamilie mit Großeltern, Tanten, Onkeln und Verwandten. Während sich meine Brüder und Eltern dankend von der traditionellen Familienidee verabschiedet hatten, hinkte ich – nicht zum ersten Mal, fiel mir ein – sentimental hinterher, so wie früher, als ich der Einzige war, der noch aufgeregt mitkommen wollte, um die Oma vom Bahnhof abzuholen, während meine Brüder sich noch tiefer in ihre Legokonstruktionen versenkten.

88,8 Jahre beträgt die Lebenserwartung von Frauen für das Geburtsjahr 2060

Kam daher dieses Ziehen in der Brust? Konnte ich mich deswegen nicht zu einem nüchternen Bild von Familie durchringen? Wollte ich vielleicht gar kein „echter Erwachsener“ sein, wie Roche es formuliert?

Von meinem Vorher weiß ich nichts

Meine Erinnerung setzt mit ungefähr drei Jahren ein, mit einem Besuch bei den Urgroßeltern, im Frühjahr 1972. Von diesem Besuch ist mir ein vager Geschmack von Erdbeer-Eis geblieben, ein Geruch von Flieder, ein hinter Schleierfetzen durchblitzendes erstes Bild von mir selbst vor Teppichstangen. Es war das erste Mal, dass ich mich von außen sah, dass ich mir meiner Existenz bewusst wurde.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Von einem Vorher, meinem Vorher, weiß ich nichts. Ich war bewusstlos, wehrlos, ein Mensch im Ausnahmezustand, wie der Philosoph Giorgio Agamben das sagt – vollkommen der Gewalt anderer ausgeliefert. Es war die Entscheidung meiner Eltern, ob sie mich liebten oder vernachlässigten, ob sie mich wiegten oder tot schüttelten, ob sie mich missbrauchten oder beschützten.

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber: Mir läuft es jetzt, da ich das schreibe, kalt den Rücken herunter. Würde sich irgendwer von uns freiwillig in eine solche Lage begeben? Zudem mit Leuten, die man gar nicht kennt?

Das ist nicht nur ein Witz: Denn die Familie – meine, unsere, Ihre – ähnelt auch darin der „Gesamtheit der Dienerschaft“, als die Kinder ja sozusagen zugekauft werden. Sie haben kein Mitspracherecht über ihre Entstehung und ihren Status und ihren Preis, was ziemlich relevant ist für die derzeitige Diskussion über globale Menschenrechte: Denn warum soll das Leben eines zufälligen Deutschen, der auf die Idee kommt, Steine auf ein zufällig als Flüchtling in Libyen geborenes Kind zu werfen, mehr wert sein als eben das dieses Kindes – dem man ja nun nicht schön neoliberal vorwerfen kann, es habe halt nichts aus seinem Leben gemacht (dem Deutschen schon eher)?

Aber ich will nicht abschweifen, nicht zu weltläufig werden. Ich bleibe hier noch ein vielleicht letztes Mal in der warmen Grießbrei-mit-Haut-Welt des westdeutschen Mittelstands. Doch auch da ist irgendwann für jede und jeden Frühjahr 1972. Irgendwann setzt Bewusstsein ein, das sich ein Leben lang als Erinnerung abrufen lässt. Von nun an beginnen wir, uns zu merken, welche Erfahrungen wir machen, welche Ideen und Werte in uns eingespeist werden, in dieser Familie, mit unseren Geschwistern, mit unseren Eltern. Diese Jahre, bis sich unser Interessengebiet in der Pubertät in andere Welten verschiebt, diese Jahre sind der bewusste Teil unseres Verhältnisses zu den Eltern, darauf beziehen wir uns ein Leben lang.

Vater und Sohn sind die bekanntesten Figuren des deutschen Zeichners Erich Ohser alias e.o.plauen (1903–1944) Foto: Erich Ohser

Bei mir war in diesen Jahren meine Mutter der geliebte Fixpunkt, um den ich kreiste, mit meinen Freuden, meinen Erfolgen, meinen Sorgen, meinen Ängsten. Und mein Vater war der Spaß und Überraschung in die Sache hineinbringende Gelegenheitsgast. Aber auch diejenigen, deren bewusste Kindheit unglücklich war, wollen immer ein bisschen dorthin zurück, wollen herausfinden, was warum genau schiefgelaufen ist – und ob nicht noch Heilung und Versöhnung möglich wären.

Die elterliche Macht über Leben und Tod

Die Idee, unsere Eltern sollten irgendwann ganz normale Menschen werden, die uns zu ganz normalen Partys mit uns völlig Fremden einladen, ist in diesem Licht besehen vielleicht gerade noch nett. Aber sie ist zum einen willkürlich, denn wenn wir fremde Menschen kennenlernen wollen, warum dann ausgerechnet solche, die unsere Eltern aussuchen anstatt Sympathie und gemeinsame Interessen entscheiden zu lassen? Viel mehr noch aber ist diese Idee eine Lüge: Denn der Zustand des kindlichen, vorbewussten Ausgeliefertseins beziehungsweise der elterlichen Macht über Leben und Tod hat sich tief in Eltern und Kindern festgesetzt. Wir werden keine Freunde mehr, selbst wenn wir uns das vollkommen ehrlich wünschen. Selbst wenn wir unsere Eltern sehr lieben – und sie uns.

Was uns mit unseren Eltern verbindet – und sie mit uns und uns mit unseren Kindern – ist, wieder mit Agamben gesprochen, der Ausnahmezustand. Sie haben über Jahre die Entscheidung, jedenfalls aber – wenn wir das Schicksal hier mal außen vorlassen – die Sorge über Leben und Tod getragen. Wir Kinder wissen das auch. Und jedes Mal, wenn wir mit unseren Eltern zusammen sind, kommt, so heiter und entspannt wir uns auch geben mögen, der Ausnahmezustand wieder hoch.

