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Die WahrheitSein letzter Arbeitskampf

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über einen dampfenden Gewerkschaftsführer erfreuen.

Foto: GDL

Noch rollt Verkehr auf deutschen Gleisen.

Noch können mit der Deutschen Bahn

die Menschen leicht verspätet reisen –

und sei es außerhalb vom Plan.

Doch heute schlägt die große Stunde

des Schienenzars Weselsky, Claus!

Als Führer der Verhandlungsrunde

ficht er final Tarife aus.

Vorab droht er in dunklen Worten

im Hinblick auf das Weihnachtsfest

den Bahnvertretern und Konsorten,

dass er dann alles ruhen lässt.

Die Basis, schwor er diese Woche,

sei wie noch niemals streikbereit,

und jede Mitgliedseele koche

wie Glühwein aus der Dampflokzeit.

An ihm, Weselsky, werd’s nicht liegen,

wenn das morbide Schienennetz

verrotte, bis sich Weichen biegen.

Das geht aufs Konto „Bahngesetz“.

Unmissverständlich, sagt er trocken,

dies werde nun sein letzter Kampf.

Und dazu steigt aus seinen Socken

und beiden Ohren grauer Dampf.

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5 Kommentare

 / 
  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Der Claus bekommt kein Like



    für seinen letzten Streik.

  • Eines hat man schnell kapiert,



    bei der Bahn läuft’s nicht wie geschmiert.



    Worauf man sich verlassen kann,



    Züge kommen mit Verspätung an



    und manchmal auf dem Falschen Gleis



    ohne Ansage – so ein Sch… !



    Manchmal fallen sie auch aus,



    für Wartende ein echter Graus.



    -



    Misswirtschaft über die Jahrzehnte



    ist es, was die Bahn so lähmte.



    Schlechte Schulung des Personals



    wird für Fahrgäste ‘ne Qual.



    Unzufriedene Fahrgäste



    sind auch für’s Personal das letzte.



    Dabei noch schlechter Lohn



    ist der blanke Hohn.



    -



    Doch Leute wie Weselsky Claus



    sorgen endgültig für das Aus.



    Bei Aussicht auf einen Streik



    zur ersehnten Weihnachtszeit



    will man schon von vornherein



    lieber kein Bahnkunde sein.



    So wird man, um nicht so zu leiden,



    auf den PKW umsteigen.

  • Ihr dürft es ruhig wissen,



    ich werd ihn nicht missen,



    denn in seinen Mitteln viel zu radikal,



    war er auf Kosten der Bahnkunden allemal.



    Ob seine Argumente gerecht sind und wirklich wiegen,



    viele sind wegen der Streiks aufs Auto umgestiegen.



    Und leider sind viele dort geblieben,



    er hat sie mit seinen extremen Streiks vertrieben.



    Ich fürchte auch sein letzter Arbeitskampf,



    wird für die Bahnfahrer der letzte Krampf.

  • SO GDL-GEWERKSCHAFT WILL,



    IM LANDE STEHT VIEL VERKEHR STILL



    /



    Führen Scholz, Paus, Schmidt Eisenbahn,



    Sie kämen oft wohl nicht mal an,



    Als Erster aber wär der forsche



    CL am Ziel mit seinem Porsche.



    Das damals war CSU-Plan,



    Dass Deutsche schneller Auto fahrn.



    So wundert es wiederum nicht:



    Bei Pünktlichkeit ist stets Schlusslicht



    Verkehrsmittel, das allen diene,



    Es fährt nach Fahrplan auf der Schiene.



    Als Beispiel, wie es gehen kann,



    Schaut bitte jetzt mal nach Japan.



    Kommt hier alsbald Arbeitsausstand,



    Es wird unruhig in Stadt und Land,



    Weselsky will den Arbeitskampf,



    Verkehrstechnisch eher ein Krampf.



    Deutschlandticket gestern noch top,



    Wird bei Stillstand dann schnell zum Flop.



    Bestimmt so nicht am Jahresende



    Feiert Deutschland Verkehrswende.



    /



    November 2023, MR



    /



    taz.de/Bahn-und-Pu...lichkeit/!5829426/



    /



    youtu.be/iukUMRlaB...i=vQEntf8qywLtxqLo

  • AN WEIHNACHTEN WOHL KEIN VERGNÜGEN



    KÖNNT' REISEN SEIN MIT DB-ZÜGEN



    /



    Klagt Kundschaft die Gewerkschaft an,



    Wird ihr hier bald Unrecht getan?



    Es tönt vielleicht aus vollem Munde



    Ein Schimpfen, doch so mancher Kunde



    Kann sich noch nicht dazu durchringen,



    Zitieren Götz von Berlichingen.



    Zu Vehikel mit Lokomotive



    Fehlt vielfach die Alternative.



    Sehr große Fans der Eisenbahn



    Sehen sich auch den Mangel an:



    Oft hört man hier und da ein Raunen,



    Es ist, weil Fachleute doch staunen,



    Die Bahn kämpft mit so manch Problemen,



    Die daheim nicht in Frage kämen,



    Erheblich pünktlicher, genauer



    Fährt ab die Bahn beim Modellbauer.



    Ob früher alles besser war?



    Fragen wir doch den "DB-Zar",



    Weselsky sitzt sehr hoch zu Ross



    Er ist nicht Knappe, er ist Boss.



    Einst gelernt Schlosser hatte er



    Bei der DR der DDR.



    Die SED war nicht sein Ding



    Er später zur CDU ging.



    Legt er Weihnachten lahm die Bahn,



    Richtet er damit Chaos an.



    Ob das ist selber ihm egal?



    Wie gesagt, es ist letztes Mal.



    Schauen wir an das Jahresende:



    Noch weiter weg ist Verkehrswende.



    /



    November 2023, MR



    /



    taz.de/Wunder-in-d...cherstadt/!1175125