Dürre im Irak: Wasser zu Staub
Der Irak leidet unter der Klimakrise. Eine Reise auf der Spur des Wassers – von den kurdischen Bergen im Norden zu den mesopotamischen Sümpfen im Süden des Landes.
V orsichtig schippert Ismail Abu Akram mit seinem kleinen Ausflugsboot über den Tigris in Bagdad. Er weiß, wo die Untiefen liegen, wo sein Außenbordmotor am Boden des Flusses entlangschrammen würde. Langsam zieht auf einer Uferseite die Mustansiriya vorbei. Das prachtvolle Gebäude hat eine der ältesten Universitäten der Welt beherbergt, 1233 gegründet. Die Uferböschung bei der Mustansiriya ist auffällig hoch. Deutlich sind die unterschiedlich farbigen Streifen vergangener Wasserstände auszumachen. Am Pfeiler einer Brücke hat jemand den Wasserpegel von vor drei Jahren markiert, vom Boot aus unerreichbar hoch, fast drei Meter über dem heutigen Stand.
Empfohlener externer Inhalt
Abu Akram lebt vom Tigris, wie schon zuvor sein Vater, dem er seit 1985 half, Ausflugsgäste über den Fluss zu fahren. Damals war der Wasserstand sogar bis zu sechs Meter höher, erzählt er. „Wir legen unser Schicksal in Gottes Hand. Aber wenn der Wasserpegel hier weiter sinkt, wird das zur Katastrophe für unsere Kinder und die nächsten Generationen.“
Schon ohne Klimawandel macht dem Irak das Bevölkerungswachstum und der damit einhergehende erhöhte Wasserverbrauch große Sorgen. Mit dem Bau einer ganzen Reihe von Dämmen dreht außerdem die Türkei dem Zweistromland buchstäblich das Wasser ab. Der benachbarte Iran hat mehrere Flüsse, die eigentlich in den Irak fließen sollten, umgeleitet oder aufgestaut. Im Kampf ums Wasser gibt es wenig Gnade mit den Nachbarn.
Dazu kommt jetzt der Klimawandel. Hydrologen haben berechnet, dass die Niederschläge noch in diesem Jahrhundert bis zu 20 Prozent zurückgehen werden. Die meist pessimistischen Klimamodelle fürchten, dass die Wassermenge im Euphrat und Tigris um fast 80 Prozent zurückgehen könnte.
Die Menschheit rettet sich nicht. „Es ist kein glaubhafter Pfad zu den 1,5 Grad gelegt“, hieß es kürzlich in einem Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen. Dabei haben alle Regierungen der Welt im Pariser Weltklimaabkommen versprochen, die Erderhitzung auf „deutlich unter 2 Grad“ gegenüber vorindustriellem Niveau zu begrenzen, möglichst bei 1,5 Grad. Mit jedem Zehntelgrad steigt die Wahrscheinlichkeit für Extremwetterereignisse und die Aktivierung von Kippelementen im Klimasystem, die den Klimawandel unumkehrbar und unkontrollierbar machen könnten. Bislang hat sich die Erde schon um rund 1,2 Grad aufgeheizt. Laut einem Bericht des UN-Klimasekretariats laufen die Pläne der einzelnen Regierungen noch auf 2,5 Grad Erderhitzung bis zum Ende des Jahrhunderts hinaus – wenn sie überhaupt eingehalten werden. Von Sonntag bis zum 18. November treffen sich die Regierungen in dem ägyptischen Badeort Scharm el-Scheich zur 27. Weltklimakonferenz, oft als COP 27 abgekürzt. Gastgeber Ägypten erwartet mehr als 40.000 Teilnehmer:innen. Nicht dabei ist die Klimaaktivistin Greta Thunberg. Die Initiatorin von Fridays for Future kritisiert Ägypten für die Beschränkung zivilgesellschaftlichen Protests. Die taz berichtet ab Montag täglich über die Klimakonferenz. (Susanne Schwarz)
All das führt dazu, dass die UNO den Irak als das von den Folgen des Klimawandels fünftmeist betroffene Land auflistet. Um in Augenschein zu nehmen, wie sich schon heute die Folgen und der Wassermangel manifestieren, geht es von Bagdad aus in den Norden und danach in den Süden – es ist die Reise durch ein austrocknendes Land.
