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EU-Umfrage zu ÜbergriffenJede zweite Frau sexuell belästigt

Es ist die größte Erhebung zu körperlicher und sexueller Gewalt gegen Frauen in der EU. Die Unterschiede zwischen den Länden sind groß. Das Ausmaß ist erschreckend.

Die meisten Übergriffe passieren im eigenen Zuhause. Bild: dpa

WIEN dpa | In der Europäischen Union ist laut einer Umfrage jede zweite Frau schon einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt geworden. Das berichtet die EU-Grundrechte-Agentur (FRA). Am häufigsten kommen Übergriffe in den eigenen vier Wänden vor. 22 Prozent aller Befragten gaben an, körperliche oder sexuelle Gewalt durch den eigenen Partner erfahren zu haben. Dagegen vorzugehen, wagen sich die wenigsten: Viele sagten, sie würden sich zu sehr schämen oder seien peinlich berührt und würden deshalb nicht zur Polizei gehen.

Vergewaltigungen durch Fremde, wobei dabei oftmals mehrere Männer beteiligt sind, würden schneller angezeigt. Sechs Prozent aller Befragten gaben außerdem an, dass es bereits zu einer versuchten Vergewaltigung kam. Gleich viele Frauen nahmen bereits an sexuellen Aktivitäten teil, weil sie Angst vor möglichen Konsequenzen hatten. Zu körperlicher Gewalt zählt die Studie etwa, wenn Frauen geschlagen, an den Haaren gezogen, geschubst oder mit harten Objekten attackiert werden. Sexuelle Gewalt bedeute Vergewaltigung oder versuchte Vergewaltigung.

Die höchste Gewalt-Rate meldeten Frauen der Studie zufolge in den drei nordischen Ländern Dänemark (52 Prozent), Finnland (47 Prozent) und Schweden (46 Prozent). In Polen, Österreich und Kroatien gibt es mit jeweils rund 20 Prozent demnach vergleichsweise am wenigsten Gewalt. Deutschland liegt mit 35 Prozent etwas über dem EU-Schnitt (33 Prozent). Die Zahlen sollen laut Studienautoren aber nicht zu voreiligen Schlussfolgerungen führen. Angaben zu Übergriffen und die tatsächlich ausgeübte Gewalt stimmten nicht immer überein.

Kulturelle Unterschiede im Umgang mit Gewalt hätten einen Einfluss darauf, wie offen Frauen dieses Thema ansprechen. Bei stärkerer Gleichberechtigung der Geschlechter herrsche deutlich mehr Bewusstsein und es gebe mehr Anzeigen. Von sexuellen Belästigungen seien noch mehr Frauen betroffen, als von Gewalt. Vor allem gut ausgebildete Frauen in Spitzenpositionen sprachen davon. Dies könnte aber damit zusammenhängen, dass diese Gruppe Grenzüberschreitungen besser einschätzen könne und dies auch meldet.

42.000 Frauen befragt

Insgesamt sind laut der Studie schätzungsweise zwischen 83 und 102 Millionen Frauen von sexueller Belästigung betroffen. Das sind zwischen 45 und 55 Prozent aller Frauen in der EU ab 15 Jahren. Die breite Spanne ergibt sich daraus, weil es bei den Befragten unterschiedliche Ansichten gab, ob etwa Annäherungsversuche durch Männer, sexistische Witze oder ungewollte Nacktfotos per SMS bereits zu einer sexuellen Belästigung zählen.

„Frauen sind nicht sicher auf den Straßen, am Arbeitsplatz und schlussendlich auch nicht zu Hause, dem Platz, an dem sie Schutz finden sollten“, sagte FRA-Direktor Morten Kjaerum. Insgesamt wurden 42.000 Frauen in den 28 EU-Ländern im Alter zwischen 18 und 74 Jahren befragt. Die Gespräche fanden 2012 persönlich statt.

Viele dieser Attacken beginnen bereits in der Kindheit. 12 Prozent aller Befragten gaben an, bereits vor ihrem 15. Lebensjahr in irgendeiner Form sexuell belästigt worden zu sein. In Deutschland sind es 13 Prozent. Dazu zählt, wenn Erwachsene ihre Genitalien demonstrativ zur Schau stellten oder unsittliche Berührungen im Intimbereich vornahmen. Täter waren in diesem Fall fast ausschließlich Männer, wie die Frauen laut Studie berichteten. Solche Übergriffe führe bei einem Drittel der Frauen dazu, in späteren Beziehungen wieder zum Opfer zu werden.

Noch verbreiteter sei körperliche Züchtigung: Mehr als ein Viertel der Befragten hat bis zum Jugendalter physische Gewalt erlebt. In Deutschland ist die Zahl mit 37 Prozent noch deutlich höher. Erwachsene Frauen wie Männer schlagen in diesem Fall laut Studie fast gleich oft zu. Am 5. März wird die FRA die Ergebnisse ihrer Umfrage zu geschlechterspezifischer Gewalt bei einer hochrangigen Konferenz in Brüssel vorstellen. Es handelt sich dabei um die erste und größte EU-weite Erhebung über das Ausmaß und die Art von Gewalt gegen Frauen in den 28 EU-Mitgliedstaaten.

