Die Wahrheit: Basteln mit Lauterbach

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die Leserschaft über ein Poem zur vorweihnachtlichen Gesundheitsreform freuen.

Foto: Stefan Boness/ipon

Denkt euch, ich hab den Karl Lauterbach gesehn.

Er kam aus dem Reichstag, das Mützchen voll Schnee,

mit Mundschutz vor seinem Näschen.

Die mageren Schultern taten ihm weh.

Denn er trug einen Sack, der war gar schwer,

als wenn er voller Protestschreiben wär.

Was drin ist, möchtet ihr wissen?

Ihr Kassenpatienten, ihr Krankenscheinpack!

Was bringt euch der Weihnachtskarl in seinem Sack?

Gucken wir rein. Eine tolle Geschichte:

Ein Bastelset legt er euch unter die Fichte.

Mit echtem Skalpell und Tupfer und Scher.

Es heißt: „Der kleine Operateur“.

Mit diesem praktischen Bastelkasten

will er alle Krankenhäuser entlasten.

Es fehlen ja, Freunde, nicht erst seit gestern

coronabedingt Ärzte, Pfleger und Schwestern.

Doch jetzt, jetzt könnt ihr euch selber behandeln:

Entzündeter Blinddarm, vereiterte Mandeln,

Magen auspumpen, Zahnziehn … so Sachen

könnt ihr problemlos zu Hause machen.

Mit etwas Übung schafft ihr auch schon

eine kleine Unterarmamputation.

Dies Weihnachtsgeschenk ist wirklich enorm,

eine epochale Gesundheitsreform.

Karl Lauterbach denkt nicht nur nach, nein, auch mit.

Dieses Bastelset ist ein planvoller Schritt

zumindest zur baldigen Seligkeit.

Halleluja, du herrliche Weihnachtszeit.

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kari

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