piwik no script img

Elektroautos auf dem PrüfstandWunderwaffe oder Dreckschleuder?

Beim Klimaschutz sind E-Autos Benzinern überlegen. Doch das gilt nur, wenn der Strom für die Batterien aus erneuerbaren Quellen stammt.

Volkswagens neues Elektroauto ID.3 Foto: Kay Nietfeld/dpa

Berlin taz | Elektroautos sind vergleichsweise teuer, die Reichweite ist überschaubar und es gibt viel zu wenige Ladesäulen für die Batterien. Zumindest beim ersten Kritikpunkt gibt es Bewegung. Nach Angaben des von der Uni Duisburg herausgegebenen CAR-Rabatt-Index bieten VW-Händler den e-Golf erstmals preiswerter an als den herkömmlichen Benziner dieses Modells. Der Autor Ferdinand Dudenhöffer sieht in dem elektrischen Auslaufmodell gar „Die Mutter aller Schnäppchen“.

Hintergrund ist ein Modellwechsel. Der e-Golf verkaufte sich nicht gut. VW will mit dem neuen VW ID 3 den Massenmarkt erobern und gewährt auf die Lagerware laut Dudenhöffer offene und versteckte Rabatte. Mit 20.460 Euro lag der Verkaufspreis deshalb erstmals unter dem Listenpreis des preisgünstigsten Seriengolf, für den 21.685 Euro verlangt werden.

Trotz aller Schwächen setzt die Bundesregierung voll auf die E-Mobilität, um die Klimaziele im Verkehr zu erreichen. Doch wie klimafreundlich sind die leisen Motoren tatsächlich?

Mit dieser Frage befassen sich mittlerweile viele Studien. Eines haben sie gemeinsam. Eine perfekt saubere Lösung ist auch der Umstieg auf elektrische Antriebe nicht. Denn auch sie werden zunächst einmal aufwändig hergestellt und später recycelt. Zudem führt der Abbau der für die Speicher notwendigen Rohstoffe in den Förderländern sowohl sozial als auch in Hinblick auf die Umweltverträglichkeit zu teils schweren Belastungen.

ADAC: Beste Klimabilanz hat das Erdgasauto

Trotzdem ist nicht nur der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom Nutzen der E-Mobilität für den Klimaschutz überzeugt. Allerdings nur, wenn zwei Voraussetzungen gegeben sind: Der Strom müsse aus erneuerbaren Energien stammen und die Batterien CO2-frei produziert werden. „Wenn sie diese Bedingungen erfüllen, ist das Elektroauto unschlagbar“, sagt der Forscher von der Uni Duisburg.

Der ADAC hat kürzlich erste Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, die den Treibhausgasausstoß über den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs berücksichtigt und den Elektroantrieb dabei mit anderen Antrieben verglichen hat. „Die beste Treibhausgasbilanz hat das Erdgasauto“, stellt der Autoclub fest. Allerdings hat auch diese Vergleichsstudie eine Schwäche. Wie bei den meisten anderen Wissenschaftlern basiert sie auf Annahmen. Wie Elektromotoren abschneiden, hängt dabei stark davon ab, wie der dafür notwendige Strom erzeugt wird. Die ADAC-Studie geht vom derzeitigen Strommix in Deutschland aus. Dieser beinhaltet auch Energie aus Kohlekraftwerken – was die CO2-Bilanz der E-Mobile erheblich verschlechtert.

Erdgas und Brennstoffzelle bleiben unschlagbar

Die Untersuchung hat E-Autos der Kompaktklasse mit Verbrennungsmotoren, Erdgasantrieb, und Brennstoffzellentechnik verglichen. Das Ergebnis entspricht der These Dudenhöffers. Beim herkömmlichen deutschen Strommix ist das E-Mobil einem Benziner erst nach einer Laufleistung von 127.500 Kilometern überlegen, dem Diesel gar erst nach 219.000 Kilometer. Erdgas und Brennstoffzelle bleiben bei diesem Szenario unschlagbar.