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54 Kommentare

 / 
  • Leider wird das bei den Diskussionen über Gleichstellung der Frauen oft vergessen. Gerade innerhalb der eigenen vier Wänden passiert so viel Gewalt. Und die Frauen sind damit oft allein. Vertrauen sich niemanden an. Dabei hat das viele Auswirkungen auf ihren Alltag. Eine junge Frau bloggt anonym darüber, wie es ihr damit geht. Daran kann man sehen, welche Auswirkungen sexuelle Übergriffe haben: http://wenigesekunden.wordpress.com/

  • G
    Gast

    Ich verstehe wirklich nicht, welchen Sinn es macht den Gegenstand der Studie zu kritisieren. Eine Studie grenzt zwangsläufig ihr Untersuchungsfeld ein.

    Die Tatsache, dass eine Studie über Frauen als Opfer von Gewalt erstellt wurde zu kritisieren, finde ich ziemlich sinnlos und macht mich fast wütend.

    Man kann ja sehr gerne anmerken, dass andere Gegenstandsbereiche vernachlässigt werden. Aber hier wurde nun mal eine Auswahl getroffen und anstatt sich mit den Erkenntnissen zu beschäftigen, wird nur darüber diskutiert, dass es Propaganda sei und Männer auch Opfer sein können und Frauen Täter. Das wird ja auch gar nicht durch die Studie bestritten.

    Ich würde Forschungen zu diesen Bereichen begrüßen und mir sind auch einige wenige bekannt. Doch nützt es doch niemanden Leid und Leid aufzuwiegen.

    Die Ergebnisse sind doch auch wenn es nur jede vierte Frau wäre, erschreckend und deuten doch auch auf einen Misstand hin. Hier werden Nebenschauplätze eröffnet, die am eigentlichen Thema komplett vorbei gehen (meiner Ansicht nach).

    Bis 1997 war Vergewaltigung nur außerehelich strafbar. Ob man(n) es nun wahrhaben will oder nicht, es gibt bei häuslicher Gewalt geschlechtsspezifische Ausprägungen. Das heisst nicht, es gibt keine weiblichen Täter oder männliche Opfer, oder aber emotionalen Missbrauch von Müttern. Nur war das nicht Gegenstand dieser Studie.

    Ich kann gar nicht richtig nachvollziehen, wieso hier nicht über den Mißstand, seine evtl. Ursachen oder auch "Lösungsansätze" diskutiert wird. Denken sich alle, die Studie lügt, die befragten Frauen stellen sich an, ist es einfach egal, oder ist es Resignation?

    • X
      XHQ8N-C3MCJJ-RQXB6-WCHYG-C9WKB
      @Gast:

      "Die Tatsache, dass (....), zu kritisieren, finde ich ziemlich sinnlos und macht mich fast wütend."

      Sie haben (¿infolge von: "Ich verstehe wirklich nicht," & offenbar bereits manifester "Resignation"?) ein Movens von AggressorInnen auf ’s Trefflichste internalisiert – wann schlagen auch Sie zu?

       

      "Ich kann gar nicht richtig nachvollziehen, wieso hier nicht über den Mißstand, seine evtl. Ursachen oder auch "Lösungsansätze" diskutiert wird."

      Jo, Gast, hören Sie 'einfach' auf, sich über andere und sich selbst (affektiert) zu echauffieren und unterbreiten Sie, was es Ihrer Meinung nach für: "evtl. Ursachen oder auch "Lösungsansätze"" gäbe – genau jene 'Analyse' (zu: "Ursachen") und etwaige ""Lösungsansätze"" läßt die FRA ja gerade vermissen, denn das würde in die Abgründe nicht nur der EU-Gesellschaftsarchitekturen führen. Ergo intendiert die "EU-Umfrage" in ihrer Aussenwirkung definitiv etwas anderes und zieht somit berechtigte Kritik auf sich. Das kann ich "gar nicht richtig nachvollziehen", oder?

  • 7G
    774 (Profil gelöscht)

    Wer zieht aus solchen "Umfragen" seinen Nutzen? Es gibt eine Menge scheinheilige Organisationen, die damit Geld und Mitglieder gewinnen. Die Gesellschaft wird dadurch immer mehr auf unerträgliche Weise vergiftet.

  • Wie üblich bei solchen Meldungen sind die Leserkommentare weitaus differenzierter als der Artikel selbst.

  • K
    Kawabunga

    Es ist mal wieder bezeichnend, dass diejenigen, die solche Studien als irreführend, pauschalisierend Propagandamittel, pure Männerfeindlichkeit bezeichnen, sich erstens nicht tiefergehend mit dieser Studie beschäftigt haben (sondern stattdessen nur diesen - zugegeben sehr seichten - Artikel oder vielleicht noch einen weiteren gelesen haben), zweitens sich in ebensolchen Propagandaphrasen (nur eben entgegengesetzt) ergehen - allerdings ohne empirische Befunde bereitszustellen -, und drittens genauso pauschalisierend bzw. sich (hoffentlich!) absichtlich dumm gestellt geben. Oder Viele verstehen tatsächlich nicht einmal das Problem, auf das mit dieser (und vergleichbaren) Studie eingegangen werden soll, bevor sie über beides loslästern.

    • X
      XHQ8N-C3MCJJ-RQXB6-WCHYG-C9WKB
      @Kawabunga:

      ,

      "Oder Viele verstehen tatsächlich nicht einmal das Problem, (....)."

       

      Jo, dann formulieren Sie doch bitte mal verständlich: "DAS Problem".

