Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Danke
Stimmt Kryptowährungen befeuern Fantasie:
Kryptowährungen bilden Geld ab ohne Geld zu sein und sind erste Währungen, bei sich jeder Teilnehmer*nnen bereits bei deren Herstellung durch Blockchain Technologie bei Stromversorgern verschuldet zulasten Klima-, Umwelt, Stressfaktoren für sozialen, inneren, äußeren Friedens, gerade wenn Lastenkosten bei Blockchain Technologie durchlaufen, unkenntlich gemacht sind. Bisheriges Verständnis von Markt Balance zwischen Angebot und Nachfrage wäre außer Kraft gesetzt, mehr Nachfrage nach privat am Markt angebotenen Kryptowährungen, z. B. Facebook, die nun als normale Ware beworben werden, mit Kundenbindungsdrivedynamik, lässt Herstellungspreis nicht wie bisher sinken, sondern Preise untereinander im Wettbewerb inflationär explodieren, während Preise für Arbeitskraft, Dienstleistungen, Güter, Werte in Krypto Blackbox atomisiert deflationär sinken? Ergebnis wie bei der Mehrwertsteuer, den letzten beißen Tabula Rasa die Hunde, allerdings ohne, dass es im Staatssäckel durch Steuereinnahmen klingelt?
Wenn Zentralbanken Kryptowährungen als digitales Geld national einführen und sei es in Währungsbünden, stehen die im Wettbewerb mit anderen nationalen Kryptowährungen, Darknet Schattenfinanzwelt, Schattenweltwirtschaft werden Tür und Tor geöffnet, eigentliches Dienstleistungs-, Warengütergeschäft an Kryptowährungen vorbei durch Handel mit Arbeitskraft, Edelmetallen, Kunst, Kulturgütern zu verlagern? Wogegen private Akteure und deren Lobby in Parlamenten in Startlöchern Sturm laufen werden, . außer Kryptowährungen erweisen sich trotz und wg. Blockchain Technologie vorne am Eingang zwar datensicher zugeknöpft, hinten über Hintertür Lieferanteneingang aber als Eldorado für normal profanen Kryptowährung Betrug, Raub, wie bereits in Milliarden Höhe geschehen. Dann wäre die schönste aller Kapitalisten Welten geschaffen, das Geld selber wird zur reinen Ware, das über Blockschain Technologie zulasten Allgemeinheit Profit erwirtschaftet
Der Vorteil der Blockchain-Währungen ist auch deren Nachteil: eine lückenlose Zurückverfolgung von deren Transaktionsketten. Man weiss dann zwar dann noch nicht wer sie eingesetzt hat, aber wofür sie verwendet wurden. Würden Entwicklungsvorhaben mittels Blockchainwährungen finanziert, ist es fast unmöglich Gelder zu veruntreuen. Die Korruption würde zurückgedrängt.
Im grenzüberschreitenden Verkehr dürfte sich diese Form der Bezahlung relativ rasch durchsetzen. Western Union kann dann seinen Laden dichtmachen.
@Galgenstein „Würden Entwicklungsvorhaben mittels Blockchainwährungen finanziert, ist es fast unmöglich Gelder zu veruntreuen. Die Korruption würde zurückgedrängt.“
Ich fürchte Korruption verlagert sich auf das Blockchain Technologiesystem selber, nur dass die dann anonymisiert legalisiert scheint?
Wäre mit Einführung digitalen Geldes über Blockchain Technologie Kryptowährungen, gleich ob in privater, staatlicher Hand, Weltverschuldungswirtschaft mit Pharaonen Endzeit Impetus aus der Taufe gehoben?, wenn ja, ohne dass durch Aufnahme von Krediten kenntlich machen zu müssen, weil Bilanzrecht Gewinn-, Verlustrechnung abgeschafft wäre? noch zwischen identifizierbaren Gläubigern und Schuldnern unterscheiden zu können, Schulden werden global direkt an Parlamenten vorbei über Blockchain zulasten sozialer Systeme, Gesundheitswesen, Bildung, Ausbildung, Altersvorsorge, Klima-, Umweltschutz administriert?
Frage, wird durch Kryptowährungsdebatte, islamisches Hawal Geldsystem in finanzpoiticher Wahrnehmung ausgeblendet, das längst und mit unvergleichbar geringerem Aufwand an Ressourcen-, Stromvebrauch zulasten Klima, Umwelt, bargeldloses Zahlungssystem praktiziert, in dem irgendwo in der Welt auf einem Konto Geld gutgeschrieben, anderswo belastend verbucht wird von partnern die Gemeinaschaftsunternehmen in Vertragsgemeinschaft unter Devise Gebens, Nehmens gründen bis Unternehmenszweck durch Ausgleich erfüllt wird, diese aufgelöst werden?
