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DeutschtürkInnen über ÖzilHört uns zu!

Zu Mesut Özil hat jeder eine Meinung. Meist sprechen weiße alte Männer. Hier äußert sich die migrantische Community.

Bei Arsenal-Fans hat er die Unterstützung jedenfalls: Mesut Özil Foto: ap

„Hoffentlich gibt es ein krönendes Abschiedsspiel“

Die Ex-Integrationsbeauftragte Gül Keskinler kann beim DFB keinen Rassismus erkennen. Aber sie beklagt Respektlosigkeit

Ich bin mir sicher, dass Herr Grindel und die anderen Verantwortungsträger im DFB keine Rassisten sind. Sie mögen vieles durch eine deutsche Brille sehen und nicht immer die nötige Sensibilität aufbringen und auch mal Empathie vermissen lassen, aber rassistisch, wie Mesut Özil es ihnen vorwirft, sind sie nicht.

Was Mesut aber zu Recht beklagt, sind Alltagsdiskriminierung und Respektlosigkeit. Die gab es schon immer, und sie wachsen leider. Alltagsrassismus und Islamfeindlichkeit sind durch einen gesellschaftlichen Rechtsruck verstärkt worden, wir haben eine Partei namens AfD in beinahe allen Parlamenten. Insoweit kann ich Mesut verstehen.

Bild: privat
Im Interview: Gül Keskinler

Die frühere Integrationsbeauftragte des Deutschen Fußball-Bundes (2006-2016) leitet heute in Köln die Agentur Ekip für interkulturelle Kompetenz.

Vor etwa zehn Jahren hatte ich mich sehr dafür eingesetzt, dass junge Nationalspieler auch in interkultureller Kompetenz ausgebildet werden. Viele kommen aus Milieus, in denen solche Werte nicht vermittelt werden. Dass er sich nicht genügend dafür eingesetzt hat, kann man dem DFB tatsächlich vorwerfen.

Im Fußballmilieu liegt da tatsächlich vieles im Argen. Auch im VIP-Bereich in Stadien habe ich öfter hören müssen, dass Spieler wie Mesut Özil oder Serdar Taşçı als „Dönertüte“ beschimpft wurden. Und auch ich, als DFB-Mitarbeiterin erkennbar, aber eine mit „komischem Namen“, wurde von Fans schräg angeschaut.

Das ist schlimm, denn die Nationalmannschaft ist tatsächlich für viele Bereiche in Deutschland ein Vorbild, auch für große Firmen und Verbände. Nach der WM 2014 sah es so aus, dass wir die Diversität in diesem Land akzeptieren. Doch heute, 2018, müssen wir nach vorne schauen. Ich hoffe, dass der DFB Mesut zu einer Aussprache einladen wird und er ein krönendes Abschlussspiel bekommt. Es wäre ein sehr wichtiges Zeichen für den sozialen Frieden. Junge Menschen dürfen nicht das Gefühl haben, dass Sie nur dann als ein Teil dieser Gesellschaft akzeptiert werden, wenn sie besonders gute Leistungen erbringen.

„Erdoğan nutzt den Rassismusvorwurf sehr geschickt“

Der Schrifsteller Imran Ayata begründet, warum Özil Recht hat – und auch nicht

Mesut Özil hat recht und unrecht zugleich. Er wirft dem DFB und Medien, womit er vor allem die Bild-Zeitung und deren Chefredakteur Julian Reichelt meint, Rassismus vor. Dass in den letzten Wochen rassistische Ressentiments bedient wurden, steht für mich außer Frage. Von Basler über Bierhoff und Grindel bis Heiko Maas klang immer Ressentiment durch, immer andeutend: So ganz gehört einer wie Özil doch nicht dazu.

Zugleich fällt mir auf, wie Teile der Migrantencommunity antiislamischen Rassismus einsetzen, um eigene politische Anliegen zu thematisieren und von eigenen Praktiken der Ausgrenzung abzulenken. Ein Role Model dafür ist Recep Tayyip Erdoğan. Niemand benutzt so geschickt den Vorwurf des Rassismus wie er. Wenn Özil es mit dem Rassismusvorwurf ernst meint, dann hätte er sein Erdoğan-Foto bedauern müssen.