      Ist es: 'Gewalt gegen Frauen', oder: die 'allgemeine Gewaltbereitschaft' aller, u./o. grundlegender: der tradiert-etablierte Gesellschafts-, Rollen-Entwurf basierend auf einem von Grund auf deviierten, Menschen verachtenden, psychische Gewalt provozierenden, Vorschub leistenden Wirtschaftssystem und den hieraus ggf. folgenden Re-Aktionen? Aggressionen sind immer auch Ausdruck von Hilflosigkeit.

       

      Eine "Umfrage" ist nicht zwingend eine 'Studie', insbesondere dann nicht, wenn Fragenkomplexe tendenziös formuliert werden und den 'Rest der (sozialen, wirtschaftlichen, etc.) Welt' konsequent ausblenden und die interpretierenden(!) Auswertungen ebenso (selbstreferenziell) vorgenommen werden.

       

      Wie hilflos die FRA-MitarbeiterInnen ihrem 'Studien'-Objekt, resp. 'Ergebnis' letztlich selbst gegenüberstehen, können Sie auch deren YouTube-Channel entnehmen; in einem der beiden(!) Videos zum aktuell gehypten Thema:

      «FRA: Voices of victims of violence against women»

      https://www.youtube.com/watch?v=MUp2oQ4cMtc&list=UU4lZQ8cB3_fq1wzsqzv13hw&feature=c4-overview

      .... wird die 'Konsequenz' der Umfrage per Stimme aus dem Off formuliert:

      „This is clearly the time to act.“

      Aha! Und weiter-hin kommt leider nix: Ende des Videos! Auf Wiedersehen.

      Aber gerade an 'act-ion' mangelt ’s ja wohl eher nicht, sondern an 'awareness'; und das auch bei den mit Scheuklappen um-fragenden Köpfen der FRA, die offenbar auch kein Rezept haben, wie man das in die bösen Männer bekommt.

      So ist es auch nicht verwunderlich, dass inzwischen massiv fundierte Kritik an dieser als 'Studie' daherkommenden 'Umfrage' unter nur einer Hälfte der Bevölkerung in völlig differenten, unvergleichbaren Gesellschaften geübt wird.

      Unterm Strich leben Männer in der EU immer noch (lebens-)gefährdeter.

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    Die sexuelle Belästigung wird spätestens mit der medialen Reizüberflutung zum Problem, für die systemrational-gepflegte und somit gleichermaßen manipulierbare Bewußtseinsschwäche in Angst, Gewalt und "Individualbewußtsein" auf Sündenbocksuche, im Konsum- und ProfitAUTISMUS des nun "freiheitlichen" Wettbewerbs um ...

  • R
    Rojas

    Laut einer britischen Studie sind immerhin 20% aller Kinderschänder Frauen, wie die "Süddeutsche Zeitung" 2009 berichtete:

     

    http://www.sueddeutsche.de/panorama/kindesmissbrauch-ich-habe-mir-gewuenscht-ich-waere-tot-1.30936

     

    Siehe auch:

     

    "Mama, hör auf damit! - Wenn Mütter ihre Kinder missbrauchen"

     

    http://www.youtube.com/watch?v=eKemTfHLbSU

     

    _____

     

    "Von der Mutter missbraucht"

     

    http://www.youtube.com/watch?v=UtqqjsmHs7Q

  • G
    Gast3

    Hallo Gast2,

     

    ich finde mich in Ihrem Beitrag, insbesondere emotionaler Missbrauch durch die Mutter, ganz gut wieder. Ich unterstelle meiner Mutter keine Absicht (tun Sie vermutlich auch nicht), schlimmstenfalls (damals) destruktiven Egoismus. Jedenfalls hat diese Form der kaum beachteten häuslichen Gewalt doch arg verhehrende Langzeitauswirkungen, egal ob Sohn, Tochter oder Partner.

     

    Sie schreiben nicht verallgemeinernd oder herablassend gegen Einzelne oder Gruppen, sondern schildern ohne Aggression, wie befremdlich, manipulativ und spaltend diese Statistiken und Schlagzeilen auf Sie wirken. Ihr Ansatz nach Gründen vieler gefrusteter Kommentare männlicher Seits zu suchen, deckt sich mit meinen Erfahrungen/Eindrücken/Ursachenergründung. Mich hätte es wohl sehr viel Zeit und Kraft gekostet einen solch neutralen Kommentar zu schreiben, weil mich diese einseitig widergekäute und verzerrte Darstellung (und Behandlung) als Mensch, Opfer und Täter sehr frustriert.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    jeder zweite frau wurde also schon mal geschupst,getretten oder geschlagen?

     

    ich als mann wurde in meiner jugend ziemlich oft verprügelt,einmal landete ich auch im krankenhaus.gut,die täter waren auch männer,die freundinnen dieser typen standen nur dabei und fanden es gut-aber trotzdem.

     

    meine mutter hat mich auch ein paar mal geschlagen,mit 9 jahren wurde ich von einer 18 jährigen verprügelt.

     

    meine ex-freundin ging regelmäßig auf mich los,nach dem 3ten oder 4ten schlag,schlug ich auch zurück.

    keine ahnung ob sie in dieser umfrage auch behauptet hätte,ihr wäre gewalt angetan worden.das gegenteil ist der fall.

     

    sexuelle belästigung-,wo fängt das an und wo wird es zum missbrauch bzw. zur nötigung?

    -ich wurde schon von 2 wildfremden frauen geküsst

    -ich wurde als 14jähriger von einer 18jährigen zum sex geträngt,obwohl ich mehrmals betonte das ich nicht will.