Ich finde die Frage nach der möglichen Abschaffung des Bargelds ganz und gar nicht "ziemlich banal".
Bargeld bietet ein gutes Stück weit Freiheit und Anonymität, die ich mir ungern nehmen lassen möchte.
Die Einführung einer digitalen Währung für den Euroraum wird kommen, genau wie es in anderen Währungsräumen geplant oder auch schon angeschoben ist.
Meiner Meinung nach ein weiterer Schritt in Richtung Zentralisierung, Monopolisierung, Überwachung und Schaffung weitreichender Manipulationsmöglichkeiten durch Staaten und Regierungen.
Eine Richtung, die mir absolut nicht gefällt.
Die Texte von Ulrike Herrmann und von Eric Bonse zur Digitalisierung des Zahlungsverkehrs habe ich mit Interesse gelesen. Unbegreiflich für mich ist, wie es sein kann, bei diesem Thema das Phänomen der Armut auszublenden. Die meisten der von Armut betroffenen Menschen (und das sind bekanntlich nicht wenige, weltweit nicht und auch in Deutschland nicht) besitzen kein Bankkonto und halten sich mit kleinen erbettelten Zuwendungen – in der Regel Münzen – über Wasser. Was wird aus den Obdachlosen ohne Bargeld? Wie sollen Flüchtlinge ihre Schlepper bezahlen, ohne die eine Flucht kaum möglich ist? Oder ist das einfach ein netter Nebeneffekt, wenn es endlich keine Flüchtlinge und keine Bettler*innen mehr auf den Straßen gibt?
Viel spannender als jedes Geschwurbel über Krypto-Geld, Blockchain und Digitalen Euro finde ich die Tatsache, dass in der TAZ, die immernoch behauptet eine linke Tageszeitung zu sein, der Kapitalismus grundsätzlich nicht mehr in Frage gestellt wird.
Der Umstand dass Geld mit Geld und nicht mit der Erbringung irgendwelcher Arbeitsleistung erwirtschaftet wird, scheint akzeptiert.
Vor dem Hintergrund scheint es dann auch zweitrangig zu sein, dass durch die Verdrängung des Bargeldes - allein aufgrund der Datensammlung - die Macht einzelner Konzerne immer weiter wächst.
@Bürger L. Hätten Sie eines der Bücher von Frau Herrmann gelesen, dann wüssten sie auch warum. "Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung" kann man eigentlich nur mit Gewinn lesen.
Der Kapitalismus ist eine Wohlstandsmaschine, nicht weil er Wohlstand verspricht, sondern schafft. Beim Sozialismus ist es umgekehrt.
@Bürger L. Ulrike Herrmann stellt den Kapitalismus nicht mehr in Frage? Kleiner Tipp: Herrmanns Bücher über Notwendigkeit und Schwierigkeit des Ausstiegs auf die Weihnachtswunschliste setzen.
1. "Es ist sinnlos, neue Währungen zu erfinden, wenn es funktionierendes Geld gibt. Und der Euro funktioniert."
Es ist dann nicht auch sinnlos sich mit Krypto-Kohle bezahlen zu lassen?
taz.de/1-Zahlen-mit-Bitcoins/!142454/
Bin sicher, dass da Frau Herrman ein Wörtchen mitgesprochen hat. Vielleicht kann sie das mal erklären.
2. "Das tägliche Kreditgeschäft beherrschen nur normale Banken." Es gibt längst Kreditgeschäfte über Krypto-Währungen. Das nimmt gerade ziemlich Fahrt auf.
Hach, Blockchain.
Es gab eine Zeit, da stieg der Aktienwert irgendeiner zwielichtigen Bude allein deshalb, weil sie in ihrer Presseerklärung angaben, "was mit Blockchain" machen zu wollen.
'Ne pfiffige Idee, zweifelsohne, obwohl sie, wie all das, auf den Schultern von Riesen stand, als sie "erfunden" wurde -- als Marketingfuzzis und Medien sie in die Finger bekamen... nun ja.
So eine Art inverser Midas-Touch.