Bild: imago/Müller-Stauffenberg
Im Interview: Imran Ayata

Der Autor veröffentlichte 2016 den Fußballroman „Ruhm und Ruin“ (Verbrecher Verlag). Er leitet in Berlin das „Ballhaus West“, eine „Agentur für Kampagnen“.

Denn es hat neben der AKP vor allem den Rechten in Deutschland in die Hände gespielt, allen, die gegen Vielheit sind. Seine Kritik an Grindel scheint mir nachvollziehbar, weil der als CDU-Politiker nicht wirklich Befürworter einer Einwanderungsgesellschaft war, im Gegenteil. Aber es hatte ja Gründe, dass Özil selbst jahrelang DFB-Testimonial für Antirassismus war. Tatsächlich hat der DFB, gerade unter Theo Zwanziger, sehr viel Gutes auf den Weg gebracht.

Vielleicht lässt Özil all das jetzt hinter sich. Peinlich finde ich die Kritik, dass er sich auf Englisch geäußert hat. Ich empfand das als einen klugen Move, an den Optionen „deutsch“ und „türkisch“ vorbeizudribbeln. Aber auf ­Englisch sendet er die konsequente Botschaft: Mesut Özil ist eine globale Marke. Brutal, dass Erdoğan die Marke für sich kapitalisiert, während Deutschland diese Chance wegen ­ewiggestriger Männer, die auf Namen wie Reichelt, Grindel oder Matthäus hören, verpasst hat.

„Ich hätte auch ein Foto mit Erdoğan gemacht“

Oktay Urkal hat den Doppelpass und holte für Deutschland große Titel im Boxen.Jetzt ist er vor allem traurig

Eigentlich bin ich ja Fan der deutschen Nationalmannschaft, aber nach dem, was jetzt passiert ist mit Mesut Özil, bin ich einfach nur noch traurig. Ich finde es nicht gut, dass man ihn zum Sündenbock stempelt. Deutschland hat verloren, und Özil soll es ausbaden. Das Foto mit Erdoğan kam dem DFB doch wie gerufen, damit er Özil alles in die Schuhe schieben kann.

Das ist schade, denn ich mag Mesut Özil. Er ist ein Vorbild für Leute wie mich, die hier leben. Alle wollten doch schaffen, was Özil geschafft hat: in die deutsche Nationalmannschaft reinkommen. Ich meine, wir leben hier, machen unser Ding. Und so ein Foto mit Erdoğan hätten doch viele von uns gemacht. Ich auch. Wem wird schon mal so eine Ehre zuteil? Ein Foto mit dem Staatspräsidenten, das kann nicht jeder! Das hätte viele stolz gemacht, vor allem die Eltern.

Bild: dpa
Im Interview: Oktay Urkal

Der Boxer gewann 1996 in Atlanta olympisches Silber für den Deutschen Boxsport-Verband und wurde danach als Profi mehrfach Europameister.

Dass man Mesut Özil von heute auf morgen so niedermacht, kann ich nicht verstehen. Ihm ist vielleicht nicht klar gewesen, was er da auslöst. Man hat ihn nicht ausreichend gewarnt, das kann schon sein. Aber viele von uns sagen eben auch: Das ist unser Präsident, wir lieben ihn. Wenn in der Türkei Journalisten im Gefängnis landen, dann wird es schon irgendeinen Grund dafür geben. Özils Eltern waren bestimmt unheimlich stolz, dass der Sohn ein Foto mit dem Präsidenten gemacht hat. Nicht, weil er Leute ärgern wollte, sondern einfach so.

