Diskussion über Ukrainekrieg: Scharfe Kritik an Pazifistin
Ziviler Widerstand gegen Russland? Der Vorschlag der Friedensforscherin Dudouet sorgt für Kritik. Auch die Linke äußert sich kritisch, aber differenzierter.

Die von Dudouet in der taz empfohlenen Mittel wie Massendemonstrationen, Menschenketten oder Warenboykotte seien „eine Farce“. Ähnlich äußerten sich viele Nutzer von Internetnetzwerken wie Twitter oder Facebook.
Dass die französische Wissenschaftlerin der Berliner Berghof Foundation Waffenlieferungen ablehnte, weil „wir die weitere Militarisierung des Konflikts nicht verstärken sollten“, kommentierte Lobo mit den Worten: „Das wird die in zerbombten Kellern ausharrenden, verdurstenden Menschen in Mariupol sicher arg freuen, dass ihre Stadt nicht noch weiter militarisiert wird.“ Der Kolumnist kritisierte auch den Friedensbeauftragten der evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Friedrich Kramer, der ebenfalls Waffenlieferungen abgelehnt hatte. Mahatma Gandhi, Vorbild für viele Pazifisten, bezeichnete Lobo als „sagenhafte Knalltüte“.
Wulf Gallert, Vorstandsmitglied der Partei Die Linke, schrieb der taz: „Diese Form des zivilen Protestes ist ein effektives Mittel im Falle der Besetzung ukrainischer Gebiete durch russische Truppen.“ Er könne verhindern, dass sich eine russische Besatzung festsetzt. „Allerdings kommt diese Form des Widerstandes an seine Grenzen, wenn die russische Kriegsführung ausdrücklich auf die Zerstörung der Infrastruktur und Terror gegen zivile Ziele wie vorher in Aleppo ausgerichtet ist. Für eine solche Kriegsführung ist der zivile Widerstand keine ausreichende Antwort.“
Deshalb sei der Vergleich zwischen dem Krieg in der Ukraine und den besetzten Gebieten in Palästina auch unzutreffend und als Beispiel für eine Strategie in der Ukraine „indiskutabel“.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach Taten in München und Aschaffenburg
Sicherheit, aber menschlich
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Nach Absage für Albanese
Die Falsche im Visier
Comeback der Linkspartei
„Bist du Jan van Aken?“
Krieg in der Ukraine
Keine Angst vor Trump und Putin