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Die Wochenvorschau für BerlinEs ist Bewegung in der Stadt

Was dieses Winterferienwoche alles bringt: Die autofreie Friedrichstraße, ein Radnetz-Monitoring und eine Kiezkonferenz der Bewegung Genug ist genug.

Die Friedrichstraße in Mitte ist nun wieder für Autos geschlossen und wird zur Fußgängerzone Foto: dpa/Wolfgang Kumm

Berlin taz | Zugegeben, es ist nicht so richtig klasse Radfahrwetter da draußen. Wenn es nicht gerade regnet, friert man mit dem Hintern am Sattel fest. Aber sei's drum, allein weil die Autos ab Montag zum wiederholten Male und nun hoffentlich dauerhaft am Befahren der Friedrichstraße zwischen Französischer und Leipziger Straße gehindert werden, lohnt sich der Tritt in die Pedale.

Nur bitte nicht mit zu viel Schwung: Das von Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) angekündigte Fußgängerzonenkonzept für die 500 Meter Friedrichstraße sollen zwar erst nach der Wahl am 12. Februar konkreter werden. Ein bisschen mehr freiwillige Rücksichtnahme auf die Fuß­gän­ge­r*in­nen als beim letzten Feldversuch “Autofreie Friedrichstraße“ wären aber durchaus erfreulich.

Egal, wie toll diese Fußgängerzone nun irgendwann wird – und mal abgesehen von der Frage, ob die Ber­li­ne­r*in­nen überhaupt darauf gewartet haben, in der Friedrichstraße teure Handtaschen oder Luxusuhren shoppen zu gehen: Natürlich ist es ein Signal, wenn diese über die Grenzen der Landespolitik hinaus bekannte Straße eine No-go-Area für SUVs wird. Da geht es nämlich um grundsätzliche Vorstellungen von autofreien Innenstädten, wie auch die Grünen-Spitzenkandidatin Bettina Jarasch am Freitag auf einem taz-Podium zum Wahlkampf ums Abgeordnetenhaus sagte.

Drängendere Rad- und Fußwegprojekte

Genauso klar ist: Die Friedrichstraße ist zwar symbolisch wichtig – aber für viele Ber­li­ne­r*in­nen dürfte es bekanntlich drängendere Rad- und Fußwegprojekte geben. Wie viele, oder besser: wie wenige davon realisiert wurden seit Verabschiedung des Mobilitätsgesetzes vor fünf Jahren, will die Initiative Changing Cities am Dienstag verdeutlichen. Dann wollen die Verkehrswende-Lobbyist*innen ihr Radnetz-Monitoring vorstellen.

Am Sonntag ruft die Initiative zudem zum Marathon-Ride durch Berlin mit Start und Ziel am Brandenburger Tor. Eine Woche vor der Wahlwiederholung zum Abgeordnetenhaus will man das auch als Zeichen verstanden wissen: „Bis es endlich ein vollständiges Radnetz gibt, nehmen wir uns eben die ganze Straße.“ Los geht's um 13 Uhr, entlang der Strecke des Berlin-Marathons; Zwischenkundgebungen sorgen für Pausen.

Wer lieber anders aktiv werden will: Am Montag ruft die vom links-sozialistischen Jacobin Magazin initiierte und inzwischen von Gewerkschaften unterstützte Bewegung „Genug ist genug“ zur Kiezkonferenz ins City Kino Wedding. Ab 18.30 Uhr will man über steigende Preise und soziale Spaltung diskutieren – und wie man den Frust, so er denn noch da ist nach Gaspreisdeckel und Einmalzahlungen, auf die Straße bringt. – So viel Bewegung in der Stadt: wie schön.

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