Özil ist ein Symbol dafür, was man als Migrant erreichen kann. Unsere Eltern sind als Gastarbeiter gekommen. Hier haben wir alles gelernt, auch das Boxen. Trotzdem wollte ich damals für die Türkei antreten, aber die haben mich nicht akzeptiert. Das war okay, ich lebe ja hier, aber ich sage dir auch: Man kann als Türke hundertmal den deutschen Pass haben, man bleibt immer Ausländer. Man sieht ja, dass ich anders aussehe, südländisch und so. Ob ich gut oder schlecht bin, Ausländer bleibe ich immer.

„Deutschland hat schlicht überreagiert“

Volkan Ağir erinnert daran, dass sich Mesut Özil schon mit Erdoğan traf, als Deniz Yücel noch in Haft war

Die Reaktionen in Deutschland auf das Foto mit Recep Tayyip Erdoğan kann ich verstehen. Niemand möchte seine Fußballhelden ausgerechnet mit dem sehen, der bei jeder Gelegenheit Deutsche als Nazis bezeichnet. Aber mittlerweile ist die Diskussion ja über dieses Foto hinaus.

Als ich das Bild zum ersten Mal sah, dachte ich nicht an Propaganda für Erdoğan. Seit Jahren bekommt der doch zwei Drittel der deutsch-türkischen Wählerstimmen. Da brauchte es diese Propaganda nicht.

Ilkay Gündogan hat auf das Trikot, das er Erdoğan schenkte, „Mein Präsident“ geschrieben. Das schmerzte viele Deutsche, aber es sind nur übliche Worte, die Türken verwenden, um die Person in höherer Position zu nennen – egal ob es ein Staats- oder ein Klubpräsident ist. Aber da seit drei Jahren in Deutschland ein riesiger Hass auf Erdoğan herrscht, war dies für deutsche Medien Anlass, hiesigen Erdoğan-Wählern die Meinung zu sagen.

Bild: privat
Im Interview: Volkan Ağir

Der Sportjournalist lebt in Köln und arbeitet für den türkischen Online-Dienst Duvar. Außerdem ist er wöchentlich im Rundfunk auf Açık Radyo zu hören.

Mesut Özil steht seit 2010 in Verbindung zu Erdoğan. Auch 2017 trafen sie sich. Zu diesem Zeitpunkt war ein anderer Deutschtürke, ­Deniz Yücel, ohne Grund inhaftiert. Wo waren die deutschen Werte damals? Warum stand damals niemand gegen Mesut auf?

Deutschland hat natürlich das Recht, auf Özils Erdoğan-Foto zu reagieren, doch es hat überreagiert. Von Anfang an war klar, dass die Diskussion nur erreichen konnte, was Erdoğan erreichen wollte. Denn auch wenn dieses Bild am Anfang keine Propaganda für Erdoğan war, so ist es das jetzt.

Jetzt ruft er aus, Deutsche seien Rassisten, weil ein deutscher Nationalspieler mit türkischen Wurzeln die Nationalmannschaft verlassen musste. Jetzt unterstützen Erdoğan und seine AKP lautstark Mesut Özil und sagen, dass dies ein Kampf gegen Rassismus ist. Eigentlich hat Deutschland Erdoğan eine Wild Card gegeben, damit er machen kann, was immer er will.

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49 Kommentare

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  • „Özil ist ein Symbol dafür, was man als Migrant erreichen kann.“ ODER „die Wut ist explodiert?“

    Folglich ein Paar Beispiele, womit es viele Migranten sehr oft zu tun haben.







    Eine Bewerberin mit Migrationshintergrund bekam eine Absage auf ihre Bewerbung für einen Ausbildungsplatz in einer Großbank. Als Erklärung wurde ihr mitgeteilt, dass die Kunden der Bank keine Migranten bei der betreffenden Bank arbeitend angeblich sehen wollen würden.

    Eine Schuleinrichtung in einem Bundesland. Ein Migrant bekommt als Einziger eine 2 bei einer Klassenarbeit in Deutsch. Daraufhin sagte eine empörte Schülerin zum Klassenlehrer ganz laut: „Wie kann es sein, ich bin eine hier geborene Deutsche und bekomme eine 5. Warum hat dieser Asylant eine 2 bekommen?

