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Die große Koalition und „Euro Hawk“Euro Hawk nicht ausgeschrieben

Die große Koalition hatte sich damals bewusst dagegen entschieden, die Entwicklung der „Euro Hawk“ offen auszuschreiben. Probleme waren schon damals absehbar.

Thomas de Maizière will am 5. Juni zum zeitlichen Ablauf des „Eurohawk“-Debakels einen Bericht vorlegen. Bild: dpa

BERLIN dpa | Die Bundesregierung hat sich nach einem Stern-Bericht zu Zeiten der großen Koalition bewusst dagegen entschieden, die Entwicklung der Aufklärungsdrohne „Euro Hawk“ offen auszuschreiben. Das Magazin stützt sich dabei auf ein Schreiben des Finanzministeriums vom 22. Dezember 2006, das damals vom heutigen SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück geführt wurde.

Die Entscheidung für eine sogenannte freihändige Vergabe sei damit begründet worden, dass sich das für den „Euro Hawk“ zu nutzende US-Basismodell „Global Hawk“ nach Erkenntnissen des Verteidigungsministeriums als „eindeutig überlegen“ erwiesen habe.

Damals sollen aber bereits Probleme absehbar gewesen sein: Flugsicherung, Industrie und Zulassungsstelle der Bundeswehr hätten bereits 2004 auf einen fehlenden Kollisionsschutz hingewiesen, hatte die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung berichtet.

Der heutige Verteidigungsminister //www.taz.de/Kampfdrohnen-fuer-die-Bundeswehr/!116980/:Thomas de Maizière will am 5. Juni zum zeitlichen Ablauf des „Euro-Hawk“-Debakels einen Bericht vorlegen.

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1 Kommentar

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  • M
    Morgenthau

    Die unbewaffnete für Forschung und friedliche Zwecke wie z.B. GRIP-Projekt eingesetzte Global Hawk Drohne kostete 2005 ca. 35 Mio$.

    Kaum kommen die deutsch politischen Selbstdarsteller nennt es sich pauschal Euro-Hawk und die Kosten steigen über das 10-fache.

    Deutschlands Steuerzahler finanzieren amerikanische geheime Programme wie z.B. Plant42(AFP42) oder auch das Dark Web Projekt etc.pp.

    Erinnert irgendwie an S21, BER, Elbphilharmonie und die typisch andere staatlichen Masturbationsprojekte der Deutschtümelei.

    "Each RQ-4 aircraft was to cost US$35 million in 2005, but this had risen to $222.7M per aircraft (including development costs) by 2013."

     

    Weitaus interessanter ist der Blick auf die gesamte Forschung und Entwicklung rund um zivil und militärische Drohnen.

    Universitäten werden unter Geheimhaltung in die Betrugsökonomie auf sich selbst gestellt entlassen bei gleichzeitiger Kostenreudzierung der Immobilien und Lehrpersonal.

    Für Bildung ist kein Geld da, aber dafür das in aussereuropäischen Länder das durchgeführt wird, was Europa selbst erledigen kann.

    Das grenzt an freiwilliger Selbstenthauptung.

    Die Wirtschaft entledigt sich dem Staat und aller Menschen und ihrer Verantwortung. Studenten nehmen einen Bildungskredit dafür auf, dass sie für die mil. Wirtschaft Entwicklungstätigkeiten durchführen.

    Die an Drohnen beteiligten Firmen, nun ist klar warum Mercedes(tolle Collecte) und BMW ihren Mitarbeiter jährlich eine Gratifikationen zukommen lässt. Vermutlich kommen die gesamten Gehaltszahlungen vom deutschen Steuerzahler, KfZ Produktion ist Nebensache und dient der Tarnung.

    Der Blick auf die saudischen Großaktionäre in EADS, Mercedes, rund um militärisch-atomare Gesellschaften und andere sollte gewagt werden und birgt Überraschungen.

    Der bayerische heilige Krieg auf anderer Ebene.