Einsatz von Pestiziden: Bahn verzichtet auf Glyphosat
Noch 2023 will die Deutsche Bahn den Einsatz des Totalherbizids einstellen. Stattdessen soll Unkraut auf Gleisen künftig umweltschonend bekämpft werden.
Glyphosat steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Die EU-Kommission hatte eine Verlängerung der Zulassung bis Dezember 2023 beschlossen. Die Bahn hatte den Einsatz von Glyphosat bereits in den vergangenen Jahren deutlich zurückgefahren.
„Wir halten Wort und steigen 2023 komplett aus der Nutzung von Glyphosat aus“, erklärte Bahn-Chef Richard Lutz. Damit übernehme die Deutsche Bahn Verantwortung für einen umwelt- und klimafreundlichen Schutz der Gleisanlagen.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) erklärte: „Die Deutsche Bahn geht einen wichtigen Schritt hin zum vollständigen Glyphosat-Ausstieg, wie wir ihn im Koalitionsvertrag vereinbart haben.“ Er unterstütze ausdrücklich „dieses verantwortungsvolle Konzept für mehr Artenschutz“.
Eine zuverlässige Vegetationskontrolle sei Voraussetzung für einen sicheren Bahnbetrieb, betonte die Bahn. „Denn Wurzelwachstum im Gleisbett beeinträchtigt dessen Funktionsfähigkeit.“ Bereits seit 2020 habe das Unternehmen den Einsatz von Glyphosat gegenüber 2018 mehr als halbiert.
Die Zulassung für den Einsatz der umweltschonenden Pelargonsäure erfolgte nach Bahn-Angaben im Februar durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in enger Abstimmung mit dem federführenden Bundesagrarministerium und dem Bundesverkehrsministerium. Der Einsatz der Säure ist demnach noch vorbehaltlich der Genehmigung des Eisenbahn-Bundesamts.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
MLPD droht Nichtzulassung zur Wahl
Scheitert der „echte Sozialismus“ am Parteiengesetz?
Prozess zu Polizeigewalt in Dortmund
Freisprüche für die Polizei im Fall Mouhamed Dramé
Fake News liegen im Trend
Lügen mutiert zur Machtstrategie Nummer eins
Proteste in Georgien
Wir brauchen keine Ratschläge aus dem Westen
Förderung von E-Mobilität
Habeck plant Hilfspaket mit 1.000 Euro Ladestromguthaben
Mord an UnitedHealthcare-CEO in New York
Mörder-Model Mangione