Einwanderung aus dem Balkan: 20.000 Glückliche
Arbeitnehmer aus sechs Balkanstaaten sollen nicht mehr einen aussichtslosen Asylantrag stellen müssen. Sondern sich selbst Arbeit suchen dürfen.
Die Einzelheiten sind noch nicht geklärt. Ziel soll es aber sein, potenzielle Arbeitskräfte davon abzuhalten, in Deutschland politisches Asyl zu beantragen. Sie könnten dann einreisen und hier arbeiten, ohne einen für sie meist aussichtslosen Asylantrag stellen zu müssen.
Nahles hat vorgeschlagen, dass die Regelung zunächst für fünf Jahre gilt. Die ArbeitnehmerInnen aus Südosteuropa dürften dann auch ihre Familienangehörigen mitbringen. Im Vergleich zu heute wird die Arbeitssuche in Deutschland für sie leichter, weil sie sich einen Job unabhängig vom Nachweis einer Qualifikation suchen können.
Heute ist die Arbeitsaufnahme beispielsweise daran gebunden, dass Handwerkskammern die Gleichwertigkeit der Berufsausbildung anerkennen, die angestrebte Arbeit auf einer Liste mit Mangelberufen steht oder ein überdurchschnittliches Gehalt erbringt. Außerdem sollen in diesen 20.000 Fällen deutsche Arbeitskräfte keinen Vorrang mehr haben. Personen aus Albanien oder aus Montenegro dürfen also eine Stelle auch dann antreten, wenn es einheimische Mitbewerber gibt.
Aufstockung der Mittel
Praktisch könnte eine Arbeitssuche dann so ablaufen: Bürger aus dem Kosovo brauchen nach wie vor ein Visum für die Einreise nach Deutschland, Staatsangehörige der übrigen fünf Länder nicht. In Deutschland suchen sie sich selbst eine Arbeit. Die Bundesagentur für Arbeit muss bescheinigen, dass die Bedingungen den Gesetzen und Tarifverträgen entsprechen. Schließlich erhalten die Einwanderer die Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis der Ausländerbehörde.
Um Asylsuchende, die bereits einen entsprechenden Antrag gestellt haben, schneller in den Arbeitsmarkt zu integrieren, verspricht die Koalition außerdem eine Aufstockung der Mittel für die Jobcenter und Deutschkurse.
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