     

    ich will ja gar nicht leugnen das sexuelle gewalt und vergewaltigungen unter erwachsenen hauptsächlich von männern ausgehen und das dies ein problem darstellt.

     

    aber diese studie zeigt einmal mehr nur das was sie zeigen will und vermengt dinge die nicht zusammengehören.

    ich als mann bin habe ein viel höres risiko von anderen männern zusammengeschlagen zu werden.

    gewalt in der ehe geht von beiden geschlechtern aus.

    sexuelle beläsigung ist noch keine vergewaltigung und findet auch unter beiden geschlechtern statt,wobei es wohl deutlich mehr von männern ausgeht.

     

    vergewaltigung ist natürlich ein reines männerproblem.

    ich möchte damit nichts schönreden,sowas ist ekelhaft.aber ganz nüchtern betrachtet kann eine frau aus rein anatomischen gründen einen mann gar nicht vergewaltigen,insofern sollte man daraus nicht jedem mann eine gedankliche nähe dahingehend unterstellen.(was ständig passiert)

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Es ist eben so, dass nicht sein kann, was nicht sein darf.

  • Ein sehr wichtiges und länderübergreifendes Thema.

     

    Leider gelingt es mir aber nicht, den mit einem Jahr verspätet geschilderten nächtlichen, medienwirksamen Barbesuch eines Herrn Brüderle aus dem Politikbereich, entsprechend der Schwere seines Verhaltens, einzuordnen....

  • G2
    Gast 2

    Lieber Gast,

    ich denke, dass es sinnvoll ist, Ihrem Unbehagen zu folgen und zu fragen woher das kommt, dass die Kommentatoren so irrational reagieren. Es muß irgendeinen verstehbaren Grund geben.

     

    Für mich liegt einer der Gründe in den Wirkungen des Lager-Denkens der Alice-Schwarzer-Generation. Ich glaube, das hat bei vielen Menschen Wunden geschlagen.

     

    Ich kann aus eigener Erfahrung berichten. Ich hab das als Kind voll abbekommen: Männer sind blöd, Männer sind gewalttätig. Frauen sind die besseren Menschen. Männer machen Kriege, der männliche Blick ist Gewalt usw...

     

    ... und bin dann als Jugendlicher von meiner Mutter missbraucht worden. Nicht körperlich-sexuell, aber emotional. Über einen langen Zeitraum. In meinem Umfeld gab es niemanden, der das erkannt und mir geholfen hätte. Und mit diesem Geschlechterbild "Mann Täter - Frau Opfer" hatte ich keine Chance mich dagegen zu wehren.

     

    Ich weiss nicht ob körperlich-sexueller Missbrauch schlimmer ist als emotionaler. Ich habe nur das eine erlebt und es hat sich bis in meine Sexualität ausgewirkt.

     

    Irgendwann habe ich eine Therapie gemacht und seitdem bin ich etwas freier. Aber ich kann das immer noch nachvollziehen: Wenn ich über solche Studien lese, bekomme ich immer noch ganz ungute Gefühle.

     

    Solche Studien sind so angelegt, dass sie Kampfmittel werden können. Natürlich gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede - aber so, wie die Studie angelegt ist, geht es nicht um deren Anerkennung!

     

    Als Beispiel: Ich habe irgendwann im Rahmen meiner Therapie angefangen, meine Freunde zu befragen. Dabei kam heraus: Alle(!) hatten Erfahrungen mit emotionalen und z.T. auch mit sexuellen Übergriffen durch ihre Mütter gemacht. Alle. Und z.T. heftiger als ich.

     

    Vielleicht ist so etwas der Grund, warum die Leute von solchen Nachrichten getriggert werden? Ich weiß es nicht. Wäre zu untersuchen. Ich glaube jedenfalls nicht, dass das etwas mit Rücksichtslosigkeit zu tun hat. Es hat Gründe.

  • X
    XHQ8N-C3MCJJ-RQXB6-WCHYG-C9WKB

    Wir lernen: Gewalt ist Schei*e – Gewalt vs. Frauen aber ist Mega-Schei*e.

    Gewalt von Frauen ist 'nur' Gegen-Gewalt und ggf. verständlich und die Kinder, die später gewalttätig werden, wurden primär von Machos erzogen. Und auf Soldatinnen darf auch nie geschossen werden!

    Propaganda auf dem Level ist indiskutabel; dem Gewalt-Phänomen wird SO nicht beizukommen sein.

  • H
    Ham

    @whatever: mit Assange-Fanclub meinst Du da NSA und USA, die ihn stalken?

  • L
    Leser

    "Unerwünschte, sexuell eindeutige E-Mails oder SMS, die Sie angegriffen/beleidigt haben" hab ich schon haufenweise bekommen. Bei so einer Frage hätte ich mit "Ja." geantwortet - genauso wie bei vier weiteren die Tatbestände, die @Dhimitry anführt.

    • G
      Gnast
      @Leser:

      Unter anderem der tägliche Internetspam der meine Genitalgröße anzweifelt.

  • S
    Sepp290

    ... und solange solche vergehen als "Kavaliersdelikt" gesehen werden und mit A Mann ist hoit a Mann begründet werden wird sich auch nix daran ändern...

  • G
    Gast

    Liebe TAZ,

    die letzten Jahre verfolge ich mit zunehmenden Unbehagen die Kommentare, die sich regelmäßig bei Ihnen zu Artikeln finden, welche sexuelle Gewalt oder Gewalt gegenüber Frauen thematisieren.

