Einsatz gegen schwarze Jugendliche: Polizeigewalt? Alles wie gehabt
Der Übergriff von Polizist*innen auf zwei schwarze Jugendliche auf St. Pauli bleibt folgenlos, sagt der Hamburger Senat.
Zwölf Polizist*innen waren an dem Übergriff auf den 15-jährigen Asad F. und den 16-jährigen Musa F. beteiligt, ergab die Antwort des Senats. Asad F. hatte bei einer Kundgebung gegen rassistische Kontrollen und Polizeigewalt eine Rede gehalten. Er trug dabei einen Pullover mit der Aufschrift ACAB.
Die Beamt*innen fühlten sich davon offenbar beleidigt. Auf dem Heimweg von der Kundgebung fingen sie die Jugendlichen ab. Die betroffenen Brüder und ein Zeuge beschreiben den Einsatz als brutal, Musa F. kam später mit Prellungen an Kopf, Hüfte und Rücken sowie einem stumpfen Bauchtrauma ins Krankenhaus.
Der Senat aber ist überzeugt: „Die angewandten Maßnahmen können nicht ursächlich für Verletzungen sein, deren Versorgung einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machen würde.“
Der innenpolitische Sprecher der Linksfraktion, Deniz Celik, bezweifelt das. „Es ist absolut nicht nachvollziehbar, warum die Behörden keinen Anfangsverdacht zur Einleitung eines Ermittlungsverfahrens sehen“, sagt er. Der Vorgang bestätige Vorbehalte gegen die polizeiliche Aufklärung von Polizeigewalt und unterstreiche die Notwendigkeit einer unabhängigen Beschwerdestelle.
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