Nicht weit vom Ufer des Tigris entfernt, im Wasserministerium in Bagdad, gibt Iraks oberster Wächter über das Nass, Wasserminister Jasim al-Falahi, vor der Abfahrt einen dramatischen Situationsbericht mit auf den Weg. „In den vergangenen beiden Jahren kam wesentlich weniger Wasser von den Ländern an den Oberläufen der Flüsse. 90 Prozent unseres Wassers kommt von jenseits der Grenze“, sagt er. Der Irak ziehe am Unterlauf der Flüsse immer den Kürzeren.
Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.
Doch der Klimawandel zeigt auch direkte Folgen im Irak selbst. „Es ist das dritte Jahr, in dem wir im Irak unter einer Dürre leiden“, sagt al-Falahi. „Das haben wir so nie erlebt. Das führt dazu, dass wir immer mehr landwirtschaftliches Gebiet verlieren. Damit nimmt die Wüste zu, ebenso wie die Sandstürme.“
Konnte man früher die jährlichen Sandstürme an einer Hand abzählen, waren es dieses Jahr Dutzende. Einer der Gründe: Immer weniger Palmen, Büsche und andere Bäume halten den Sand auf. Auch die Hitze wird immer unerträglicher. Temperaturen von 50 Grad und mehr sind im Sommer nicht mehr selten. Allein in diesem Jahr wurden mindesten 10.000 Menschen während der Sandstürme wegen Atemproblemen in Krankenhäuser eingeliefert.
Die Sandstürme sind zu einem Sicherheitsproblem für das Land geworden. Denn im jahrelangen Kampf gegen den „Islamischen Staat“ (IS) verschaffen die Stürme den Dschihadisten immer wieder Vorteile. Sie nutzen die kaum vorhandene Sicht, um Hinterhalte zu legen und Angriffe zu planen.
Zwar hat die irakische Armee vor fast fünf Jahren das gesamte vom IS gehaltene Territorium zurückerobert, aber einzelne IS-Zellen schlagen bis heute zu, besonders gern, wenn Sandstürme ihnen Deckung bieten. „Aufgrund der Sandstürme sind viele unserer Soldaten gefallen. Und der Staub und die Hitze machen dem militärischen Gerät zu schaffen. Insofern ist der Klimawandel auch eine direkte Bedrohung unserer nationalen Sicherheit“, sagt Umweltminister al-Falahi.
Dazu komme noch das Problem, dass aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzungen viele der Bauern ihre Felder nicht mehr bestellen konnten. Die Folge waren riesige Brachen und noch mehr Sand und Staub, den der Wind wegtragen konnte, sowie weiter steigende Temperaturen. Es ist ein Teufelskreislauf. Inzwischen sind 60 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche im Irak von Versteppung bedroht.
Im Norden des Landes am Fuße der kurdischen Berge, dort, wo früher auch die Front zum vom IS gehaltenen Territorium verlief, sind die Folgen des Klimawandels unübersehbar. Auf der Fahrt durch die hügelige Landschaft des Distrikts Schaichān in der Provinz Ninawa, einer Gegend, die eigentlich als „irakischer Regengürtel“ bekannt ist, sind nur Gelb- und Brauntöne auszumachen, soweit das Auge reicht.
Ein näherer Blick zeigt, dass die meisten Versuche, hier noch etwas anzubauen, gescheitert sind, seien es die verkümmerten Kürbisse auf den Feldern, die es nicht wert waren, geerntet zu werden, oder die vertrockneten Sonnenblumen, die nur einen halben Meter hoch, eingeknickt und vertrocknet sind.