    Eine andere Schuleinrichtung.

    a)Ein Deutschtürke (minderjährig) teilte mit dem Klassenlehrer und Politiklehrer, dass sein Vater es ihm nicht erlaubt, an der Klassenfahrt nach Tschechien teilzunehmen. Daraufhin sagte der Lehrer, dass sein Vater blöd sei.

    b)3 Migranten bekamen immer wieder Abzüge bei Zensuren vom Lehrer im Politikunterricht wegen der Rechtsschreibung. Rassistisch oder gerecht? Einer der Migranten gehörte durchgehend zu 2 Klassenbesten im Fach Deutsch.

    c)Derselbe Lehrer bezeichnete Menschen einer Herkunft, die zugleich eine große Bevölkerungsgruppe in Deutschland darstellen alle als Schweine. Das geschah vor der gesamten Klasse im Politikunterricht.

    Bei einer Behörde gab es ein Gespräch. Unter Zeugen wurde ein Migrant in Bezug auf Sex und seine Mutter von mehreren Mitarbeitern lachend ganz schlimm beleidigt. Sie bekamen als Antwort darauf eine Tatsache, dass Inzest nur in Deutschland und Saudi Arabien gesetzlich verboten ist, und in Saudi Arabien werden ja Menschen immer noch durch das Kopfabschlagen hingerichtet. Das Lachen ist daraufhin vergangen.

    Oft wird es von bestimmten Behörden einigen Migranten „vorgeschlagen“, in deren Heimat zurück zu migrieren.

  • Löw und Bierhoff suchen das Gespräch

    Wenn Joachim Löw oder Oliver Bierhoff demnächst das Gespräch mit ihm suchen, wird Özil nicht schweigen können. Laut "Bild" plant die sportliche Führung "zeitnah" ein Telefonat mit dem Weltmeister von 2014. Weder Löw, der seinen Lieblingsspieler über viele Jahre sportlich nie infrage gestellt hatte, noch Bierhoff haben sich bislang zu Özils schweren Vorwürfen gegen den DFB öffentlich geäußert.

    www.weltfussball.d...t-dfb-debatte-aus/

  • Zur erinnerung: niemand hat ihn rausgeworfen. Er ist zurückgetreten.

  • Zu Statements von Deutschtürken muss man erwähnen, dass Erdogan eine ganze Menge dafür tat und tut, den sich als schwach integriert fühlenden Deutschtürken eine Identität zu geben. Dabei scheint mir die subtil und offen erlittene Diskriminierung der vergangenen Jahrzehnte größer zu sein, als es die Skepsis zur Katze im Sack Erdogan nötig hätte.



    Deutschland hat in Empörung nicht überreagiert, sondern die eigene Schuld aus der verpassten Integration der Deutschtürken nicht gleichsam mitbenannt.



    Der Beitrag des Boxers Oktay Urkal hinsichtlich der wohl rechtmäßigen Inhaftierung von Journalisten in der Türkei sollte so unkommentiert nicht stehen bleiben dürfen. Es ist unerträglich.

  • Gut, dass er nicht noch ein Foto mit Kim oder so gemacht hat.. Hihi..

    • @Anderes36:

      Özil ist Profi - alles eine Frage des Geldes.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Es ist mir egal wie weit ihr die Tatsache noch relativieren wollt, das sich hier ein(bzw zwei) deutsche/r Nationalspieler mit einem Diktator trafen und diesen als ihren "Präsident" bezeichnen und in der Türkei Menschen verschwinden oder auch ganz offiziell im Knast landen,wegen-nichts.

    Mir doch egal, ob dieser Diktator aus Ungarn, Uganda, oder der Schweiz kommt. Mein ihr im Ernst, ich hätte einen deutschen Spieler mit ungarischer Abstammung, der Orban als "seinen Präsidenten" bezeichnet besser gefunden? Denken hier alle nur noch in Klischees?

    Ach, und noch schlimmer wäre für mich ein deutscher Möchtegern-Diktator wie Höcke gewesen.