Und deswegen sollten wir uns nicht zu oft und zu lang immer wieder begegnen: Die Zeit, die Eltern und Kinder im Erwachsenenalter miteinander verbringen, muss begrenzt sein, weil niemand, wie Roche sagt, sein Leben lang Kind sein oder, wie Agamben sagt, einen Großteil seines Lebens im Ausnahmezustand verbringen will – oder mit schlechtem Elterngewissen, das alle haben, die Kinder haben, wenn sie nicht egomanische Idioten sind: Einfach weil man als Eltern immer gravierende Fehler macht – mit den Worten des Autorenpaares Svenja Flaßpöhler und Florian Werner gesagt: „Nichts am Kinderkriegen ist harmlos“.

Wer mit offenen Augen durchs Leben geht, wird zugeben, dass man 65-Jährige heute schlicht nicht mehr als Senioren wahrnimmt

Niccolò Marchionni

Im aus all diesen Gründen alle Jahre wieder anstehenden großen Spiegel-Weihnachts-Krisengespräch verkannte im Jahr 2017 der sympathische Jesuit und Philosoph Michael Bordt diese harten Tatsachen, als er das schlichte Gebot aufstellte: „Du sollst deine Eltern enttäuschen“. Bordt warb zwischen Eltern und Kindern sehr nett für ein neues „Beziehungsangebot: Ich gebe mich als der zu erkennen, der ich eigentlich bin“.

Sie ahnen schon, was hier nicht stimmt: Denn „eigentlich“ sind Eltern wie Kinder gerade nicht, wie von Bordt beschworen, freie Individuen. „Eigentlich“ sind Eltern und Kinder zusammen für immer Eltern und Kinder. Zwischen ihnen gibt es keine freiwilligen Beziehungen.

Zwangsgemeinschaft, nein danke

Wie bedrückend das ist, lässt sich auf einer relativ harmlosen Stufe beobachten, wenn die in die Szeneviertel der Großstädte gezogenen, studierenden Sprösslinge ihre Alten herumführen müssen – nicht zuletzt, weil die ja die aktuelle Miete bezahlen und die zukünftige Eigentumswohnung finanzieren sollen. Noch nie habe ich eine solche, wieder zusammengeführte Zwangsgemeinschaft glücklich gesehen.

Immer hängen dunkle Wolken der Regression der Kinder und des ungelebten Lebens der Eltern über ihnen. Diese Peinlichkeit, dieser Neid, diese Sprachlosigkeit – und alles subsumiert unter den Labels „Dankbarkeit“ (ist doch klar, dass ich die rumführe; dass mein Kind mich rumführt), „Freundschaft“ (die sind echt cool drauf, meine Eltern; das ist gar nicht so schlimm, dieses Neukölln), „Natürlichkeit“ (sind halt meine Eltern; ist halt mein Kind).

Die letzte Bildergeschichte: Abschied (Das größte Abenteuer) erschien 1937 Foto: Erich Ohser

Und jetzt wird alles schlimmer: Wir können nicht mehr auf Zeit spielen und sagen, na ja, was soll’s, die paar Jahre verkniffene Eltern-Kind-Beziehung, die sitzen wir aus. Die Spanne, die Eltern und Kinder gemeinsam denselben Planeten bewohnen, hat sich in den vergangenen 50 Jahren enorm ausgeweitet. Zwar sind Mütter heute bei der Geburt des ersten Kindes fünf Jahre älter als in den 1960er Jahren, zu deren Ende ich geboren wurde. Die Altersspanne, in der Frauen Kinder bekommen, ist aber relativ unverändert geblieben, hochgejazzte Altpromischwangerschaften oder ewig-knackige Seniorenväter hin oder her. Halten wir uns an die Fakten: „Das beste Alter um Kinder zu zeugen? Anfang 20 bis 30“, sagt die Biochemikerin und Leibnizpreisträgerin Melina Schuh in der FAZ. Ab 35 Jahren gelten Frauen als „ältere Frauen“, und eine Schwangerschaft ist eine „Risikoschwangerschaft“. Und das wird trotz aller Humanoptimierung auch noch eine ganze Weile so bleiben. Die Mehrzahl der Menschen in Deutschland handelt entsprechend. Die 15 zu Beginn erwähnten Jahre, in denen meine Eltern ihr neues Leben auf die Beine gestellt haben, in denen sie sich noch einmal ganz fremde Welten erschlossen und eine verbindliche Gemeinschaft aufgebaut haben – so etwas hätte es früher eben gar nicht erst gegeben!

Wird die Gesellschaft also eigentlich immer älter, so wurde sie in Italien im vergangen November auf einen Schlag jünger: Von der Jahrestagung der italienischen Geriatrischen Gesellschaft las ich im Corriere della sera: Alt sei man jetzt erst ab 75! Ein 65-Jähriger habe heute die physische und geistige Verfassung eines 40- bis 50-Jährigen von vor 30 Jahren! Ein großer Teil der 60- bis 75-Jährigen sei bestens in Form und quasi krankheitsfrei! „Wir können diese Menschen nicht mehr ‚alt‘ nennen“ sagte Professor Niccolò Marchionni, Leiter der Abteilung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen an einer der größten Kliniken Italiens, dem Careggi-Hospital in Florenz. Die Kategorie Alter müsse man dynamisch begreifen. Wissenschaftlich gesehen sei alt, wer nur noch zehn Jahre zu leben habe. „Wer mit offenen Augen durchs Leben geht, der wird zugeben müssen, dass man 65-Jährige heute schlicht nicht mehr als Senioren wahrnimmt“, sagte der Professor.

Naja, professore: Schon mit 50 kann man sich verdammt alt fühlen und auch als solches wahrgenommen werden, jedenfalls (was man so hört) bei Tinder. Wenn allerdings Menschen, insbesondere Männer, sich auch heute noch von der Jugend abgehängt fühlen, dann liegt das vorzugsweise daran, dass sie nicht bereit sind, dazuzulernen und mit abgehalfterten Ideen und unerträglich autoritärem Gestus an frischen Diskursen teilnehmen wollen, die sie nur bedingt etwas angehen.

