Die Wahrheit: Die Kita von Delta
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die geneigte Leserschaft an einem Poem über einen niedlichen kleinen Virus erfreuen.
In den letzten Frühlingstagen,
ganz genau kann man’s nicht sagen,
trafen sich die eng verwandten
wack’ren Virusvarianten.
Nein, nicht etwa um zu plauschen,
sondern um sich auszutauschen,
was denn jetzt zu tuen sei.
angesichts der Impferei.
Ja, es geht ums Überleben.
Drum beschlossen sie, mal eben
frisch, fromm, frei zu kopulieren,
um ein Kind zu produzieren.
Und als das dann – zack – die Welt sah,
nannten sie die Kleine „Delta“.
Kraftvoll ist sie, kerngesund,
stramme Ärmchen, kugelrund.
Kaum geboren, startet schon
ihre Infektionsmission.
Erst mal wurde noch geübt,
da, wo’s kaum Geimpfte gibt.
Der Erfolg war riesengroß.
Deshalb hieß es: Leinen los!
Nach Europa! Kann das gehen
bei dem flotten Impfgeschehen?
Doch sieh da, in Engeland
sie gleich eine Heimat fand.
Ja, im Wembley-Stadion
riefen alle Fans: „Come on!“
Auch auf Malles Ballermann
kommt Klein-Delta prima an.
Denn bekifft und stramm besoffen
ist man für Kontakte offen.
Überall fühlt sie sich wohl,
ist längst mehr als ein Symbol.
Delta lächelt still und wartet,
bis die vierte Welle startet.
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