    Danke, bitte; und erzählt mir bitte nichts von Rassismus für meine antidiktatorische Meinung, ich habe kurdische Freunde. Ich hoffe das gleicht meine negativen Punkte auf der Antirassismus-Skala wieder halbwegs aus.

    Ansonsten:SCHREIT MICH NICHT SO AN UND HÖRT MIR EINFACH MAL ZU! MAN SOLLTE WAS GEGEN ERDOGAN UND SEINE ALLMACHTSPHANTASIEN TUN;NICHT DAFÜR ABREITEN!

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Gut getroffen.

  • Das Problem heißt Ehre, glaube ich. Und zwar jene Art Ehre, die für manchen Deutschen noch immer Treue heißt und für manchen Türken Macht - beziehungsweise umgekehrt.

    Die Funktion heiligt in viel zu vielen Fällen auch solche Personen, denen außer der eigenen Macht rein gar nichts heilig ist. Und auch der Kampf um die Meinungen in Bezug auf die diversen Personen ist nur einer um Macht. Da kannn der eine oder andere Protagonist schon mal unter die Räder kommen. Geopfert werden muss schließlich noch immer, wo es um höhere Werte geht. :-(

  • 9G
    96486 (Profil gelöscht)

    Jetzt laßt den Mesut doch bitte einfach mal Fußbal spielen. Der will doch nur gegen den Ball treten, dabei gut aussehen und ein paar Millionen verdienen, genauso wie seine Kollegen. Darf er aber nicht weil er im Herzen Türke ist und so frech war Deutschland als Ksarriereleiter zu benutzen. Ich bin mal böse - Mesut hätte auch mit Adolf in die Kamera gelächelt, denn er ist Sportler und nicht Politiker. Deshalb geht dem das auch öffentlich am A vorbei und bei B fängt er an sich zu wundern. Mesut ist Fußballer und nicht Politiker. Er darf das aber er sollte mal hinterfragen wem er Götzendienste erweißt und dann macht es ganz schnell auch keinen Unterschied ob er mit Merkel oder Erdogan in die Kamera lächelt. Wir leben mitten im 4. Reich und dafür trägt Mesut keine Verantwortung.

  • Erdoğan macht schon immer was er will. Und wenn wir Erdogan täglich die Füße küssen würden, er und die türkischen Staatsmedien würden uns immer als Nazis und Rassisten beschimpfen. Böhmermann, übernehmen Sie, ich habe fertig.

  • Ja wie? Les ich hier - inne taz - ohne erkennbare Distanzierung*!*



    Geht's noch*¿!*

    "…Aber viele von uns sagen eben auch: Das ist unser Präsident, wir lieben ihn. Wenn in der Türkei Journalisten im Gefängnis landen, dann wird es schon irgendeinen Grund dafür geben.…"

    Sorry. EndeGelände.

    • @Lowandorder:

      Das ist mir auch sehr unangenehm aufgestoßen.



      Unter Migranten scheint irgendwie vieles dann doch noch akzeptabel zu sein, was von einem Eingeborenen geäußert - völlig zu Recht - sofort einen Aufschrei auslösen würde.



      So überdehnt man hier langsam aber sicher alle demokratischen und rechtsstaatlichen Maßstäbe.

      • @Rainer B.:

        Ich hoffe sehr, dass auch ein paar Maßstäbe brechen. Dann werden eventuell alle am selben gemessen. Das wär' was :D

        • @KnorkeM:

          Schwachsinn.

      • 9G
        96486 (Profil gelöscht)
        @Rainer B.:

        sorry aber ich erkenne weder eine Demokratie noch einen Rechtsstaat. die werte auf die sie sich berufen sind nicht mehr als eine Illusion.

        • @96486 (Profil gelöscht):

          Nur weil Sie etwas nicht erkennen können, heißt das doch noch lange nicht, dass es sowas nicht gibt - und sei es auch „nur“ als Leitgedanke politischen Handelns.