Muhsen Namar ist Bauer aus dem von Jesiden bewohnten Dorf Baathra. Er ist verzweifelt. Er steht auf einem Hügel und zeigt auf seine vertrockneten Felder. „Die Gegend war bekannt für den Weizen- und Roggenanbau. Jetzt sind Jahre ohne Regen vergangen. Das Land ist ausgetrocknet, auch die Brunnen sind versiegt.“ Um an Wasser zu kommen, müssten sie die Brunnen tiefer bohren, oft doppelt so tief wie noch vor ein paar Jahren – bis zu 300 Meter. Dafür bräuchten sie aber eine staatliche Genehmigung, und die ist kaum mehr zu bekommen. Der sinkende Grundwasserspiegel führt nur dazu, dass die noch funktionierenden Brunnen auch noch versiegen.
Nach drei Jahren Dürre und spätestens mit den letzten Ernteausfällen in diesem Jahr haben hier viele Bauern aufgegeben. „Wir sind dazu gezwungen, denn auf diesem Land gibt es kein Wasser, keinen Regen, nur Dürre. Deswegen wandern inzwischen viele Menschen von hier in andere Länder aus“, erzählt Namar. Viele seien nach Europa gegangen. Das Albtraum-Szenario der Klimaflüchtlinge, von Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen, weil sie unbewohnbar wird – im Irak ist es längst Wirklichkeit.
Nirgends sind die Folgen des Klimawandels augenscheinlicher als am Rande des Dorfes Baathra. Eine vier Fußballfelder große braun-gelbe Fläche umrahmt von sanften Hügeln. Hier lag früher ein See, der sich mit Regen- und Schmelzwasser aus den Bergen und aus mehreren eigenen Quellen speiste. „Bis vor ein paar Jahren haben die Einwohner des Dorfes im Sommer hier gebadet, die Bauern haben ihr Vieh hier getränkt“, erzählt Hussein Omar.
Er ist ein in der Gegend bekannter Aktivist und Sprecher für die Belange der Dorfbewohner. Während der Zeiten, als der „Islamische Staat“ nicht weit von hier sein Unwesen trieb, hat er Geld gesammelt, um von den Dschihadisten entführte jesidische Frauen über Mittelsmänner zurückzukaufen. Während der Coronapandemie organisierte er Aufklärungskampagnen für die Dorfbewohner. Heute betätigt er sich hauptsächlich als Umweltaktivist. „Der Wassermangel hat die Menschen den IS und die Coronapandemie inzwischen vergessen lassen“, sagt er.
Omar führt über den mit Rissen durchzogenen ausgetrockneten Boden zum Rand des ehemaligen Sees. „Es ist für mich schmerzhaft, diese versiegten Quellen zu sehen, die diesem Dorf seit Menschengedenken Wasser gespendet haben.“ Er deutet auf eine Ausbuchtung im Boden, die mit Plastikmüll zugedeckt ist, und macht eine lange Pause. „Mein Urgroßvater, Großvater und Vater haben diesen See genossen, den meine Enkelkinder nicht mehr erleben werden.“
Für den Umweltaktivisten Omar, den Bauern Namar und ihre Nachbarn im Dorf ist der Klimawandel längst zur bitteren Realität geworden. Das kurdische Wasserministerium in Erbil fasst das in nüchterne Zahlen, die einem den Atem stocken lassen. Seit letztem Jahr haben die kurdischen Gebiete im Norden des Irak im Vergleich zum Vorjahr 50 Prozent ihrer Wasserreserven verloren.
Abends noch immer 46 Grad im Schatten
Ortswechsel, 700 Kilometer Luftlinie weiter südlich liegt die zweitgrößte irakische Stadt Basra. Dort, wo der Euphrat und der Tigris im Schatt al-Arab zusammenfließen, der sich schließlich, je nach geopolitischer Ansicht, in den Arabischen oder Persischen Golf ergießt. Es ist sechs Uhr abends. Das Thermometer am Flughafen zeigt immer noch 46 Grad im Schatten. Wir fahren lange durch die riesigen Slumgürtel der Stadt, die sich jeden Monat vergrößern. Viele, die hier leben, haben wegen des Wassermangels auf dem Land kein Auskommen mehr gefunden.