Wer sich hingegen die frenetisch-fröhlich silversurfenden Reisegruppen auf den Kanaren anschaut, die robust in Schlange stehenden Kakiwesten vor den Museen oder die kleine Kinder altautonom an der Biomarktkasse wegschubsenden MarathonläuferInnen – der wird feststellen, dass die Alten, die eben keine Alten mehr sind, nie in der Geschichte so selbstbewusst und selbstzufrieden waren wie heute. Diese Alten sind es, mit denen gemeinsam die Jungen immer älter werden. Was verbindet sie außer der vorbewussten und der bewussten Kindheit?

84,8 Jahre beträgt dieLebenserwartung von Männern, die 2060 geboren werden. 1950 lag diese noch bei 64,6 Jahren

Die im Normalfall gewiss darin besteht, von einer Mutter und einem Vater (oder in jeder beliebigen anderen Kombination oder Individualität) liebend umsorgt worden zu sein, obwohl es aber eben auch ganz, ganz anders hätte ausgehen können – und es ja immer noch viel zu oft auch ganz, ganz anders ausgeht, nicht nur in christlichen oder reformpädagogischen Einrichtungen, nicht nur auf Provinz-Campingplätzen oder im Darknet, sondern in ganz normalen Einfamilienhäusern, die zu Folterkellern werden.

Ich habe ja keine Erwachsenen gezeugt

Das große gemeinsame Glück existiert trotz allen Elends. Ich kenne dieses Glück in beide Richtungen, schließlich bin ich selbst Vater. Vielleicht habe ich sogar für niemanden tiefere, innigere Gefühle als für meine Kinder – vielleicht: Denn noch weiß ich nicht, was ich fühlen werde, wenn meine Mutter stirbt; und ich weiß auch nicht, was es mir antäte, wenn meine Frau sagte, dass sie mich nicht mehr liebt und mich verlässt. Ich habe einen riesigen Spaß mit meinen Kindern – aber ich habe Kinder gezeugt und keine Erwachsenen. Wie sich unser Verhältnis als Erwachsene gestaltet, weiß ich ebenfalls noch nicht. Ich weiß nur, dass ich jedenfalls nicht nur traurig sein werde, wenn mein 18-jähriger Sohn in den nächsten Jahren auszieht, weil ich ihn jetzt lang genug darauf hingewiesen habe, dass er sein Zimmer aufräumen und eine Klobürste benutzen soll (und weil er sich das lange genug angehört hat).

Es wird uns beide erleichtern, wenn die Phase des dauernden Zusammenwohnens vorbei ist – zu Ende ist die Sache ja damit ohnehin nicht: Ich bin inzwischen alt genug, um nachvollziehen zu können, wie invasiv der auch nur temporäre Aufenthalt der Kinder im intimen, elterlichen Raum ist, etwa an Weihnachten. Nach der Abreise, ich weiß das genau, weil ich es als Kind immer noch tue, fehlt in der Wohnung hier ein Buch, dort ist das Geschirr nicht so eingeräumt, wie man das möchte, und die Batterien der Fernbedienung sind einfach mal kurz für ein eigenes Device ausgebaut worden (Sohn, ich weiß, dass du das getan hast!!) – kurz: Das erwachsene Kind stört insbesondere deswegen so enorm, weil es sich bei den Eltern immer noch wie ein Kind benimmt.

Wir immer älter werdenden Kinder wollen in Liebe alt werden mit den immer länger jung bleibenden Alten. Haben wir ähnliche Ansichten oder Vorlieben? Eher nicht. Sind wir uns ähnlich? Gewiss – physisch-natürlich und sozial-erlernt. Hören wir uns zu, erfahren wir etwas, lernen wir von einander? Ja. Nicht sehr oft, aber wenn, dann ist es sehr schön. Wir helfen uns, wir denken aneinander.

Aber die Kindheit, die eigentlich gemeinsame und intensive, unsere eigentliche Zeit, unser Honeymoon – sie rücken in die Ferne, je älter die Eltern werden, je mehr Lebenszeit wir gleichzeitig verbracht haben. Wir ähneln inzwischen Kriegsveteranen zum 50. Jubiläum: Wer kann die Einschläge der Kindheit noch hören, wer will die schon reichlich eingeebneten Narben immer und immer wieder betasten? Alles ist erzählt und wiedererzählt. Wir sind Wiederkäuer geworden. Und das soll bitte wie lange noch weitergehen?

Eben weil letztlich alle Beteiligten wissen, dass die Lage fatal ist, empfiehlt der kluge Jesuit im Spiegel, ein neues, ein authentisches Verhältnis aufzubauen. Aber er empfiehlt auch, falls das nicht gelingt, den radikalen Schnitt zu wagen. Als grundsätzlich „unbeschwerter“ und im Wohlstand aufgewachsener Mensch, als den wir ihn kennenlernen, sagt Michael Bordt leichthin, er verstehe manchmal Einzelne nicht, „die um jeden Preis an Beziehungen festhalten“.

Ich will mich nicht von den Eltern trennen

Ich gebe zu: Ich bin so ein Einzelner. Ich will mich immer noch nicht von meinen Eltern trennen. Es muss doch wahrhaftigere und praktikablere Lösungen geben, um die wachsende Entfremdung zu überbrücken. Vielleicht so: Kinder, lasst eure Eltern ziehen und missbraucht sie nicht als Babysitter oder stille Teilhaber eurer Baugruppe – materielles Erbe ist ohnehin asozial und nicht mehr zeitgemäß. Wir alle müssen letztlich mal erwachsen werden.

Eltern, habt Mut, euch eures eigenen Erlebens zu bedienen anstatt euch an Spinnweben oder an der nächsten Generation Hosenscheißer festzuhalten. Gebt euer Geld für euch selber aus, dann habt ihr Spaß und müsst euch nie fragen, wie authentisch-liebevoll das Verhältnis zu euren Kindern tatsächlich ist. Wir alle müssen letztlich mal erwachsen werden.