        • @96486 (Profil gelöscht):

          Sie sann da ja in bester Gesellschaft -

          Schon ein gewisser Helmut S.'fluppe



          Sagte “Wer Visionen hat soll zum Arzt gehn"

          Nur Mut. Das wird.



          Na - Si'cher dat. Noch vorm letzten - Ascher. Normal.

      • @Rainer B.:

        Geschätzer Rainer B.

        Mit 30 Jährchen - Ihrrenfeld 'Türkisch Sektor' linksrheinisch ~~ & 10ne Asyl Türkei - an einem Gericht mit an die Hälfte GeschäftsSt..Beamtinnen türkisch/kurdischer - Community etc

        Wär ich mit einem Urteil vorsichtig &



        Mit Verlaub* - nicht so pessimistisch.

        unterm-----



        * u.a. Ja - dank der Frauen! - All das aber - würde hier den Rahmen sprengen - trotz&wg der Temperaturen!;) & doch angeborener Faulheit! Normal.



        kurz - ein andermal.

        • @Lowandorder:

          & mailtütenfrisch ins Gesicht -

          ""dann wird es schon irgendeinen Grund dafür geben.…"



          Wie ich diesen Satz hasse..







          Vermutlich ist es gottgewollt. Mir kann ja nix passieren...



          Darf man Menschen, die so reden fünf Jahre Guantanamo wünschen?



          Im Gedächtnis geblieben- für immer:



          "Ralle, irgendwas wird doch dran sein..."



          zitierte der von uns geschätzte/verehrte Ralf Giordano in einer Talkshow



          einen Klassenkameraden aus der Zeit des frühen 1012jährigen Reichs..."

          Ja - wenn das der Föhrer wößte!

          • @Lowandorder:

            """dann wird es schon irgendeinen Grund dafür geben.…"

            Wie ich diesen Satz hasse.."

            Ich musste mir diesen Satz anhören, als mein "danach-Ex" grundlos zugeschlagen hatte… "Aber irgendwas musst du doch gemacht haben?!"



            Geht gar nicht. Auch wenn ungerechtfertigtes Gefängnis für Journalisten viel schlimmer ist.

            Oktai Urkal darf so etwas nicht unwidersprochen sagen dürfen…

            • @Frau Kirschgrün:

              Will damit sagen, es scheint ein beliebter Satz zu sein, um besser "Wegschauen" zu können… unentschuldbar.

    • @Lowandorder:

      dem is nix hinzuzufügen. War auch ganz baff!

  • 9G
    99960 (Profil gelöscht)

    Es gibt also eine migrantische Community? Was soll das sein? Wenn man das annimmt, gibt es auch „die Deutschen“, die Linken, die Rechten, die gern beschworene Gruppe der alten weißen Männer und vieles andere mehr. In meinen Augen gibt es vor allem eine Menge an Einzelmeinungen, die vielleicht gehäuft auftreten, mehr nicht.

    • @99960 (Profil gelöscht):

      Hoppla,etwas abgeschweift.Für mich gibt es auch erst mal einen Haufen Einzelmeinungen.Es kristallisiert sich jedoch irgendwann eine Art "Kollektive Befindlichkeit" heraus die teils gewollt aber auch mit fassungslosem Jubel in der rechten Erlebniswelt goutiert wird.Und da sind wir am Knackpunkt:Akzeptanz von ultrarechten Positionen bei den Menschen die zum "Prekariat" gehören.Solidarisch und links müßen wieder zusammen gehören.Bevor das mit der Volksgemeinschaft wieder losgeht!

    • @99960 (Profil gelöscht):

      In Anbetracht der inzwischen erwiesenen Tatsache das wir alle vom selben Baum(Afrika) stammen und es inzwischen jeder Karnickelzüchter weiß:Genetische Vielfalt ist Trumpf!Und daher bin ich meiner Mutter auch nicht für ihren ausgeprägten Sexualtrieb böse.Der Mädchen name meiner Mutter ist Pütz.Mein biologischer Vater kam stammt aller Wahrscheinlichkeit nach aus Porto und hatte als Nachnamen "Rodriguez" oder "Da Silva".Viva La Vida!