Bei der Galerie des Künstlers Hamid Saed im Zentrum der Stadt machen wir Halt. Saed setzt sich schon seit Jahren mit der schleichenden Klimakatastrophe auseinander. „Früher war Basra die Stadt der Millionen Palmen. Deren Datteln wurden in die ganze Welt exportiert. Als Kinder haben wir den ganzen Segen der Natur rund um die Stadt erlebt. Die Netze der Fischer, die Flüsse und deren klares Wasser“, erzählt er.
Heute ist der Schatt al-Arab, der durch die Stadt fließt, nur noch ein Schatten seiner selbst. Der Wasserstand ist sehr niedrig, das Wasser selbst stark verschmutzt und versalzen vom Grundwasser, das mit Meerwasser versetzt ist. Laut Studien ist der Salzgehalt des Flusses inzwischen 15 Mal höher als in den 1970er Jahren. Viele der Palmen sind deshalb inzwischen eingegangen.
Saed nimmt in der Galerie eines seiner Kunstwerke in die Hand. Es besteht aus der dicken Rinde einer Dattelpalme. In deren Mitte hat Saed eine Ausbuchtung geschnitzt. Dort eingebettet liegt eine abstrakte Figur, eingehüllt in ein weißes Leichentuch. Die Palme, die einst der Stadt Leben spendete, heute dient sie als Sarg der dortigen Menschen.
Am nächsten Morgen geht die Fahrt zwei Autostunden nach Norden in die berühmten mesopotamischen Sümpfe. Sie dienten immer als gigantisches Auffangbecken, wenn der Euphrat und der Tigris im Frühling das Schmelzwasser aus den kurdischen Bergen heranschwemmten. Die Sümpfe bedecken ein Gebiet, das etwa so groß ist wie Schleswig-Holstein, eine der ältesten Sumpflandschaften der Welt.
Es ist fünf Uhr morgens, kurz bevor eine unerträgliche Hitze hier zuschlägt. Im Sommer werden inzwischen leicht 50 Grad und mehr erreicht. Wir steigen in eines der traditionellen langen Mashouf-Kanus mit Außenbordmotor. Schnell bringt es uns ins Innere der Sümpfe, eine Fahrt durch eine verwunschene Schilflandschaft. Verschiedene Vogelarten fliegen aufgeschreckt hoch. In den Wasserarmen baden Herden von Wasserbüffeln.
Hier findet man eine besonders hohe Biodiversität an Reptilien, Vögeln und Fischen. Die Sümpfe sind auch eine Art Hotel für alle Arten von Zugvögeln, die im Laufe des Jahres hier Rast machen. Viele Iraker glauben, dass in diesen Sümpfen einst der biblische Garten Eden, die Wiege der Menschheit, lag. Die UN-Weltkulturorganisation Unesco erklärte die Sümpfe 2016 zum Weltkulturerbe.
Abu Haider, Bootsmann
Doch die Sümpfe sind ernsthaft bedroht. Schon der Diktator Saddam Hussein ließ sie austrocknen, um die dort versteckten Aufständischen nach dem Irakkrieg 1991 besser bekämpfen zu können.
Nach Husseins Sturz wurden die künstlich gebauten Umleitungen wieder geöffnet und die Sümpfe erholten sich langsam. Doch nun gibt ihnen der Klimawandel wohl den Rest. Vergleicht man alte Satellitenbilder von 2003 mit denen von heute, wird deutlich, dass die Sümpfe inzwischen über 60 Prozent ihrer ursprünglichen Fläche verloren haben.
„Wir haben hier in letzter Zeit oft Temperaturen von über 50 Grad. Das führt dazu, dass das Wasser stärker verdunstet. Jeden Tag geht der Wasserstand um einen halben Zentimeter zurück. Das sind im Monat mindestens erschreckende 15 Zentimeter“, sagt der lokale Umweltaktivist Eyal al-Assady, der mit im Kanu sitzt.