    Ich bin wirklich ratlos angesicht der Tatsache, dass es anscheinend so viele Menschen gibt, die dermaßen von solchen Nachrichten getriggert werden, dass sie erhobene Daten direkt angreifen müssen und als Propaganda, Lüge, unwissenschaftlich usw. darstellen müssen. Was hat dieses Thema, dass jedes Aufkommen eben dieses so bekämpft werden muss?

    Ich finde es wirklich grausam gegenüber jedem Opfer, wie hier diskutiert wird.

    Aber vielleicht ist das unwichtig und auf die Befindlichkeiten dieser kleinen Opferminderheit muss man keine Rücksicht nehmen.

    Sehen Sie (oben erwähnte Kommentatoren) es doch mal so: die meisten Opfer tun Ihnen doch sowieso den Gefallen und sprechen nie darüber, was ihnen angetan wurde. Und in diesem Sinne, machen Sie ruhig weiter so; ich hoffe Sie können lange weiterleben in ihrer kleinen Welt, in der es sexuelle Gewalt, die sich zum Teil mit deutlicher Ungleichheit bei den Geschlechtern zeigt, nicht gibt. Und hoffentlich werden Sie in Ihrem Leben nur noch selten mit diesen unglaublichen verlogenen Aussagen über die Häufigkeit konfrontiert. Ich kann mir leider nicht annähernd vorstellen, wie schlimm diese sich ständig wiederholenden Aussagen für Sie sind.

  • Kurze Anmerkung zur Behauptung einiger Kommentatoren, sexuelle Belästigung und Vergewaltigung würden in einen Topf geworfen: Dem ist nicht so.

     

    Hier die Tatbestände, die in der Studie als sexuelle Belästigung gewertet wurden:

     

    • Unerwünschte Berührungen, Umarmungen oder Küsse?*

    • Zweideutige/sexuell anzügliche Kommentare oder Witze, durch die Sie sich angegriffen/ beleidigt fühlten?*

    • Unangemessene Einladungen zu einem Rendezvous?

    • Aufdringliche Fragen zu Ihrem Privatleben, durch die Sie sich angegriffen/beleidigt fühlten?

    • Aufdringliche Kommentare zu Ihrem Aussehen, durch die Sie sich angegriffen/beleidigt fühlten?

    • Unangemessenes Starren oder anzügliche Blicke, durch die Sie sich eingeschüchtert fühlten?

    • Jemand schickte oder zeigte Ihnen sexuell eindeutige Bilder, Fotos oder Geschenke, durch die Sie sich angegriffen/beleidigt fühlten?*

    • Jemand hat sich unsittlich vor Ihnen entblößt?*

    • Jemand hat Sie gegen Ihren Willen genötigt, pornografisches Material anzusehen?*

    • Unerwünschte, sexuell eindeutige E-Mails oder SMS, die Sie angegriffen/beleidigt haben?*

    • Unangemessene Annäherungsversuche auf den Internetseiten sozialer Netzwerke wie Facebook oder in Internet-Chatrooms, die Sie angegriffen/beleidigt haben?

     

    Die Punkte mit Sternchen, werden als am schwerwiegendsten eingestuft.

    • @Dhimitry:

      Was sind das für schreckliche Zeiten, in denen man niemandem egal welchen Geschlechts, der vollständig in Tränen aufgelöst da steht, die Hand auf die Schulter legen oder in den Arm nehmen darf, weil dies eine unerwünschte Berührung, die somit als sexuelle Belästigung eingestuft werden kann, darstellen könnte?

      Wo landen wir, wenn eine Frage nach dem Privatleben, z.B. welchen Beruf jemand hat,als "aufdringliche Frage zum Privatleben" empfunden werden kann, was als sexuelle Belästigung gilt?

      Wer nackt durch die WG zum Klo läuft, der kann wegen "unsittliche Entblössung" angeklagt werden.

      Müssen wir alle wegschauen, wenn wir jemanden attraktiv finden, weil schon der kleinste Blick als "anzüglich" begriffen werden könnte?

      Welche Kommentare zum Aussehen gibt es eigentlich, die nicht unter Umständen als aufdringlich begriffen werden können?

      Der Zeitschriftenkioskbesitzer, der nicht alle Zeitschriften mit

      Nacktbildern unterm Ladentisch versteckt, begeht da wohl genauso eine sexuelle Belästigung, wie diejenigen, die für Reklame mit Nacktbildern verantwortlich sind, weil man auch Nacktbilder als pornografisches Material empfinden kann.

      Welche Annäherungsversuche gibt es bei denen man sicher sein kann, dass diese nicht als "unangemessen" eingestuft werden können?

      Was für ein kranker Katalog, kranken Hirnen entsprungen, der in ein absolut verkrampftes Zusammenleben, nicht nur zwischen Männern und Frauen, sondern zwischen allen Menschen führen kann, da man ja selbst gegenüber Menschen des gleichen Geschlechts nie sicher sein kann, ob das eigene Verhalten eventuell als sexuelle Belästigung eingestuft werden kann.

      • @vulkansturm:

        Gäähn! Ich glaube, Sie stellen sich absichtlich blöd.

         

        Die von Ihnen beschriebenen Szenarien dürften auf die meisten Menschen nicht bedrohlich wirken und würden somit also auch nicht als Belästigung interpretiert werden.