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @Clobert:

        "Genetische Vielfalt ist Trumpf!"

        -Ja, finde ich auch. Deshalb geht es mir auch nicht um die Genetetik sondern darum, wie jemand tickt. Wie tickt denn der Dikator-Unterstüzer Özil?

        "Meine Vorfahren kommen aus Blabla und deshalb muss ich mich mit blabla treffen". Sorry, man ersetze "blabla" gerne durch irgendwen anders...

  • ein fussballspieler des internationales stadion-jetsets löst debatten aus ?



    ein spieler, der von sich selbst öffentlich behauptet hat, mehr lebenszeit in spanien verbracht zu haben, als je



    in der türkei.

    der keine öffentliche solidarität mit dem deutschen fussballspieler deniz naki bezeugt hat, als dieser in der türkei wegen angeblicher terrorpropaganda verfolgt wurde.



    auf den ein schuß-attentat verübt wurde.

    welches faß will dieser mann aufmachen ?



    zu was fühlt der sich berufen ?

  • R
    Rolfo

    @Frau Keskinler, Sie schreiben: "Wenn Özil es mit dem Rassismusvorwurf ernst meint, dann hätte er sein Erdoğan-Foto bedauern müssen. Denn es hat neben der AKP vor allem den Rechten in Deutschland in die Hände gespielt, allen, die gegen Vielheit sind. "



    Sie könnten auch sagen, dass über 60% Türken Herrn Erdogan freudig wählen, spielt den Rechten in die Hände - oder Sie könnten auch sagen, dass so viele Türken Herrn Erdogan unterstützen heißt, dass ich die Türken entweder nicht verstanden habe oder sie doch einigermaßen anders sind als ich dachte! ?!

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Alltagsdiskriminierung und Respektlosigkeit, von denen zu Recht im Artikel gesprochen wird, zeigen sich nicht zuletzt dort, wo sich die Kritik bar jeglichen Belegs auf eine der gegenwärtigen Lieblingszielscheiben der Kritikaster, die "weißen alten Männer" richtet.

  • Ein wichtiges Zeichen für den sozialen Frieden wäre es, wenn endlich die Schaumschlägerei durchs Fernsehen und die damit verbundene Abzockerei mittels Werbegelder und Sponsoren durch den Fußball ein Ende nehmen würde. Gutverdienenden noch Hunderte Millionen nachzuschmeißen ist unverantwortlich. Das Geld muss dahin, wo es für den Zusammenhalt der Gesellschaft gebraucht wird. Stichwort Altenpflege, Schulen, Krankenhäuser, Kitas, Wohnen und Integration.

  • Gründe gibts für Erdogan immer, schon den „Künstler“ Böhmermann vergessen? Nein , wer sucht der findet und Erdogan sucht stetig. So kleinlaut können sich Deutsche gar nicht geben um für Erdogan kein Kanonenfutter für seinen Faschismus zu bieten.

  • Mal abgesehen davon das wir alle nur Menschen sind(da kann man schon mal den ein oder anderen mentalen Aussetzer haben),empfehle ich folgenden Artikel:www.mopo.de/sport/...ei-nicht--31018406

    • 9G
      98589 (Profil gelöscht)
      @Clobert:

      DANKE,vielmals für diesen Link!



      Der Beitrag ist wahr und wird auch von meinen kurdischen Freunden so gesehen.

    • @Clobert:

      Danke für den Link.



      Das ist die Denkweise, die ich von meinen türkischen/kurdischen Freunden kenne und schätze.

    • @Clobert:

      Der Beitrag spricht mir aus dem Herzen. Danke!

      • @Rainer B.:

        Schön das wenigstens ein Mensch damit was anfangen,hier... ich finde es halt wichtig ein Thema von möglichst vielen Seiten zu beleuchten.Damit waren jetzt natürlich keine Querfrontler/Breitbartfans und ihr berechtigtes Informationsinteresse gemeint! :-)

        • @Clobert:

          Da kann ich Sie beruhigen. Zu den Querfrontler/Breitbartfans gehöre ich gewiss nicht. Davon tummeln sich hier ohnehin schon allzu viele.

