Die Wochenvorschau für Berlin: Von Äpfeln, E-Autos und Büchern

In Brandenburg beginnt die Apfelernte – und Berliner*innen können beim internationalen Literaturfestival ihre Lieblingsgeschichten vorlesen.

Apfelernte

Was passierte nochmal nach dem Biss in den Apfel? Foto: Christoph Schmidt/dpa

Die wichtigen Nachrichten zuerst: Ab Mittwoch kann man endlich wieder Äpfel essen. Klar, theoretisch kann man das Obst das ganze Jahr über futtern, aber es gibt da so eine Zeit in den Supermärkten hierzulande, ungefähr zwischen Juni und eben jetzt, da kommen die Äpfel entweder knackfrisch aus Argentinien (lecker, aber viel Spaß dabei, das dem Generation-Greta-affinen Nachwuchs zu Hause zu erklären) oder mehlig und kaputt gelagert aus irgendwelchen Restbeständen. Insofern: Hallo, Apfelsaison in Brandenburg!

Ganz offiziell sind die Äpfel um exakt 10 Uhr in Altlandsberg reif, weil dann Agrarminister Jörg Vogel (Grüne) dort vor Ort ist und vermutlich unterm Apfelbaum steht. Vermutlich hält er auch eine Rede, lauschen müssen sie der allerdings nicht unbedingt – Sie können auch einfach einen Apfel kaufen gehen.

Okay, Konzentration auf das, was diese Stadt gerade noch bewegt: Vor einigen Wochen hatte die Koalition versucht, den Konflikt um den geplanten Karstadt-Neubau am Hermannplatz zu befrieden. Der Deal: Der Konzern schließt weniger Filialen als zunächst geplant in Berlin, doch im Gegenzug für die geretteten Arbeitsplätze – es soll vor allem um ältere, weibliche Angestellte gehen – darf die Signa Holding ihren prunkvollen, manche sagen auch: protzigen, Neubau auf den Hermannplatz pflanzen.

Schon länger aktive BürgerInneninitiativen gegen die Pläne – sie fürchten Verteuerung der Mieten und Verdrängung von alteingesessenem Kleingewerbe – rufen deshalb am Mittwoch um 19 Uhr zur Demo auf dem Hermannplatz. An dem Tag sollen nämlich VertreterInnen des Konzerns im Abgeordnetenhaus vorsprechen. Dass ausgerechnet eine rot-rot-grüne Koalition hier „nach Gutsherrenart“, wie oft zu hören war, Premiumplätze in der City verschachert – und sei es um die Währung Arbeitsplätze –, lässt viele Menschen in dieser Stadt, nun ja, zumindest Doppel-rot sehen.

Kurz zurück nach Brandenburg: Bis Donnerstag sind Einwendungen gegen Teslas Giga-E-Auto-Fabrik in Grünheide möglich, zu richten direkt an das Brandenburger Umweltministerium. Das Interesse der BürgerInnen habe allerdings zuletzt deutlich abgenommen, sagte das Ministerium Anfang August der Märkischen Allgemeinen Zeitung. Nur sechs Einwendungen gegen den zweiten von Tesla eingereichten und online einzusehenden Genehmigungsantrag seien gezählt worden, seit einer ursprünglich für März angesetzten und dann wegen Corona verschobenen Diskussionsveranstaltung in Erkner über die Tesla-Antragsunterlagen. Bis März hingegen hatte es fast 400 Einwendungen gegen die ersten, inzwischen aktualisierten Antragsunterlagen von Tesla gegeben. Corona kills the BürgerInnenengagement? Mal sehen. Am 23. September soll der geplatzte Bürgerdialog nachgeholt werden.

Bis dahin noch etwas Schönes: Das internationale literaturfestival berlin (ilb) startet am Sonntag, diesmal auf eine sehr nette Art und zum Mitmachen: Die ilb-MacherInnen rufen dazu auf, einen eigenen Text an einem ebenfalls frei gewählten Ort in dieser Stadt ganz befreit vorzulesen. Damit man Ihnen auch zuhört, registrieren Sie sich und Ihr Buch vorher auf der ilb-Webseite. Dort gibt's auch Buchvorschläge – für alle, die sich nicht entscheiden können. Ansonsten raten wir an dieser Stelle und immer: Selbst lesen macht schlau.

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