Sie schreiben: "Wenn nämlich die Bürger ihr Geld zur EZB tragen, könnten die normalen Banken nicht mehr operieren". Das ist meines Wissens falsch, denn schon lange setzen die Banken nicht mehr das Geld ihrer Anleger zur Kreditvergabe ein. Die Banken 'erfinden' das Geld (mit Rückendeckung der EZB), welches verliehen wird, und das Geld von Sparern hat damit nichts zu tun. Ist nur so ein modernes Märchen, welches Schulkindern erzählt wird, um Banken plausibel zu machen.
In der Schweiz gab es vor kurzem eine Initiative, die diese private Geldschöpfung abschaffen wollte, und die Banken auf das schulbuchmässige Konzept zurückführen wollte. Ich weiss leider nicht, was daraus geworden ist: äre doch mal einen Artikel wert, liebe 'taz'!
@dodolino Ganz so einfach ist die Sache nicht. Banken schöpfen Geld aus Sicherheit. Kann eine Bank diese nicht vorlegen, kann sie auch kein Girageld schöpfen. Diese Sicherheit kann aus Spareinlagen bestehen, aus Hypotheken, Einkommensnachweisen oder eben auch aus Einlagen ihrer Kunden. Diese Sicherheiten erfüllen eine Art Pfandfunktion, für das die Bank gegenüber ihren Gläubigern bürgt. Erweist sich eine Forderung als wertlos, muss die Bank ihre Eigenmittel dafür einsetzen.
@dodolino Die Initiative ist relativ knapp gescheitert.
Die Geldschöpfung über Banken meines Erachtens auch, weshalb die EZB ja diese Unsummen über den Ankauf von Anleihen in den Markt drücken muss.
Ob so ein Geldsystem ein gutes Steuerungsinstrument für eine Gesellschaft ist bleibt zu fragen.
Es wäre doch mal nett, wenn statt heisser Luft endlich mal wer erklären würde, was _exakt_ den "digitalen Euro" von jetzigen unterscheiden soll.
Wenn die technische Seite von was immer jetzt benutzt wird zu Blockchain wechselt ist das auch nicht viel mehr als der Umstieg von Diesel auf Benzin.
Ob Endkunden bei der EZB Spar- oder Girokonten eröffnen können wird ebenfalls schwerlich mit der verwendeten Technik zu tun haben.
Was also soll anders sein?
Dass ich in den verschiedensten Publikationen absolut gar nichts dazu finde, heisst entweder, dass alle von der gleichen Quelle abschreiben oder dass es wirklich nichts gibt (oder all die Schreiberlinge damit überfordert sind).
Der € ist doch jetzt schon digital, ganz verstehe ich das "neue" Konzept nicht. :-D
Wenn die Bürger dieser EU ihre ganzen Einlagen aufeinmal abrufen würden und aus ihren virtuellen Euros physische Geldscheine machen wollen, wird das sehr wahrscheinlich nicht möglich sein und zweitens das €-System zusammebrechen.
Zitat: „Die Vorteile wären offensichtlich: Wenn alle Zahlungen über Konten laufen müssten, wäre es für Betriebe viel schwerer, Mehrwertsteuer oder Sozialabgaben zu hinterziehen. Auch kriminelle Geschäfte wie der Drogenhandel würden stets elektronische Spuren hinterlassen.“
Aha. Und dass aus neuen Möglichkeiten der Kontrolle tatsächlich eine Verbesserung der Situation wird, garantiert WER ganz genau?
Ich meine: Müsste nicht, wer halbwegs vernünftiger abwägen wollte, nicht nur relativ sicher sein, dass die Kontrolle nicht zum Selbstzweck wird, sondern auch mögliche Nachteile bedenken? Die ganz Großen hinterziehen doch ihre Steuern längst völlig legal. Personal bauen sie ab. Daran würde ein digitaler Euro nichts ändern. Und dass der Drogenhandel mit Polizeistaats-Methoden nicht auszurotten ist, weil gesellschaftliche Verwerfungen einen Bedarf schaffen und den Missbrauch begünstigen, dürfte sich mittlerweile ja rumgesprochen haben. Was also soll noch intensivere Kontrolle helfen ganz ohne halbwegs vernünftige Änderungen des Systems?
Ob und wenn ja wie bzw. mit welchen Folgen den entsprechenden Spuren nachgegangen würde von den Zuständigen, ist aber nur eine Frage. Entscheidender ist, wie sich die neue Transparenz auf Bürger und Demokratie auswirken würde. Was passiert, wenn nicht nur die (wenigstens ansatzweise demokratisch kontrollierte) EZB den digitalen Spuren folgt, sondern auch die immer mächtiger werdende Großkonzerne unter der Führung autoritärer Egomanen und andere, von keiner Moral angekränkelte und von keiner demokratischen Institution kontrollierte Kriminelle?