Anders sieht es aus, wenn der Strom vollständig aus regenerativen Quellen stammt. Dann hängt das Elektroauto den Benziner nach 37.500 Kilometern ab, den Diesel nach 40.500 Kilometern. Das Erdgasfahrzeug überholt das E-Mobil nach 48.000 Kilometer. Nur die mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzelle ist länger überlegen. Aber nach 115.500 Kilometern obsiegt auch hier der E-Motor.

Zu den Verfechtern gehört auch die Bundesregierung. Eine Million batteriebetriebene Fahrzeuge sollen 2022 auf deutschen Straßen unterwegs sein. Ursprünglich sollte es schon im kommenden Jahr so weit sein. Der Bund fördert nun den Aufbau der Ladeinfrastruktur und setzt Kaufanreize.

Die E-Mobilität ist ein wesentlicher Teil des jüngst beschlossenen Klimapakets, und das nicht nur bei Autos. Auch Busse und Bahnen sollen in den nächsten Jahrzehnten zunehmend elek­trisch fahren. Von Technologieoffenheit kann da kaum die Rede sein, auch wenn die Regierung es gern anders darstellt.

FDP will mehr Vielfalt

Mitunter kippen eher konservative Forscher jedoch Wasser in den Wein. Dazu gehört der ehemalige Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts ifo, Hans-Werner Sinn. Gemeinsam mit dem Wissenschaftler Christoph Buchal hat er hinsichtlich der aktuellen CO2-Emissionen von Elektroautos ein ernüchterndes Ergebnis errechnet. Verglichen wurde dabei ein Diesel, der Mercedes 220d, mit dem E-Mobil Tesla Model 3. „Es zeigt sich, dass der CO2-Ausstoß des Elektromotors im günstigen Fall um etwa ein Zehntel und im ungünstigen Fall um ein gutes Viertel über dem Ausstoß des Dieselmotors liegt“, schreiben die Autoren.

Auch hier ist das Hauptproblem des Elektroantriebs der Strommix in Deutschland. Sie sehen den größten Vorteil für das Klima, wenn Autos mit Wasserstoff betrieben werden, also mit Hilfe einer Brennstoffzelle. Der Streit über diese Studie zeigt, warum ein exakter Vergleich der verschiedenen Antriebsarten so schwer fällt. Je nach Annahmen fällt das Ergebnis unterschiedlich aus.

„Die Bundesregierung rechnet sich die E-Mobilität schön“, kritisiert der verkehrspolitische Sprecher der FDP, Oliver Luksic. Als Beispiel nennt der Bundestagsabgeordnete die Annahme, dass Elektroautos im Durchschnitt zwölf Jahre halten werden, obwohl die Hersteller nur maximal acht Jahre Garantie auf die notwendigen Batterien zusagen. Der FDP-Politiker fordert von der Bundesregierung, dass sie ihre einseitige Orientierung auf Elektromobilität aufgibt. Diese bringe ökologisch „ziemlich wenig“. Als Alternative sieht er synthetische Kraftstoffe und die Brennstoffzelle.

Die Praxis in der deutschen Automobilindustrie zeigt, dass die Unternehmen dem Wasserstoff kaum eine Chance einräumen. VW setzt zum Beispiel in großem Stil auf batteriebetriebene Modelle und will sogar in die Produktion der Batteriezellen einsteigen.

Toyota setzt auf Brennstoffzelle

Ein Problem ist der große Energieaufwand, um den Wasserstoff zu erzeugen. Solange diese Energie nicht aus erneuerbaren Quellen stammt, ist die Ökobilanz der Brennstoffzelle schwach. Doch bei einer rein ökologischen Stromproduktion, die es Mitte des Jahrhunderts ja geben soll, sieht es anders aus. Dann könnte der Wasserstoff seine Vorzüge ausspielen.

Der japanische Autobauer Toyota ist von der Brennstoffzelle überzeugt und hat mit dem Model Mirai 2014 ein entsprechendes Angebot auf den Markt gebracht. Doch bislang konnte Toyota weltweit nur wenige tausend Käufer von den Vorzügen der Technik überzeugen. Bei einem Preis von 78.000 Euro verwundert dies allerdings wenig.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

28 Kommentare

 / 
  • Kein Wort von den Autoherstellern, Lobbyisten und E-Mobil-AnhängerInnen darüber, dass kleine, leichte PKW mit modernen Benzin- oder Diesel Verbrennern und einem Verbrauch von wenigen l/100km eine DEUTLICH bessere CO2 Bilanz haben als derzeit die meisten E-Mobile mit ihrer unsäglichen Menschen- und Ressourcenausbeutung.