Und alle zusammen: Anstatt Jahrzehnte einen lauen, verkochten Erinnerungseintopf zu löffeln, müssen wir einen Weg finden, die wahren, die süßen wie die bitteren Gefühle einzufrieren und zum richtigen Zeitpunkt aus der Kühltruhe zu holen, um damit dann das letzte gemeinsame Abendmahl zu kochen. Das wird so traurig werden wie jeder Abschied für immer. Aber ich glaube, es wird allen Beteiligten so sehr viel besser schmecken. Wir alle müssen letztlich mal erwachsen werden.

Eine Frage mindestens ist noch offen: nämlich die, wie wir das neue, das verlängerte, das junge und gemeinsame Alter denn nun nennen wollen. Vor gut zehn Jahren erschien ein Buch namens „Teenage – Die Erfindung der Jugend“. Der britische Autor John Savage gibt darin dem Teenager, wie wir ihn schon immer zu kennen meinen, einen Ursprung und zwar 1944 in den USA mit dem Erscheinen eines Magazins für Mädchen oder junge Frauen namens Seventeen. Der beginnende Wohlstandskapitalismus ist auf der Suche nach Kundschaft, die für schnell wechselnde Moden zu begeistern ist und findet oder erfindet das „Teenage“ als eigene Lebensphase.

Die jungen wohlhabenden Alten von heute, die nach ihrem Rentenbeginn noch 20 oder mehr gute Jahre vor sich haben und die für niemanden verantwortlich sein müssen als für sich selbst – sie ähneln frappant diesen kichernden, alle Ermahnungen mit einem lässigen „jaja, später“ in den Wind schießenden, grauenhaft nervigen und vollkommen hinreißenden: Teenagern. Und vielleicht gönnen wir uns den Spaß und nennen sie einfach mal so: Second Life Teenager oder kürzer: SLTeenager.

Von dieser Beobachtung ausgehend können wir nun die Lebensphasen des modernen Menschen neu ordnen: Auf eine lange Jugend folgt relativ abrupt um die 30 die schon sprichwörtliche Rushhour des Lebens mit Kinderkriegen und Karrierefundament. Ab 50 kommt dann die individuelle Freiheit peu à peu zurück: Die Karriere ist gemacht oder vergeigt, die Kinder sind nicht mehr pflegeintensiv, die jungen alten Eltern (SLTeenager) sind vollkommen selbständig auf Weltreise, verwirklichen sich bei sozialer Arbeit oder in ihrer Hanfplantage. Der 50-Jährige ist, von seiner Erwerbsarbeit abgesehen, überraschend frei. Und wie immer, wenn Menschen Freiheit haben, stellt sich ihnen die Frage, was sie mit dieser Freiheit eigentlich anfangen wollen. In den Kinderbüchern, die ich meiner kleinen Tochter abends vorlese, steht an dieser Stelle: Aber das ist eine andere Geschichte.

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57 Kommentare

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  • Sehr schöner und stimmiger Artikel, nur leider kollidiert die Konsequenz aus diesem mit unserer Rechtsprechung.



    Solange selbst von den Eltern verstoßene Kinder später für deren Heimunterbringung zahlen müssen oder Eltern für ihre abgestürzten Kinder in Regress genommen werden können, sind und bleiben wir eine Schicksalsgemeinschaft, da beißt keine Maus den Faden ab.

  • 9G
    94797 (Profil gelöscht)

    Und. Einerseits gilt eine 35jährige als " ältere Frau" andererseits ist der 69 höhtige jung genug um als j"unger Alter" durchzugehen?



    Was für ein verlogener Scheiss, den sich die neoliberale Werbestrategen da wieder ausgedacht haben.

    • @94797 (Profil gelöscht):

      Quatsch - op jot kölsch - *45 & wat öller:

      “Junger Mann - was darfs denn sein?



      Kaffee - groß oder klein?“

      “Öh - Normal.“ (& genderneutral - ;)

      • 9G
        94797 (Profil gelöscht)
        @Lowandorder:

        Wo kommen Sie eigentlich her: Norden, Hessen,ne Kölsche Jung?



        Hab ich mich schon öfter gefragt.



        Wenn s nicht zu neugierig meinerseits ist.😉

        • @94797 (Profil gelöscht):

          Wie beim guten Kaffee -

          Auf die Mischung kommts an.



          Aber bis auf Halle/Saale & Westfälisch Sibirien - liegense schonn richtig.



          (& Immi - klar. Normal!;)

          • @Lowandorder:

            &!Nachklapp - Beifang - Karl Kraus -

            “Das Familienleben ist ein Eingriff in das Privatleben.“ Liggers.

            • 9G
              94797 (Profil gelöscht)
              @Lowandorder:

              Jau. So is dat.

  • 9G
    94797 (Profil gelöscht)

    Wir können diese Menschen nicht mehr ‚alt‘ nennen“ sagte Professor Niccolò Marchionni, Leiter der Abteilung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen an einer der größten Kliniken Italiens, dem Careggi-Hospital in Florenz. "



    Das ist Quatsch.



    Wenn Herr Professor, als Kardiologie, ni ht Aazf beiden Vebrikekn blind wäre, würde er wissen das 40 nachwievor- 40bedeutet. 69 sei das neue 40.So ein Schmarrn.

    Folgende Diagniseliste des ü 40 ist üblich:

    kardiovaskuläre Risikofaktoren:



    Arterielle Hypertonie, Adipositas, BMI >25, Hyoercholesterinämie und Dyslipidämie

    1.2 ZweiGefäße KHK 90% Stenosierung des RIVA mit PCI -Stent, 10/2018



    2. Intermittierend tachycardes VHF

    3.Glucosetoleranzstörung, HbA1c bei 8.

    Das- ist die Realität



    Das ist mein täglich Brot. Der an Körper und Geist gesunde, d.i. der sich wohlbefindende ü 40 ist ein neoliberaler Selbstoptimierungsscheiss .



    Den gibt's heute, wie früher nur als Ausnahme. Und die Ausnahme ist nicht immer nur bei denen zu finden , die sich s leisten können.

