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Die WahrheitDer Kinderüberwacher geht um

Joachim Herrmann (CSU) hat da so eine Idee: Der bayerische Innenminister will bösen Blagen an den Kragen.

Hat das Überwachen mit der Vatermilch aufgesogen: Joachim Herrmann Foto: dpa

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ist ein Mann der Ideen – gut, sie sind alle schlecht, aber immerhin hat er welche. Man muss ja nicht immer überkritisch sein, nur weil einer so ein offensichtlicher christsozialer Klischee-Esel wie der Joachim Herrmann (CSU) ist.

Die neueste Idee von Joachim „CSU“ Herrmann ist jedenfalls, Kinder an der Grenze zwischen Mexiko und den USA in Käfige zu sperren, quatsch: radikalisierte Kinder vom Verfassungsschutz beobachten zu lassen. Was erst einmal wie ein cleverer Plan klingt, um durchaus noch benötigte Kitaplätze zu schaffen, gerade durch eine Behörde, die selten erwachsen wirkt, könnte sich bei näherer Betrachtung als die übliche freiwillige Selbstfaschisierung im Angesicht terroristischer Bedrohung herausstellen. Oder doch nicht? Was treibt den Herrmannjoachim von der CSU an beziehungsweise ihn um?

Lassen wir ihn sich etwas austoben, und hören wir ihm doch einmal in Ruhe zu, wie man es bei einem quäkenden oder schreienden Kind nun mal tun sollte: „Es kann nicht angehen, dass die Verfassungsschutzbehörden gezwungen sind, wegzusehen, wenn sie Hinweise erhalten, dass ein Minderjähriger für terroristische oder extremistische Zwecke missbraucht wird.“

Das ist eine durchaus anzuerkennende Erkenntnisleistung vom CSU-Herrmann (Joachim), der sicherlich zum Beispiel der Ansicht ist, dass die katholische Kirche weiterhin Kinder missbrauchen sollte, quatsch! – schon wieder –, also noch mal: dass die katholische Kirche ihr Missbrauchsproblemchen ohne Einmischung des säkularen Staates alleine regeln kann. Und obwohl er, der Joachim (CSU) das vermutlich immer noch so ein bisschen richtig findet, weil in der katholischen Kirche Minderjährige nicht für terroristische oder extremistische Zwecke missbraucht werden, sondern für christliche, ist es doch der Wille, der zählt. Der Wille immerhin eines Rabenvaters – ja mei, schon wieder Quatsch –, der Wille eines bayerischen Innenministers, sich um Kinder zu sorgen, die nicht seine sind. Ja, noch nicht mal seinesgleichen.

Extremistischer Sattel

Doch sollte man nicht Äpfel mit Datteln vergleichen, es geht ja um Terror. Und da muss man „die ideologischen Scheuklappen ablegen“, wie der CSU-Esel „vor allem“ den Gäulen von der SPD rät, der Partei also, deren Geradlinigkeit und sture Verweigerung, sich den Wünschen der Macht anzupassen, legendär ist. Und da hat er nun wirklich Recht, der Herr Herrmann von den bayerischen Sozialchristen. Denn lässt man sich nicht von ideologischen Scheuklappen die Sicht einschränken, lässt man sich nicht die radikalen Sporen geben, wirft man den extremistischen Sattel ab und äpfelt mindestens von Ideologie befreit auf die Koppel des politischen Diskurses, dann muss man zugeben: Frühkindlich von einer antisemitischen, menschenverachtenden, brutalen, Weltherrschaft kriegerisch anstrebenden Ideologie geprägte Menschen können niemals zu so etwas wie Demokraten werden.

Woher der J. Herrmann von der Union sozialer Christen das weiß? Weil er Vertreter eines Staates ist, dem das nie gelungen ist, der stets schlau genug war, es gar nicht erst zu versuchen. Der Joachim H. sagt es nicht offen, aber er spürt es, tief im Bauch, dort wo CSU-Innenminister denken.