    Kein Wort darüber, mit welchen Sauereien auch E-Mobilität verbunden ist, zumal die Hersteller z.T. ja schon ihre fetten E-SUVs in Produktion haben.



    Die sogenannte Klimapolitik ist nichts anderes als ein fettes Subventionsprojekt für die Automobilindustrie. Und die kann jubeln, weil auch Klimaschützer auf e-Mobilität setzen. Ein Wahnsinn.

    • @Rolf B.:

      Es ist vor allem Planwirtschaft und nicht mal mit den Vorteilen der geringeren Kosten, sondern reine Subvention an oft arbeiterfeindliche Großunternehmen.

      Du musst Zahlen nennen, um glaubwürdig zu sein.



      Wenige Liter beginnt ab 3 (Piech hat ein entsprechendes Auto gebaut), was aber mit einer drastischen Komfortreduktion und weniger Flexiblität einhergeht.

  • Der Vergleich von Erdgas- und Elektroautos hinkt, und zwar gewaltig.

    Die größte Aufgabe unserer Generation wird es sein, unser Energiesystem auf fossilfrei umzustellen. Diese Umstellung ist ein Kraftakt und benötigt Energie. Solange die Umstellung noch nicht vollständig erfolgt ist, stammt diese Energie natürlich noch aus fossilen Energieträgern.

    Die Menschheit hat noch ein gewisses fossiles CO2-Budget übrig, das wir verbrauchen können. Dieses Budget müssen wir sehr gezielt und schlau für die Umstellung einsetzen. Windräder, Solarzellen, Batterien oder Elektroautos herzustellen treibt die Umstellung voran. Verbrenner herzustellen oder zu betanken nicht – und dazu zählen Benziner, Diesel und Erdgasfahrzeuge.

    Und wenn Wasserstoffautos 2050 ihre Vorzüge „ausspielen“ können, weil Strom dann fossilfrei ist, können es Elektroautos natürlich erst recht – und vermutlich schon viel früher.

  • Dies ganz "Böse Diesel" - "Gute E-Mobile" ist doch nur wieder eine weitere Sau, die durchs Dorf gejagt wird bzw. des Kaisers neue Kleider. Und ein weiteres Wirtschaftswachstumsprojekt, wie die Abwrackprämie. Es geht nicht darum, das richtige, notwendige zu tun. So frustrierend wie durchschaubar. Es gibt doch keine Politiker in Machtpositionen, die Rückgrad haben, radikale notwendige Massnahmen zu fordern/umzusetzen. Damals bei Fukushima ging es doch auch, da hieß es plötzlich "Moratorium!". Wieso nicht auch mit gleicher Entschiedenheit das Mobilitätskonzept umkrempeln, Kohlekraftwerke abschalten, Agrar- und Lebensmittelindustrie modernisieren etc? Die Antwort liegt leider auf der Hand. Über Politikverdrossenheit sollte sich wirklich niemand mehr wundern...

  • "Dies wäre die Produktion von Kraftstoffen mittels Algen"

    Klingt ja interessant, habe ich aber noch nie von gehört obwohl ich zum Thema Umweltschutz/Engerie etc. viel lese.



    Haben Sie zu Kraftstoff aus Algen seriöse Quellen?

    • 6G
      64984 (Profil gelöscht)
      @Stefan L.:

      Einfach mit



      aus algen benzin herstellen



      Googeln.



      Da findet man z.B einen Bericht über das Fraunhofer Institut, dass ein Unternehmen dafür gegründet hat, einen Bericht von Futuremag, in dem darüber berichtet wird, dass auch Airbuss3 und Boeings schon damit geflogen sind, dass die Flugzeugindustrie daran sehr interessiert ist, ein Bericht aus der Wirtschaftwoche, wo über ein Projekt in Brasilien berichtet wird, bei dem Diesel für 40ct aus Algen hergestellt wird. Ein deutscher Professor erzählt in Futuremag, dass angeblich in den USA Anlagen existieren, die es für 50ct/L herstellen, aber er meint dass noch weiter geforscht werden muss, um die Kosten noch weiter zu drücken.