         

        Ein unverkrampftes Zusammenleben der Geschlechter ist natürlich möglich. Wenn ich merke, der oder die andere verkrampft sich aufgrund meines Verhaltens, dann höre ich damit auf. Wenn nicht, dann befinden wir uns in einer unverkrampften Situation. Es sollte vernunftbegabten Menschen möglich sein Grenzen auszuloten und anschließend zu respektieren.

    • @Dhimitry:

      Danke für die Details. Es ist richtig, dass die Presse Vergewaltigung und sexuelle Belästigung in einen Topf geworfen haben - die Studie selbst hat da differenziert.

      Was die Sexuelle Belästigung angeht, so ist diese so breit formuliert, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass es Menschen gibt, denen nichts dergleichen bislang passiert ist. Das gilt selbst dann, wenn man sich auf die Punkte beschränkt, die von der Studie als "am schwerwiegensten" eingestuft wurden.

      Ich wundere mich wirklich, warum hier keine Quote von 100% steht. Wer ist als Kind nicht schon unerwünscht geküsst worden? Wer ist nicht schon mal unerwünscht berührt worden? Auch anzügliche Kommentare hat jedeR sicher schon erlebt - ob man/frau sich davon angegriffen oder beleidigt fühlt, kommt dann häufig auf die Person selbst an. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand noch nie angestarrt wurde.

      Vieles davon ist sicher allen Männern und Frauen schon passiert. Daher dürfte eher die Frage lauten, warum hier nur eine Quote von 50% erreicht wurde?

      Vermutlich liegt die Quote dennoch nur bei 50%, weil immerhin die Hälfte der Frauen sich nicht als Opfer sehen wollen und daher die Fragen wahrheitswidrig verneint haben. Es ist also von einer noch höheren "Dunkelziffer" auszugehen!

      Die andere Frage ist, warum eine solche Studie erstellt wird, deren Ergebnis bereits vorab absehbar ist? Vermutlich war das Ergebnis so gewünscht und dementsprechend geliefert worden. Dabei sind natürlich keine Männer befragt worden. Dann hätte man ja sehen können, ob diese Punkte den Männern nicht genauso passieren.

      Im Ergebnis ist diese Studie also wissenschaftlich belanglos und nur teuer finanzierte Propaganda. Schade - es wäre wichtig gewesen, tatsächlich etwas gegen Gewalt zu tun.

      • @Velofisch:

        Zur Frage der 100% ein weiteres Zitat aus der Studie (S.32):

         

        "Die Forschung hat gezeigt, dass jede Person eine eigene Vorstellung davon hat, was „sexuelle Belästigung“ darstellt. Unterschiede in der subjektiven Bedeutung, die Verhalten zugeordnet wird, spiegeln auch vorherrschende gesellschaftliche und kulturelle Werte, Normen und Einstellungen hinsichtlich der Geschlechterrollen und angemessenes Verhalten zwischen den Geschlechtern wider."

         

        Die Zahlen kommen durch unterschiedliche Gefühle der Betroffenheit zustande. Die Fragen werden also auch nicht „wahrheitswidrig“ beantwortet, sondern die Situationen werden unterschiedlich erlebt.

         

        Die Ergebnisse sind also nicht wirklich vorhersehbar, sondern zeigen wie stark das individuelle Erleben solcher Situationen in verschiedenen Ländern als bedrohlich empfunden wird.

         

        Ich stimme zu, dass es nicht uninteressant wäre Vergleichswerte für den nicht-weiblichen Teil der Bevölkerung zu erheben.

        • G
          Gnast
          @Dhimitry:

          Das stutzt allerdings die ganze Studie auf genau eine Frage zusammen:

           

          Fühlten Sie sich schon einmal sexuell Belästigt?

           

          Wenn so subjektiv an die Sache herangegangen wird ist der Fragenkatalog hinfällig.

  • W
    Whatever

    Ist ja süss, dass einige Kommentatoren so nett sind, sexuelle Gewalt und Übergriffigkeit grundlegend abzulehnen - jetzt müssen die Herren nur nuch lernen,selbige als solche auch zu erkennen und nicht gleich versuchen, sie zu verharmlosen und kleinzureden oder mit mutwiller Tatsachenverdrehung und Torpfostenversetzung wegzuwischen. Schöne Grüsse hier besonders and den Assange-Fanclub.

    • M
      mow
      @Whatever:

      Ist ja süß, daß einige KommentatorInnen so nett sind, mutwillige Tatsachenverdrehung grundlegend abzulehnen - jetzt müssen sie nur noch lernen, selbige als solche auch zu erkennen und nicht gleich versuchen, Männer zu dämonisieren und damit men shaming zu betreiben.

      Schöne Grüsse hier besonders an die Steuerhinterzieherinnen- und NSA-Fanclubs.

  • "ob etwa Annäherungsversuche durch Männer, [...] bereits zu einer sexuellen Belästigung zählen."

     

    Super! :D

  • MR
    male rights

    Angesichts der Kommentatoren rate ich der taz, ihre Leserschaft aufzulösen und sich eine neue zu wählen.

     

    Gut, dass immer mehr und mehr Menschen nicht mehr gewillt sind, feministische Propaganda ohne Widerworte hinzunehmen.