So viel Kohle, wie etwa Facebook generieren könnte mit Hilfe kaufzwanggeplagter Kunden, können Staaten auf demokratischem Weg gar nicht zusammenraffen. Müsste der Staat das Rattenrennen nicht zwangsläufig verlieren, wenn er sein Geldschöpfungs-Monopol teilt?
Bevor wir das Bargeld begraben, sollten wird auch solche Fragen beantworten, finde ich.
@mowgli "Zitat: „Die Vorteile wären offensichtlich: Wenn alle Zahlungen über Konten laufen müssten, wäre es für Betriebe viel schwerer, Mehrwertsteuer oder Sozialabgaben zu hinterziehen. Auch kriminelle Geschäfte wie der Drogenhandel würden stets elektronische Spuren hinterlassen.“
...
Die ganz Großen hinterziehen doch ihre Steuern längst völlig legal.
...Entscheidender ist, wie sich die neue Transparenz auf Bürger und Demokratie auswirken würde.
..."
[sorry für die Kürzungen, ich hab mir grad das passende rausgesucht]
Ich möchte hierzu anfügen, dass die Geschichte lehrt: wird eine Währung von der Bevölkerung nicht (mehr) akzeptiert, schafft sie sich Ersatzwährungen. Als da wären: Fremdwährungen (z. B. Schweizer Franken, Dollar), Wertgegenstände (Schmuck, Gold etc.) oder anderes: erinnert sich wer an Zahlungen durch Nylonstrümpfe oder Zigaretten? Soooo lange ist das jetzt nun auch nicht her...
Soll heißen: Kontrollen über Zahlungsvorgänge werden insbesondere von Leuten mit mehr Möglichkeiten (Reiche und Flexible)
umgangen; da sollten sich die Kontrolleure nicht allzu viele Hoffnungen machen. Darüber hinaus erreicht man eine schwindende Akzeptanz der offiziellen Währung mit all seinen Folgen (gibt genug Beispiele in der Geschichte). Herzlichen Glückwunsch.
Ich verstehe den "digitalen Euro" nicht. Was sollte ich damit anfangen? Ich hab eine Kreditkarte und gut ists.
Kryptowährungen verwende ich doch lediglich zur Spekulation und eher als privates Hobby. Damit kann man relativ schnell steuerfreie Gewinne generieren. NUr bezahlt habe ich damit noch nie.
@DiMa Mich würde in diesen Zusammenhang mal interessieren, warum genau Arbeitende sich mit Teilen ihres Lohnes an den Gemeinkosten unserer Gesellschaft (aka Steuern) beteiligen dürfen, Spekulaten mit Ihren Gewinnen jedoch nicht.
@Pille Palle Diese Frage sollten Sie an den Abgeordneten Ihres Vertrauens richten.
Ich persönlich teile Ihr zum Ausdruck gebrachtes Unwohlsein voll und ganz.
@DiMa Steuerfrei sind spekulativ Gewinne nur nach einem Jahr Haltefrist, bitte nicht vergessen. Sobald Sie unterjährig ihre Gewinne in Geld umwandeln, zahlen sie Steuern.
@Montagsdepression Ich lasse jede Währung mindestens 12 Monate seit dem letzten Kauf liegen. So muss ich mir um FiFo keine Gedanken machen. Zwar gibts inzwischen ganz gute und automatische Programme zur Berechnung, nur wenn man sich erst mal dran gewöhnt hat, sind auch diese überflüssig.
Seit ihren Erfolgen bei den Landtagswahlen im Osten werden wieder Forderungen nach einem Parteiverbot der AfD laut. Wäre das eine gute Idee?
Digitale Währungstrends: Überschätztes Krypto-Geld
Die Digitalisierung bringt neue Trends beim Thema Geld. Die EZB denkt etwa über einen digitalen Euro nach. Aber was ist mit dem Bargeld?
In Düsseldorf testen sogar Obdachlose das bargeldlose Zahlen mit der EC-Karte Foto: dpa
Das Thema Geld war schon immer verwirrend, doch nun wird es noch komplizierter durch die Digitalisierung. Drei neue Trends sind zu beobachten.
