Die Wahrheit: Schizophrene Quarantäne
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Diesmal darf sich die geneigte Leserschaft an einem Poem über die Folgen der Seuchenisolation erfreuen.
Mit Scham erfüllt mich, dass ich es erwähne:
Am Anfang dachte ich, es sei Migräne.
Dann wurd’s mir klar. Mir kam die erste Träne.
Ich blieb daheim. Allein wie ’ne Hyäne.
Gestrichen waren meine Urlaubspläne.
Zum Essen: Nudeln. Dazu: Sägespäne.
Am Fenster zogen bald die schlauen Schwäne
gen Afrika, vielleicht auch nur nach Däne-
mark. Mir jedoch entfielen bald die Zähne
und auch die Haare aus! Strähne für Strähne!
Der Durchfall schoss aus mir wie ’ne Fontäne!
Es war Skorbut! Ich starb durch Quarantäne.
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