    Der Autor kann froh sein, dass seine Eltern noch ein Leben nach dem Familienzwang gefunden haben.Und fit genug dafür zu sein scheinen.

    • 9G
      94797 (Profil gelöscht)
      @94797 (Profil gelöscht):

      ...wenn Herr Professor nicht auf beiden Ventrikeln bei d wär...

      • 9G
        94797 (Profil gelöscht)
        @94797 (Profil gelöscht):

        ...wenn Herr Professor nicht auf beiden Ventrikeln blind wär....

  • Absoluter Spitzentext. Herr Waibel, Sie können schreiben

  • Mein Vater war ein guter, er ist bei Zeiten abgetreten. Die Mutter hingegen klammert sich ans Leben, setzt jeder Diskussion ihren Deckel auf, weil nicht gesagt werden darf, was sich nicht gehört, benutzt ihre auf Psychopharmaka befindliche Tochter, einen oberflächlichen "Normalzustand" zu halten, geht zur Lymphdrainage, zum "Wasserballett" und will zu Weihnachten ihre "Kinder" um sich versammelt haben.

    Seit ich mich diesem Scheiss verweigert habe, fühle ich mich, nach einer therapierten Übergangsphase, zunehmend besser. Vor dem Eintreten in die Schwitzhütte sagen wir: "Für meine Familie" und ich weiss jetzt, dass damit die Ahnen gemeint sind.

  • Ich schließe mich Sachmah an. Individuelle Probleme werden kollektiviert, und das (Leser)Kollektiv staunt. Es ist ganz normal, dass sich die Eltern-Kind-Beziehung ändert, wenn nicht, dann ist das ein Problem.



    Die meisten finden es ganz normal, dass ihre Eltern irgendwann ein neues Leben beginnen, wenn das alte Umfeld nicht mehr passt oder wegbricht. Bei alleinstehenden Eltern ist es ebenso normal, einen eventuell auftauchenden neuen Partner zu begrüßen und es keinesfalls komisch zu finden, dass diese Leute nicht bereits Zeugen wurden, wie man in die Windeln machte oder auf dem Teppich herumkrabbelte. Insofern glaube ich nicht, dass in dem Artikel irgendeine Normalität abgebildet wird. Und die am Ende formulierten Erkenntnisse mögen löblich sein, kommen allerdings etwas spät, so um ca. 25 Jahre.

    • @Anne Pipenbrinck:

      Dieser Artikel macht Mut. Denn man ist normal wenn man sich von seinen Eltern distanziert und kein schwarzes Schaf. Was Kreativität und Fortkommen angeht, ist das für viele (siehe Roche) die Initialzündung. Und es bleibt die Gewissheit, dass sehr viele überhaupt nicht wissen, was ihnen entgeht.

  • Null Zustimmung meinerseits zu allem Geschriebenen. Typischer Fall von vom eigenen Leben überrollt worden sein und dies zum Allgemeinzustand erklären wollen. Sorry kürzer hätte auch gereicht

    • @sachmah:

      Sachma so - Gemach Gemach - wa.

      Eijòò. Boshaft könnte ich formulieren:



      Es dauert angesichts derartiger deformation familie eine Weile bis sojet sei drei schwarze Punkte tätowiert hett. Schonn klar & Sojet halt.

      Aber nein. Meine langjährige Beobachtung dieses zunehmend überbevölkerten longselling planète symbiotic zeitigt vielmehr Mitgefühl.

      kurz - Das ist & war nie - irgendson -



      Randgruppenjournalismus.* Newahr.



      Ganz im Gegenteil. Normal.



      (& btw - da liegen Sie grad - falsch!)

      unterm——* womer grad bei meinem



      Gewährsmann für sowas feines wie “Randgruppenjournalismus“ sind:



      Harry Rowohlt (die Stelle aber grad notathand) - in memoriam so passend -



      www.kaysokolowsky.de/du-bist-der-boss/ ;) 😈 👺 🐻

      • @Lowandorder:

        Moin - was Sie nicht wissen können, ich Ihnen aber immer schon mal mitteilen wollte: Dass ich vor Jahren, als ich Sie hier entdeckte (also für mich), ernsthaft die Möglichkeit erwog, Sie könnten HR nach Genuss einer Flasche Whiskey sein (ja, schon sehr lange her).

        > www.taz.de/Essay-S...bb_message_3784571

        • @Marzipan:

          Uppsalatata - Nö - der war sowieso uneinholbar einen Monat älter.

          Aber. Alllooohhoolll - paßt gut zum Thema. Ich spuck da keineswegs rein.

          Aber selbst ihr ehemaliger Verlobter - flocht erst lange nach ihrem Ableben ein. Doch Doch - daß er - ja aber nur seehr gelegentlich;)) bei Butmanns - inne Glockengießer gegenüber unserer gemeinsamer Penne - sich schon mal’n Stout gezogen hätte.



          Ja da war uns alte Dame mit heikel!;)(



          Rudern tat - via Smöken Zigaretten etc - ein übriges ~ Gelegentlich & gut is.



          —-



          Ausführlicher zum link.



          Holt juch fuchtig & den Fingern traun.



          Das wird …immer lockerer! Masl tov.



          Jau. Freie Bahn met Mazsepan!

        • @Marzipan:

          Ja... und?

          • @geo-gop:

            Ja wie^¿* - Wat issen nu ditte - wa?!



            Müsszen'Szii hier allesz Kaotiszieren?

            1. “Wenn szich Elternsz denn abendsz to Diszch szit & szich ünnerhollen.



            Szünn de Kinnersz szu Bett!“ 😈

            Liiiggersz un Szowiidszoo! 👺



            2. “Kinnersz un Fruunszlüü bi Diszch - Sznakken? Nur wennsz dasz Handtuch wakkelnsz tutsz! Szluuszuur!



            &



            Szii!! - Tutsz liiiggersz ever nich •



            Süsz - Kattenszkopp! 🐈

            „Natalije - un nu kommsz du!“

  • Gute Reise noch, "Hemmschuh"!