Erstens: Das Bargeld verschwindet. Viele Kunden zahlen sowieso lieber mit Karte, und auch die Lesegeräte werden immer schneller. Früher stöhnte die gesamte Warteschlange, wenn die Käufer vorn an der Kasse ihre EC-Karten aus dem Portemonnaie hervornestelten. Heute gelten die Barzahler als Störer, die den Betrieb aufhalten.
Da das Bargeld schwindet, stellt sich die politische Frage, ob man es ganz verbieten sollte. Die Vorteile wären offensichtlich: Wenn alle Zahlungen über Konten laufen müssten, wäre es für Betriebe viel schwerer, Mehrwertsteuer oder Sozialabgaben zu hinterziehen. Auch kriminelle Geschäfte wie der Drogenhandel würden stets elektronische Spuren hinterlassen.
Zweiter Trend: Es entstehen Kryptowährungen, die die Blockchain-Technologie nutzen. Berühmt-berüchtigt ist der Plan von Facebook, im nächsten Jahr eigenes Geld namens „Libra“ (jetzt „Diem“) herauszubringen. Den Kunden wird interkontinentale „Freiheit“ versprochen, doch tatsächlich handelt es sich um einen Marketing-Gag, an dem nur Facebook verdienen würde. Für die Käufer bleibt es billiger, einfacher und sicherer, weiterhin mit Euro zu zahlen. Es ist sinnlos, neue Währungen zu erfinden, wenn es funktionierendes Geld gibt. Und der Euro funktioniert.
Digitaler Euro
Facebook kann nur einen derartigen Wirbel erzeugen, weil die Blockchain-Technologie tatsächlich reizvoll ist. Mit ihr lassen sich Informationen dezentral und fälschungssicher abspeichern. Daher stellt sich neuerdings die Frage, ob man nicht den Euro irgendwie mit Blockchain kombinieren könnte.
Dies führt zum dritten Trend: Die EZB denkt über einen „digitalen Euro“ nach und diskutiert momentan zwei verschiedene Modelle. In der schlichten Variante würde die EZB die Blockchain-Technologie nur den Banken anbieten, damit sie Zahlungen untereinander abwickeln. Das wäre wenig aufregend.
Revolutionär wäre jedoch, wenn das zweite Modell käme – und die EZB den „digitalen Euro“ auch Normalbürgern zur Verfügung stellen würde. Plötzlich könnten also Sparer ein Konto bei der Zentralbank unterhalten. Das gab es noch nie – und es ist auch künftig extrem unwahrscheinlich. Wenn nämlich die Bürger ihr Geld zur EZB tragen, könnten die normalen Banken nicht mehr operieren. Das jetzige Geldsystem würde zusammenbrechen, und es wäre zum Beispiel unklar, wer eigentlich noch Darlehen vergeben soll. Die EZB hat dafür weder die Kapazitäten noch das nötige Know-how. Das tägliche Kreditgeschäft beherrschen nur normale Banken.
Die neuen digitalen Trends beim Geld sind also interessant und regen die Fantasie an. Aber am Ende bleibt nur die ziemlich banale Frage übrig, ob das Bargeld abgeschafft wird.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Ulrike Herrmann
Wirtschaftsredakteurin
Der Kapitalismus fasziniert Ulrike schon seit der Schulzeit, als sie kurz vor dem Abitur in Gemeinschaftskunde mit dem Streit zwischen Angebots- und Nachfragetheorie konfrontiert wurde. Der weitere Weg wirkt nur von außen zufällig: Zunächst machte Ulrike eine Banklehre, absolvierte dann die Henri-Nannen-Schule für Journalismus, um anschließend an der FU Berlin Geschichte und Philosophie zu studieren. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin der Körber-Stiftung in Hamburg und Pressesprecherin der Hamburger Gleichstellungssenatorin Krista Sager (Grüne). Seit 2000 ist sie bei der taz und schreibt nebenher Bücher. Ihr neuester Bestseller heißt: "Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind - und wie wir in Zukunft leben werden". Von ihr stammen auch die Bestseller „Hurra, wir dürfen zahlen. Der Selbstbetrug der Mittelschicht“ (Piper 2012), „Der Sieg des Kapitals. Wie der Reichtum in die Welt kam: Die Geschichte von Wachstum, Geld und Krisen“ (Piper 2015), "Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung. Die Krise der heutigen Ökonomie - oder was wir von Smith, Marx und Keynes lernen können" (Piper 2018) sowie "Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen. Warum es kein Wunder ist, dass wir reich geworden sind" (Piper 2022).
Themen
mehr von
Ulrike Herrmann