      Realistisch ist es wohl in jedem Fall. Wird nur noch 3-10 Jahre dauern. Könnte natürlich schneller gehen, wenn der Staat da richtig investieren würde, statt so viel Geld in die Elektroautos zu stecken, die in den nächsten 10 Jahren sowieso keine Hilfe sein werden.

  • Nur mal festgehalten: Es wird hier über Varianten von Transportbehältnissen gesprochen, mit denen ein Mensch von A nach B gelangen kann.

    Es wird nicht davon geredet, dass man auch mit kleineren, leichteren und leistungsschwächeren PKW von A nach B gelangen kann. Mich würde ein Energie-/Emissions-/Strecken-/Lebensdauer-/Ressourcen-/Recyclingvergleich von einem 40PS (gibts die eigentliche noch?) oder 60/80PS und 1000/1300 kg schweren PKW mit einem E.Mobil interessieren, der auch von der Breite auf jede Hebebühne passt.

    Rund 50 Millionen Pkw gibt es in Deutschland, weltweit rund 900 Millionen. Man muss kein intellektuelles Genie sein, um zu erkennen, dass hier dauerhaft eine zusätzliche Variante nebst einer Vielzahl zusätzlicher Infrastrukturen/-maßnahmen hinzukommen. Aber insgesamt weder Flächenverbrauch und Unfallzahlen noch Energieverbrauch reduziert werden. Im Gegenteil!

    Recycling für E-Mobile liegt noch in Windeln, passt noch nicht einmal in Kinderschuhe.

    • @Drabiniok Dieter:

      Also leistungsschwächere PKW sind nicht unbedingt sparsamer (schon garnicht bei E-Antrieb) da ja die Spitzenleistung eh nur für Höchstgeschwindigkeit und/oder zum Beschleunigen benötigt wird, nicht für 80-100 km/h auf der Landstraße und schon überhaupt nicht im Stadtverkehr. Durch die Energierückgewinnung beim Rekuperieren dürfen E-PKW auch durchaus vergleichsweise etwas schwerer sein, die von Ihnen genannten herkömmlichen PKW der 1000 bis 1300kg-Klasse würde ich daher mit E-Mobilen wie Renault Zoe, Hyundai Ioniq Electric oder VW I.D. bzw. Tesla Model 3 (die letztgenannten zwei jeweils mit dem kleinsten Akku) vergleichen und da schneiden diese E-PKW vom Energieverbrauch eigentlich nicht schlecht ab...

  • Die Effizienz von E-Autos hängt auch von der Größe und dem Gewicht ab. Die ersten Studien waren kleine und leichte PKWs. Der Trend sieht aber anders aus. Z.B den Elektro-SUV EQC von Damlier mit 408 Ps und einem Gewicht von 2,5 Tonnen. SUV haben auch generell eher die Aerodynamik einer Schrankwand. Hirnrissig!

    • @Andreas J:

      Keine Frage, SUV und 2,5 Tonnen Leergewicht müssen echt nicht sein, aber: 1. Das Gewicht spielt beim E-Auto eine zweitrangigere Rolle, was da zum Beschleunigen mehr an Leistung gebraucht wird kann zu großen Anteilen beim Rekuperieren wieder zurückgewonnen werden und



      2. Bitte nicht von den phantastisch hohen Kurzzeitleistungen der E-Antriebe blenden lassen: Eine Spitzenleistung von 408 PS sagt fast nichts aus und ist für einen normalen PKW-Drehstrommotor nichts besonderes...die beim normalen Fahrprofil benötigte Leistung liegt bei einem Bruchteil davon, sonst wäre mit den momentanen Akkus kaum eine vernünftige Reichweite zu haben.

