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Deutsche BischofskonferenzZum ersten Mal eine Frau

Die Theologin Beate Gilles wird neue Generalsekretärin der deutschen Bischofskonferenz. Ein „starkes Zeichen“, findet der Vorsitzende der Männerrunde.

Beate Gilles soll ihr Amt als neue Generalsekretärin der Bischofskonferenz im Sommer antreten Foto: Deutsche Bischofskonferenz/obs

Bonn taz | Am Beginn der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz am Dienstag wählten die katholischen Bischöfe die Theologin Beate Gilles zur Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz.

Die erste Frau auf diesem Posten sagte, es sei „eine herausfordernde, aber auch spannende Phase für die katholische Kirche“. Das allerdings ist ein Euphemismus. Viele würden den Zustand der Kirche wohl als krisenhaft bezeichnen, manche Beobachter sprechen von einer „Rebellion“ der Gläubigen gegen die Amtskirche. Denn de facto laufen der Kirche die Gläubigen derzeit in Scharen davon, der Unmut wird ständig größer.

Das Kölner Amtsgericht etwa hat vor einer Woche deutlich mehr Termine für Kirchenaustritte vergeben, aber die Hotline musste innerhalb von Minuten wegen Überlastung geschlossen werden. Anlass von Zorn und Enttäuschung insbesondere im Erzbistum Köln ist die Verschleppung der Aufklärung sexualisierter Gewalt in der Kirche durch Kardinal Rainer Maria Woelki. Die Ursachen für die Rebellion liegen aber tiefer: Undemokratische Strukturen und der Zwangszölibat zählen dazu.

Zuletzt hatte die Initiative Maria 2.0 sieben Thesen unter anderem gegen Klerikalismus und Patriarchat an Kirchentüren angeschlagen. Die Wahl der Theologin soll nun signalisieren, dass man den Lärm von der Straße durchaus wahrgenommen hat: „Mit Frau Gilles wird zum ersten Mal in der Geschichte der Deutschen Bischofskonferenz eine Frau Generalsekretärin. Ich sehe das als starkes Zeichen, dass die Bischöfe ihrer Zusage nachkommen, Frauen in Führungspositionen zu fördern“, sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, anlässlich der Wahl der Theologin am Dienstag.

Gilles wird ihr Amt am 1. Juli 2021 antreten. Beate Gilles wurde nach Angaben der Bischofskonferenz 1970 in Hückeswagen geboren. Sie studierte an der Universität Bonn die Fachrichtungen katholische Religionslehre und Deutsch. Im Jahr 2000 promovierte sie mit einer liturgiewissenschaftlichen Arbeit. Von 2000 bis 2010 war Gilles Leiterin und Geschäftsführerin des Katholischen Bildungswerkes Stuttgart e. V.. Seit 2010 ist sie Dezernentin für Kinder, Jugend und Familie im Bistum Limburg. Seit kurzem ist sie außerdem Beauftragte der hessischen Bistümer im Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks.

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6 Kommentare

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  • Die Berufung von Frau Gilles zur Generalsekretärin bei der deutschen Bischofskonferenz hat vermutlich die gleiche Funktion wie das Feigenblatt bei Adam und Eva. Um sich für diese Funktion missbrauchen zu lassen, wird Frau Gilles wahrscheinlich gut bezahlt. Aber sicherlich nicht so gut wie ihre Bischofskollegen, die sich zu einem Christus bekennen, der in Armut und Einfachheit gelebt hat.



    Die armen Kerle Bischöfe, nichts können sie einem Recht machen, aber so ist das nun mal in einem verkehrten System ...

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Dieses Zugeständnis könnte den Fortbestand der Sekte zumindest für eine Weile sichern.



    Mein Tipp: AUSTRETEN!

  • Erstmals wird eine Frau Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz?



    Ups, da ist die DE.Bischofskonferenz ja mit RIESEN-Schritten ins 19. Jahrhundert gestolpert! Ob mit oder ohne "General" Frauen dürfen dort jetzt Sekretärinnen werden? Boh, ähh.... give me five!



    Versuch mit gerade den Alltag vorzustellen:



    "Bruder Gilles bitte zum Diktat!"



    Da werden die älteren Herren wohl noch lange üben müssen, bis sie die sprachlichen & auch Anderen (will ich nicht so genau beschreiben, sind ja bekannt) "Patzer" vermeiden können!:-)



    Glückwunsch DE-RKK, soviel Tempo, passt aus das Euch bei dem "Speed" die Puste nicht ausgeht, & was sagt denn ROM dazu?



    Gr Sikasuu

    • @Sikasuu:

      Ich glaube, Sie liegen haarscharf daneben! Der Generalsekretärinnen-Posten von Frau Gilles ist kaum mit dem einer Sekretärin in der Abteilung XYZ der Firma ABC zu vergleichen.



      Eher schon mit dem des SPD-Generalsekretärs Klingbeil. Oder dem des Grünen-Bundesgeschäftsführers Kellner. (Übrigens alles Männer!).



      Und nun: Stellen Sie sich mal vor, NoWaBo ruft: „Genosse Klingbeil, bitte zum Diktat!“ (Das war Satire, bitte lachen!)



      Sogar die Weltorganisation UNO hat einen Generalsekretär: António Guterres heißt er!

      • @Pfanni:

        Panni, deine Ironie-Sensoren müssen dringend gewartet werde- (Wareten im Sinn von "überprüfen" nicht von warten, damit du das nicht falsch verstehst), aber ich kann dich verstehen.



        Und ich sach mich noch imma Morgens:



        "Sikasuu, werd nich finnisch hintergründig Ironisch, dat versteht in Saksa kein MENSCH! Dat musse da drann schreiben!"



        Lieben Gruss Sikasuu

      • 1G
        17900 (Profil gelöscht)
        @Pfanni:

        (Übrigens alles Männer!).

        Nun, es steht jeder Frau offen, sich für politische Posten zu bewerben, oder nicht? Also was soll der Hinweis. Oder ist es eher als Aufforderung an die Frauen zu verstehen, sich stärker zu engagieren?

        Nahles hat man ja abserviert - die Spezialität der SPD!