Demo gegen A5-Ausbau in Frankfurt: 5.000 Fahrräder auf der Straße
Mehr als 5.000 Menschen protestieren gegen Pläne, die Autobahn in Frankfurt am Main zu verbreitern. Auf die Strecke dürfen sie nicht.
Geplant war eine Demo vom Mainkai über die A5 zur Bockenheimer Warte, doch die Demonstration musste schließlich über einen Abschnitt der A648 geführt werden. Diese Entscheidung hatte der Hessische Verwaltungsgerichtshof am Freitag aufgrund von Sicherheitsbedenken der Frankfurter Versammlungsbehörde, der Autobahn GmbH und der Polizei getroffen.
Dies führte zu heftiger Kritik auf der Demo am Sonntag. Obwohl die Versammlung bereits im Juli angemeldet worden war, habe es kurz davor einen „Gerichtskrimi“ gegeben, kritisierte der Sprecher des Bündnisses, Alexis Passadakis, den Frankfurter Magistrat. „Die A5 in Frankfurt wird ständig gesperrt. Warum dürfen wir nicht demonstrieren?“, sagte Passadakis. Kürzlich habe es auf der A5 unter anderem Bauerndemos gegeben.
Ebenfalls kritisiert wurde auf der Demonstration Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP). „Eine Autobahn nach der anderen soll hier in Frankfurt gebaut werden“, so Viola Rüdele von Klimattac. Mehr Autobahnen würden zu mehr Autos führen, was wiederum zu mehr Staus führe. „Das können wir uns im Jahr 2024 einfach nicht mehr leisten.“
Anlass für die Demonstration war unter anderem eine kürzlich veröffentlichte Machbarkeitsstudie der Autobahn GmbH des Bundes. Demnach würde der 10-spurige Ausbau etwa 1,1 Milliarden Euro kosten, sei jedoch „grundsätzlich technisch machbar“ und würde „zu einem guten Verkehrsfluss führen“. Das Bündnis sowie die Stadt Frankfurt sind gegen den Ausbau. Der würde unter anderem 100 Grundstücke, 12 Kleingartenvereine, mindestens ein Habitat einer geschützten Tierart sowie ein Trinkwasserschutzgebiet gefährden und zu erhöhter Lärm- und Abgasbelastung im Frankfurter Norden und Westen führen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Debatte um SPD-Kanzlerkandidatur
Schwielowsee an der Copacabana
BSW und „Freie Sachsen“
Görlitzer Querfront gemeinsam für Putin
Urteil nach Tötung eines Geflüchteten
Gericht findet mal wieder keine Beweise für Rassismus
Papst äußert sich zu Gaza
Scharfe Worte aus Rom
Waffen für die Ukraine
Bidens Taktik, Scholz’ Chance
Unterwanderung der Bauernproteste
Alles, was rechts ist