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Ebola im KongoDas Ende ist in Sicht

In der Demokratischen Republik Kongo wurde die letzte Ebola-Patientin geheilt entlassen. Nach 2.264 Toten beginnt die letzte Frist vor der Entwarnung.

Semida Masika gilt als die letzte Ebola-Patientin und wurde am dritten März als geheilt entlassen Foto: reuters

Berlin taz | In der Demokratischen Republik Kongo ist ein Ende der seit über anderthalb Jahren grassierenden Ebola-Epidemie in Sicht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldete am Dienstag, die letzte Ebola-Patientin im Kongo sei geheilt aus der medizinischen Behandlung entlassen worden. Die Epidemie kann offiziell für beendet erklärt werden, wenn 42 Tage nach Ende der letzten bestätigten Infektion keine Neuinfektion registriert worden ist.

Der Ausbruch der Ebola-Epidemie im Osten der Demokratischen Republik Kongo wurde am 1. August 2018 offiziell erklärt. Seitdem hat es 3.444 bestätigte und vermutete Infektionen gegeben, von denen 2.264 tödlich verlaufen sind. Es ist der zweitgrößte Ebola-Ausbruch der Weltgeschichte. Der größte war in Westafrika 2014/15.

Videoaufnahmen aus der ostkongolesischen Stadt Beni, eines der Epizentren der Epidemie, zeigten jubelndes und tanzendes Gesundheitspersonal. Die Patientin, eine offensichtlich noch sehr schwache junge Frau, hält einen Packen Medikamente in der Hand, wird von anderen Frauen gestützt und auf der Straße gefeiert.

„Ein emotionaler Tag in Beni“, bestätigte das WHO-Team vor Ort auf Twitter. Beni sowie Mabalako waren die letzten Gesundheitsdistrikte des Kongo, in denen überhaupt noch neue Ebola-Infektionen in den vergangenen 42 Tagen verzeichnet worden waren.

Neuerkrankungen noch möglich

Die Wachsamkeit im Ostkongo gegen die wohl tödlichste Seuche der Welt soll aber keineswegs nachlassen, wenn es nach Behörden und WHO geht. Denn nicht nur läuft jetzt noch die Inkubationszeit der aktuellen Epidemie.

Aus der Westafrika-Epidemie haben die Mediziner überdies gelernt, dass das Virus in den Körperflüssigkeiten geheilter Ebola-Patienten unter gewissen Umständen erhalten bleibt und selbst nach Monaten noch zu Neuerkrankungen und Neuinfektionen führen kann.

„Alle Aspekte der Ebola-Reaktion bleiben erhalten, damit neue Fälle rasch entdeckt und behandelt werden“, betont daher jetzt die WHO. 46 Personen, die mit der jetzt entlassenen letzten Patientin in Kontakt waren, bleiben unter Beobachtung.

Zum Stichtag 1. März gab es nach Angaben des neuesten WHO-Lageberichts vom Mittwoch 136 Beobachtungsfälle im Kongo. Pro Tag „werden über 5.100 Meldungen angenommen und untersucht. Davon werden über 400 – darunter rund 70 Todesfälle – als Ebola-Verdachtsfälle gewertet.“ Verdachtsfälle werden in einem Ebola-Behandlungszentrum getestet.

Erst wenn zwei Tests mit einem Abstand von 48 Stunden negativ ausfallen, werden sie entlassen. Laut WHO bleiben elf Ebola-Testzentren im Ostkongo geöffnet.

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