Die Wahrheit: Unverkauft und ungegessen
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die geneigte Leserschaft an einem Poem über einen vergessenen Weihnachtsmann erfreuen.
Ein kurzes Wort sei gütigst mir erlaubt:
Ich steh als Schokoladenweihnachtsmann
wohl unter einem schicksalhaften Bann,
der mich von meines Lebens Sinn beraubt.
Kakao bin ich vom Fuße bis zum Haupt,
gleichwohl: Die Chance auf Verzehr zerrann.
Ich armes, armes Zucker-Fett-Gespann
blieb unverkauft im Laden, bin verstaubt.
Zum Fest will jeder wie besessen essen,
nur mich hat man indessen schlicht vergessen.
Kein Wunder, dass ich derart Trübsal blase.
Doch eine Hoffnung bleibt: Man wird mich schmelzen,
geschickt in neue Gussgewänder wälzen
und dann Comeback im Lenz – als Schokohase!
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Grünen-Pläne zur Krankenversicherung
Ohne Schutzschild aus der Deckung
Anklage gegen Linke Maja T. erhoben
Ungarn droht mit jahrelanger Haft
Abstoßender Wahlkampf der Rechten
Flugticket-Aktion sorgt für neue Forderungen nach AfD-Verbot
Erneuerbare Energien
Die bizarre Aversion der AfD
Merz will Straftätern Pass entziehen
Heimat ist bedingungslos
Polizeigewalt beim AfD-Parteitag
Unverhältnismäßig und unnötig