Die Wahrheit: Wie die Vogelhochzeit endete
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die geneigte Leserschaft an einem Poem über eine 550 Jahre alte Veranstaltung erfreuen.

Es saß die Vogelschar
bezwitschert an der Bar,
und lallend rief die Schwalbe:
„Bestell’n wir noch ’ne Halbe?“
Da winkte ab der Specht:
„O nein, ich weiß nicht recht.
Ich seh bereits die Raben
in bunten, hellsten Farben.“
„Dann du, Freund Papagei:
Wir nehmen sicher zwei.
Und du, Kollege Adler,
trinkst deinen zehnten Radler.
Ach komm, Frau Pinguin:
’Ne dritte Flasche Gin?
Ganz sicher kippt der Auer-
hahn weiter Whiskey Sour.
Zwei Schnäpse für den Star –
Prost, fiderallala!
Mach mit, Genossin Meise:
Noch ’ne Berliner Weiße?“
Doch alle waren blau,
am schlimmsten war’s beim Pfau,
und nicht mal mehr die Finken –
sonst trinkfest – wollten trinken.
Laut grölten Pelikan,
Fasan und Schwan im Tran
gemeinsam mit der Dohle
nach sieben Litern Bowle.
Es hing der Kakapo
seit Stunden überm Klo.
Am Boden in der Halle
lag ausgeknockt die Ralle.
Es dieser gleichzutun,
entschloss sich auch das Huhn:
Sonst Freund von Hochprozenten,
schlief es nun nebst den Enten.
Der Kellner Vogel Strauß
schmiss schließlich alle raus.
Sie sind in hohem Bogen
aus dem Lokal geflogen.
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