    Dein Sohn

  • Die horizontale "deutsche" Einteilung nache Lebensalter/Generation finde ich eigentlich sehr praktisch. Vor allem ist Familie klar definiert. Familie=Eltern+Kinder. Irgendwann bricht das natürlich weg, wie alle ewigen Baustellen. In Lateinamerika verläuft die Grenze vertikal durch die Geschlechter, Männer hier, Frauen da. Alle mischen sich in alles ein. Das ist ein ewiges Schlachtfeld. Ganz oben stehen dann die Grosseltern und du bist der Arsch. Nein Danke.

    Der erste deutsche Grossvater eines Freundes den ich kennenlernte, kümmerte sich einen Scheissdreck um seine Nachkommen und bastelte lieber an einem alten Mercedes. Ich fands prima. Keinerlei Verpflichtungen. Das ist wahre Freiheit. So kann sich jenseits der Biologie ein freundschaftliches Verhältnis entwickeln- oder eben nicht.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Auch ich sehe keinen inneren Zusammenhang zwischen dem eigenen Erwachsenwerden und der physischen An- oder Abwesenheit der Eltern.

    Wer in Abgründe - eigene wie fremde - geschaut hat, weiß: manche Menschen schaffen es, ihr Leben lang das Erwachsenwerden zu verweigern, anderen gelingt es schon in jungen Jahren.

    Pubertät (auch Alters-Pubertät) muss kein Gegenbeweis gegen das Erwachsenwerden sein, sondern kann problemlos daneben stehen.

    Unabdingbar ist (ich schließe mich da gerne meinem geschätzten Mitforisten an) das Verzeihen. Es soll Menschen geben, die können eher Anderen verzeihen als sich selbst.

    Ein sehr schönes Buch zum Thema:



    * Michael Cöllen, Das Verzeihen in der Liebe. (Kann bei Offenheit sich selbst gegenüber sehr hilfreich sein.)

    In liebevoller Verbundenheit all jenen gegenüber, die es zulassen können. ;-)

  • & Däh&Zisch - Mailtütenfrisch -

    “Moinmoin







    „Man ist nämlich erst richtig erwachsen, wenn man keine Eltern mehr hat“







    Die Meinung teile ich nicht. Mein persönliches Fazit:



    Erwachsen ist frauman, wenn (evtl. vorhandener) Groll



    gegen Eltern, Geschwister, LehrerInnen und anderes



    Erziehervolk abgelegt ist, und wenn es gelungen ist, sich



    und den Vorgenannten zu verzeihen - und wenn notwendig,



    Betroffene um Verzeihung gebeten wurden.







    Und wenn Mann begriffen hat, dass auch Midlife-Krise und



    Altersstarrsinn nur fortgeschrittene Formen der Pubertät sind....“

    …anschließe mich.



    Es hat einige Zeit gedauert nach dem Ableben von uns Ol. Daß es mir in den Sinn kam “…jetzt kannste nich mal anrufen & was bereden! Jetzt biste Vollwaise!“;)(

    Schonn. Mal aber davon ab. Daß die Sammlung der “vorausgeworfenen Bojen“ - immer in den richtigen Momenten 'vorbeischwimmen‘ - war/ist es mir nie in den Sinn gekommen - spätestens ab Studium - ich sei nicht erwachsen.



    Wer ab 12 btw für einen Großhandel per Rad en passant ausgefahren & häufig kassiert - mit Bruderherz eine Ackerfläche in einen blühenden Garten verwandelt & eine LKW-taugliche Auffahrt gebaut & Bau&Taxi & schließen im Rudermekka Ratzeburg mit 4 DMs dabei war + Z2-Schwein.



    Was bitte - soll der anderes sein?



    (E. Ende - jetzt!)

    (Was nicht heißt & das haben wir beide ja heftig quittiert bekommen - daß Traumen Übergriffigkeiten etc “zu verarbeiten“ sind/sein können.



    Was&wie - das immer genau heißt.



    Liggers! Aber alles vor der Folie -



    “Das Unbewußte - bleibt!“)

    kurz - Der Mensch als Entwurf auf den Menschen hin! Und das als Geschenk in einer Familie - in der enfant terribles als eher normal gelten - liebevoll weiter zu geben - bin ich am machen am dran.



    I do my very best.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Ein Kalauer zu meiner Kindheit: "Sie wollten alle nur mein Bestes - und genau das war ich nicht bereit herzugeben."

      Doch weiter zur Abt. für Ernsthaftes: es ist schön, wenn EineR ihrsein Bestes gibt. Darunter geht es auch nicht. Und selbst dann ist das Gelingen noch offen. Denn bei zwei (oder mehr) Parteien bedarf es, dass jedeR das Beste gibt. Sonst war jeder Einsatz für die ... Galerie.

      • 9G
        94797 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        Schön wäre doch:" Sie geben dir - dein- Bestes."

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @94797 (Profil gelöscht):

          Guter Einwurf. So herum wäre es wirklich schön. Als Vater habe ich mich darum bemüht, mein Bestes zu geben, als Kind fehlte mir dieses Glück, das Beste zu empfangen.

          Meiner kriegserfahrenen Eltern-Generation halte ich die traumatisierenden Erfahrungen und Prägungen zugute, mit denen sie sich durch ihr Leben schlagen - und quälen - mussten. Zu einer Zeit, als das gegenwärtige System aus Beratung, Coaching, Supervision und Psychotherapie noch in den Kinderschuhen steckte.

          Mein Gang als 17 jähriger zum Schulpsychologen war für mich ein Spießruten-Lauf. Heute gehört für manche Schichten der Gang zum Psychotherapeuten fast schon zum 'Wellness-Programm'.

          The times, they are changing. Was daran gut - und was schlecht - ist, muss ein Jeder für sich selbst herausfinden.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Steinalter baliner Witz -

        “Die Regierung will nur euer Bestes!“



        “Jenau - Jenau. Jenau ditte …ff “

        “I do my very best.“ - well kown -



        www.klatsch-tratsc...h-geluftet-189300/



        D.h. - die Ironie is schon drin. …servíce.