Die Menschen werden zu Klimaflüchtlingen
Er deutet auf die gelben Stümpfe des noch oben grünen Schilfs. „Das sind untrügliche Vorboten, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis dieser Teil auch austrocknet.“
Was er damit meint, wird deutlich, als wir zu einem Dorf mit einem Dutzend ärmlicher Schilfhütten kommen. Die Siedlung befand sich einst mitten in den Sümpfen, heute liegt sie an deren Rand. Dahinter erstreckt sich eine ausgetrocknete Landschaft. Die staubige Erde ist von Rissen durchpflügt. Der Übergang vom Sumpf zur Wüste verläuft hier nahtlos.
Die meisten Menschen, die hier vom Fischfang und ihren Wasserbüffeln lebten, sind inzwischen weggezogen. Unser Bootsmann Abu Haider, der uns hierher geführt hat, ist geblieben. Er erzählt, dass selbst in den verbliebenen Sümpfen das Wasser stark verschmutzt und versalzen ist, weil immer weniger frisches Wasser aus den Flüssen nachkommt und die Sümpfe nicht mehr ausgespült werden.
„Der Salzgehalt wird immer höher. Das hat Auswirkungen auf unsere Büffel, ihr Fleisch und ihre Geburtenrate. Einige der Fischarten sind inzwischen auch ausgestorben“, sagt Abu Haider.
Schon auf der Fahrt zu dem Dorf gab es viele Anzeichen, die auf die katastrophale Qualität des Wassers hindeuteten. Immer wieder waren tote Fische zu sehen, die sich, mit dem Bauch nach oben, im Schilf verfangen haben. Kadaver von Wasserbüffeln trieben vorbei, um die sich niemand zu kümmern schien. Es ist eine widersprüchliche Mischung aus einer immer noch märchenhaft wirkenden Sumpflandschaft und einer dystopischen Endzeitstimmung.
Das Süßwasser versalzt
Auch bei der Anlegestelle im Dorf riecht das Wasser faulig. Immer wieder legen dort Kanus mit großen Wassertanks an, die dann in Wassertröge für die Büffel umgefüllt werden. Abu Haider erzählt, dass sie das Wasser vom weit entfernten Euphrat hierher transportieren.
Allein eine Fahrt hin und zurück koste umgerechnet 25 Euro. Das eigene Trinkwasser müssten sie teuer kaufen. Mitten im Sumpfgebiet gibt es kein trinkbares Wasser mehr für Mensch und Tier.
Abu Haider will trotzdem nicht aufgeben. „Wir wollen hier aus den Sümpfen nicht weg. Wir wollen diese Landschaft retten und damit unser Leben und unsere ganze Lebensweise“, sagt er.
Es ist inzwischen zehn Uhr vormittags. Wir brechen auf, bevor die Hitze und die Luftfeuchtigkeit endgültig unerträglich werden. Auf dem Weg zurück, während das Kanu langsam durch die verbliebene Schilflandschaft gleitet, singt Abu Haider eine traurige arabische Weise. Deren Strophen handeln vom zurückgehenden Wasser und von einem verlorenen Land.
Abu Haider weiß nicht, wie der Klimawandel global funktioniert, was ihn verursacht oder wie man ihn aufhält. Er weiß nur, dass sich die Wiege der Zivilisation vor seinen Augen langsam in ein Totenbett verwandelt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Rechtsextreme instrumentalisieren Gedenken
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Bundestagswahl am 23. Februar
An der Wählerschaft vorbei
Erderwärmung und Donald Trump
Kipppunkt für unseren Klimaschutz
EU-Gipfel zur Ukraine-Frage
Am Horizont droht Trump – und die EU ist leider planlos
Streit um Russland in der AfD
Chrupalla hat Ärger wegen Anti-Nato-Aussagen