Ja, er selbst hat es doch erlebt, der kleine Joachim! Was viele nicht wissen (wollen): Herr­manns Vater gleichen Namens hinten (Herrmann), ähnlichen Namens vorne (Johannes) wurde im katholischen Amberg geboren und geformt, besuchte die Kirche, später diverse Nazi­schulen und wurde nach der Beteiligung an einem Angriffsweltkrieg zur Strafe vom öffentlichen Leben ausgeschlossen – haha, das ist natürlich Superquatsch, zum letzte Mal jetzt aber! –, wurde zur Strafe Jura-professor an der Universität München. So einer, so viel ist klar, hätte keinesfalls Kinder in die Welt setzen dürfen!

Esel mit Scheuklappen

Er tat es doch. Und so entstand das Joachimlein (später CSU-Mitglied) und wuchs von der damals schon Scheuklappen tragenden SPD unbeobachtet auf, in einem Haushalt, in dem ihm vorgelebt wurde, wie man das damals ja noch neue, irgendwie ausländische Grundgesetz akzeptiert, ohne terrorkriegserfahrene Demokratiefeinde auszuschließen, wurde, was er nun ist, ein offensichtlicher Esel der CSU-Prägung, und kann jetzt gar nicht anders, als andere Kinder vor dem gleichen oder zumindest einem ähnlichen Schicksal bewahren zu wollen. Denn man stelle sich mal vor, so ein kleiner Ali, Bashir oder Abu oder was würde bayerischer Innenminister! Das kann man nun wirklich niemandem zumuten; am wenigsten dem Kind.

Und so stellt sich heraus, dass die Idee vom Joe Herrmann vielleicht seine erste nicht ganz so schlechte ist, und das, obwohl der Christ-Joachim nun wirklich, man muss es leider betonen, ein ganz besonders eseliger bayerischer Bayern-Esel ist.

Denn sie ist ja auch praktisch schlüssig, die Überwachungs-Idee: Warum sollte der von Joachimsvätern gegründete Verfassungsschutz nicht Islamistenkinder beobachten? Er hat doch jahrzehntelange Erfahrung darin, Nazikinder unter anderem mittels V-Männern (Verfassungsdeutsch für „Väter“) zu beobachten, zu prägen, zu hegen und pflegen – und sie zu guten Staatsbürgern, zu treuen Soldaten und hilfreichen Polizisten zu machen. Es müssen Islamisten ja nicht immer mit Securityjobs in Stadien und an Flughäfen abgespeist werden.

Da bleibt nur noch zu sagen: Danke, Joachim Herrmann (CSU), danke!

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5 Kommentare

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  • Ich dachte immer es sei Slapstick gewesen, aber als Kommissar 00 Schneider den Mörder des lustigen Clowns Bratislav Metulski jagte, da ließ er auch alle Unschuldigen einsperren und schwups, rannte nur noch der grimmige Nihil Baxter frei rum, ergo, der Mörder. Da steckt schon viel Weisheit drin und der Herrmann hat das gleich kapiert.

  • Mal davon abgesehen, dass das Thema wohl eher nicht in die Kolumne „Wahrheit“ passt: Dieser Beitrag könnte von einem Kabarettisten stammen, der die geplante Seitenlänge vollkriegen muss, aber nichts konkretes mehr bei der Hand hat. Spätestens nach dem 3. Absatz merken es die LeserInnen und sind verstimmt. Wann darf denn nun Satire „alles“ und wann nicht?



    In einem „normalen“ TAZ-Beitrag hätte es zumindest einen Bezug auf die vorgesehene Altersgrenze (14 Jahre) gegeben. Ab welchem Alter beginnt denn tatsächlich die Empfänglichkeit für terroristische Ideen? Wer 14 Jahre zu niedrig findet, sollte wenigstens einen BEGRüNDETEN Gegenvorschlag machen können!

  • Wenn der Autor mit diesem Text einen Punkt machen wollte so ist dieser bedauerlicherweise der Form zum Opfer gefallen. Viel zu verschwurbelt verfasst für ein klares Statement. Weder lustig noch anregend zu lesen. Schade.

    • @Sabrina Klevenow:

      Die einen sagen so, die anderen so. 🤷‍♀️

      • @mowgli:

        …anschließe mich & capucco - ☕️