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Ehemaliger Chef des VerfassungsschutzesMaaßen verlässt Kanzlei Höcker

Hans-Georg Maaßen gibt seinen Job bei der Anwaltskanzlei Höcker auf. Deren Ju­ris­t:in­nen vertreten die AfD in einem Verfahren gegen den Verfassungsschutz.

Rechter Provokateur: gemeint ist natürlich Hans-Georg Maaßen im Vordergrund Foto: Michael Kappeler/dpa

Köln dpa | Der frühere Präsident des Bundesverfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen, beendet seine Tätigkeit für die Anwaltskanzlei Höcker in Köln. Grund dafür sei, dass Höcker die AfD in ihrem Klageverfahren gegen den Verfassungsschutz vertrete, teilte die Kanzlei in einer Erklärung auf ihrer Website mit. Maaßen komme in dem Verfahren möglicherweise als Zeuge in Betracht.

„Auch wenn ich mit diesem Fall nicht anwaltlich betraut war und nicht gehindert bin, als Zeuge auszusagen, besteht dennoch die Möglichkeit, dass meine Tätigkeit in der Kanzlei einen negativen Beigeschmack bekommt und eine etwaige Aussage als Zeuge in Zweifel gezogen wird, wenn ich auch als Anwalt mit der Klägerkanzlei zusammenarbeite“, wurde Maaßen in der Mitteilung von Höcker zitiert.

„Um Schaden von allen Beteiligten abzuwenden und einen fairen Prozess zu ermöglichen, habe ich meinen Weggang um drei Monate vorgezogen.“ Maaßen war seit 2019 in beratender Funktion für Höcker tätig gewesen, wollte die Kanzlei den Angaben zufolge im Frühjahr aber sowieso verlassen.

Höcker vertritt die AfD derzeit in einem Klageverfahren gegen das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) vor dem Verwaltungsgericht Köln. Die AfD hat dort unter anderem beantragt, dem Verfassungsschutz zu verbieten, sie als Verdachtsfall einzustufen und dies öffentlich bekanntzugeben. Nach Medienberichten wollte der Verfassungsschutz in dieser Woche eine Entscheidung über den weiteren Umgang mit der AfD treffen. Demnach soll die AfD zum rechtsextremistischen Verdachtsfall erklärt werden.

Maaßen war 2019 als Verfassungsschutzchef in den Ruhestand versetzt worden, nachdem er die rechten Ausschreitungen in Chemnitz relativierte und über „linksradikale Kräfte“ in der SPD fabulierte.

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7 Kommentare

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  • Dass im Verfassungsschutz braun geräucherte Seilschaften bis heute existieren ist bekannt.



    Die Werteunion hätte sicher nichts gegen eine Koalition mit der AfD.



    Daher ist der Austritt aus der Kanzlei, deren geistigen Hintergrund er schon vor Eintritt kannte, nur noch scheinheilig.

  • Hätte Horst Seehofer einen Funken Anstand, wäre er mit Maaßen von der politischen Bühne auf und davon. Für mich war und ist Horst Seehofer der beste Promoter aller Zeiten für AfD. Eine sehr sehr tragische Figur, unser Horst aus Bayern.

  • Derweil nagt dieser Mensch nicht gerade am Hungertuch [1].

    Und das auch noch krisensicher!

    Pfft.

    [1] de.wikipedia.org/w...weiligen_Ruhestand

    • @tomás zerolo:

      Jupp vom Ruhestandsgehalt als VS Chef leben zu müssen. da darf man doch noch ein kleinwenig hinzuverdienen :P



      Hat man bestimmt die Kanzlei gut beraten, wie sie die Klage aufsetzt, damit es Vs technisch auch ja nicht beobachtet werden kann. Mit solchen Beratungen ist der Mann ohne Maß ja schon geübt.

  • Erstaunlich, wie zäh sich solche Menschen in Positionen halten. Die Verteidigung der AfD scheint ihm ja eine Herzenssache zu sein.

  • Ja wie? Wat issen nu wieder ditte? in Kölle - 🥳 -

    “… besteht dennoch die Möglichkeit, dass meine Tätigkeit in der Kanzlei einen negativen Beigeschmack bekommt…“

    Ach was! Erst dadurch?

    kurz - Schlapphut über die Ohren gerutscht - wa!



    &



    Den Schuß nicht gehört - 😱 -



    Na Si‘cher dat. Da mähtste nix.



    Normal.

    unterm——— & not btw —-



    Seit dem Steinmeier/Maaßen-Skandal via MuratKurnaz/Guantanamo!



    Nimmt doch kein ehrlicher Mensch - auch nur einen müden Knochen von diesen Herrschaftsgezeiten! - 🤮 - Sackjeseechte - Lumpenpack •