  • Absurd weit gefasst, was hier alles als Gewalterfahrung definiert wird. Wenn eine Frau die Frage bejaht, dass sie sich schon mal auf sexuelle Aktivitäten eingelassen hat, weil sie sonst Angst vor Konsequenzen hatte, dann ergibt sich nicht logisch daraus, dass sie von ihrem Partner bedroht oder erpresst wurde. Schläft sie mit ihrem Partner etwa, weil sie befürchtet, dass dieser sonst fremdgeht, dann könnten dies nur ihre eigenen Befürchtungen sein, ohne dass diese wirklich begründet wären.

    Was physische Gewalt im Jugendalter angeht, so kann man davon ausgehen, dass Männer wahrscheinlich sogar häufiger als Frauen auch schon mal von ihren Eltern geohrfeigt wurden.

    Auch ist nicht jeder kleine Schubser wirklich körperliche Gewalt. Mein Gott, was hätten da Lehrer alles zu sanktionieren, wenn sie jeden kleinen Schubser auf dem Schulhof ahnden würden.

    Die Fragen in dieser Untersuchung sind absichtlich so weit gefasst, dass man möglichst erschreckende Ergebnisse heraus bekommt. Wie wenig zuverlässig diese Studie Gewalt gegen Frauen misst, zeigt sich auch an dem Ergebnis, dass Gewalt gegen Frauen angeblich in den skandinavischen Musterländern der Emanzipation am meisten verbreitet ist.

  • S
    spassvogel

    Dieser Artikel ist inhaltlich ungefähr so vielsagend und kritisch orientiert wie die profunden Erläuterungen des verstorbenen Papstes Johannes Paul II zum Anteil der Jungfrau Maria am Heilswirken Jesu Christi.

     

    Für die angepeilte Zielgruppe eben. Und nur für diese. Der Rest schüttelt traurig den Kopf über soviel aus einem simplen Weltbild geborene Einfalt.

  • hmmmm.... stimmt der link zu Fra ?(http://fra.europa.eu/de/press-release/2014/gewalt-gegen-frauen-sie-passiert-taglich-und-allen-kontexten)

     

    scheint nicht zu funktionieren

  • Dieser sehr populistische Header in Verbindung mit dem Gewalt suggerierenden Bild stellt einen falschen Zusammenhang her und stellt die Studie und die daraus resultierenden und recherchierten Zahlen in ein völlig falsches, sehr polarisierendes Licht. Das sind Mittel eines höchst unseriösen Boulevard Journalismus, erst recht, wenn der Verfasser des Artikels sich nicht zeigen will! Hat die taz so etwas nötig?

  • Sexuelle Gewalt ist wie jede Gewalt abzulehnen. Eine Statistik, die fragt, wieviel Prozent der Frauen bereits sexuell belästigt wurden und bereits einen sexuell anzüglichen Witz darunter zählt, sollte praktisch auf 100% kommen. Genauso könnte gefragt werden, wer denn schon mal beleidigt wurde. Hier schwere Straftaten wie Vergewaltigung und leichte Vergehen in einen Topf zu werfen, führt zu Aussagen, die vielleicht provozieren und deshalb publiziert werden, die aber inhaltlich nichts wert sind. Niemand würde auf die Idee kommen zu fragen, hat man Sie schon mal beleidigt oder versucht zu ermorden?

    Daneben sollte nicht vergessen werden, dass 90% aller Tötungsopfer Männer sind. Es ist also nur ein kleiner Bereich von Kriminalität, von der Frauen stärker als Männer betroffen sind - insgesamt leben Männer gefährlicher.

  • M
    Marta

    Sind hier Trolle unterwegs? Sollen diese Kommentare etwa Satire sein???

  • Wie üblich wurden nur die Frauen befragt. Männer als Opfer von weiblicher häuslicher, psychischer oder sexueller Gewalt scheint die Forscher nicht zu Interessieren.

    • G
      Gast
      @Horsti:

      tut mir leid, aber ich kann es nicht mehr hören. Immer wird dies in diesem Zusammenhang gebracht. Klar ist das doof, aber deshalb ist die Studie doch nicht überflüssig und die Ergebnisse nicht hinfällig.

  • W
    Warum

    Der Artikel zu diesem Thema ist in der WELT-Online wesentlich aussagekräftiger mit Europalandkarte:

     

    http://www.welt.de/politik/ausland/article125436246/Gewalt-gegen-Frauen-wird-zum-europaeischen-Problem.html

     

    Gerade in den aufgeklärten, westlichen Ländern ist die Gewalt am hächsten, warum?

  • DS
    Der Schwede

    Stimme dem vorherigen Schreiber zu... auch die folgende Absatz hat mir Stirnrunzeln verursacht:

     

    "Die breite Spanne ergibt sich daraus, weil es bei den Befragten unterschiedliche Ansichten gab, ob etwa Annäherungsversuche durch Männer, sexistische Witze oder ungewollte Nacktfotos per SMS bereits zu einer sexuellen Belästigung zählen."

  • Eins vorneweg: Gewalt, insbesondere sexuelle, ist generell abzulehnen.

     

    Nun aber zu den methodischen Schwächen der Studie: Sie erwckt den Eindruck, Frauen seien ganz besonders Opfer von sexueller Gewalt. Dadurch, dass diese zuhause oder in einer Beziehung stattfinden, ist klar, dass als Täter in ~90% der Fälle Männer als Täter in Frage kommen.

    Hierdurch verzerrt sich aber der Blick: Denn auch Männer werden in vergleichbarem Maße Opfer sexueller Gewalt ihrer Frauen.

     

    Warum die Studie nur Frauen als Opfergruppe befragt, bleibt wohl für immer ein Rätsel - Sexismus der Forscher?