  • 0G
    06227 (Profil gelöscht)

    wer das Wort 'Klimaschutz' in den Mund nimmt solte eine drastische Reduzierung der Zahl der Autos die aktuell im Verkehr sind-egal welcher Antrieb- fordern. (Verkehrswende mit allem drum und dran) Unter den Tisch gekehrt wird ja auch gerne die nicht ganz so saubere Produktion -v.A. die Schwerindustrie an Aluminium & Stahl. Für einen durchschnittlichen Benziner! liegen 15% der Emissionen -nach gesamter Lebensdauer- in der Herstellung. Gibt es ein Konzept für E-Autos aus Holz oder Biopolymeren?



    Das Gerede von der Elektromobilität riecht gewaltig nach einem sich ankündigen Rebound-Effekt (selbst mit regenerativem Strom).

    Weil die Interessen der Industrie aber ach so legitim sind niemand weiß wo sonst der ganze Wohlstand herkommen soll, wäre es natürlich realitätsfremd von VW zu fordern morgen die Werke zu schließen. Ganz zu schweigen davon wieviele Menschen es tatsächlich (aus mir nicht ersichtlichen Gründen) für eine Selbstverständlichkeit halten sich einen Neuwagen anzuschaffen....

    • @06227 (Profil gelöscht):

      Beide Materialien sind nicht stoßsicher bei hohen Geschwindigkeiten und daher nicht zugelassen.



      Ein Auto wird normalerweise auch mit möglichst wenig Material gebaut, um Gewicht zu sparen.

      Wohlstand kommt von der Funktionalität der Produkte für die Effizienz der Individuen hinsichtlich individueller Anforderungen.

      Das Auto als Massenindividualität für nichturbane Gebiete wird nicht zu ersetzen sein.



      Räder oder ähnliches haben jeweils noch zu geringe Geschwindigkeiten oder bieten zu geringen Schutz bei höheren Geschwindigkeiten.

  • 8G
    80198 (Profil gelöscht)

    Alles vieles zu pauschal. Ein Auto mit kleiner Batterie ist immer am klimafreundlichsten. Die Frage ist nur, wie man die Menschen für weitere Strecken in den Zug bekommt ;-)

    • @80198 (Profil gelöscht):

      Funktionierende und günstige Züge durch politischen Willen statt Verfall der Infrastruktur?

  • 6G
    64984 (Profil gelöscht)

    Die Alternative, die für das Klima am meisten bringen würde, wird mal wieder nicht genannt.



    Dies wäre die Produktion von Kraftstoffen mittels Algen.



    Diese entnehmen CO2 aus der Luft und sind damit zu 100% CO2 neutral, auch schon im Augemblick, wo der Strom es noch nicht ist. Es müssen auch keine neuen Autos oder Batterien gebaut werden, was bei E-Autos dazu führt, dass erstmal so viel CO2 in die Luft geblasen wird wie bei 50.000-150.000 km mit Benziner Autos.



    Und es müssen auch keine landwirtschaftlichen Flächen oder Lebensmittel geopfert werden, da man Algen überall züchten kann, wo Wasser, Licht und CO2 ist, selbst in der Wüste.



    Und man kann damit auch Lastwagen, Züge, Flugzeuge und Schiffe antreiben, was mit Elektromotoren Illusion ist



    Es ist im Augenblick noch teurer als normales Benzin, aber die Preise würden schnell nach unten gehen, wenn man es im großen Maßstab betreibt.



    Und es wäre in jedem Fall viel billiger als alles andere.

  • Eins wird doch klar bei all den Annahmen: der konzeptionelle Ansatz führt nicht nicht weiter!



    Alle Annahmen sind Interesse geleitet - ein Tanz ums goldene Kalb. Es geht nicht um Klimaschutz, auch nicht um die Gesundheit (sonst schnitten die Stinkediesel nicht noch besser ab), sondern um den Schutz der bestehenden Kfz-Industrie.



    Zumindest der Verkehrswissenschaftler sollte doch mal Gedanken durchspielen mit einer anderen Mobilität. Max 500 kg, max 34 PS ... also Ente, Käfer, R4, Fiat500, Gogo, Trabbi und Kabinenroller ... mehr braucht es nicht. Dann werden, egal mit welchem Antrieb, die Reichweite höher, und der Energieverbrauch und Schadstoffausstoß deutlich niedriger, die Flächenversiegelung durch immer mehr Fahrspuren entfällt und Ökostrom bleibt auch für andere Zwecke noch übrig und bezahlbar.