        Nischt for unjut & den Ball flach halten.



        Thanxalot.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Tja, mit bürgerlichen Eltern hat man halt so seine Probleme. Da ist alles ein wenig steif.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @4813 (Profil gelöscht):

      Mit den bürgerlichen Kindern aus der Kleiderbügel-Generation erst!

    • 9G
      94797 (Profil gelöscht)
      @4813 (Profil gelöscht):

      Schöimm sibd oft die gewollt " unbürgerlichen "Eltern.



      Und." Eltern" , d .h der Begriff ist immer "bürgerlich".



      Es gab und gibt andere Gesellschaftsmodelle, in denen das Elternding nicht so überhöht wird.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Als ich klein und jung war, dachte ich, älter werden bedeute, reifer zu werden, bedeute wissender zu werden.

    Heute bin ich groß und alt. Ich weiß mehr als früher, auch wenn ich wieder einiges vergessen habe und - zum Glück - wieder vergesse. Reifer fühle ich mich nicht. Eher staunender, neugieriger, vielleicht auch offener.

    Manches habe ich wiederentdeckt, was in den mittleren Lebensjahren verloren gegangen schien.

    Waibels Text hat Irritationen in mir hervorgerufen. Dabei habe ich schon selbst genug von ihnen. Wo bleiben die Gewissheiten? Ich möchte keine 100 werden ... aber auch nicht ohne Gewissheiten abtreten ...

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Spätzünderkommentar - auch für diverse Diskutanten und - onkeln:



      Mit meinen 66 Jahren und dem, was ich erlebt und gelebt habe, kann ich mich wohl zu den Erwachsenen zählen.



      Der Artikel hat mich betroffen (weil zwischen allen Fronten/Altersgruppen positioniert) und irritiert (weil ich mich nicht eindeutig den Alten, den Jungen oder sontwas) gemacht.



      Zum Erwachsen werden: Man erwächst aus etwas. Meist aus etwas raus. In dem Fall wächst man aus den Kinderschuhen.



      Ich denke, jeder hat seinen eigenen Rythmus und seine eigenen Zeitpunkte zum Erwachsen werden. Manche hören mit 15 auf, manche fangen mit 50 an.



      Jeder ist prioritär Erwachsenen, wenn Sie/Er selbstverantwortlich lebt und eigenständig seine Entscheidungen trifft, ohne sich auf die gute / schlechte Kindheit zu berufen oder bestimmte Traumata als Erklärung oder Entschuldigung für bestimmte Handlungsweisen heranzieht.



      Das zieht sich durch alle Altersgruppen. Der Artikel hat das schön beleuchtet.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

        "Mit 66 Jahren" ... da war doch was?

        Davon ab: rein rechnerisch dürfen Sie sich zu den Erwachsenen zählen. Soziologisch sind wir (ich zähle auch zu dieser Zielgruppe) "Junge Alte". Schön, dass mir das mal jemand sagte, ich wäre niemals auf einen Begriff solcher Sprachferne gekommen ...

        Der Artikel ist mit zwei Tagen zeitlichem Abstand wohl vor allem dies: anregend. Nahrung für jene, die keine umfassende Welt- und Ich-Erklärung (mehr) suchen ...

        • @76530 (Profil gelöscht):

          wie war das noch mit dem "jungen Mann" und seinem Kaffee, siehe lowandorder

          Normal, wa

        • 9G
          94797 (Profil gelöscht)
          @76530 (Profil gelöscht):

          Junge Alte. Ein hübscher Begriff.



          Wat de sick nich alls utdenkt 😆

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @94797 (Profil gelöscht):

            Niederdeutsch?

            • 9G
              94797 (Profil gelöscht)
              @76530 (Profil gelöscht):

              Genau. Niederdeutsch. Äs de bi us seggt, platt

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @94797 (Profil gelöscht):

                Wenn Sie verstanden werden wollen: bitte um brauchbare Quelle.

            • @76530 (Profil gelöscht):

              Übersetz mal - 😈 -

              “Wat de Lüü' all maakt - säh de Buur.



              As hei‘n Aapen säh!“ - 👺 - ||( 🐒 )||



              Liggers …servíce. Gelle.

  • auch für dieses poem DAnke

  • ein toller Text.

    Ich hatte das Gefühl ihn schon einmal gelesen zu haben.

    Egal ob das nun real ist oder nicht.

    Danke.

    MEine Mutter ist gestorben als ich , ältestes Kind, siebzehn war und der Kleinste noch keine drei.



    Ich kann das mit dem "Erwachsen werden" bestätigen.

    Peng.

    Mit den Gleichaltrigen ohne ähnlich einschneidende Erfahrungen war irgendwie keine echte Gemeinsamkeit mehr gegeben.

    • @Friderike Graebert:

      Ja, mir kam der Anfang auch bekannt vor. Vermutlich ist dieser Artikel die Verarbeitung der damals nur kurz beschriebenen Gefühle nach dem besagten Geburtstag.

      Bei mir ist der Vater, als ich 6 Jahre alt war (meine Geschwister waren jünger), gestorben. Das mit den fehlenden "echten Gemeinsamkeiten" bei Gleichaltrigen kann ich so auch bestätigen.

      Auch beobachte ich bei Gleichaltrigen, die mittlerweile schon beide Eltern aufgrund des Alters verloren haben, dass sie als Erwachsene (+/- 50) erstmal orientierungs- oder haltlos sind.

      Vielleicht bereiten wir uns auf diese Situation zu wenig vor.

  • Mit Schmunzeln - teils ungläubigem Staunen & gelegentlichem Kopfschütteln gelesen.

    Danke für den Ein/Ausblick zu diesem longselling planète symbiotique!



    (& Jürn Kruse läßt zudem - Grüßen;)(



    Der als er/gelebtes mir weitgehend fremd ist.



    Wünsche dazu aber eine hoffentlich fruchtbare Diskussion.