    Genausogut könnte man nur Blonde, Opelfahrer oder Leute mit Sternzeichen Löwe befragen. Die Ergebnisse sind sicher wichtig, meist schockierend. Warum aber andere Personen NICHT befragt werden, das sollte man begründen.

     

    Nun zur Kultur: Schweden hat also angeblich eine der höchsten "Vergewaltigungs"raten. Das mag sein, man sollte aber bedenken, dass in Schweden es schon als Vergewaltigung zählt, wenn frau erst ohne Gummi mitmacht und sich's dann im Nachhinein nochmal überlegt - siehe Assange.

     

    Insgesamt bleibt die Unterteilung der Opfer in zwei Gruppen: Frauen/Männer die Begründung schuldig. Auch die Ergebnisse sprechen im Nachhinein dafür, dass die Unterteilung willkürlich war und genau die Art von Sexismus darstellt, die sie vorgibt, aufzudecken.

    "Erwachsene Frauen wie Männer schlagen in diesem Fall laut Studie fast gleich oft zu"

    • S
      Stichwort
      @unbekannter_nutzer:

      Stichwort: "Kulturbereicherung"

      Alles klar?

    • B
      BigRed
      @unbekannter_nutzer:

      Wie wär's mit nem Beleg dafür, dass "Männer [...]in vergleichbarem Maße Opfer sexueller Gewalt ihrer Frauen" werden?

       

      Erwartbar wäre das nicht, angesichts der kulturellen Unterschiede, was männliche und weibliche Rollen angeht. Insofern wäre es schon mal interessant, eine solide Studie dazu zusehen.

       

      Allerdings lässt mich das victim shaming in "wenn frau erst ohne Gummi mitmacht und sich's dann im Nachhinein nochmal überlegt" vermuten, dass Sie den Beleg schuldig bleiben werden.

      Sich fügen ist was anderes als mitmachen, aber das zu verstehen weigern sich Apologeten sexueller Gewalt ja konsequent.

    • @unbekannter_nutzer:

      Danke, du hast meine Gedanken dazu sehr gemäßigt ausgedrückt :)

       

      Studien im Allgemeinen zeigen interessanterweise sehr häufig das was sie auch zeigen sollen...

       

      Es kann auch sein das sich da eine vorher unbekannte EU-Einrichtung nur mehr Geld sichern will. Das macht man halt häufig dadurch das man polarisiert (siehe Springer-Presse).

      • F
        Frauenkampftag
        @Der Kommentator:

        Die Studie kommt zum richtigen Zeitpunkt und beleuchtet auch das Richtige. Am 08.März ist nämlich internationaler Frauenkampftag. Und diese Studie untermauert noch mal sehr gut, warum es sich für Frauen immer noch lohnt, für ihre Rechte zu kämpfen. An die vorherigen Kommentatoren: Bitte verlinken Sie doch mal diese Studien, die Gewalt gegen Männer durch Frauen in einem vergleichbaren Maß zeigen.

  • G
    ghettobird

    moin. beim spiegel, der süddeutschen und der faz steht "jede dritte frau". wie kommen die auf diese zahlen bzw. wie kommt ihr auf eure? ich konnte bei der fra nichts genaueres finden, dort waren es prozentangaben. bitte um aufklärung oder korrektur.

  • warum wird -mal wieder- hier nicht kurz -mehr wollen wir ja nicht- erwähnt,dass in der EU-Umfrage auch steht,dass Männer !!genauso oft!! Opfer von körperlicher Gewalt sind. Ein seltsames Tabu, kaum ein Mann wagt noch den Finger zu heben..eine spezielle Art von Gewalttätigkeit des Feminismus

    • @luma:

      Hallo,

      können Sie das im Wortlaut mal posten? In einer Studie der WHO steht, dass etwa 90% der Todesopfer durch Gewalt männlich sind (übrigens auch 90% der Suizide). Trotzdem würde eine Studie, die sich auf männliche Gewaltopfer konzentriert als extrem sexistisch abgelehnt werden. Stattdessen werden Milliarden ausgegeben, um Studien zu einem kleinen Teil der Gewaltopfer zu machen. Gut passt dann natürlich sexuelle Gewalt, bei der die Opferverteilung anders ist. Gut passt auch die sexuelle Belästigung so weit zu fassen, dass jeder Mensch davon betroffen ist - aber nur Frauen nach ihren Erfahrungen zu fragen.

      • B
        BigRed
        @Velofisch:

        Öhm ja, aber der weit überwiegende Anteil weiblicher Todesopfer durch Gewalt fallen Männern zum Opfer. Kulturelle Mechanismen erziehen Männer zur Gewalt.

  • A
    anke

    Ausgerechnet in den nordischen Laendern, die eine viel haertere Gesetzgebung haben?

    Seltsam.

    • @anke:

      Sie wissen aber schon, dass Oslo und Stockholm seit einigen Jahren die Vergewaltigungshochburgen Europas sind? Und sie wissen auch, woran das liegt? Nein? Seltsam. Sehr seltsam. Vielleicht einfach mal informieren.

      • @Holkan:

        Zur Information: In der Studie wird nach der Wahrnehmung von Mißbrauchssituationen gefragt. Die länderspezifische Annahmen über den angemessenen Umgang zwischen den Geschlechtern sind also wahrscheinlich der Grund, warum in den nordeuropäischen Ländern solche Ergebnisse erreicht werden.