    Abrüstung der Gefechtsflotte ist angesagt - Tempo 100/80/30 flächendeckend und autofreie Innenstädte, das bremst auch die permanente Aufrüstung aus.

    • 0G
      06438 (Profil gelöscht)
      @Jockel:

      Rationalität ist gefragt:

      ""Verkehrswissenschaftler sollte doch mal Gedanken durchspielen mit einer anderen Mobilität. Max 500 kg, max 34 PS ... also Ente, Käfer, R4, Fiat500, Gogo, Trabbi und Kabinenroller ... mehr braucht es nicht.""

      ==

      Alle genannten Fahrzeuge sind einem Ad Blue Diesel als reiner Verbrenner ---- oder viel besser als Plug-in-Hybrid hoffnungslos unterlegen -



      --sowohl im Verbrauch,



      --im Stickstoffausstoss - und



      --im CO2 Ausstoss als auch



      -- im umweltschädlichen Herstellungsprozess - angefangen vom Lack, Verbrauch von verbleitem Benzin bis zur wenig nachhaltigen Lebensleistung der von Ihnen genannten Fahrzeuge.

      Nicht nur wenn es um Gesundheit geht waren diese Fahrzeuge in jeder Beziehung "Killer" - ohne Kat, Lacke hergestellt mit Verdünnern die jahrelang ausdünsten und mit CW Werten - nur noch vergleichbar mit Traktoren.

      • @06438 (Profil gelöscht):

        Da hast Du wohl was falsch verstanden ... ich meinte, dass es Automobile gegeben hat, mit denen man prima vorwärts kam, und die als E-Version alle mal besser geignet wären, als die gepanzerten Karossen, die heute angepriesen eine Zukunft haben sollen. Wenn überhaupt, dann sollte man mit Kleinwagen rechnen - Modellvielfalt gab es da mal.

  • 0G
    05653 (Profil gelöscht)

    twDer Gebraucahgenmarkt wird in keiner der Studien berücksichtigt. Der Wiederverkaufswert eines Fahrzeuges spielt aber oftmals eine große Rolle beim Neuwagen- oder Gebrauchtwagenkauf. Die Studien sind typisch für beratende Geldsäcke, die niemals einen Gebrauchtwagen kaufen würden. Sie zielen schlichtweg am Massenmarkt vorbei.

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    ""Beim herkömmlichen deutschen Strommix ist das E-Mobil einem Benziner erst nach einer Laufleistung von 127.500 Kilometern überlegen, dem Diesel gar erst nach 219.000 Kilometer.""

    ""....... wenn der Strom vollständig aus regenerativen Quellen stammt. Dann hängt das Elektroauto den Benziner nach 37.500 Kilometern ab, den Diesel nach 40.500 Kilometern. Das Erdgasfahrzeug überholt das E-Mobil nach 48.000 Kilometer. Nur die mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzelle ist länger überlegen. Aber nach 115.500 Kilometern obsiegt auch hier der E-Motor.""

    ==

    Das bedeutet das sich unterschiedliche Entwicklingsstufen



    hin zu nachhaltigem Verkehr und ökologisch eindeutigen Wirtschaften nicht in einem einzigen großen Sprung überbrücken lassen - weil zu viele "Annahmen" getroffen werden müssen die sich als unrealistisch erweisen könnten.

    Hinzu kommt der neueste Trend im oberen Segment der e-Automobilindustrie Elektrofahrzeuge mit einer 800V Technik auszustatten - um Ladezeiten drastisch zu verkürzen. Das bedeutet 30kg - bis 50kg mehr Kupfer pro Fahrzeug für höhere Quesschnitte der Leitungen == Kupferabbau gilt als besonders dreckig, giftig und gefährlich == ökologischer Abbau und Produktion nahezu unmöglich.

    Wird dieses Kupferproblem einberechnet - braucht es dann die Lebenszeit eines Verbrenners (?) damit e-Automobile mit einer besseren Klima- und Umweltbilanz abschneiden?

