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Donald Trumps eigene DigitalwährungDie Krypto-Box der Pandora ist offen

Mit seiner eigenen Digitalwährung macht der neue US-Präsident nicht nur Geld. Er begibt sich auch in einen neuen Interessenkonflikt.

Washington, 20. Januar: US-Präsident Donald trump reckt die Faust Foto: Brian Snyder/reuters

Berlin taz | Eine eigene Social-Media-Plattform reichte Donald Trump nicht. Dort, auf Truth Social, kündigte er letzten Freitag seine eigene Kryptowährung $Trump an. Sie wurde am Tag seiner Amtseinführung sogleich zum Verkaufsschlager. Ihr Wert schoss von 6,50 US-Dollar pro Coin auf über 70 US-Dollar und steht nun bei knapp 40 US-Dollar. Nach Handelsvolumen der letzten 24 Stunden landet sie sogar auf Platz vier der Kryptowährungen – nach Bitcoin, Ether und Tether. Laut der Rangliste der Website CoinMarketCap ist $Trump in Bezug auf die Marktkapitalisierung, also dem Gesamtwert der im Umlauf befindlichen Währung, gerade auf Platz 25.

Wer möchte, kann in Echtzeit verfolgen, wie im Sekundentakt $Trump gekauft wird. Möglich machen das sogenannte Blockchain-Scanner. Knapp 800.000 Menschen besitzen mittlerweile $Trump. Diese halten aber weniger als 8 Prozent aller Münzen. 80 Prozent sind im Besitz der „Creators“. Diese sind Trump selbst oder Menschen, die für Trump arbeiten.

Verwaltet wird Trumps Kryptowährung von der Firma CIC Digital LLC, die zur familieneigenen Holding Trump Organization gehört, und dem von ihm neu gegründeten Unternehmen Fight Fight Fight LLC. Erstere verkaufte früher Trump-Parfums und Schuhe. Nun profitieren Trumps Unternehmen davon, dass seine Währung gerade fleißig von Fans und Spekulanten gehandelt wird. Neben den Münzen, die die Unternehmen besitzen, generieren sie Einnahmen durch Gebühren, die beim Handel fällig werden.

„Das einzige offizielle Trump-Meme“ steht in fetten Großbuchstaben auf Englisch auf der dazugehörigen Website. Daneben ein Foto von Trump, auf dem er wie nach dem Anschlag auf ihn im Juli 2024 die rechte Faust nach oben reckt. Nur im Kleingedruckten ist geschrieben: Die Währung sei „nicht dazu gedacht, Gegenstand einer Investitionsmöglichkeit zu sein“. Die Website sei nicht politisch und habe „nichts mit einer politischen Kampagne oder einem politischen Amt zu tun“.

Trump versprach lasche Regeln

Dabei sehen Ex­per­ten durchaus Interessenkonflikte in Trumps Amt und seiner Kryptowährung: „Es ist zwar verlockend, dies als ein weiteres Trump-Spektakel abzutun, aber die Einführung des Tokens öffnet die Büchse der Pandora mit ethischen und regulatorischen Fragen“, sagte etwa Krypto-Analyst Justin d’Anethan der Nachrichtenagentur Reuters. So versprach Trump bereits vor der Wahl, Vorschriften für Bitcoin & Co. zu lockern.

Auch steuerliche Aspekte werfen Fragen auf. Gewinne aus Krypto-Investitionen unterliegen in den USA der Kapitalertragssteuer. Diese müssten die Trump-Firmen bezahlen, wenn sie die digitalen Münzen verkaufen. Auf X schreibt das Softwareunternehmen Fintax: „Die Einführung der Meme-Münzen kann zu Kontroversen über politische Spenden führen. Wenn $Trump zur Beschaffung politischer Gelder verwendet wird, könnte er die geltenden Vorschriften umgehen.“

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6 Kommentare

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  • Weil es anscheinend immer üblicher wird, Geld nicht durch irgendeine Leistung zu verdienen, glaube ich auch nicht, dass sich in Sachen Vermögenssteuer oder "tax the rich" etwas zum Richtigen ändert.

  • Ich verstehe diese ganzen Verrückten nicht, die für sowas wie Memecoins Geld ausgeben. Das ist das gleiche, als ob Prominente plötzlich alle Geldscheine drucken würden, die man dann für echtes Geld kaufen darf.



    Irgendwann haben alle Verblendeten all ihr Geld in Bitcoin et. al. investiert und sich gegenseitig den Kram verkauft und dann ist Schluss mit dem Schneeballsystem.

    Da wird Glaube an der Börse gehandelt. Schlimmer als je zuvor.

  • Die Währung sei „nicht dazu gedacht, Gegenstand einer Investitionsmöglichkeit zu sein“. Das sind neue Moden oberer 1 %. Bisher ging es um Luxusuhren, Privatjets, Luxuslimousinen mit Chauffeur, Villen in L. A. Wagnisinvestments in Startups, was in Davos zu gelten. Nun sind es eigene Meme Kryptocoins mit Fan Follower als Statement, ich bin reich allein über dynamisiert eingeräumte Bank Kreditlinien finanziert mit Klumpausfallrisiko Thrill. Ich bin faul aus Laune, beim Investeren ist mir Übel, die US Infrastruktur Gesundheit, Soziales, Verkehr Unterfinanzierung ist mir Schnuppe, mein Coin ist mir Steueroase mitten im Land unerkannt, Coin Obdachlose ekeln mich an. Ich dreh cool am Verschuldungskarussell vollgeladen meiner Follower, die über Kreditkarte ohne Guthaben Geld schöpfen aus dem Nichts fürs Mining meiner Coins. Wer auf meinen Coin Hype nicht aufspringt ist mein Freund nicht mehr, der FED zum Warnsignal quantitatives Eating hochzuhalten meine Coins wie Staatsanleihen via FED Plunge Protection Team an Börsen systemrelevant wie DOW Index Papers aufzukaufen sollte deren Kurs schwächeln, Inflation Chance zu geben in deren Auspuffgasen den Armen ohne Erbarmen Kaufkraftatem schwindet

  • Das Ding ist phänomenal gecrasht, nachdem auch Melania ihren Cryptodreck verkauft hat. Manche MAGAs haben mehr als eine Million Dollar verloren. Tja, wenn man alles auf einen inkompetenten Möchtegern- Geschäftsmann setzt ...

  • Spätestens dieser Trumpcoin ist Beweis genug, dass die Kryptoszene ein fragwürdiger Haufen ist.

    • @Nansen:

      So ist es. Schlimmer geht immer.