  • Mesut Özil ist nur ein dummer, kleiner, verwöhnter Fußballspieler aus der Oberliga wie so viele andere auch. Er will nun nicht mehr in der Deutschen Nationalmannschaft spielen. Wahrscheinlich wäre er wohl sowieso nicht mehr aufgestellt worden. Das ist alles völlig ok, aber „seine“ Gründe sind schlicht an den Haaren herbeigezogen und „respektlos“ haben sich doch vor allem er und sein Teamkollege Gündogan verhalten.



    Ich wünsche Ihm, dass er mit der Türkischen Nationalmannschaft und „seinem Präsidenten“ jetzt endlich auch mal wieder erfolgreich Fußball spielen kann.

    • @Rainer B.:

      Und wenn Sie den Artikel richtig gelesen haben, wissen Sie auch, dass es Gündogan war mit der Widmung "für meinen Präsidenten" und nicht Özil.

      Macht Spaß, mal so alles rauszulassen, egal ob wahr oder nicht, gelle?

      • @Life is Life:

        Wobei Gündogan sich wenigstens hinterher noch „entschuldigt“ hat.

    • 9G
      98589 (Profil gelöscht)
      @Rainer B.:

      Schliesse mich Ihren Wünschen an!

    • @Rainer B.:

      Eine ziemliche Verunglimpfung Özils ganzer Person. Überrascht mich aber kaum, derlei Kommentare auch in der taz zu lesen. Immerhin ist ja bereits ganz Deutschland darin übereingekommen, dass Erdoğan der schlimmste Despot aller Zeiten ist. Und die Deutschtürken haben ja schon immer alle Beliebtheitswettbewerbe gewonnen. Man siehe allein die Begrifflichkeit „Dönermorde“.

      Übrigens kann Özil nicht mehr für die türkische Nationalmannschaft spielen, nachdem er sich in seiner Jugend für die deutsche Nationalelf entschieden hat. Ihre Wünsche für seinen beruflichen Erfolg scheinen dennoch anzuschlagen: Erst heute lief er für Arsenal als Kapitän auf und traf zum 1:0 gegen PSG.

      • @EmkaD:

        Na, da sehn Sie mal.

    • @Rainer B.:

      "Mesut Özil ist nur ein dummer, kleiner, verwöhnter Fußballspieler..."

      Mit den beiden ersten Adjektiven nehmen Sie Ihren Ausführungen auch nur den Anschein einer einigermaßen sachlichen Meinung...

      • @agerwiese:

        Auf die sachliche Ebene eines Wahlkampfhelfers für Erdogan werd ich auch wohl im Leben nicht mehr kommen.

  • Der beste Satz zu Özil kommt vom Ex BVB-Profi Erdal Keser: "Mesut Özil wurde dem Volk zum Fraß vorgeworfen."

    Gruppenletzter in der Vorrunde nach miserablen Leistungen - das muss das Bauernopfer schon sämtliche Klischees erfüllen: Türke für die Rechten, Autokratenverehrer für die Linken, bisschen von beidem für die anderen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @agerwiese:

      Eine kleine Korrektur zu Ihrem Zitat: Özil hat sich selbst durch seine "Berater" zum Fraß vorgeworfen. Kluge und wohlgesonnene Berater hätten ihn aus der Schusslinie genommen. Das kann man in jeder PR-Fortbildung lernen.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Ja, aber wozu bräuchte der noch irgendeine PR-Kampagne. Der ist 30, spielt bei Arsenal. Hat einen Vertrag bis 2021, d.h., auch, wenn er wechselt, wird sein Gehalt nicht kleiner.

        Wenn er danach noch mal bei RWE oder Westfalia Gelsenkirchen spielen möchte, braucht der kaum PR. Ich schätze aber, er will noch mal kurz sein Ende in der Süper Lig geben. Dafür war das schon gute PR.