    Es wäre daher sträflich Plug-in-Hybride mit vernünftigen Batterien ausgestattet - auch als Ad blue Diesel (minimaler CO2 Ausstoss, Diesel ist ein Abfallprodukt in der Veredlung von Öl und fällt in Raffinerien zwangsläufig an) die nachts am Stecker hängen --- und vor allem Wasserstofftechnik zu vernachlässigen.

    • @06438 (Profil gelöscht):

      Ähem...bei höherer Spannung kann der Querschnitt der Leitung _geringer_ ausfallen, Kupfer wird also gespart...deswegen verwenden wir ja auch Hochspannungsleitungen ;-)

      • 0G
        06438 (Profil gelöscht)
        @Saile:

        Um mit 350 KW zu laden wird eine Spannung von 800 Volt benötigt. Und da P= V x A ist kann das Auto mit doppelter Batteriespannung auch doppelt so viel Leistung aufnehmen – und daher schneller laden.

        (Bei der momentan üblichen 400 V Technik würde bei dieser Ladeleistung der Stecker rot glühend wegfliessen)







        Deswegen erfordert 800 Volt Technik aufwändigere Komponenten und eine bessere Absicherung im Auto, was die Technik teuer und aufwendig macht.

        Der Leitungsquerschnitt wird aus den üblichen technischen Parametern errechnet, natürlich ist die Menge (A) des fliessenden Stroms entscheidend.

  • in norden ist co2freier strom massenhaft vorhanden dort stehen die windkraftwerke oft still weil zuviel windstrom im netz ist.also von daher ist es richtig dass vw seine batterieproduktion in norddeutschland (salzgitter)aufbaut weil dadurch die produktion co2frei ist.



    der anteil der erneuerbaren energien am bruttostromverbrauch beträgt in mecklenburg-vorpommer 173% in schleswig-holstein 160% und niedersachsen 65% .das dürfte inzwischen einiges mehr sein denn die zahlen sind aus 2017.



    www.foederal-erneu...erbarer_/#goto_772 .



    frag mich immer warum diese hochbezahlten pseudoexperten wie hans werner sinn ,altmeier und labertypen von der fdp diese fakten nicht kennen.

    • @prius:

      Merkwürdiges Wunschdenken: Zunächst gibt es nicht nur die drei nördlichen Bundesländer. Und: Da der Wind häufig mal nicht weht und in den Wintermonaten die Sonne auch nichts bringt - und das Netz eben nicht speichert: Dann kommt der Strom sehr teuer aus Polen (Kohle), Frankreich, Belgien (Atom). Und zu anderen Zeiten muß Strom zu hohen Kosten exportiert werden. Lesen Sie gerne mal die wöchentlichen Analysen von Rüdiger Stobbe "Woher kommt der Strom..." 2018: Erneuerbare gerade mal 35,2 % der Bruttostromerzeugung.

  • 0G
    07954 (Profil gelöscht)

    Sehr guter und fachlich fundierter Beitrag. Tatsächlich sind die Technologien bzgl einer Gesamtenergiebilanz von Produktion bis Recycling sehr komplex errechenbar und durch viele Parameter beeinflusst.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Das Erdgas-Auto bläst hinten große Mengen unverbranntes Methan raus. Dies ist 25mal klimaschädlicher als CO2.



    Wenn 1% des Methans durch den Motor schlüpfen dann entspricht das 25% mehr CO2 Äquivalent. Die Methan Leckagen bei Herstellung, Transport, Betanken sind da noch nicht einberechnet.

    www.energie-lexiko...methanschlupf.html

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Beim zitieren und verlinken bitte aufpassen.



      Zitat aus dem Link:



      "Ottomotoren weisen einen recht geringen Methanschlupf auf – meist weit unter 1 % und damit wenig problematisch, vor allem beim Betrieb mit Erdgas oder Bioerdgas."



      Beim Thema Mobilität spielt Methanschlupf eine untergeordnete Rolle und wird hauptsächlich für Propaganda benutzt.

  • Der zitierte Herr ist kein Autoexperte. Er ist ein Möchtegernexperte, der Ansammlungen von Daten als Studien bezeichnet und mit Pressemitteilungen die Redaktionen flutet. Etwas mehr kritische Sicht seitens der Journalisten wäre schön.