    Selbst aber kann ich als mittlerweile (74) pater familias* - über diesen planète symbiotique kaum mitreden. Denn soweit der überhaupt über wie hier beschriebene Strukturen verfügte. Habe ich ihn allerspätestens nach Abi mit 20/21 verlassen; gelegentliche Besuche inclusive.



    Zu den Strukturunterschieden mag genügen. Daß ich schon in der Penne damit dumm auffiel. Daß ich die Geburtsdaten meiner Eltern (& das bis heute) nur wage nach Jahreszeiten benennen konnte. (& meinen Geburtstag schon mal vergesse); Briefe Karten Tel.Anrufe ala “sind angekommen Wetter ist gut...“ schmunzelnd verbeten waren “…falls euch was passiert - erfahren wir das schon rechtzeitig…" usw usf

    Die damit einhergehende frühe - tätige (aber Hallo) - Eigenverantwortung.



    Eingebettet in kluges weitsichtiges “Werfen von Orientierungsbojen“



    (echt meisterhaft) spiegelte jüngst als Echo über Bande mir - “the man with the dog & the two children“ - grad der Jüngste aus den Anfängen des Studiums derart: “Danke - daß du mich immer so cool an der langen Leine hast laufen - mein Ding hast machen lassen. Echt stark. Ich bin dadurch viel selbstständiger als die meisten meiner Mitstudis!“ usw



    (Ende der Werbeeinblendung!;)

    Soweit mal. Mehr könnte verunsichern.



    Bin aber sehr gespannt - was da a e-taz kommune noch so zu Tage treten wird.

    ff unterm——gleich

    • @Lowandorder:

      "Lange Leine" und frühe, gesunde Selbtsändigkeit bedeuten ja aber nicht automatisch Trennung von den Eltern. Manchmal sogar im Gegenteil. Die, die beschreiben, dass sie an einer "langen Leine" groß geworden sind, haben oft eine liebevolle(re) Beziehung zu ihren Eltern.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Hanne:

        Einwurf eines erfahrenen Pädagogen und Vaters: Es ist ein populärer Mythos, Sozialisation und Erziehung würden einem "Wenn-dann-Prinzip" folgen. Das tun sie nicht.

        Ich kenne Menschen, die wenig Liebe am eigenen Leib erfahren fahren und dennoch zu tiefen Bindungen fähig sind. Und ich kenne das Gegenteil: emotionale Kälte und fehlende Anteilnahme TROTZ liebevoller Erziehung.

        Es muss also noch etwas Anderes - und das meine ich eher weltlich als spirituell - zwischen Himmel und Erde dazukommen.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Stimme vollkommen zu! (Auch aus Erfahrung)

      • @Hanne:

        Liggers. Mein Reden - s.u.

        unterm—-btw



        Ein Therapeut meinte mal -



        “Sie sprechen ja richtig ehrfurchtsvoll von Ihren Eltern.“ - dazu hab ich n paar Takte zu den & deren/unseren Lebensumständen gesagt & gut war.



        Aber - Chapeau in Liebe - allemal.

        Das zudem vor der Folie - wenn ich mal in die Familien von Mitschülern etc reinroch. Ach du heiliger Strohsack.



        Ja. Da schweigt des Sängers Höflichkeit.



        &



        Das Testament van uns Ol - war ein klarer - leicht humorvoller Brief.



        & das eine Blatt - ;)



        Endete mit - “Mach‘s gut. Dein Vati.“

        Die Rechtspflegerin - “Na bitte. So geht’s doch!“ & stellte schmunzelnd den Erbschein aus.



        (btw - Meine Grabrede beeindruckte nicht nur den Herrn Pfarrer.)



        (Ende der Eitelkeiten)

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          "Ende der Eitelkeiten."

          Nein, bitte nicht. Mehr davon. :-)

    • @Lowandorder:

      unterm—-*



      Mein großes Bruderherz *39 downunder ist für die gestreute Familie denn doch a weng weitweg & als ehemaliges Trümmerkind mit zudem unserer mehrjährige Ost/West-Familientrennung noch mal n besonderes eigenwilliger Fall.



      &



      Nochens. Unseren liebevollen Eltern *03/*04 - mit zwei Weltkriegen auf dem Buckel



      (& je zwei schwere Erkrankungen zuvor) kann ich daher mit (“Füße zum Laufen - Flügel zum Fliegen“) - ihrer beiden Rabauken - mit wie passend zwei komplett unterschiedlichen Lebenswegen - nur Respekt zollen.



      &



      (Gute Reise weiterhin & Danke;)

      Ende des Vorstehenden



      &



      (Dank für O. E. Plauen!;)

  • They fuck you up, your mum and dad.



    They may not mean to, but they do.



    They fill you with the faults they had



    And add some extra, just for you.

    But they were fucked up in their turn



    By fools in old-style hats and coats,



    Who half the time were soppy-stern



    And half at one another’s throats.

    Man hands on misery to man.



    It deepens like a coastal shelf.



    Get out as early as you can,



    And don’t have any kids yourself.

    -Philip Larkin

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Thomas Friedrich:

      .



      As brilliant as my chamber pot !

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Ha no. Welches von den Schweinderln hättens denn gern^¿* …on the pot!

        “Ein Nachttopf oder Nachtgeschirr ist ein Behältnis für Kot, Urin und Erbrochenes. Früher wurden häufig alte, nicht mehr zum Küchengebrauch taugliche Töpfe oder auch Blumentöpfe verwendet. Es gab und gibt auch industriell hergestellte Nachttöpfe aus Glas, Keramik, Kunststoff, Steingut oder Blech.“

        Dess in der Mitten? - dess mit den Hosenträgern? - dess is leider grad aus!



        Gellewelle.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Schön, schön.

          Kalau ist auch schon bedient.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            liggers - 🛀…🎏 😈

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Lowandorder:

              Auch viele bunte Bildchen will!

              Homo ludens.

              • @76530 (Profil gelöscht):

                Na Na - verdank ich Eve Risser!;))

                www.taz.de/!5200931/



                Nur kein Neid - Gelle.